Scharmützelsee Triathlon 2023 – Platz 3 als weiterer Saisonerfolg

Der Scharmützelsee Triathlon in Bad Saarow bietet eine schöne Kulisse für einen vielseitigen Sprinttriathlon. Dieses jährliche Sportevent zieht vor allem Triathleten aus der Region Brandenburg und Berlin an. Athleten haben die Wahl zwischen der Sprint- und Olympischen Distanz. Die Schwanenwiese in Bad Saarow verleiht dem Triathlon Wechselbereich eine idyllische Atmosphäre. Selbst an so einem verregnetem Tag wie in diesem Jahr.

Das wunderbar durch den Triathlon Verein Fürstenwalde organisierte Event sorgte unter den Teilnehmern und Zuschauern auch bei Regen für gute Stimmung. Der Scharmützelsee Triathlon bietet mit seiner spürbaren Vereinskultur eine großartige Gelegenheit, Teil einer lebendigen und engagierten Triathlon Gemeinschaft zu sein. 

Mit verschiedenen Distanzen ist dieser Triathlon sowohl für erfahrene Athleten als auch für Neueinsteiger geeignet. Die Teilnehmer erwartete aufgrund der Wetterbedingungen ein anspruchsvoller Wettkampf, der Schwimmen im beschaulichen Scharmützelsee mit einer leicht dahin rollenden Rad- und schnellen Laufstrecken kombinierte. Für mich war es eine herausfordernde Kombination für meine zweite Sprintdistanz der Saison, wie du in meinem Rennbericht erfahren wirst. Dennoch lief es für mich rückblickend hervorragend!

Als meine zweite Sprintdistanz in dieser Triathlon Saison mit klarer Zeitvorstellung versprach dieser Vormittag, eine spannende Herausforderung zu werden. Als ich diesen Plan schmiedete, wusste ich natürlich nichts von solch einem Wetter. 17° und Dauerregen spielen mir wirklich so unfassbar überhaupt nicht in die Karten. Wer mich kennt weiß, dass ich mich nur bei deutlich höheren Temperaturen wohl fühle. Aber rückblickend lief es dafür schon außerordentlich gut und jede Menge Spaß hat der Vormittag so auch mit sich gebracht!

Scharmützelsee Triathlon 2023 Rennbericht Bad Saarow - Nadin mit Medaille im Ziel

Ich bin immer wieder beeindruckt, wie wenig Sachen und Equipment ich bei solch kurzen Distanzen eigentlich benötige. Mit entsprechend kleinem Gepäck war ich unterwegs. Das wichtigste Utensil, neben meinem Regenschirm an diesem Tag, sollten meine zwei blauen Mülltüten werden. Obwohl das Prasseln des Regens am frühen Morgen nicht die besten Bedingungen versprach, fuhr ich perfekt vorbereitet und mit großer Vorfreude zum Scharmützelsee nach Bad Saarow.

 

VORBEREITUNG UND WETTKAMPFBESPRECHUNG

Der Schauplatz des Scharmützelsee Triathlons 2023 war die Schwanenwiese in Bad Saarow, direkt am Wasser gelegen. Bei dieser 4. Ausgabe der Veranstaltung befanden sich Start, Ziel, Wechselbereich und die Anmeldung in unmittelbarer Umgebung. Alles war mit kurzen Wegen verbunden. In der Nähe befand sich ein kleiner Parkplatz, auf dem Athleten sogar kostenfrei im Camper übernachten konnten. Wer so zeitig wie ich vor Ort war, konnte diesen ebenfalls nutzen, bevor alle Absperrungen in Kraft traten.

Um 8 Uhr holte ich meine Startnummer ab, wie all die anderen Athleten. Der Sprecher des Rennens Nic Rohmann versuchte mit den besten Schlagern gegen den trüben Morgen anzukämpfen.

Das einzige an diesem Tag, was irgendwie Sommerlaune versprühte, war der Song “Himbeereis zum Frühstück”, der durch die Boxen dröhnte.

Wenig später erhielt ich meinen Startbeutel mit netten Kleinigkeiten und vor allem den wichtigsten Utensilien des Tages. Mit der Startnummer 246 sollte ich später mit 59 Frauen, 158 Männern und knapp 30 Staffeln auf die Strecke der olympischen Distanz gehen. Die Aufkleber für Helm und Rad waren in Sekunden nach dem Anbringen durchnässt. Ich hoffte, dass sie wenigstens den Bike Check-In überlebten.

Die Wettkampfvorbereitungen begannen mit dem Bike Check-In, der um 8:30 Uhr öffnete. 

Ja, auch bei diesem Wetter kann ich mich immer noch vor dem Einchecken freuen, als wäre es mein erster Triathlon. Insbesondere an diesem Morgen aber, weil mein Herz wirklich an solch schnellen Distanzen hängt!

Scharmützelsee Triathlon 2023 Rennbericht Bad Saarow - Bike CheckIn

Ein kurzer Check meines Helms und des Zeitfahrrades durch die Kampfrichter, verschaffte mir Zutritt zum Wechselbereich. Während ich meinen Platz inspizierte, wurde über Lautsprecher ein Helm und ein Ladekabel für eine elektronische Schaltung gesucht. Spannend was Athleten mitführen! Denn für alle Hilferufe gab es jemanden, der Ersatz wusste oder hatte. So wie ich, die immer zwei Schwimmbrillen mitführt, für den Fall, dass eine plötzlich versagt. Tatsächlich habe ich es selbst schon erlebt, wie der Mittelsteg brechen kann. Auch an diesem Tag hatte ich eine getönte Arena Schwimmbrille extra mit. Als Ersatz und für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Sonne richtig scheint. Dazu die klare, die leicht orange eingefärbt ist und mittlerweile das zweite Mal in diesem Jahr unter Wettkampfbedingungen zum Einsatz kam. 

So früh am Veranstaltungsort zu sein hat den Vorteil, dass ich die Atmosphäre aufsaugen, den See und den Wechselbereich erkunden und mich in aller Ruhe vorbereiten kann. Bereits vor dem Start lief das Wasser nur so an mir herunter. Auch wenn es mitten im Sommer war, trug ich meine Herbstsachen. Zudem hatte ich vorgesorgt, indem ich große Mülltüten für meine Wechselsachen und die Sachen im Anschluss dabei hatte. Ich bereitete alle Details sorgfältig für den Start vor. Füllte mein Trinksystem, das ich extra montiert hatte. Legte mein Energiegel bereit, um es am Ende der Radstrecke zu nutzen.

Eine halbe Stunde vor dem Start begann die kurze, prägnante Wettkampfbesprechung. Sie wurde durchgeführt von dem Vorsitzenden des organisierenden Vereins, Helke Wannewitz. Er erwähnte alle wichtigen Details zum Wettkampfort und die Besonderheiten der Strecken für die Sprintdistanz. Mit seinen Worten wurde es langsam aufregender und Zeit für das Einschwimmen.

Als alles an Ort und Stelle lag, zog ich meinen Alé TriSuit und meinen Arena Storm Neoprenanzug an. Wie bereits bei meinem ersten Triathlon in dieser Saison war der Name Programm. Zwar war nicht mit Wellen wie beim Ostsee Triathlon Dierhagen zu rechnen, aber die trübe Stimmung die über dem Scharmützselsee hing, erinnerte genau daran.

Das wirklich Einzige, das ich an solch einem Wetter liebe, ist das Prasseln des Regens auf dem Neoprenanzug!

Im Grunde mag ich es sehr, bei so einem Wetter im Wasser zu sein und lange zu trainieren. Den Regentropfen zuzuschauen und die Ruhe um mich herum zu genießen. Denn selten verirrt sich ähnlich wie beim Lauftraining bei diesem Wetter jemand raus. Von Ruhe kann an diesem Vormittag jedoch keine Rede gewesen sein. Ich machte mich auf den Weg zum Schwimmstart, der wirklich nur wenige Schritte von meinem Rad entfernt zu finden war. Ein idyllisch kleiner Strand direkt neben der Schwanenwiese stellte den sehr übersichtlichen Startbereich dar.

Ich schwamm kurz, um ein Gefühl für das Wasser und die Temperatur zu bekommen. Brille beschlug sofort. Das Wasser wie immer viel zu kalt für mich für einen Sommertag. An das Radfahren mochte ich so gar nicht denken. Ich zippelte meine Badekappe und Schwimmbrille zurecht. Der Anzug sitzt ja meist, wie er sitzt, wenn man ihn erst einmal irgendwie anbekommen hat. Eigentlich eine weitere Sportart in diesem gesamten Triathlon Zirkus. Zirkus, das war das, was mir wenige Minuten vor dem Start durch den Kopf ging.

Wieso machst du diesen Zirkus ständig mit?

Scharmützelsee Triathlon 2023 Rennbericht Bad Saarow - Schwimmstart

DER HERAUSFORDERNDE SCHWIMMABSCHNITT

Aber ohne weiter darüber nachdenken zu können, war es kurz vor 10 endlich soweit. Alle Athleten reihten sich auf. Da wurde erst einmal ersichtlich, was das für ein kleines Startfeld ist. Der Startschuss fiel fast lautlos. Nach erster Irritation startete ich meinen Forerunner 955 und lief auch endlich los. Die Herausforderung 2. Sprintdistanz in dieser Saison begann damit also um Punkt 10 Uhr. Eine Stunde später sollten auch die Athleten der olympischen Distanz auf die Strecke gehen.

Scharmützelsee Triathlon 2023 Rennbericht Bad Saarow - Schwimmstart Triathleten

Wir schwammen die 750 Meter lange Runde entgegen des Uhrzeigersinns in einem Dreieckskurs. Ein Landstart verlieh dem Wettkampf zusätzliche Spannung, während der Dauerregen eine Abwechslung auf dem ruhigen Wasser war. Dennoch bot der Scharmützelsee eine malerische Kulisse, die von zahlreichen Zuschauern an diesem Morgen, die sich tapfer im Regen aufhielten, vermutlich genossen wurde.

Mein persönliches Ziel war es, die Strecke in 1 Stunde und 20 Minuten zu bewältigen, besser noch deutlich darunter. Da durfte ich an keiner Stelle auch entfernt trödeln! Das Schwimmen war entsprechend von Anfang an stressig. Es kam aus irgendeinem Grund links Wasser in die Schwimmbrille. Natürlich hätte ich kurz pausieren können. Aber das wollte ich keinesfalls. Nach der erste Boje dachte ich, dass mir die Arme abfallen. Ab da hatte ich das Gefühl, meine Kräfte bereits während des Schwimmens auf der Strecke zu lassen.

Warum machen Sprintwettkämpfe noch einmal so viel Spaß? 

Wieso mache ich die als Langdistanz-Athletin mit?

Warum rechtfertige ich mich bei meiner Familie immer mit solch einem Enthusiasmus, unbedingt dabei sein zu wollen? 

Ah, weil es schnell vorbei ist.

Und weil die Strecken voller Geschwindigkeit stecken. So wie die Wechsel auch. Weil es Fokus von Anfang bis Ende braucht und Fehler im Zweifel das Podium kosten, falls es mal in Reichweite ist. 

Was ich aber jedes Mal wieder vergesse, ist diese unfassbare Anstrengung.

Ich lieb’s einfach!

Also zurück zu den abfallenden Armen. Wenn die nicht mehr können oder wollen gibt es ja zum Glück noch die Beine. Die ich nicht gern im Übermaß einsetze, aber tatsächlich dann schon mal, wenn Schwimmer um mich herum orientierungslos herumschlagen, an den Füßen kratzen oder quer in die Bahn schwimmen. So hatte ich dieses Mal viel mehr Kontrolle über die Strecke, behielt die Übersicht zwischen den Athleten und konnte die Beine gezielter einsetzen.

Ganz anders als noch wenige Wochen zuvor in dem Wellendesaster von Dierhagen, als ich alles anschwann, nur eben nicht die Bojen. Dieses Mal waren die Bojen nämlich trotz der trüben Bedingungen gut sichtbar, was die Orientierung erleichterte. Ein Tipp von einem älteren Triathleten vor dem Start waren bestimmte Häuser in Verlängerung zur Strecke, die er immer nutzte, um die Strecke möglichst geradlinig zu bewältigen. Sie halfen wirklich sehr gut. Es wird so viel einfacher, wenn man Objekte anzuvisieren kann. Danke dafür!

Scharmützelsee Triathlon 2023 Rennbericht Bad Saarow - Nadin im Wasser beim Kraulschwimmen auf der Schwimmstrecke

Als ich die letzte Boje hinter mir ließ, konnte ich bereits die Menschen am Ufer hören. Obwohl ich mich zielgerichtet auf sie zubewegte dauerte es so viel länger zu ihnen zu gelangen, als die anderen Bojen zu umschwimmen. Entsprechend erleichtert war ich, als ich nach 750m endlich festes Land unter den Füßen hatte und meinen Forerunner nach 14:28min umschalten lassen konnte. Zuschauer riefen mir zu, dass nur ganz wenige Frauen bis jetzt aus dem Wasser kamen. Im Nachhinein erfuhr ich, dass ich zu diesem Zeitpunkt 6. Frau war.

Und dann folge wirklich der nervigste Moment des gesamten Wettkampfes!

Scharmützelsee Triathlon 2023 Rennbericht Bad Saarow - Nadin kommt aus dem Wasser

Das Finden des Bandes zum Öffnen meines Neoprenanzugs bereitete mir unfassbare Schwierigkeiten. Meine kalten Finger ließen sich nur schwer bewegen. Nach dem Bändchen am Rücken zu greifen, wurde so unmöglich. Bzw. spürte ich es nirgends. Dieses Wetter liegt mir einfach so etwas von überhaupt nicht! Es kostete Zeit und vor allem wertvolle Nerven. Die Geschwindigkeit des Laufens wollte ich dennoch nicht reduzieren. Bis zum Wechselplatz schaffte ich es nicht, den Neoprenanzug zu öffnen. Stehend ging dann alles ziemlich schnell. Neo aus, Strümpfe, Radschuhe, Helm an und Startnummer umgehängt. Auch wenn der Wechsel für meinen Geschmack mit 1:58min noch zu langsam war, war er nicht all zu schlecht. Bedankt man, dass es eine ordentliche Laufstrecke von meinem Stellplatz bis zum Aufsteigen war.

 

AUF ASPHALTIERTEN STRASSEN UND OHNE DEN GEFÜRCHTETEN ANSTIEG

Die Umstellung auf das Rad verlief zögerlich, und ich ärgerte mich über die verlorene Zeit. Dazu machte sich binnen von Minuten im Regen die Kälte im gesamten Körper bemerkbar.

Die 20-km-Radrunde führte uns auf asphaltierten Landstraßen durch die beschauliche Umgebung des Scharmützelsees und Bad Saarow. Eine bemerkenswerte Änderung in diesem Jahr war die Umgehung des anstrengenden Anstiegs nach Marienhöhe, was vermutlich vielen Athleten einschließlich mir zugute kam. Trotz des anhaltenden Regens versuchte ich mehr und mehr Geschwindigkeit auf der dahin rollenden Strecke aufzunehmen. Hier und da Gegenwind machten es meiner kalten Muskulatur nicht einfach!

Mit einer anderen Athletin gab es ein ständiges Hin und Her. Wenn sie an mir vorbei zog versuchte ich wieder vermehrt, gegen die Kälte und den anhaltenden Regen anzutreten. Ich war ansonsten fokussiert, bei meinem Plan zu bleiben. Alle fünf Kilometer nahm ich recht regelmäßig einige Schlucke aus meinem Trinksystem. Es was trotz der kühlen Temperaturen tatsächlich notwendig und tat gut. 

Überraschenderweise war die 20-km-Radrunde leicht hügelig, und ich benötigte mehr Kraft, als ich erwartet hatte. Vielleicht täuschte mich das Gefühl, aber ich war definitiv nicht auf solche Wetterbedingungen vorbereitet.

Wirkliche Highlights gab es auf der für den öffentlichen Straßenverkehr geöffneten Radstrecke nicht. Die wenigen Autos entlang des Rundkurses verhielten sich unglaublich rücksichtsvoll. Anfangs war ich froh, als die Straßenbedingungen endlich besser wurden und der Flickenteppich des Asphalts aufhörte. Als wir während der letzten Kilometer wieder dort hin kamen, fühlte ich mich von dem Geholper wirklich genervt. Was aber vermutlich eher an der allgemeinen Wettersituation lag.

Scharmützelsee Triathlon 2023 Rennbericht Bad Saarow - auf dem Zeitfahrrad auf der Radstrecke

Zum Glück brauchte ich dann diesem Tag aber keine olympische Distanz mitmachen. Um die Kurven fuhr ich jeweils etwas vorsichtiger. Vielleicht war das auch mit ein Grund neben der Kälte, warum ich für die Radstrecke ziemlich enttäuschende 38:57min benötigte.

Der Lauf zu meinem Wechselbereich erschien mir noch weiter als zu Beginn der Radstrecke. Meine Oberschenkel waren so kalt vom Regen und Wind, dass ich Probleme hatte, sie zum Vorwärtslaufen zu motivieren. Irgendwann angekommen ging der Wechsel von den Rad- zu den Laufsachen sehr zügig. Zumindest gefühlt, denn es war wieder über eine Minute. Vielleicht der längeren Laufstrecke bis zum Rad geschuldet?

 

LAUFEN: AUF DURCHNÄSSTEN WEGEN ZUM ZIEL

Die abschließende Laufstrecke über etwas mehr als 5km führte uns auf einem Pendelkurs durch Bad Saarow. Die Strecke war bis auf ein kleines Stückchen Waldboden an der Wende zur Halbzeit asphaltiert. Entsprechend schnell lief sie sich trotz des Regens. Die beiden Athletinnen, die ich noch im Wechselbereich beim Umziehen sah, waren vor mir. Ich blieb einige hundert Meter hinter ihnen, bis ich realisierte, dass ich in einen angenehmen Schritt verfiel.

Nachdem ich überholte, ohne zu wissen, auf welcher Position ich war, verließ ich mich nur noch auf meinen Forerunner. Ein 4:30er Schnitt sollte es schon sein, auch wenn der mir bei dem Wetter wirklich schwer fiel. Asthma und kalte Muskulatur sind wahrlich nicht meine Traumkombination, wenn es um meinen Lieblingsabschnitt, das Laufen, geht! Aber nach  der ersten Trödelei konnte ich mich genau darauf einlassen.

Vor mir waren keine Athleten zu sehen. Hin und wieder kam mir ein Athlet entgegen, der sich auf dem Rückweg befand. Die Helfer an allen Weggabelungen waren sehr aufmerksam. Im Prinzip gab es bei dieser einfachen Pendelstrecke keine Möglichkeit, falsch abzubiegen, wie ich es in Dierhagen geschafft hatte. 

Nur hin und wieder waren Passanten auf den Wegen. Einer Frau im Rollstuhl mit ihrer Begleitung rief ich kurz vorher zu, dass sie sich nicht erschrecken sollen, wenn ich gleich überhole. Ich glaube, viele der Anwohner hatten zwar vom Triathlon gehört, aber die Strecken und Zeiten nicht mehr im Sinn.

2,5km bis zum Wendepunkt klingen jedes Mal wieder wenig. Jedes Mal wieder ist es unglaublich hart und ich froh, dass ich mich ab da auf dem Rückweg befand.

Trotz der kühlen Temperatur nahm ich aber genau dort an der Verpflegungsstelle einen Becher Wasser. Ich hatte auch das vom Ostsee Triathlon Dierhagen gelernt. Obwohl es unaufhörlich regnete, die Temperaturen wirklich gering blieben, wurde es mit der Anstrengung einfach warm. Und ein Schluck Wasser tut an dieser Stelle gut.

Scharmützelsee Triathlon 2023 Rennbericht Bad Saarow - Nadin lachend laufend auf der Laufstrecke als CloseUp

An der Wende liefen wir kurz besagten Waldweg entlang, bevor wir wieder auf den gepflasterten Fußweg kamen. An diese Stelle sah ich, dass ich vor den zuvor überholten Athletinnen einen guten Vorsprung hatte. Das beruhigte mich jedoch nur wenig. 

Derweil lief das Wasser schmatzend durch meine Mizunos. Zum Glück gab es den Wasserstau nur auf der Straße und in meinen Laufschuhen, nicht aber auf dem Gehweg. An die wenigen Athleten, an die ich heran lief, spritze beim Überholen das Wasser von ihren Schuhen durch die Luft. Große Bögen um sie herum, waren da aber schon nicht mehr möglich, weil immer mehr Athleten auf die Laufstrecke und damit uns entgegen kamen.

Das hieß für mich, dass das Ziel in greifbarer Nähe war. Eine Athletin flog kurz vorher noch an mir vorbei, die Zweitplatzierte, wie ich später erfuhr. Ich blieb unbeirrt bei dem Tempo, das an diesem Tag möglich war. 

An der letzten Kurve vor dem Ziel hatten sich tatsächlich einige Zuschauer mit Regenschirmen gesammelt und applaudierten. Von da an konnte ich den Sprecher schon hören. Ich kam am Schwimmstart vorbei, wo mittlerweile die Athleten der olympischen Distanz aus dem Wasser kamen. Von dort aus waren es vielleicht noch 100m, die zumindest entlang der rechten Seite gesäumt waren von applaudierenden Zuschauern. Großartig, dass sie bei diesem Wetter dort ausharrten!

 

DER ZIELEINLAUF 

Weit und breit waren keine Athleten zu sehen. Also konnte ich recht entspannt auf dem roten Teppich weiter Richtung großem Zielbogen laufen. Trotz der widrigen Bedingungen und der verpassten Zeitmarke war ich sehr zufrieden mit diesem Wettkampf. Das wusste ich direkt an dieser Stelle!

Scharmützelsee Triathlon 2023 Rennbericht Bad Saarow - Nadin beim Zieleinlauf

Ich bekam meine Medaille umgehängt. Sekunden später erfuhr ich von Sprecher Nic Rohmann, dass ich mit einer Zeit von 1:20:35 den 3. Platz belegte. 

Definitiv nicht die Zeit, die ich laufen wollte, wenngleich mich Platz 3 genauso zufrieden machte, wie das Gefühl, wirklich alles an diesem Tag auf der Strecke gelassen zu haben! 

Meine Familie erinnerte mich daran, dass ich die Sprints nebenher aus dem Training mit müden Körper mitmachte. Letzteren konnte ich and diesem Tag deutlich spüren.

 

DIE SIEGEREHRUNG DES SCHARMÜTZELSEE TRIATHLON 2023

Bis zur Siegerehrung des Scharmützelsee Triathlons 2023 verging einige Zeit. Was aber für mich sehr gut passte. So hatte ich Zeit, mich umzuziehen, meine Sachen zusammenzustellen und ins Auto zu laden. Es war zwar alles unfassbar durchnässt, aber musste ja nicht noch länger im Regen stehen.

Kaum, dass ich mit meinen Sachen fertig war, wurden alle Athleten der Sprintdistanz vom Sprecher Nic Rohmann zusammengerufen. Und nicht überraschend aber dennoch mit sehr großer Freude meinerseits wurde mein Name als erster genannt für Platz 3. Es folgten die Zweitplatzierte und Siegerin des Scharmützelsee Triathlons. Es folgten Umarmungen und Glückwünsche. Wir erhielten alle ein besticktes Handtuch des Veranstalters, einen Gutschein für den Triathlon Ausstatter vor Ort und Glückwünsche des Vorsitzenden des organisierenden Vereins, Helke Wannewitz!

Den Gutschein löste ich direkt für meine nächste Trainingsverpflegung an einem kleinen Messe-Stand ein. Wie praktisch! Denn das war ja noch nicht alles, was in der Triathlon Saison 2023 anstehen sollte. Neben all dieser Goodies gab es in den Startbeuteln auch noch einen Verpflegungsgutschein, was ich unglaublich nett fand. Zumal die Radstrecke und damit auch der Parkplatz für die olympische Distanz gesperrt waren und ich mit meinem Auto sowieso nicht hätte sofort abreisen können. Also hatte ich ausreichend Zeit, mich zwischen riesigem Burger, Pasta und Flammkuchen des Hotels Esplanade zu entscheiden und zu stärken.

Alles in allem war der Scharmützelsee Triathlons für mich ein wirklich schönes Erlebnis. Vor allem genoss ich die Sorglosigkeit, die mich Dank der wunderbaren Organisation des Tages durch den Triathlon Verein Fürstenwalde und den über 100 Helfern den gesamten Vormittag begleitete.

Scharmützelsee Triathlon 2023 Rennbericht Bad Saarow Siegerehrung

Alle hier gezeigten Fotos wurden wie immer von Oliver Eule aufgenommen. Die Rechte an diesen Fotos liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung der Fotos ist in Absprache mit uns gerne möglich. Bei Interesse schreibt uns bitte eine E-Mail, um Details der Nutzung auf Social Media, Webseiten oder Printmedien zu klären.

2 Gedanken zu „Scharmützelsee Triathlon 2023 – Platz 3 als weiterer Saisonerfolg“

    • Hallöchen Christian, ganz ganz lieben Dank! Zum Glück war es nur eine kurze Distanz.
      Ich hoffe, bei dir läuft es derweil auch gut. Die Läufe sehen auf jeden Fall danach aus auf Instagram.

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