Hawaii – Big Island: Schwimmtraining mit Kaffeepause

Kona und Kaffee gehören einfach zusammen. Wer auf Big Island Urlaub macht, kommt an den kleinen wie großen Kaffeefarmen nicht vorbei. Natürlich ist der echte Kona Kaffee auch ein selbstverständlicher Begleiter der Ironman World Championship. Das Coffee Boat, das eine Woche vor dieser berühmtesten Langdistanz der Welt vor der Küste von Kona ankert, hat Kultstatus. Der Katamaran bietet Triathleten jeden Morgen eine willkommene Möglichkeit einer kleinen Auszeit mitten im Ozean während des Schwimmtrainings. Klar, dass ich mir das mal genauer anschauen musste! 

Kona auf Big Island ist ein einzigartiger Ort. Mit Sicherheit das gesamte Jahr über. In den Wochen vor der Ironman World Championship aber, verwandelt sich dieses kleine Städtchen in das Triathlon-Mekka schlechthin. Es gibt sowohl für Triathleten als auch für Angehörige und Zuschauer unendlich viel zu entdecken und zu unternehmen. Ein Besuch des Coffee Boats vor der Küste Kona’s gehört mit Sicherheit dazu!

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Female Triathlet in Ocean waiting on a boat

Man kann zusammen mit den Athleten, die am Ironman teilnehmen, trainieren oder selbst auf der Wettkampfstrecke aktiv werden. Es gibt kleine Wettkämpfe wie das Ho`ala Trainingsschwimmen und den Path Run, die die Ironman Woche einläuten. Von da an sprudelt Kona über vor Energie und Leidenschaft, die alle mit Triathlon verbinden.

Bei der morgendlichen Laufrunde muss man aufpassen, dass man niemanden in die Hacken tritt. Dicht an dicht, teilweise im Gänsemarsch, reihen sich die Athleten an der Küste auf. Verschiedenste Getränkehersteller haben ihre Position mit Zelten und Wasserbehältern mit eisigem Iso in den Vorgärten der Häuschen am Alii Drive bezogen. So kann man recht komfortabel aus Kona hinaus laufen oder auch den Weg hinein ins Stadtzentrum zum Kona Pier überbrücken. Ohne in der bereits morgens sehr präsenten Hitze auszutrocknen, wenn Schlag 6 Uhr die Sonne rasend schnell gen Himmel strebt.

Aber egal wann man sich auf die Laufstrecke begibt – man ist mit Sicherheit niemals allein. Genauso ist es auch auf der Radstrecke oder beim Schwimmen. Wenn ich am Morgen so gegen sieben Uhr am Wassereinstieg ankam, war schon einiges los.

Jeden Morgen gab es richtig Trubel an der Treppe. Die ersten kamen bereits aus dem Wasser. Wann sind sie bitte aus dem Bett gefallen?! Andere machten sich gerade bereit, um ein paar Kilometer im warmen Ozean zu absolvieren. Es ist eine absolut einzigartige Atmosphäre.

Female Triathlet in the Ocean during swim training

Über die Jahre habe ich das Glück gehabt, an vielen Orten mit unterschiedlichsten Athleten trainieren zu können. So wie auch Mallorca, in Kalifornien, Chicago, Florida, den Kanaren,… Ich drehte meine Runden in Seen, Flüssen, Meeren und Ozeanen. Vor und nach Wettkämpfen. Aber das Schwimmen in Kona im Morgengrauen war noch einmal etwas ganz anderes. Etwas absolut Faszinierendes.

Zurückblickend kann ich es kaum glauben, dass ich dort tatsächlich gewesen bin. Ich vermisse es so sehr. Das warme Wasser, das morgens meist noch so ruhig vor sich herschwappte. Die Sonne, die so schnell über die Berge kletterte und alles in ein unfassbares Orange-Gold tauchte. Die weiße Kirche in der Dorfmitte ragte aus diesem Goldton all morgendlich heraus. Man kann sie vom Wasser aus wenige hundert Meter vor Kona am besten sehen. Meist hing ganz leicht noch die Feuchtigkeit der Nacht in der Luft. Das Licht schimmerte dann besonders eindrucksvoll.

Die Woche vor dem großen Triathlon Wettkampf des Jahres von Dienstag bis Freitag bietet ein ganz besonderes Highlight mitten im Pazifik.

Clif Baar Ironman Coffee Boat Kona Hawaii Triathlon Training Travel Blog

Das sogenannte Coffee Boat ankert wenige hundert Meter draußen vor der Küste. Auch wenn nun nicht mehr 100% Kona Kaffee sondern Starbucks ausgeschenkt wird, zog der Katamaran die Schwimmer magisch an. Für mich war es die beste Gelegenheit meine Kamera mitzunehmen, um auch mal vom Wasser aus einige Eindrücke zu sammeln.

 

Mein Ziel das Kona Coffee Boat

Einige Tage zuvor informierte ich mich über die Strecke, die seit dem Ho`ala Schwimmen komplett mit Bojen versehen war. Der Veranstalter hatte jeden Tag ein Zelt vor Ort, wo man sich morgens erfrischen konnte, aber auch jeden Tag alle Informationen über mögliche Aktivitäten der Ironman Woche, über Strecken und Trainings erhielt. Das Zelt ist immer durch freiwillige Helfer besetzt.

Als ich genauer wissen wollte, wo ich entlang schwimmen könne, war ein netter Herr aus Finnland da. Er empfahl mir auch das Regal, das sie hingestellt hatten, um meine Sachen abzulegen. Es ist für alles gesorgt – von Sonnencreme über Vaseline bis zu Beschilderungen mit allen Warnhinweisen, die man sich nur vorstellen kann. So wie dort an Land Helfer im Einsatz waren, fand man sie auch im Wasser von etwa sieben bis neun Uhr. Auf SUPs und in Kanus sicherten sie den Schwimmbereich ab. Ich denke selbst Angsthasen sind in diesem klaren Wasser auch bei Wellengang und etwas Strömung gut aufgehoben.

Am Donnerstagabend begannen die Aufbauten der berühmten Ein- und Ausstiegstreppe am Kona Pier. Da stand fest, dass ich am letzten Morgen vor dem Ironman auch noch einmal schwimmen musste.

Mein Ziel: natürlich das Kona Coffee Boat!

Clif Baar Ironman Coffee Boat Kona Hawaii Triathlon Training Travel Blog

Ich lief also wie so oft durch Kona zum Schwimmtraining. Ließ meine Laufsachen wie immer in meinem Rucksack und deponierte alles auf dem Regal. Je näher der Wettkampf rückte je voller wurde die Strecke und das umliegende Gelände. Schon in den frühen Stunden des Tages waren alle Athleten hellwach, schnatterten durcheinander, gaben sich Tipps, sprachen über Ziele und Wünsche,…

Als ich mich gerade so fertig machte und ins Wasser wollte, sprach mich eine Athletin an. Sie hatte meinen Zoot Bikini bereits die Tage zuvor an deren Stand im Ironman Village gesehen. Sie wollte ihn unbedingt auch haben. Aber ihr Mann konnte sich nicht so recht vorstellen, wie der denn nun getragen aussah. Ich winkte kurz zu ihm rüber und sie machte ihm mit Handzeichen klar, dass es nun tatsächlich ganz unbedingt dieses Teilchen sein sollte! Wir scherzten ein wenig über die Herren, die sich immer so schlecht für Neues entscheiden können. Wir sind da ja ganz anders… Dann wurde es Zeit für mich ins Wasser zu kommen.

Dieses Mal nahm ich die Action Cam mit. Schließlich wollte ich unbedingt einige Eindrücke vom Wasser aus auch hier zeigen. Ich band mir die Cam kurzerhand um den Hals. Wo sollte ich sonst auch damit hin. Hosentaschen und Stauraum gibt es ja bei diesen knappen Schwimmteilchen irgendwie nicht wirklich. Also wanderte sie in den BH. Hinterher ziehen macht sich aber auch mit dem schwimmenden Cover, das die Cam immer oben schwimmen lässt, sehr gut. Schien mir aber etwas unsicher beim Hinausschwimmen. Wobei es dazu eigentlich keinen Grund gab.

Jedes Mal wenn ich dort vor Kona’s Küste trainieren war, war der Wellengang doch recht ordentlich. Von Land sieht immer alles so friedlich aus. Im Wasser und kurz hinter dem Pier änderte sich das aber. Ich orientierte mich nur von einer Boje zur nächsten. Hinaus zum Boot wollte ich auch etwas zügiger schwimmen, was so problemlos ging. Ich brauchte übrigens keine Schwimmflügel! Der Auftrieb im Pazifik ist großartig.

Spart den Neo oder den Schwimmring!

Nun bin ich nicht der große Kaffeetrinker. Schon gar nicht, wenn ein Espresso solo und ohne einen Liter pflanzlicher Milch daher kommt. Aber es gab neben kleinen Snacks auch Iso an besagtem Coffee Boat, was ich dankend angenommen hatte. Selbst wenn man den Ozean nicht halb leer trinkt und nur hin und wieder Wasser in den Mund bekommt, war meine Zunge jedes Mal staubtrocken und irgendwie betäubt vom Salzwasser. Es ist alls übrigens kostenfrei. Die Sponsoren lassen sich zu Land und zu Wasser in der Ironman Woche nicht lumpen. Aber klar, wir reden hier über einen kleinen Shot, nicht über einen White Chocolate Mocca mit Mandelmilch und so weiter.

Wenn es raus aus dem Pazifik ging, warteten die die großen wie kleinen Duschen. Für die Füße gab es vor dem bekannten bekanntenKing Kamehameha Beach Hotel auch eine extra Surf Splash Fußdusche!

Female Triathlet in Ocean after swim training at the beach

Alle hier gezeigten Fotos wurden von Oliver erstellt. Die Rechte an diesen Aufnahmen liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung ist nur in Absprache mit uns möglich.

23 Gedanken zu „Hawaii – Big Island: Schwimmtraining mit Kaffeepause“

    • Hi Oliver,

      lieben Dank! Freue mich sehr, wenn ich euch unterhalten und euch mehr von dem ganzen Drum Herum dieser Veranstaltung zeigen kann. Es war so unfassbar viel los…

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  1. Echt traumhaft dort! Danke nochmals für die vielen Eindrücke!
    Echt Wahnsinn was dort so abgeht und mit nichts was ich bisher erlebt habe irgendwie zu vergleichen. Selbst der Berlin Marathon scheint lächerlich dagegen zu sein 😉

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    • Das stimmt absolut. Es ist ein traumhaftes Fleckchen Erde dort und gerade die Woche vor dem Wettkampf schien Kona überrannt zu werden. Es verlor aber nicht seine Idylle, dennoch spürte man jeden Tag, das Große, was noch kommen sollte. Für eine so “kleine” Veranstaltung im Vergleich zum Berlin Marathon tobte da schon das Leben.

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    • Hallo Daniel,

      wie schon so oft geschrieben, ich kann Hawaii einfach nur ganz unbedingt empfehlen. Es ist absolut eine Reise wert, allerdings sollte man ausreichend Zeit einplanen. Auch wenn die irgendwie sicher sowieso viel zu kurz erscheinen wird.

      Es lohnt auch auf jeden Fall beim Ironman als Zuschauer dabei zu sein. Ein spektakuläres Ereignis, dass jeden an der Startlinie und abseits davon mitreißt.

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  2. Wahnsinn, deine tollen Bilder und Berichte aus Hawaii ,lassen das Herz eines Triathleten immer wieder zum Maximal Plus hochspringen:-)
    Die Bilder/Berichte werden mich im Wettkampfjahr 2016 im Training und Veranstaltungen begleiten, sie geben mir Kraft, Mut und Ausdauer die Wettkämpfe zu finishen, auch für den trüben Herbst, werden
    deine Bikinibilder mich im Training begleiten. Ich sage nur DANKE DIN

    Ohne dein Blog würde mir etwas fehlen:-)

    Sportlichen Gruss
    Marcus Maximus

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    • Hallo Marcus,

      das ist ja so reizend von dir! Ich danke dir.

      Ich kann dir da nur zustimmen. Es ist wirklich der Himmel für uns Triathleten und ich möchte es wirklich nicht missen.

      Ich wünsche dir eine wunderbare Zeit der Vorbereitungen und jetzt bald ein tolles Trainingslager! Habe deinen Spaß! Nicht vergessen. Auch wenn es hart wird, es ist unser Hobby, was uns glücklich machen soll.

      Liebe Grüße!

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  3. Hallo Din,
    ich kann mich den vorigen Kommentaren nur anschließen, einfach großartig. Deine Berichte bringen so viele tolle und einzigartige Erinnerungen zurück, als ob ich wieder selber auf Hawaii bin. Ich freue mich über jede einzelne Zeile und spüre die Sonne, den Wind, die Wärme, das warme Meer, die freundlichen Menschen. Es ist schön, dass du genau so begeistert bist wie ich. Danke und bitte noch viel mehr davon.
    Rosa

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    • Liebe Rosa,

      so schön von dir zu hören! Stöberst du auch noch in deinen Hawaii Bildern? Ich kann gar nicht genug davon bekommen. Deshalb kommen sicher noch die ein und andere Geschichte davon hier auf meine Seite.

      Komme gut durch die dunklen Jahreszeiten! Ich versuche mich immer noch einzuleben. All das was du beschreibst – Sonne, Wind, Wärme, Meer – fehlt mir wirklich ungemein.

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    • Danke schön!
      Also die Kamera speichert Bilder bis zu 16MP. Da bekommt man schon sehr gute Bilder mit heraus, die man auch Desktop Hintergrund wunderbar benutzen kann.

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  4. Hallo Din,
    dass Coffee Boat ist wirklich eine tolle Idee und die Bilder wieder mehr als beeindruckend.
    Die Atlethin kann ich natürlich wegen des Bikinis sehr gut verstehen. Den Mann allerdings nicht 😉 .
    Nein wirklich sehr hübsch!
    Liebe Grüße
    Frank

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    • Hi Frank,

      das ist wirklich ein sehr schöner Bikini! Fanden dort auch gefühlt tausend andere Athletinnen…

      Das bringt wirklich mal Abwechslung ins Training. Ich versuche gerade ein Boot mit Begleitung für mein Freiwassertraining zu finden 😉 Manche Dinge möchte man einfach nicht mehr missen.

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