Ironman Florida 2018 Teil IV: Das Laufen & das ersehnte Ziel

Der Ironman Florida endete für mich ganz anders als erwartet. Das ist oft so bei Wettkämpfen. Es gibt gute und schlechte Tage. Aus den schlechten lernt man vermutlich am meisten. Jedoch hat mir diese Langdistanz so zugesetzt, dass ich mir nicht nur ein Mal währenddessen und selbst im Nachhinein gewünscht habe, dass ich sie abgebrochen hätte. Wie ich sie am Ende in das ersehnte Ziel brachte und was mich auf der Ironman Florida Laufstrecke erwartete, erfährst du in diesem letzten Beitrag zum Ironman Florida und seiner labyrinthartigen Laufstrecke. 

Mit diesem letzten Teil meiner Ironman Florida Beitragsreihe, schließe ich mein Abenteuer dritte Langdistanz. Es ist der vermutlich schwerste Beitrag, den ich für einen Rückblick auf einen meiner Wettkämpfe je geschrieben habe. So endlos wie sich der Marathon beim Ironman Florida anfühlte, so schier endlos sind immer noch meine Gedanken auch Wochen nach diesem Wettkampf. Natürlich mache ich mir zahlreiche Notizen und schreibe Abschnitte direkt im Anschluss nach so einem Ereignis auf. Vieles würde ich sonst vermutlich vergessen. Dieser Lauf ist selbst jetzt nach wie vor so präsent in meinem Kopf, dass es mir immer noch schwer fällt, die richtigen Worte für das Geschehene zu finden. Allein wenn ich daran denke, möchte ich meine Laufschuhe anziehen und davor weglaufen!

Alle Bilder kannst Du zur Vergrößerung anklicken. 

Ironman Florida Laufstrecke

Mit dem Abstieg vom Rad war das klar, was sich auf der Radstrecke bereits weiter abgezeichnet hatte. Mein Kreislauf und mein Asthma hatten sich zusammengetan, um mich eigentlich keinen Meter mehr vorankommen lassen zu wollen. Einen Elefant auf seiner Brust vor sich hinschieben zu müssen, ist die eine Sache. Den Kreislauf mit dem wenigen Sauerstoff in Schwung zu bringen, der einem beim Ein- und Ausatmen übrigbleibt, eine ganz andere.

Die Situation erinnerte mich ein wenig an meinen Hamburg Marathon vor einigen Jahren. Mit zu wenig Sauerstoff läuft man unweigerlich irgendwann gegen eine Wand, an der man nicht mehr vorbeikommt. Ein Marathon wird so zu einem Dauerintervall. Aufgrund der Schwüle in Florida konnte ich das alles erst nicht richtig einordnen. Mein Herzschlag war schon allein beim Gehen so hoch, wie sonst nur während eines zügigen Dauerlaufs. Das ist echt kein Spaß, dann in seinem Körper zu stecken! So richtig bewusst, was mit mir geschah, wurde es mir erst, als ich im Community Center mit meinen Wechselbeuteln nach dem Radabschnitt ankam und mich zum Laufen bereit machen sollte.

Als ich saß, waren meine Beine und Hände so geschwollen, dass ich Schmerzen von den Sachen hatte. Also blieb nichts anderes, als zumindest erst einmal meine Kompressionsstrümpfe zu wechseln. Zum Glück hatte ich ein weiteres Paar mit, das etwas lockerer war. Manchmal hat man Vorahnungen. Diese passte wenigstens zum Tag. Wie bereits beim Wechsel vom Schwimmen zum Rad stand mir in wenigen Sekunden, kaum hatte ich die Strümpfe aus, eine Helferin zur Seite. Ich hatte wütend mein Stirnband und die Socken beiseite geworfen und wollte eigentlich nur eins! Alleinsein! Im Zweifel mich einfach nur in eine Ecke legen und schlafen.

Die Amerikaner sind großartig im Small Talk. Mir ging der noch nie so gegen den Strich, wie in diesem Moment. Wirklich wahr! Wie mein Tag wäre?! Was ich auf dem Rad erlebt hatte. Ich würgte nur eins mit einem dicken Kloß im Hals heraus:

Es ist ein echt harter Tag.

Die ersten Tränen kullerten und schon kniete die zweite Helferin vor mir, um meine Sachen ebenfalls zu sortieren. Ich bekam kaum noch ein Wort heraus, aber zumindest in dem klimatisierten Gebäude endlich mal Luft. Eine Helferin packte die Laufsachen aus, die andere sammelte die versifften Radsachen und reichte mir Reinigungstücher. Sie redeten und redeten. Ich würde jetzt ja wieder richtig gut riechen und aussehen. Sie gaben alles, um mich startklar zu bekommen! Eiskaltes Wasser half zusammen mit der klimatisierten Luft, meinen Körper etwas runter zu kühlen und meinen Kopf klar werden zu lassen. Es war leer in dieser großen Halle. Zwei Athletinnen machten sich etwas weiter entfernt von mir bereit.

Was ich von all den Sachen brauchen würde? Wie, was, wann angezogen werden könnte. Sie zerrten mir die Kniestrümpfe über die Waden. Sie öffneten meine Schuhe, schoben meine Füße rein, schnürten meine Schuhe zu, reichten mir ein Teil nach dem anderen. Durchnässten mein Armband. Zuppelten mir die Startnummer und mein Verpflegungstäschchen um. Halfen mir, mein Visor über meine Haare zu bekommen, gaben mir die Sonnenbrille. Nun sollte ich wirklich loslaufen. Von ihnen aus könne ich gern erst einmal gehen, nur um reinzukommen. Sie erklärten mir die Laufstrecke, dass die Helfer und Fans auf jeden von uns warten würden. Dass ich den längsten Teil hinter mir hätte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass meine wenigen Widerworte auf taube Ohren stoßen. Auch wenn ich nicht wüsste, wie ich den Rest schaffen sollte, sollte ich zumindest mal das Community Center verlassen.

Als ich so komplett in schwarz gehüllt war – wie passend für diesen Tag – und vor mich hinschluchzte, kam eine dritte Helferin vorbei geschlendert und meinte, dass sie mein Outfit lieben würde. Als hätte ich das kleine Schwarze des Triathlons an. Damit brachte sie mich wirklich zum Lächeln. Die beiden anderen griffen nach meinen Händen und zogen mich vom Stuhl. Jetzt da ich stand, ging ich einfach los. Natürlich erst nachdem ich mich anständig bedankt hatte. Helfer sind nicht nur einfach Helfer! An solch harten Tagen sind sie Psychologen, Entertainer, Familie, Freunde,… alles auf einem Mal. Ich war so dankbar, dass sie mich binnen weniger Minuten nicht nur sauber bekommen und in teilweise frische Sachen gesteckt hatten, sondern auch einfach da waren. So nervig wie es sekundenlang auch gewesen sein mag. Ohne sie hätte ich den Wechselbereich an diesem Tag nicht verlassen!

 

IRONMAN FLORIDA 2018 LAUFSTRECKE

Während ich mich aufbauen ließ, saß ein Teil meiner Familie verwundert zu Haus am Tracker und fragte sich, was ich denn bitte so lange beim Wechseln machen würde. Dass ich kurz vor dem Aufgeben stand, konnten sie nicht wissen. Dass etwas komisch war, merkten sie dann aber bereits auf den ersten Kilometern der Laufstrecke. Normalerweise überpace ich, weil ich mich nicht zusammenreißen kann. Selbst wenn es ein denkbar schlechter Tag für mich ist, dann ist Laufen das Größte für mich! Dann kann ich, selbst mit dem Wissen, wie sehr ich es später auf der Laufstrecke bereuen werde, einfach nicht an mir halten. Obwohl ich immer nur das Beste vorhabe, flitze ich selbst beim Marathon einfach los.

Ganz anders in Florida. Was ich bei meiner ersten Langdistanz mit dem Ignorieren der Sonnencreme Stationen falsch machte, schöpfte ich in Haines City in Gänze aus. Mit dem Verlassen des Community Centers ließ ich meinen Körper erneut von oben bis unten in Creme hüllen. An der ersten Wasserstation griff ich sofort eine Flasche, denn bei der Hitze mit über 30° und den Hügeln vor der Nase war klar, dass ich eine ganze Weile bis zur nächsten Station auf der Strecke brauchen würde!

Dass es mir schlecht ging, war trotz Sonnenbrille nicht zu verkennen. Ich sah den ersten Hügel genau am Anfang der Laufstrecke sich vor mich auftürmen. Ein Hang, der sich in meiner Vorstellung zu einem unbezwingbaren Berg auftürmte. Was man für Gedanken haben kann! Es ist unglaublich. Helfer rissen mich aus der ersten Panik heraus. Ich hätte ja Hoka One One Schuhe an! Sie zeigten dabei auf die Fahnen am Start der Laufstrecke. Gleichzeitig schrie mich Olli an, ich solle es probieren. Ich schüttelte immer wieder (vielleicht nur innerlich) den Kopf. Ich hegte so einen Groll auf den Wettkampf und diesen ersten Berg! Noch mehr regten mich aber die Schilder der Fans mit den so lieb gemeinten Sprüchen auf.

Ich versuchte, mich auf mich zu konzentrieren. Denn rate mal! Mit einem Kloß im Hals und Panik im Körper keine Luft mehr zu bekommen, dazu ein Herzschlag, der in den Ohren puckerte und was weiß ich nicht noch alles, läuft es sich denkbar schlecht. Wären keine Zuschauer da gewesen, hätte ich mich binnen weniger Meter an den Straßenrand gesetzt.

Tatsächlich musste sich aber ausgerechnet von da an Haines City als die Ironman Stadt zeigen, auf die sicher nicht nur ich den ganzen Tag gewartet hatte! Ein kleiner Ort, den man lieb haben möchte. Er war nicht das, was ich erwartete. Denn ich ging von einem Küstenstädtchen am Golf von Mexiko aus. Jedoch war es herrlich entspannt dort. 20000 Einwohner, unzählige Helfer, der Ironman-Tross und die Athleten mit ihren Angehörigen sorgten plötzlich für eine stimmungsvolle Atmosphäre auf weiten Teilen der Laufstrecke.

Endlich gab es Stimmung, Unterstützung und so viel Jubel, dass man sich davon eigentlich schon auf dieser verwinkelten, kompakten Strecke hätte ins Ziel tragen lassen können.

Ich hatte aber erst einmal genug damit zu tun, mich diesen ersten Hügel hinauf zu manövrieren. Wie an einer Perlenkette reihten sich Zuschauer am Straßenrand und Athleten auf der Strecke auf. Man hatte alle wunderbar im Blick, wenn man wie ich sich da minutenlang hinauf-schneckte. Innerhalb der ersten sechs Kilometer kletterte das Thermometer auf 34°. Trotz Wasserflasche in der Hand und regelmäßiger kleiner Schlucke begann ich unter dem wolkenverhangenen Himmel zu glühen. Diese ersten 6km verliefen in einer Schleife neben der Radstrecke entlang, auf der immer mehr Athleten Richtung Wechselbereich unterwegs waren.

Auf den ersten drei Kilometern gab es kein Eis. Ich tobte vor mich hin, weil bereits da schon meine Muskeln zu krampfen begannen. All die Salztabletten, all die gute Versorgung halfen irgendwie nichts mehr in diesem tropischen Klima. Zum Glück sah ich von Weitem ein kleines Fahrzeug mit Säcken von Eis anrollen. Das hieß, wenn ich diese Schleife erst einmal fast geschafft hatte, gab es eine Abkühlung. Ablenkung gab es derweil von allen Seiten her. Es war mir dennoch ein absolutes Rätsel, wie ich diese ersten KM überleben sollte. Wie ich den Tag hinter mich bringen sollte. Das Ziel war in meinem Kopf Meilen weit entfernt. Dieser Marathon fühlte sich auf den ersten Metern bereits so viel weiter an als die Schwimm- und Radstrecke zusammen.

Das zweite Mal an der Wasserstation mit schreienden Helfern und lauter Musik war eine Erleichterung. Ich wollte mich in diese beiden winzigen Kinderbecken voll Eis werfen, die neben den Tischen unter Sonnenschirmen standen. Ich griff mir einen Becher und füllte ihn mit Würfeln. Die kamen überall hin, wo sie Halt fanden – BH, Strümpfe, Anzug am Rücken und am Bauch, unter mein Armband. So ging es den gesamten Marathon bis in die Dunkelheit hinein weiter. Anschließend ging es den Berg wieder zurück Richtung Community Center. Damit stand ich wieder am Beginn vom Anfang.

Am Anfang von drei unüberschaubaren Runden, bei denen es gefühlt niemals ein Ende geben sollte.

Eben ein Labyrinth. Wenn mir der Ironman eins eindringlich näherbringen konnte, dann ist es der Aufbau eines Labyrinths. In Haines City rund um den Lake Eva in Perfektion umgesetzt! Du hast ja keine Vorstellung von dem, was wir da laufen mussten. Unzählige Kurven, links, recht. Zu Beginn die 6 Kilometer Schleife mit allein drei Wendepunkten. Das kannst du dir in meinem ersten Beitrag zum Ironman Florida 2018 noch einmal gut auf der Karte anschauen. Plus anschließenden drei Runden mit noch mehr Kurven und jeweils 6 Sackgassen zum Wenden pro Runde. Hätte man mich irgendwo allein stehen gelassen, hätte ich nicht gewusst, wo ich hinlaufen muss.

Kleine Kinder könnten so eine Strecke nicht besser malen! Man holte dort aus einem kurzen Gelände mit wenig Highlights das vermutlich Maximale an Distanz heraus. Unfassbar. Wer denkt, dass damals die Radstrecke auf dem Tempelhofer Feld während des 70.3 Ironman Berlin verrückt war, muss sich das anschauen. Habe ich so tatsächlich noch niemals erlebt! Ein Lob an das Team, das die Strecke mit Hütchen absteckte und dafür sorgte, dass wir immer auf dem richtigen Weg war, selbst wenn wir Athleten das schon mal unterwegs anzweifelten.

Mit diesem Anfang der drei zu absolvierenden Runden wuchs mein Kloß im Hals erneut an und ich schluchzte wieder vor mich hin.

Ich wusste nicht, was schlimmer war: der Hass auf meinen Körper, der mich wie so oft im Stich ließ, oder der Hass auf meinen Willen, das plötzlich doch zu Ende bringen zu wollen?!

Zwischendrin verfluchte ich, dass ich das so unbedingt wollte und dass alles so unglaublich schief lief! Wie konnte ich aber etwas abbrechen wollen und das allein schon in Betracht ziehen, was mir so viel bedeutete. Das ich so sehr liebte? War es meine Enttäuschung, die mich so sein ließ oder der Gedanke, wie sehr ich meine Familie enttäuschen könnte? Denn ist es nicht so, dass auch sie wahnsinnig viel bei so einer Vorbereitung mitmachen muss? Wie konnte ich nur daran denken aufzuhören, nur weil ich nicht das erreichen konnte, was ich mir vielleicht für diesen Tag gewünscht hatte?! Wie konnte ich so egoistisch sein und aufgeben wollen, was ich so lange vorbereitet hatte, während meine Familie mitfieberte?

Natürlich wollte mein Körper nicht mehr. Mein Puls ging nur beim Kriechen unter 80%. Lockeres Laufen war für mich ein Intervall. Wie ich so halb sabbernd und weinend das nächste Gel nahm, ging plötzlich ein Athlet neben mir. Seine Frau war heute nicht dabei. Das war sein Kampf. Aber sie kennen natürlich diese Momente. Seine Frau würde vielleicht auch weinen. Alles in Frage stellen. Vom Aufgeben reden. Da war es dann total um mich geschehen. Ich heulte wie ein Schlosshund und musste meine Brille abnehmen. Aber er war sich sicher, dass seine Frau auch wieder und wieder sagen würde, dass sie es packen. Dass das Ende tatsächlich erst das Ziel wäre und wir es bis dahin schaffen würden. Irgendwie. Irgendwann… Ich konnte nur eins hinzufügen:

Wie lieben es doch! Wir lieben es doch!

Vielleicht hatten wir gemeinsam recht. Ich ließ von allen Vorhaben ab. Es war doch egal, wann und wie ich ins Ziel kommen würde! Mit diesem Wettkampf stimmte alles von Anfang, inklusive der Wochen davor, bis zum Ende nichts und niemand konnte etwas dafür. Wichtig war in dem Moment erst einmal, dass ich ins Ziel komme, oder? Ich spülte mir das Gesicht mit der warmen Plörre aus meiner Flasche ab. Setzte die Brille auf und begann zu laufen.

Ich sah Olli in der Ferne und wusste an diesem Punkt, dass ich an dieser bergigen Schleife nie wieder entlanglaufen muss. Auch das lag hinter mir! Ich wusste, dass ich nun einfach nur noch drei Runden absolvieren müsste. Wenn ich eine Runde geschafft hätte, wäre ich fast beim Halbmarathon. Dass 12km-Runden für mich irgendwie im Kopf komisch zu rechnen waren, war egal. Es gab mir Beschäftigung in der gleißenden Sonne, die die schweren Wolken wie auf dem Rad an den Rand drängte und unermüdlich auf uns niederbrannte. Selbst mit den wildesten Hochrechnungen, sollte ich noch vor der Cut-Off Zeit meine Medaille abholen können. Gehend und wohl wissend, dass noch einige Hügel vor mir lagen, sollten die verbleibenden Stunden zum Erreichen des Ziels ausreichen.

Ironman Florida Run

Plötzlich fühlte ich mich wieder da. Genau dort. In diesem unüberschaubaren Labyrinth. Ich wusste, was zu tun war. Plan C, D, E oder welcher Plan auch immer. Ich gehe und laufe. So wie es jeder vernünftige Mensch machen würde, der sein Ziel im Auge hat. Ob mit Asthma oder ohne. Ob mit einem Kreislauf, der wie ein Teufel im Ohr danach verlangt, man möge sich auf die nächste Wiese werfen, oder geschwollenen Beinen, die einen nicht mehr tragen wollen. Zum Glück hatte ich sonst keine Gebrechen (hier bitte einen augenrollenden Smiley einfügen). Das sind diese Momente!

Ein Moment, in dem man seine Lebendigkeit spürt und wieder ganz da ist.

Nicht immer ein Spaß, aber wenigstens sorgt das bei mir für den Blick auf das Wesentliche. Die erste Runde war nur auszuhalten, weil ich meinen Forerunner stur im Blick hatte und genau wusste, wie weit ich bereits war. Dank der Kurven und dem Hin und Her, gab es keine Fernsicht. Ich konnte mir nur vornehmen, bis zur nächsten Kurve zu laufen oder bis zum nächsten Zuschauer in den kleinen Wohnsiedlungen. Ich griff noch nie so früh und viel zu anderer Verpflegung als die, die ich selbst mithatte. Also gab es Brezeln, Cliff Blocks, Eiswasser, Eis. Jeder Gartenschlauch, jeder Sprenger, alles nutzte ich von A bis Z. Dennoch wollte ich mich in jeden Alligatortümpel schmeißen, den wir passierten. Das Eis in meinen Strümpfen und im Tri Suit schmolz so schnell, dass es mir bis zur nächsten Verpflegungsstation vorkam, als würde ich eine Wüste durchqueren. Die Zeit verflog. Die Strecke blieb.

Auf der anderen Seite von Lake Eva zu sein, war der härteste Abschnitt. Vom Strandbad tönte Musik und die Stimmen der Kommentatoren rüber. Runde für Runde war das mein Ziel. Hügel rauf. Hügel runter. Wendeschleife hin und wieder her. Gehen. Laufen bis das Herz zu den Ohren pochte. Weiter gehen. Der Schweiß hörte niemals auf zu laufen. Wenigstens etwas, das richtig lief.

Irgendwann nahm ich meine Haare hoch, weil mir alles wirklich außerordentlich auf die Nerven ging. An dem einen Hügel hielt ich mich am Geländer fest und ohne Quatsch, zog mich jedes Mal so hinauf. Vielleicht erinnerst du dich an den letzten Beitrag, als ich schrieb, dass es ja immer einen Moment auf jedem Abschnitt gibt, in dem ich endlich weiß, dass ich die jeweilige Strecke schaffe. Beim Marathon war dieser Punkt nach der ersten Runde gekommen.

Zurück am Wechselbereich, wo Helfer mit Beuteln standen, die man für den Lauf hinterlegen konnte. Ich hatte dort nichts geplant und brauchte tatsächlich nichts. Aber ich wusste, dass ich noch zwei Mal genau dort entlang musste, bis ich zur Zielgeraden abbiegen durfte. Rundenbändchen gab es nicht zu sammeln. Stattdessen war ganz klar markiert, wo man wie zu laufen habe. Das Runden zählen wurde uns selbst beziehungsweise unseren cleveren Uhren überlassen. Dort und an all den Verpflegungsstationen waren zahlreiche blaue Häuschen zu finden. In eins manövrierte ich mich nach langem innerlichen Hin und Her zwischendrin mal hinein. Was für ein Unterfangen in so einer hitzigen Situation. Der Anzug ging weder aus, noch wirklich wieder an. Zum Glück musste ich mich nicht um die Tür kümmern. Ein Helfer schob Wache und bot mir beim Herauskommen sofort etwas zur Reinigung der Hände an.

Den ersten Halbmarathon lief ich bei einer Temperatur zwischen 30 und 34°, bei oft unnachgiebiger Sonne. Der langsam hereinbrechende Abend kühlte die Luft zum Glück etwas ab, so dass ich bei knapp 30° den zweiten Halbmarathon absolvieren konnte. Das fühlte sich wie eine andere Welt nach diesem langen Tag an! Zwischendrin wurden wir noch mit einem Regenbogen belohnt. So etwas sieht man nicht oft! Andere Athleten scherzten, dass er natürlich nur für uns da wäre und am Ende warte da Ziel.

Ironman Florida Langdistanz Laufstrecke

Verpflegungswagen brachten bis in die Nacht hinein auf der gesamten Strecke von Station zu Station neues Eis. Es ging durch private Siedlungen. Überall wurde vor Alligatoren gewarnt. Wir liefen an einer High School, einem Hotel, einem Schulbusbahnhof vorbei. In jeder Siedlung gesellten sich einige Zuschauer zu uns. Klarer Hotspot blieb aber das Strandbad unten am Lake Eva und die Verpflegungsstellen. Die Helfer gaben inklusive Kostüme alles, um uns weiter über die Strecke zu schieben. Ich lief und ging, ging und lief einen ganzen Marathon lang. Hörte Geschichten. Traf einen Escapie, einen Finisher des Escape from Alcatraz Triathlons, den ich ebenfalls 2018 absolviert hatte. Wir schwelgten in Erinnerungen, bevor sich unsere Wege wieder trennten.

Als ich auf meine letzte Runde ging, traf ich Georg, der seine erste Runde begann. Er sah so frisch aus, als hätte er geduscht. Das Rad war hart und für seinen ersten Ironman würde er sich nicht schlecht schlagen. Er müsse aber noch ordentlich zulegen, denn sonst würde er wohl kaum die Cut-Off Zeit schaffen. Dennoch hatte er den Moment, um mir von seiner deutschen Omi zu erzählen, die er gerade erst besucht hatte. In einem wilden Mix aus Deutsch und Englisch schnatterten wir ziemlich vergnügt vor uns hin. Wir bekamen noch bunte Leuchtringe gereicht, die wir an unsere Sachen bammelten und dann ging es weiter.

In der Ferne kündigte sich etwas Wildes an. Der Himmel schien voller Unmut. Es grollte vor sich hin. Ich versuchte in der Abendhitze Land zu gewinnen. Die Wege in und zwischen den Siedlungen erkannte ich nicht wieder. Ich fragte mich, ob ich wirklich schon zwei Mal daran vorbeikam. An jedem Ende eines Weges stand ein Feuerwehr- oder Polizeiwagen. Eins musste man Haines City lassen. Sie hatten die coolsten Polizeiwagen und lässigsten Polizisten! Auf langen Geraden wurden Scheinwerfer aufgestellt. Die Helligkeit war kaum zu ertragen. Ich setzte stückchenweise mitten in der Dunkelheit meine Sonnenbrille auf und ab.

Ironman Florida Laufstrecke

Als das letzte Mal dieser eine Hang vor mir lag, der uns zunächst ganz tief nach unten zum See und einer Brücke brachte, bevor wir den ganzen Weg wieder hinauf mussten, war klar, dass es nur noch Minuten dauern würde, bis ich die Musik und Stimmen wieder vernehmen konnte. Noch nie hatte mich so gefreut, einen Hügel hinab und wieder hinauf zu laufen und damit letztlich doch noch knapp 300 Höhenmeter in den Beinen zu haben. Anders als auf der Radstrecke zogen sich die Hügel beim Laufen nicht lange hin. Sie gingen knackig hoch und runter. Mit winzigen Schritten tappste ich vor mich hin.

 

DAS ERSEHNTE ZIEL DES IRONMAN FLORIDA 2018 

Langsam aber sicher realisierte ich, dass dieser Tag in wenigen Minuten ein Ende haben würde. Eine Verpflegungsstation blieb mit dem Geländer zum Hinaufziehen übrig. Ein steiler Parcours von Kurven führte das letzte Stück um den See herum und hinab. Dann war es soweit. Ich lief nicht geradeaus. Eine weitere Kurve brachte mich meinem Ziel näher und näher.

Ironman Florida Ziel Finish

Auf der Zielgeraden hörte ich auf zu laufen. Ich sah all die Zuschauer, der Jubel. Unglaublich! Ich ging. Ja, ich ging. Nach so einem harten Tag musste ich nicht durch das Ziel rasen, springen, hüpfen,… Mir war nach gehen! Eigentlich ist es unglaublich. Ich bin noch nie einfach so ins Ziel gegangen. Dabei muss ich tatsächlich sagen, etwas Schöneres gibt fast nicht für so ein Langdistanz-Finish. Jeden Schritt nimmt man bewusst wahr. Jeder Kilometer kann im Kopf noch einmal, ein letztes Mal Revue passieren. Es ist Zeit, auf sich so richtig stolz zu sein und das Erlebnis voll und ganz auszukosten.

Um kurz nach 19 Uhr nach 12 Stunden und 36 Minuten  war mir danach, einfach durch das Ziel zu gehen! Es war mein längster und langsamster Weg ins Ziel. Mein vielleicht schönster, wenngleich härtester Langdistanzmoment. Denn da sagte nämlich schon einige Meter vor dem Zielbogen tatsächlich „The Voice of Ironman“ persönlich, Mike Reilly:

Nadin, #884 from Germany, YOU ARE AN IRONMAN!

Ich freute mich. Wirklich riesig! Bekam Gänsehaut. Endlich war dieser Satz absolut präsent und dann von Mike! Meine dritte Langdistanz-Medaille gehörte mir.

Ironman Florida Ziel mit Medaille

Am Ende war dennoch diese Wut vom Anfang der Laufstrecke da. Aber auch ein Gefühl voller Glück und unendlicher Traurigkeit, ein Gefühl ein Stück weit gebrochen zu sein.

Wie konnte das, was man so sehr liebt, so enden?

Ich hatte meine Medaille, über die ich mich so sehr freute. Heute immer noch wie damals direkt im Ziel. Zur Krönung hatte Mike Reilly DEN Satz im Triathlon überhaupt gesagt. Zufriedenheit fühlte sich anders an.

Wie konnte mich da mein Körper nur so im Stich lassen und wieso musste ich immer weiter laufen?! Auch darauf habe ich heute noch keine Antwort, nur die Frage:

Sind es nicht die Momente, die einen am meisten enttäuschen – in denen man sich selbst am meisten enttäuscht -, die einen wahrlich wachsen lassen?

Das ist vermutlich genau das, was zu den Dingen gehört, die einem niemand vor einem Ironman sagt. Die man vielleicht nicht beim ersten oder zweiten, dann aber durchaus beim dritten lernen kann.

Kurz hinter dem Ziel nahm mich nach wenigen Augenblicken ein Helfer in Empfang. Ich bekam mein Finisher Geschenk, mal etwas ganz Besonderes für mich, gab es bei den ersten beiden Langdistanzen nämlich nicht(!) und mein Finisher Shirt. Er brachte mich wie gewohnt von Station zu Station, während er sich immer wieder versicherte, dass es mir gut ging. Ich erzählte ihm von meinem grauenhaften Tag. Wir freuten uns beide, dass er nun vorbei war! Er hing mir eine Aludecke über, beglückwünschte mich ein weiteres Mal und schickte mich mit dicken Regentropfen, Donner und Blitz weiter in den Wechselbereich.

Da kam es nun, das lang erwartete Unwetter, das den gesamten Tag um die Sonne und uns herum kreiste. Innerhalb von wenigen Minuten stand alles unter Wasser. Die Athleten rannten durch einen See ins Ziel. Ich warf meine Aludecke weg, fror, als hätte es einen Temperatursturz gegeben, obwohl es so schwül blieb. Ich holte mir schnell Essen und Getränke, manövrierte mich damit zu meinen Wechselbeuteln, die im Wasser auf dem Tennisplatz standen. Brachte alles zum Auto und ging im peitschenden Regen zu meinem Fuji. Meine Radschuhe kamen mir schon entgegen geschwommen. Meine Radflasche vorn war bereits vollgelaufen. Ich wollte nur noch ins Hotel. Die Athleten taten mir auf der Strecke so leid.

Der Heimweg wurde zu einer weiteren nicht enden wollenden Tortur durch das Gewitter und den Regen. Im Hotel in der Nähe von Orlando fand ich erst gar keine Ruhe vor Glück und Enttäuschung. Das zog sich auch den nächsten erneut heißen Morgen noch etwas hin.

 

IRONMAN FLORIDA 2018 SIEGEREHRUNG & FINISHER BUFFET

Das Finisher Buffet und all die glücklichen Gesichter ließen meine Stimmung steigen. Ich kühlte wieder mit Eiswasser runter. Wie sollte es in Florida anders sein, als drückend heiß und sommerlich. Ich genoss tatsächlich aber den Vormittag unter all den Athleten, den verschiedenen Sprachen, der Aufregung, der Zufriedenheit, der vielen Geschichten. Das Buffet, das muss ich lobend erwähnen, war richtig gut.

Mike Reilly führte durch die zwei Stunden Rückblick und Ehrung der schnellsten Athleten, ließ das Rennen mit Daten, Zahlen und Fakten Revue passieren. Den Helfern sowie Organisatoren und natürlich der Gemeinde Haines City, die das gesamte Rennen erst nach der Verlegung von Panama City Beach möglich gemacht hatte, wurde gedankt. Die Siegerehrung bezog sich dieses Mal ausschließlich auf die Altersklassenathleten, da keine Profis an den Start gegangen waren. Das tat der Stimmung keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil!

Im Anschluss nahm ich ein weiteres Mal Lake Eva in Augenschein, ging einige Meter auf der Lauf- und Radstrecke, bevor die Siegerehrung begann. Es war wirklich schön, noch einmal dort sein zu können und einen entspannten Abschluss zu finden!

Ironman Florida Finish Medaille

Meine gesammelten Beiträge zum IRONMAN FLORIDA 2018:

Ironman Florida 2018 Teil I: Vorstart-Freuden

Ironman Florida 2018 Teil II: Der Wettkampfmorgen & das Schwimmen

Ironman Florida 2018 Teil III: Der Radabschnitt 

P.S. Werbung: Weil der Skins Tri Suit bereits auf der Radstrecke so bequem war, ließ ich ihn direkt beim Laufen an und entschied mich bis auf die neuen CEP Strümpfe gegen frische Sachen. Die locker gebundenen Hoka One One waren bei diesem Lauf eine wunderbare Wahl. Bequem und ohne heiße Fußsohlen kam ich mit ihnen zusammen durch das Rennen, in mich meine Gloryfy genauso gut vor UV-Strahlung wie Sonnenloch schützte. Der Forerunner 935 hielt das Drama derweil gekonnt souverän fest. 

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Alle hier gezeigten Fotos wurden von meinem Fotografen Olli erstellt. Die Rechte an diesen Aufnahmen liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung ist nur in Absprache mit uns möglich.

20 Gedanken zu „Ironman Florida 2018 Teil IV: Das Laufen & das ersehnte Ziel“

  1. wozu brauchtest du überhaupt die Kompressionssocken, damit ists doch noch wärmer.. 🙂 Wie schon mal woanders geschrieben.. grandioser Kampf und Klasse gemacht. Ich hätte das Rennen geschmissen.. aber ihr Mädels seid halt richtig zäh..

    Wichtig ist das Lächeln im Ziel und die ganzen Bilder sind einfach Hammer.

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    • Hallo Peter,

      ich danke dir! Ja, ein Lächeln war dann auch zwischendrin und natürlich am Ende drin. Wenn man so eine schwere und schöne Medaille umgehängt bekommt, dann kann wohl niemand anders.

      Langer Kampf mit langen Strümpfen, die übrigens gut zum Kühlen sind (wenn nass). Aber tatsächlich habe ich damit einfach ein besseres Laufgefühl. Gerade auf solchen Distanzen beginnt irgendwann meine Haut weh zu tun. Das haben ich in Kompressionsklamotten nicht. Zudem hilft es meiner Achillessehne, die sonst gern mal bei Langdistanzen anfängt zu muckern.

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  2. Liebe Din
    Also beim Lesen dieses Beitrages habe ich so richtig mit Dir mitgelitten – es klingt unglaublich hart, was Du da erlebt hast und gleichzeitig bewundere ich Deinen starken Willen, dass Du das trotz der ungünstigen Umstände durchgezogen hast. Du kannst wirklich unglaublich stolz auf Dich sein!
    An dieser Stelle auch ein grosses Kompliment an Olli für die Bilder – sie transportieren die Stimmung richtig authentisch!
    Liebe Grüsse
    Ariana

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    • Hallo liebe Ariana,

      ohne die Helferinnen wäre nach dem Radabschnitt für mich vermutlich wirklich Schluss gewesen. Ich war so froh drum, dass ich mich da irgendwie durchgeschleppt habe. Solche Erfahrungen braucht niemand, aber es ist genauso spannend zu sehen, was der Kopf und Körper eigentlich alles mitmachen.

      Wir danken dir beide, Olli und ich. Es macht uns immer so viel Freude im Nachhinein an solchen Beiträgen zu arbeiten, das wir uns über Kommentare wie deinen besonders freuen!

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  3. JA, es war wohl nicht leicht. Ja, manhe nennen es wohl Drama. Aber hey: du hast gefinisht! Und wieviele Millionen haben dies nicht? 🙂
    Du kannst unglaublich stolz sein!

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    • Hallo Markus, wenn du das jetzt so zusammenfasst! Ja, das Ziel war dann doch in meinem Kopf das unbedingte Ziel, das ich scheinbar so sehr erreichen wollte. Durch manche Dinge stolpert man dann letztlich doch irgendwie hindurch.Ganz vielen lieben Dank!

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    • Liebe Raphaela,

      ganz herzlichen Dank. Manche Kämpfe braucht man nicht, lohnen sich dann letztlich aber dennoch. Ich hoffe auch dass es das nächste Mal besser läuft.

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  4. Liebe Din,
    ganz vielen Dank, dass du mich mit zum IM Florida genommen hast.
    Wie schon so oft, hatte ich dank deiner besonderen Erzählweise das Gefühl, selbst
    dabei gewesen zu sein. Die fantastischen Bilder von Oli tragen natürlich ihren Teil dazu bei.
    Eigentlich muss ich da gar nicht mehr hin 😉 .
    Besonders der IVTeil mit dem Bericht vom Laufen war hochemotional und ich habe direkt mitgelitten.
    Zumal ich das gut nachvollziehen kann, denn mir ging es beim Hitze Ironman in Frankfurt 2015,
    mit fast 40 ° auf der Laufstrecke, in vielen Bereichen ebenso.
    Es ist auch hinterher noch kaum nachzuvollziehen und unglaublich, was man seinem Körper und
    auch seinem Geist abverlangen kann. Sicher liegt hierhin der Spirit, was einen Ironman so besonders macht.
    aber mehr als einmal brauche ich solche Extreme dann doch nicht 😉 .
    Freue mich schon auf deine Berichte in diesem Jahr!
    Liebe Grüße

    P.S.: Deine Wortschöpfungen wie hinauf-schneckte, sind immer wieder ein Genuß!.

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    • Hallo lieber Frank,

      du kennst diese Wettkämpfe. Was man nicht alles mitmacht sich ständig selbst hinterfragend und wieso man das immer wieder nur macht… Es ist schön, dass wir unsere Abenteuer so bildlich erzählen können und so ein Feedback freut uns dann natürlich ungemein.

      Das mit Frankfurt muss eine harte Nummer gewesen sein. Ich erinnere mich an die TV Übertragung und die Hitze, in der man schon beim Zuschauen fix und fertig war. Ab jetzt machen wir so etwas nicht mehr und gehen stark davon aus, dass es besser läuft und vor allem besseres Wetter gibt. So.

      Ach ja und natürlich, also gewisse Details brauchen einfach eine ganz besondere Wortwahl.

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  5. Liebe Nadin, ganz herzlichen Glückwunsch ! Du hast dich wacker geschlagen, hast nicht aufgegeben, wo viele andere längst den Kopf in den Sand gesteckt hätten – nur das zählt, dass macht stark -auch für das ” richtige ” Leben, ich weiß, was es bedeutet, bis zum bitteren Ende durchzuhalten ! Es geht immer weiter, wenn der Wille da ist !

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    • Liebe Margitta, vielen lieben Dank für deinen lieben Kommentar!
      Wieder einmal war es ein unfassbares Erlebnis, das mir Grenzen aufgezeigt hat, die ich noch nicht kannte. Aber mit deiner unglaublichen Ultra Erfahrung, weißt du ganz genau wovon ich spreche. Und natürlich liegt es fern, dass wir den Kopf in den Sand stecken. Da haben wir ja lieber die Füße drin! Ich hoffe, dass wir immer so weiter machen können und der Kopf immer schön oberhalb des Sandes bleibt. Danke.

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  6. Es gehört schon eine ganze Menge Biss und Selbstvertrauen dazu, so einen Wettkampf zu beenden. Auch noch bei deinen Asthmaproblemen. Da zeigt sich die wahre Kämpfernatur. Nochmal ganz herzlichen Glückwunsch zu diesem Finish. Und JA, es macht dich nur noch stärker! Chapeau!!!

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    • Vielen lieben Dank, Robert. Zwischendrin war mir alles irgendwie abhanden gekommen. Aber nach einem harten Kampf mit Kopf und Körper ging es irgendwann tatsächlich weiter. Manche Dinge sind unerklärlich. Aber um so spannender war der Verlauf und schöner der Zieleinlauf.

      Ich hoffe, du bist auch für auf deinem Weg unterwegs. Viele Grüße.

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    • Hallo Andreas, von Herzen lieben Dank. Das war auch echt ein Leiden, das aber zum Glück ja ein gütliches Ende nahm. Viele Grüße und hoffentlich bis bald mal.

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  7. Hi Din,
    ich habe gerade alle vier Teile hintereinander gelesen und muss sagen, ich konnte deinen Frust und deine Wut darin richtig spüren. Als du auf der Laufstrecke weinen musstest, hatte auch ich Tränen in den Augen. Auch wenn ich noch nie einen Iron Man absolviert habe und wahrscheinlich auch nie werde, kenne ich diese Momente, in denen man einfach nur noch kämpfen muss. Und sich manchmal auch im Nachhinein fragt, was einen da wirklich noch ins Ziel gebracht und angetrieben hat.
    Wirklich eine unglaublich starke Leistung, sich über so viele Stunden so zu quälen!
    Liebe Grüße
    Hannah

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    • Hallo Hannah,

      es freut mich, dass dich der Beitrag so fasziniert hat. Danke für dein Kommentar.
      Es macht mir auch heute noch eine Gänsehaut, wenn ich dran denke… Aber es war eine spanende Reise, die sich wirklich gelohnt hat. Trotz der Qualen. Aber so ist das manchmal bei einer Langdistanz. Eigentlich ja ehrlich gesagt immer. Es ist eine unfassbare Qual, aber an diesem Tag war es anders als sonst…

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