Jahresrückblick 2019: Triathlon Training & Wettkämpfe

2019 war ein ziemlich fokussiertes Jahr. Nachdem ich mich beruflich etwas neu orientiert hatte, brauchte ich mehr Freiraum für meinen Kopf. Ich fokussierte mich auf eine einzige Sache. Das war Triathlon! Dass der Einstieg in die Saison so spontan verlaufen würde, war bei der ersten Planung nicht abzusehen. Dennoch war der spontane Start wunderbar, obwohl ich ziemlich unvorbereitet war. Im Sommer folgten gleich zwei Highlights. Wobei eins natürlich besonders herausstach! Wie diese kurzen Wettkämpfe mit meiner 4. Langdistanz harmonierten, erfährst du in diesem Beitrag. Aber natürlich gab es im Trainings- und Wettkampfalltag nicht nur spannende Triathlon-Abenteuer. Interessante und sagenhafte Schwimmerlebnisse, Radereignisse, Laufmomente, Reiseerfahrungen und Yogageschichten waren ebenso Teil davon. Auch diese möchte ich in meinem Triathlon Jahresrückblick 2019 noch einmal Revue passieren lassen. 

Die dritte Langdistanz konnte ich einfach nicht so im Raum stehen lassen. Wenn ich jedoch ehrlich mit mir bin, dann hätte ich vermutlich aber so oder so noch eine angeschlossen.

Dafür macht das Training wirklich zu viel Spaß. Genau! Auch für so eine Langdistanz.

Die ist zwar nach wie vor für mich so unglaublich schwer einzuschätzen. Sie lässt mich in der ganzen Vor- aber auch Nachbereitung im Unklaren, wie man so etwas schaffen kann. Jedoch ist es für meinen Kopf immer wieder spannend zu erleben, dass es geht. Nachdem der Ironman Florida am falschen Ort und mit einer riesigen Enttäuschung 2018 endete, war super schnell klar, dass ich noch einmal bei diesem Ironman starten möchte. Am ursprünglichen Wettkampfort in Panama City Beach und dann hoffentlich mit einem Körper, der nicht in Streik geht. Dass es wieder anders kam und mein Körper kein leuchtendes Beispiel für ein gut funktionierendes System war, ist natürlich erneut bedrückend. Dennoch bin ich extrem zufrieden, wie ich mich trotz der nicht optimalen Situation geschlagen habe.

Alle Fotos kannst du zur Vergrößerung anklicken.

Ironman Florida Panama City Beach Bike Check In Logo Wall

Entsprechend all der Wettkampfziele lief die Jahresplanung 2019 relativ schnell auf Hochtouren und die neue Saison stand fest. Zumal ich das große Ziel der Chicago Triple Challenge als DAS Ziel des Sommers herausstellte. Wie sich die kurzen Distanzen von Supersprint bis zur olympischen Distanz mit einer Langdistanz-Vorbereitung vertragen würde, musste ich erst noch herausfinden. Damit machte ich auch MyGoal Team* Trainerin Anke etwas sprachlos, als sie von den Plänen erfuhr. Das bringt mich auch zurück zu einem spannenden Thema, mit dem ich mich im Februar auseinandergesetzt habe: Brauche ich einen Triathlon Trainer? Ausdauersport und Triathlon mit oder ohne Trainer?

Das Frühjahr wollte ich mit einer Mitteldistanz starten.

Der Sommer sollte unter dem Zeichen von vier sehr kurzen Triathlons stehen.

Das ultimative Finale fand die Saison Anfang November mit dem Ironman.

Dass mein Weg in dem Jahr lang werden würde, war mir wirklich mehr als klar. Aber so lang?

Letztendlich möchte ich aber meine Saison direkt hier am Anfang so zusammenfassen:

Es hat wieder unglaublich viel Spaß gemacht. Noch mehr, als die letzten Jahre!

Woran das liegt? Es gab so viele Hindernisse mit einem Hundebiss, Fahrradunfall, Wadenproblemen, geprellten Rippen,… dass ich es kaum fassen kann, wie ich jeden einzelnen Wettkampf ins Ziel brachte. Aber vielleicht sind es manchmal genau solch Hindernisse, die irgendwie alles möglich machen?

Was aber besonders Freude bereitete und mich vor allem richtig bei Laune hielt, waren die Tempoeinheiten. In allen Disziplinen. Wenn ich aber auf etwas nicht mehr verzichten kann, sind es die Trainings auf der Tartanbahn. Das war eigentlich schon immer so, aber 2019 habe ich da einen intensiven Fokus drauf gesetzt, der zum Ende des ersten Quartals zunehmend an Relevanz gewann. Das lässt sich wunderbar an den Trainingszeiten sehen. Ich bin deutlich weniger gelaufen und auf dem Rad unterwegs gewesen. Stattdessen ist die Intensität nach oben gegangen.

Ich war mit einer unglaublichen Freude darauf konzentriert, an meinem Tempo zu arbeiten!

Aber wie immer begann alles mit der Basis über den Winter. Nach meiner Off-Season im November und Dezember nutzte ich die Weihnachtszeit als Beginn dieser Basis-Arbeit. Es hatte sich bereits seit mehreren Jahren als äußerst brauchbar herausgestellt, mich in diesem Zeitraum auf das Laufen in Barfußschuhen verbunden mit Lauftechniktrainng und intensivem Stabilisationstraining und viel Mobilisation zu konzentrieren. Um dann von dort ausgehend sowohl Umfänge als auch Intensität zu steigern.

Früh in der Saison hatte ich mit Koppeltrainings begonnen, die das Radtraining indoor und outdoor mit Laufeinheiten kombinierten. Was für ein Glück solche Entscheidungen mit sich bringen, war mir mit der Absage der Mitteldistanz des Berlin Triathlons XL bewusst geworden. Da die Radstrecke keine Genehmigung bekam, war es keine Frage, dass ich mir etwas anderes suchen werde. Was gar nicht so einfach war! Es sollte eine Mitteldistanz in der Nähe und Ende Juni sein. Es war nichts zu finden, bis auf drei Wochen zeitiger in Ferropolis. Entsprechend fühlte ich mich noch etwas unvorbereitet, weil mir die letzten langen und intensiven Einheiten dafür einfach fehlten. Ziel war deshalb einen harten Trainingstag zu erleben. Das endte dann auch mit meinem langsamsten Halbmarathon bei einer Mitteldistanz, weil ich zu wenig Wasser bekam und es mit dem späten Start am Morgen letztlich mittags einfach zu überraschend wirklich heiß wurde.

Mit dem Neuseenman hatte ich einen nicht idealen aber sehr schönen und spannenden Saisoneinstieg!

Ein zeitiger Triathlon im Jahr, den ich nicht nur allein wegen der Kulisse empfehlen kann und immer wieder mitmachen würde. Der See ist ein Traum und die Radrunden sind recht kurzweilig. Die Laufstrecke besticht natürlich erneut durch den Ort!

Wenig später stand ein wahres Kontrastprogramm mit der Berlin Yoga Conference auf dem Programm. Meine Weiterbildungen als Yogalehrerin laufen nach wie vor. Dieses Wochenende habe ich als wunderbare Erfahrung abseits des Triathlongeschehens mitgemacht. Auch in diesem Jahr freue ich mich deshalb auf interessante und fordernde Tage im Juni!

Wenig später folgte das nächste Highlight mit dem Triathlon Camp im Zillertal. Neben dem Neuseenman überstrahlt es ein wenig das gesamte zweite Quartal. Dort stand zwar das Training nicht im Mittelpunkt, aber mit dem Triathlon in den Beinen tat ich mich eine Woche später in den Bergen reichlich schwer. Am langen Pfingstwochenende kamen einige Höhenmeter mit zahlreichen Kilometern danke der motivierten Triathletinnen und der herrlichen Landschaft zusammen. Nach etwas Regeneration wurde der Juli anfangs noch für richtig intensive Intervalle in allen Disziplinen genutzt. Bis mich das Wadenproblem ereilte. Insbesondere beim Laufen musste ich ordentlich zurückschrauben. Aber die langen Radausfahrten an den Wochenenden rissen alles wieder raus.

Nach 2018 mit dem Escape from Alcatraz Triathlon hätte es natürlich jedes Jahr schwer gehabt mitzuhalten. Aber der Sommer 2019 war unfassbar großartig!

Den Berlin City Triathlon Anfang August konnte ich dennoch fast nach Plan absolvieren. Mit einem eher konservativen Lauf für meine eigentlich antrainierten Möglichkeiten in diesem Jahr bin ich problemlos über die Strecke gekommen. Es war trotz der unglaublichen Konkurrenz aus ganz Deutschland Platz 2 meiner Altersklasse möglich. Die Zeit konnte sich dann sogar sehen lassen. Auch wenn ich in der Vorbereitung von etwas anderem geträumt hatte. Einen Tag später der förmlich über die Strecke fliegenden Elite zuzuschauen und mit einigen von ihnen ins Gespräch zu kommen, war nicht minder spannend.

Weil aber die Probleme weiterhin bestanden, ließ ich das Lauftraining ruhen, bevor es nach Chicago ging. Ängstlich, wie das nur mit dem Laufen werden soll bei drei aufeinander folgenden Wettkämpfen innerhalb von zwei Tagen auf so kurzen Distanzen, machte ich mich das vierte Mal auf den Weg in eine meiner Lieblingsstädte.

Irgendwie zog ich ein wenig das schlechte Karma im Sommer an!

Ich hatte drei großartige Wettkämpfe in Chicago, die ich auf den Laufstrecken konservativ anging. Dennoch konnte ich in der sogenannten Triple Challenge den dritten Platz unter allen Frauen erzielen! Was aber wirklich zu schade war, war die für mich schlechte Laufleistung, weil die Waden geschont werden wollten. Außerdem natürlich der Fakt, dass aus den drei Triathlons unfassbarer Weise drei Run Bike Run Wettkämpfe wurden. Was mich aber davor und danach nicht davon abhielt, selbst im Lake Michigan mein Schwimmtraining zu absolvieren. Es war in der Tat zuweilen mit ordentlich Schaukelei verbunden! Nach der Triple Challenge genoss ich einige Tage Regeneration mit Passivsport bei der AVP Pro Tour und bei der ein und anderen Yogastunde am Strand!

So war das dritte Quartal insbesondere durch diese kurzen Wettkämpfe geprägt, bevor ich mich aktiv meinem Wadenproblem annehmen konnte. Es folgten zahlreiche Osteopathiebesuche, wo ich einigermaßen wieder hingebogen wurde. Der Orthopäde schlug wieder Einlagen vor. Es sah zwar, dass sich mein Fußgewölbe über die Jahre zum Positiven hin entwickelt und die Fußmuskulatur sehr gut aufgebaut hat. Aber einfach um gerade bei langen und sehr intensiven Läufen die Muskulatur etwas zu unterstützen, keine schlechte Maßnahme. Alles zusammengenommen mit meinen persönlichen Änderungen (wie vermehrte Faszienmassagen und weniger Treppentraining) funktionierte zumindest soweit gut, als dass ich die Distanzen für mein Ironman-Training auf über 20km hochschrauben konnte. Das kompensierte natürlich nicht das ausgefallene Training und schon gar nicht die sehr langen Läufe, die unmöglich waren, aber half zu einer gewissen Form.

Diese Form hat mich dann doch tatsächlich, trotz seltsamem Treppensturz zwei Wochen vor der Langdistanz mit zahlreichen Rippenverletzungen, über den Ironman Florida gebracht!

ABSOLUT UNGLAUBLICH!

Entsprechend aufregend waren die Tage vor dieser Langdistanz und der Anfang des vierten Quartals 2019, das ich mit Urlaub und Off-Season sowohl in Florida also auch in Deutschland ausklingen ließ.

Der Plan mit einer zweiten Langdistanz im Herbst ging erneut wunderbar auf. Obwohl ich so wenig lange Einheiten und mehr Intensität ins Training brachte.

Ironman Florida Bib Number Logo Wall Triathlon Jahresrückblick 2019

 

FAZIT ZUM TRIATHLON JAHRESRÜCKBLICK 2019

Wenn ich mir 2018 zurückblickend anschaue, würde ich 2019 als ein deutlich besseres Jahr einordnen. Wenn es um das Thema Training und Ziele für die Saison geht. Obwohl viele Hindernisse überwunden werden mussten, konnte ich Ziele alternativ neu justieren und war mit dem Erreichten durchaus zufrieden. Mein Kopf fühlt sich genauso stark an wie mein Körper, was ein sehr schönes Gefühl ist. Im Zusammenspiel mit dem Alltag waren die Ziele realistisch und machbar.

Ich habe 2018 als Fazit geschrieben, dass ich nichts anders machen würde. Ein Jahr später sehe ich das anders. Denn 2019 war das Jahr, das mir gezeigt hat, dass etwas weniger Training und dafür höhere Intensitäten viel mehr Spaß macht. Es ist darüber hinaus einfacher mit meinem Alltag zu vereinbaren.

Wie die Kombination aus einer Mitteldistanz im Frühling mit dem Wechsel zu sehr kurzen Distanzen im Sommer und einer Langdistanz im Herbst funktioniert, konnte ich mir, bis ich letztlich selbst  dabei war, nicht so recht vorstellen. Es klappte aber toll. Es ist keine Frage, dass ich es genau so wieder machen könnte!

Chicago Triathlon Triple Challenge Triathlon Jahresrückblick 2019

Wie würdest du dein vergangenes Sportjahr zusammenfassen? Egal ob du nur für dich aktiv warst oder an Wettkämpfen teilgenommen hast. 

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Alle hier gezeigten Fotos wurden von Oliver erstellt. Die Rechte an diesen Aufnahmen liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung ist nur in Absprache mit uns möglich.

4 Gedanken zu „Jahresrückblick 2019: Triathlon Training & Wettkämpfe“

  1. Zunächst einmal meinen Glückwunsch zu deinem erfolgreichen Jahr 2019. Du hast da einzigartiges erreicht!!!

    Mein Sportjahr 2019 war auch eine für mich unerwartete Erfolgsgeschichte. Das einzig geplante war mein erster Halbmarathon. Der zweite war eine Überraschung. Desweiteren kamen so viele 10-km-Wettkämpfe hinzu, wie ich niemals vorher erwartet hätte. Und dann kam ich auf eine jährliche Laufleistung von 1.200 km. Selbst im Nachhinein ist diese Zahl für mich unfassbar.
    Ich werde mich aber nicht an dieser Zahl für 2020 orientieren. In meinem Alter muss man in erster Linie sehen, dass man gesund bleibt. Dann sollten die geplanten Wettkämpfe (u.a. dieses Jahr drei HM-Anmeldungen) möglich sein.
    Ich wünsche dir auch beste Gesundheit und viel Erfolg für alle deine geplanten Unternehmungen/Wettkämpfe.

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    • Hallo Robert,

      vielen Dank! Das freut mich/uns wirklich sehr zu lesen.

      Auch was ich so besonders auf Instagram mitbekam, lädt zu richtiger Freude ein. Es war wirklich ein sehr spannendes Jahr bei dir, dass ich super gern verfolgt habe. Unglaublich, wie es manchmal so geht, oder? Also konntest du dich wirklich selbst überraschen. Ist das nicht ein tolles Gefühl?

      Ich wünsche dir, dass es in diesem und möglichst vielen weiteren genauso gut läuft. Vor allem natürlich, dass du fit und gesund bleibst!

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