Ein ewiges Auf und Ab, bei dem ich mir permanent die Frage stelle, was Zahlen und Daten im Triathlon Training aussagen? Welche Rolle spielt das körperliche und mentale Empfinden? Jede einzelne Trainingseinheit hat seinen Zweck und in diesem Jahr für mich erstmalig nach knapp zwei Jahren wieder den einen. Ein Wettkampf ist in Sichtweite gerückt, den ich natürlich unbedingt mitmachen möchte. Die Frage ist nur wie!
Irgendwo zwischen dem Anpacken meiner körperlichen Wehwehchen und dem für mich außergewöhnlich hart empfundenen Training, besteht der Wunsch, einen tollen BerlinMan hinzulegen. Was ich realistisch erwarten kann, ist vermutlich und laut Zahlen nicht schlecht. Genügt nur leider meinen persönlichen Ansprüchen recht wenig. Deshalb hieß es auch bis Ende Juli an den guten Tagen weiter hart an der Form arbeiten. An den schlechten Tagen, das Gute darin sehen, dass mein Körper die Regeneration genießt.
Das vergangene Jahr hatte ich mit sonderbar leichten Beinen verabschiedet. Ich fühlte mich auch Anfang 2021 oft entspannt und auch wieder bereit für härteres Training. Nachdem ich ab Februar meinem Körper und der Autoimmunkrankheit einen Reboot gegönnt habe, gibt es auch mehr gute als schlechte Tage. Das ist erleichternd und war einfach auch die Basis dafür, dass ich das Training fast wie gewohnt von vor zwei Jahren aufnehmen konnte.
Aufgrund der kompletten Ernährungsumstellung und viel Verzicht, war es nicht so einfach, harte, triathlonspezifische Trainings durchzuziehen. Mir fehlte an vielen Punkten einfach die Energie. Es wird vermutlich auch noch einige Zeit dauern, bis alles in so geordneten Bahnen läuft, wie ich es mir wünsche. Deshalb war auch der Kraftaufbau in besonderem Maße essentiell. Zugleich brachte das ordentlich Arbeit mit sich, um meine Flexibilität nicht zu verlieren, die ich mir immer wieder zurückholen musste. Was das im Detail heißt, erfährst du weiter unten in den einzelnen Abschnitten zu den Schwimmeinheiten, Radtrainings und zum Laufen sowie zu Stabilität, Athletik und Yoga.
Eins irritierte mich und macht es auch nach wie vor. Ich fühle mich oft irgendwie in der Luft schwebend, was die Wettkampftermine angeht. Für mich ist erst einmal nur der BerlinMan und eine Staffelteilnahme als Radpart bei der Challenge Roth geplant. Für mich war klar, dass ich bei beiden Wettkämpfen nur antrete, wenn ich komplett geimpft bin. Das hatte im Juni und Juli geklappt, auch wenn mich das immer wieder aus dem Training herausgeworfen hat.
Nachdenklich. Skeptisch… So schaue ich momentan vor und zurück!
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Wer mich aktuell nach meiner Wettkampfform fragt, bekommt zu hören, dass es besser sein könnte. Natürlich. Irgendwie geht es immer besser. Aber wenn ich meine aktuelle Form mit der von vor zwei oder gar drei Jahren vergleiche, liege ich vielleicht bei ungefähr 70%. Gefühlt! Was irgendwie gar nichts so richtig sagt. Schaue ich mir die Zahlen und Fakten genauer an, liege ich gar nicht so weit entfernt von all dem, was war, als die Wettkampfjahre von vorn bis hinten vollgestopft waren.
Ganz anders dieses Jahr. Es ist ein Jahr der Veränderungen in vielerlei Hinsicht. Ich bin froh, wenn ich im Herbst an einigen Dingen einen Haken setzen kann. Dann kommt hoffentlich der Fokus, die Zeit und auch die Kraft zurück. Denn das wirkt sich vor allem auch körperlich aus.
Eins kann ich jedoch sagen: ich habe alles versucht, um wieder hier anzukommen und es fühlt sich an manchen Tagen richtig gut an!
SCHWIMMTRAINING
Das Schwimmtraining war die größte Freude. Anfangs war es ein aussichtsloser Kampf mit 0 Kilometern im Monat. Du kennst es vermutlich auch. Schwimmbäder geschlossen. Freibäder sowieso nicht geöffnet. Der Winter zog sich ewig ins Jahr hinein und der Frühling wollte und wollte nicht so recht in Schwung kommen. Das passte zwar zu meiner allgemeinen Stimmung. Aber ich hatte so ein unglaubliches Fernweh auf Wasser!
Ich wäre in jeden Tümpel gesprungen, wenn es die Temperatur nur einigermaßen hergegeben hätte!
Mitte Mai war es dann endlich endlich soweit. Der erste Versuch war gefühlt eisig im Freiwasser, aber das Gefühl war überwältigend. Jeder Armzug fühlte sich großartig an. Vielleicht hast du meine Schwimmgeschichte über mein Schwimmtraining im offenem Gewässer gelesen? Von da an pilgerte ich Woche für Woche ein Mal zum See. Es ging mir gar nicht wirklich um das Training. Als vielmehr um das Gefühl im Wasser sein zu dürfen. Einfach nur ich. Ich dort draußen. Allein.
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich dieses Jahr bei anderen Trainings so unendlich viel Glück auf einmal empfand!
Das hielt auch dann noch an, als ich in anderen Seen im Sommer unterwegs war. Die heißen Tage sorgten sogar für so stabile Temperaturen, dass ich all mein Zubehör und den Neoprenanzug zu Haus lassen konnte. Was noch mehr für ein Gefühl von Freiheit und Entspannung mit dem SpeedSuit im Freiwasser sorgte!
Selbst in Momenten absoluter Müdigkeit und an schlechten Tagen, wenn mich Kopf und Körper im Stich zu lassen schienen, war gerade kaltes Wasser die Lösung. Auch Freibadwasser, das mich aktuell unter der Woche lockt und mich auch aus meinem Brain Fog zu holen vermag. Je kälter, desto besser in diesem Fall. Obwohl es auch ziemlich schrecklich ist! Ich bin zwar kein Warmduscher aber doch ein Warmschwimmer. Aber man gewöhnt sich Stückchen für Stückchen ja irgendwie an alles.
RADTRAINING
Gefühl ewig bin ich nur mit dem Renner in der Stadt unterwegs gewesen. Oder ich habe mein Radtraining mit der Rolle die Zeit indoor verbracht. Im Frühling recht spät drängte es mich dann aber doch raus. Mein TT und ich sind einfach Schönwetterkinder. Nur mit meinen Renner wage ich mich bei allem vor die Tür. Jedoch musste das nicht auch noch am Wochenende sein. Mein Immunsystem knabbert schon ausreichend an allem Möglichen.
Die Touren dort draußen allein sind wie das Schwimmen mein Ruhepol und mein Rückzug.
Momente, in denen diese irrsinnige Welt ein Stückchen heiler scheint! Vor allem immer dann, wenn das Radtraining doch mal wieder so richtig die momentan existierenden körperlichen Grenzen auslotet. Ich könnte es mir einfach machen. Wenn mein Körper danach verlangt, mache ich auch genau das. Aber sonst versuche ich meine mir aktuell verfügbaren Möglichkeiten auszunutzen. Der typische Brandenburger Wind und das manchmal traurige Aprilwetter, das sich in den Sommer verirrt hat, setzen dem oftmals noch die Krone auf. Um da etwas hinaus zu manövrieren, zieht es mich regelmäßig zum Wannsee auf die BerlinMan Strecke.
Wie ich diesen BerlinMan überstehen soll, frage ich mich Runde für Runde, die ich dort hinter mir lasse.
Aber es verschafft mir auch die Sicherheit, die ich mir wünsche, um wirklich immer wieder aufs Neue zu verstehen, was mich dort erwarten wird. Also wird das auch der Ort des Geschehens für die verbleibenden, längeren Einheiten auf meinem Zeitfahrrad im August werden!
LAUFTRAINING
Beim Lauftraining bin ich hin und her gerissen. Ich bin froh, dass sich die Wadenproblematik von vergangenem Jahr und 2019 erst einmal so minimieren ließ, dass ich gut trainieren kann. Bei den Intervallen läuft es wunderbar, wenn das mein Fokus ist. Sobald ich auf längere Strecken umschwenke läuft es dort runder. Beides zusammen ist schwierig. Genau wie auf langen Einheiten das Tempo hineinzubringen. Das liegt insbesondere daran, dass ich seit September hart an der Nasenatmung arbeite und davon gerade auf +20km nicht von ablassen möchte. Hinzu kommen all die Änderungen, die mir hoffentlich auf lange Sicht deutlich mehr Schubkraft verleihen werden.
Die Nasenatmung klappt jedoch nach all den Monaten so gut, dass ich locker 11 km in eine Stunde hineinbekomme. Alles andere wird eine große Herausforderung und bedarf noch deutlich mehr Arbeit, der ich mich in den kommenden Monaten widmen werde. Es ist jedoch eine wunderbare Erfahrung, wie das alles funktionieren kann. Vor allem im klirrend kalten Winter war es für mein Asthma eine wirkliche Erleichterung und ich kam auch bei zweistelligen Minusgrades wunderbar zurecht.
Wie die Form momentan ist, wird sich spätestens quälend beim BerlinMan zeigen!
Eins kam in diesem Jahr auf jeden Fall nicht zu kurz. Das Koppeltraining. Auch wenn meine Familie ganz charmant neulich meinte, dass sie am meisten auf meine Wechselzeiten gespannt sind. Keine Ahnung, was ich dazu sagen soll. In jedem Fall hoffe ich, dass das schon irgendwie wieder gut gehen wird. Ist ja wirklich kein Hexenwerk. Muss nur gut organisiert werden. Mal sehen, wie das so läuft, weil beim BerlinMan alles ein wenig anders sein wird, als in den vergangenen Jahren.
STABILISATIONSTRAINING & YOGA
Großes Highlight für mich. Vor allem was Yoga angeht! Irgendwie wird damit das Triathlon Training erst so richtig vervollständigt. Jedoch machen auch isoliert Stabi und Athletik wirklich Spaß. Insbesondere, wenn ich dafür mein Sensoboard nutze. Aber auch sonst habe ich immer reichlich Ideen für Stabilisationstrainings.
Abseits von dem Gezappele auf der Matte, ist Yoga für mich nicht nur Mittel zum Zweck für innere Stabilität, sondern auch im übertragenen Sinn. Mentales Training funktioniert mit Yoga außerordentlich wunderbar!
Im Sommer ist es besonders herrlich, wenn ich Yoga draußen üben kann! Ich versuche eins zu werden mit der Natur, um mich herum alles aufzusaugen und ganz für mich zu seiin. Kennst du solch Momente? Besonders seit dem ich soviel in die Hölle der Innenstadt von Berlin fahren muss!
Wie du auch an meinen Statistiken sehen kannst, nimmt alternatives Training viel Raum ein. Es tut mir gut und in Zeiten ohne Schwimmtraining, konnte es so für etwas Ausgleich sorgen. Tatsächlich fühlte ich mich während der ersten Armzüge nicht so, als hätte ich ein halbes Jahr kein Wasser gesehen. Ganz im Gegenteil.
Das Schwimmen fühlte sich kraftvoll an. Ich eierte nicht herum und trieb auch nicht nur im Wasser an meiner Schwimmboje hängend rum. „Schuld“ an dem positiven Schwimmerlebnis ist definitiv die viele Mattenzeit!
FAZIT TRIATHLON TRAINING VON JANUAR BIS JULI 2021
Entsprechend wird es so ähnlich auch in den kommenden Wochen weitergehen. Aus allem das Beste machen. Egal wie sich der Körper mal wieder anstellt oder was für Situationen über einen hereinbrechen. Etwas anderes kann man ja auch nicht wirklich machen, ne?
Anfang des Jahres sollte es vor allem um eins gehen: mehr von dem, was uns glücklich macht. Das ist gerade irgendwie in diesem Jahr nicht immer einfach.
Wenn es wieder mal ein schlechter Tag ist oder all die Veränderungen überhand zu nehmen scheinen, rufe ich mir DAS zurück ins Gedächtnis!
Wie ging es dir mit diesen ersten Monaten? Hast du vielleicht nach Monaten oder gar Jahren wieder an einer Startlinie gestanden?
EISWUERFEL IM SCHUH BLOG NEUIGKEITEN
Gern hätte ich mich mehr der Seite hier gewidmet. Oliver geht es da ähnlich. Aber wir konnten dennoch eine Vielzahl wunderbarer Themen umsetzen, die uns am Herzen lagen. Im Herbst wird sich das fortsetzen. Du kannst also gespannt sein.
Wir hatten einen ziemlichen Fokus auf das Thema Radtraining und Zubehör im Frühjahr gelegt. Neben dem Garmin Edge 1030 Plus haben wir uns das Rally Wattmesssystem, ebenfalls von Garmin, sowie das Sportunternehmen BiSaddle mit seinen innovativen Fahrradsätteln näher angeschaut.
Daneben standen zwei sehr interessante Triathlon Bücher mit „Triathlon Total“ und „Challenge Ironman“ auf der Rezensionsliste. Nebenher ging es um Laufgeschichten, Rezepte und auch mal wieder um das Thema Motivation, das nicht nur für Triathleten spannend ist! Es entstand innerhalb der Beitragsreihe von Allround Athletics.
Abseits der Zusammenarbeit mit Marken und Unternehmen und von unseren regelmäßig erscheinenden Artikeln hat Oliver sein Fotoprojekt erweitert. Das ist nun neben seinen sozialen Medien (Facebook und Instagram) auch auf unserer Seite viel präsenter sichtbar!
Hast du seine Seite und Gallerien auf EiswuerfelImSchuhFotografie bereits entdeckt? Dort werden insbesondere Fotos gezeigt, die es bis jetzt nicht an die Öffentlichkeit geschafft haben oder die erst nach unseren veröffentlichten Beiträgen zusammengestellt wurden. Oliver arbeitet zudem an vielen weiteren Themen, die hier und auf den sozialen Medien von ihm weiterhin erscheinen werden.
Werbung | Das wunderbare Oliv-Outfit im Kornfeld ist ein Yogaset von Adidas, das mich regelmäßig beim Yoga begleitet, weil es so unfassbar angenehm zu tragen ist. Daneben ist es genauso sport- wie alltagstauglich. Das trifft auch auf den Garmin Forerunner 945 zu. Diese Sportuhr begleitet mich während meines Triathlon Trainings genauso wie im Alltag und meiner restlichen Freizeit.
Alle hier gezeigten Fotos wurden von Oliver Eule aufgenommen. Die Rechte an diesen Fotos liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung der Fotos ist in Absprache mit uns gerne möglich. Bei Interesse schreibt
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Als Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett.