Triathlon Training & Blog News – die 2. Jahreshälfte 2021

In der ersten Jahreshälfte fragte ich mich häufig, was eigentlich meine gesammelten Triathlon Trainingswerte aussagen und welche Rolle mein physisches und psychisches Empfinden spielt. In der zweiten Hälfte war das einfach nebensächlich. Mein Ziel mit einer weiteren Langdistanz stand fest und ich setzte mich dafür häufiger über meine mentalen und körperlichen Grenzen hinweg. Ich fragte mich nicht nur ein Mal, wie ich nur so unglaublich hart zu mir und meinem Körper sein kann. Wie ich durch die letzten fünf Monate Triathlon Training kam, liest du in diesem Beitrag.

Die harte Arbeit an meiner Autoimmunkrankheit, Asthma, Allergien und und und hat sich für mich in der zweiten Jahreshälfte so richtig ausgezahlt. Ich fühlte mich das erste Mal in keinem meiner Wettkämpfe krank, so wie die drei Jahre zuvor. Ein seltsames Gefühl! Das Training nahm in Absprache mit meiner Ärztin richtig Fahrt auf. Ich gewann eine lange nicht mehr gespürte Leichtigkeit zurück. Ich war noch nicht da, wo ich gern sein möchte. Die Rückschläge lassen sich nun aber einfacher ertragen und sind nicht so lang, gravierend, wie sonst. Aber vor allem sind sie annehmbar!

Das Triathlon Training wurde zwischendrin mit einigen Lauf- und Radblöcken richtig hart. Egal, was von mir als rennende Katastrophe unterwegs war (Körper oder Geist) der andere Teil hat den Kopf über Wasser gehalten und mich vorangetrieben. Vielleicht war es auch einfach Sturheit oder die unglaubliche Angst. Auch die fünfte Langdistanz würde kein Spaziergang werden. Dass ich mit dem Training allgemein spät dran war, sorgte nur zusätzlich für Fokus.

Aber weißt du, was witzig daran ist?! Ich hatte echt unfassbaren Spaß dabei.

Als ich das Gefühl hatte, das Training könnte nicht besser laufen, hatte ich einen Radsturz einzig meiner Dummheit zuzuschreiben. Oder eher der Freude an der toll gelaufen langen Radeinheit bei mäßigem Wetter. Aber egal wie. Das war noch einfach wegzustecken mit ein paar blauen Flecken und einem schnell reparierten schwarzen Flitzer. Der zweite Radsturz kam unvermittelt aus dem Nichts, als ich mich im Gebüsch liegend wiederfand, nachdem eine Autotür unausweichlich meinen Weg kreuzte. Schaden hin oder her. Die Nähte verheilten schneller als gedacht und die Rippenprellung blieb hartnäckig. War aber zum Glück keine wesentliche Einschränkung bei meinem Wettkampf. Alle anderen Blessuren, die langsam gehen, konnten mich zum Glück auch nicht von meinem Wettkampf abhalten.

Mein Frustlevel war an diesem Punkt Ende Oktober extrem hoch. Kein Training in den letzten Wochen vor dem Wettkampf. Exakt alles wie vor zwei Jahren beim Ironman Florida. Zum Glück letztlich mit weniger Schmerzen. Die Wut auf die Situation war jedoch riesig. Einfach weil ich mich endlich mal wieder gut fühlte und bereit für die Herausforderung Ironman war. Ich bin nicht da, wo ich vor Frankfurt vor vier Jahre war. Ich fühlte mich aber auf einem guten Weg genau dort hin. Um so ärgerlicher war es, dass mich nun wieder etwas davon abhielt, mich endlich mal so richtig in einen Wettkampf zu stürzen.

Natürlich sollte ich dankbar für das tolle Ergebnis beim BerlinMan Ende August und der großartigen Erfahrung in der Challenge Roth Staffel Anfang September sein. Bin ich auch! Keine Frage.

Der Punkt ist aber, dass mich gefühlt ständig etwas zurückhält, zur Vorsicht mahnt, sich in den Weg katapultiert,…

Aber zur Abwechslung war ich mal nicht wütend auf meinem Körper. Auch schön! Und damit direkt zu den triathlonspezifischen Sportarten!

 

SCHWIMMTRAINING

Gut. Also die wenigen Einheiten, die ich absolvierte, liefen gut. Als ich in Schwung kam, ereilte mich der zweite Radsturz und schon war es vorbei mit der Euphorie. Ohne den linken Arm heben zu können, brauchte ich auch nicht ins Wasser zu springen.

Zwischen Freiwasser- und Hallentraining liegen Welten. Dennoch fühlte ich mich bei beiden Einheiten immer gleich großartig. Ich habe es geliebt neben den harten Lauf- und Radtrainings meinen Körper anders hart im Wasser zu fordern.

Jeder fehlende Kilometer in den vergangenen zwei Jahren war so hart spürbar, dass ich oftmals einfach nur für mich schwimmen wollte.

Da war mir zeitweilig die Härte so unfassbar egal, dass ich mich über das Ergebnis beim Ironman Arizona immer noch wundere. Aber das gute Gefühl war mir bei diesen Trainings einfach so viel wichtiger, als die nötige Intensität für eine tolle Schwimmleistung an den Tag zu legen.

Die aktuelle Situation aber auch mein Beruf hielten mich von mehr Training ab. Das zieht sich schon so eine Weile, aber der weit entfernte See und die Hallenzeiten machten und machen die Situation nicht einfacher. Um so schöner ist es jedes Mal, wenn ich im Wasser sein kann. Entsprechend höre ich da einfach auf mein Bauchgefühl.

Alle Fotos kannst du zur Vergrößerung anklicken.

Ironman Triathletes in training in Tempe Town Lake Arizona

 

 

RADTRAINING

Stadt-, Rollen- und Landtraining. Den Fokus auf genau diese Trainingseinheiten zu legen hat sich zurückblickend so unfassbar für den Ironman Arizona gelohnt, dass ich mir gar nicht ausmalen mag, wie es ohne diese langen und intensiven Einheiten gekommen wäre.

Ohne nachlassen zu wollen, jammerte ich mich durch eine Vielzahl von Rolleneinheiten.

Die Ironman Arizona Radstrecke war schlimm, aber nichts gegen die Rollentrainings, die mir dort draußen den nötigen mentalen Rückhalt gaben. Was habe ich geflucht. Zu Haus auf der Rolle, als meine Familie mich nicht absteigen lassen wollte. Als sie darauf bestanden, dass ich jede Sekunde meines Trainingsplan abarbeite. Was habe ich geflucht, als ich dort draußen mit teilweise nur 14km/h die Arizona Langdistanz versuchte zu überwinden. Oder besser, erst einmal nicht vom Rad zu fallen!

Die Off-Season im Urlaub hat sich im Anschluss daran noch nie so angenehm angefühlt! Im Dezember dann langsam wieder loszurollen, ging überraschend gut.

Ironman Arizona Tempe Phoenix Intestate Female Triathlete and Cyclist

 

LAUFTRAINING

Hierbei gab es eigentlich nur einen wirklichen Fokus. Endlich aus dem Mustopf zu kommen und die langen Einheiten anzugehen. Es lief durchwachsen, dennoch fühlten sich die Läufe gut an. Ich war zuversichtlich, dass ich nach dem BerlinMan und der Laufauszeit aufgrund von einer Erkältung und einem irritierten Ischiasnerv, auf einem guten Weg war.

Aber auch hier die harte Bruchlandung mit dem zweiten Unfall. Damit wusste ich, dass Arizona einen langen Tag für mich zu bieten haben würde.

Trotzdem gab es einige Einheiten, die für mich der Schlüssel waren, dass ich die Zuversicht bekam, diese Langdistanz schon irgendwie ins Ziel zu bringen. Es könnte nur eben etwas länger dauern.

Schwerpunkt waren neben den langen Einheiten die kurzen Koppeltrainings. Die Läufe, die direkt nach dem Radtraining anschlossen und eigentlich gar nicht so kurz waren.

Female Triathlete running at Tempe Town Lake Arizona for Ironman Training

 

STABILISATIONSTRAINING & YOGA

Die ersten sieben Monate machten Yoga, Athletik und Stabitraining rund 1/3 meiner Triathlon Einheiten aus. In den letzten 5 Monaten halbierte sich natürlicherweise die Zeit, weil einfach die langen Rad- und Laufeinheiten dominierten.

Entsprechend lief eigentlich alles wie immer in so einem Wettkampfjahr, wenn die Hauptziele im Sommer und Herbst liegen. Der Fokus verschiebt sich langsam zugunsten der triathlonspezifischen Einheiten, was aber ok ist.

Denn den Rückhalt habe ich müßig innerhalb der sieben Monate aufgebaut!

Female Triathlete Yoga Session on Yoga mat in triangle trikonasa asana

 

FAZIT TRIATHLON TRAINING VON AUGUST BIS DEZEMBER 2021

Es sollte anders laufen, aber ich habe das Beste aus dem gemacht, was da war. Aus dem, was ich stetig mit ärztlicher Unterstützung aufgebaut hatte.

Es gab sagenhafte Stolpersteine. Jeder einzelne zeigte mir, dass es mir doch eigentlich gut geht.

Was nimmst du für dich aus dem vergangenen Jahr mit? Was hielt die zweite Jahreshälfte 2021 für dich bereit?

Triathlon Training & Blog News - die 2. Jahreshälfte 2021 Banner Collage Statistiken

 

EISWUERFEL IM SCHUH BLOG NEUIGKEITEN

Hier kehrte der Fokus zurück zum Triathlon-Geschehen. Es war großartig, genau darüber zu schreiben, was ich neben meinem Triathlon Training auch als Triathletin für mich und zusammen mit anderen erlebte!

Ein großartiger Schwerpunkt, den Oliver und ich im Herbst setzen konnten, war alles rund um den Challenge Roth Triathlon zusammenzustellen. Die Pressekonferenz, der Messebesuch, das Abholen der Startunterlagen zusammen als Staffel, der Bike Check-In und natürlich die Challenge Roth Staffel. Momente in einem Triathlonjahr, in einem Triathlonleben, die es so nicht all zu oft gibt.

Bereichert hat mich, glaube es oder auch nicht, die erneute Teilnahme am BerlinMan! Bleibt natürlich auch deshalb schon in Erinnerung, weil dieser familiäre Triathlon nach der Coronapause mit so viel Charme zurückkam, wie man ihn kannte.

Nun ja, und die fünfte Langdistanz anzupacken und ins Ziel zu bringen, wird mich auch weiterhin noch beschäftigen. Die Beiträge zum Ironman Arizona dazu stehen noch aus. Und ganz nebenbei gab es noch ein Gesundkost Rezept für eine sommerliche Acai Bowl. Unsere Made-In Serie hat darüber hinaus mit dem deutschen runamics Start-Up eine für mich wunderbare Erweiterung erhalten.

Alle hier gezeigten Fotos wurden von Oliver erstellt. Die Rechte an diesen Aufnahmen liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung ist nur in Absprache mit uns möglich.

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