Laufgeschichten: Ich vermisse das Meer!

Ihr wisst schon. Das Meer. Der Ozean. Diese Luft. Die Frische. Immer ein Hauch Sand zwischen den Zehen und Wind um die Nasenspitze. Aber es ist gleich – ob es stürmt, ob es schneit, ob es regnet, ob die Sonne glitzernd vom Himmel strahlt. Manchmal muss man einfach raus. Egal, wie sehr man das Meer vermisst. Vielleicht schreibt es der Trainingsplan vor. Vielleicht schiebt einen einfach das Innere hinaus, weil die Woche sowieso schon wieder viel zu lang war. Bei mir war es gestern so. Ich wollte und sollte laufen. Aber ich vermisse doch so sehr das Meer!

Ich sollte eigentlich Intervalle absolvieren. Viele Intervalle. Da die Arbeitsabende aber lang und der Morgen nicht wie erwartet zeitig begann, blieb mir nichts, als am späten Nachmittag meine Runde einzuschieben. Ein wenig widerwillig stellte sich mein Kreislauf an. Deshalb zog ich es vor, einige Minuten auf der Yogamatte zuzubringen, um mich – wer hätte das gedacht – bei diesem Sommerwetter zu erwärmen. Ich vermisse das Meer.

Die Theorie dazu ist ganz einfach. Nicht nur das der Körper in Schwung kommt. Nein! Wenn ich auf der Matte schwitze, kommt es mir draußen vielleicht weniger heiß vor. Argwöhnisch starre ich bei meinen Sonnengrüßen aus dem Fester. Sehe entfernt über den Wiesen dieses hitzige Flimmern. Was soll’s. Ich laufe ja gern bei diesem Wetter.

Tatsächlich waren die Mattenübungen von Anfang an eine wirklich schweißtreibende Angelegenheit. Aber wie so oft! Der Körper dankt es einem mit einem entspannten Gefühl, freien Kopf und aufgeregten Kreislauf.

Vorbereitung ist alles, deshalb stand die Wasserflasche bereits neben den Laufschuhen und schön durchgeschwitzt ging es dann los. Raus aufs Land. Husten. Wie ich das Meer vermisse.

Es wird der Raps geerntet. Sehr früh wie ich finde in diesem Jahr. Aber wen wundert es bei diesem Wetter. Husten. Intervalle habe ich verdrängt. Stattdessen wird es ein Tempowechsellauf.

Ich huste und trinke. Ich huste und trinke. Die Luft ist zum Schneiden. Ich vermisse das Meer.

Frau in laufbekleidung trainiert am meer mit strand im sonnenschein kurze blaue hose und grünes tank-top für einen test der laufuhr von tomtom cardio

Aber aus einem mir nicht begreiflichen Grund wollen die Beine einfach laufen. Von Minute zu Minute läuft es immer besser. Ich springe aus dem lichten Wald hinaus. Ich frage mich oft, was die Leute wohl denken, wenn sie so hektische Personen sehen? Die aus dem Wald hüpfen.

Ich stehe vor der eigentlich ersehnten Tankstelle. Wenn ich jetzt das Trinken auffülle, ist das eigentlich das Zeichen für den Heimweg. Aber was soll’s. Wenn schon keine Intervalle, dann kann es auch ein langer Tempowechsellauf werden!

Ich komme auf einen kleinen Schotterweg mitten im Nirgendwo. Es staubt hinter mir mit jedem Schritt. Nicht mehr weit entfernt ein kleines Landschwimmbad. Das wird mein Ziel! Angekommen werde ich seltsam bestaunt. Ja, ich tropfe, tut mir leid. Nein, ich tropfe nicht, weil ich aus dem Bad komme und mir spontan Laufsachen übergeworfen habe.

Ich gehe mich in den Toiletten vor dem Eingang frisch machen. Wische den Staub aus dem Gesicht. Mache mein Visor richtig nass, das nun eiskalt an meine Schläfen drückt. Mein Fläschchen ist nun auch wieder voll und im Eiltempo laufe ich weiter. Einfach so. Ich jammere natürlich hin und wieder. Verschlucke mich dann und wann. Es läuft. Einfach so. Aber ich vermisse doch so sehr das Meer!

 

Wo würdet ihr jetzt am liebsten laufen? Liebt ihr das Meer genauso wie ich?

 

PS: Ich trage von Moving Comfort das luftig leichte Metro Tank, die Momentum Shorts und den Justright Lauf-BH in Kombination mit meinem Eiswuerfel Im Schuh Visor, der eine Rudy Project Rydon und Tom Tom Cardio Runner.

Alle hier gezeigten Fotos wurden wie immer von Oliver Eule aufgenommen. Die Rechte an diesen Fotos liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung der Fotos ist in Absprache mit uns gerne möglich. Bei Interesse schreibt uns bitte eine E-Mail, um Details der Nutzung auf Social Media, Webseiten oder Printmedien zu klären.

16 Gedanken zu „Laufgeschichten: Ich vermisse das Meer!“

  1. Mir geht es so mit den Bergen. Immer dann, wenn mich die große Stadt, die große Bankenmetropole nicht aus ihren Klauen lässt.
    Von daher, ich kann dich so, so gut verstehen.

    Antworten
    • Ohja, diese Städte. Hin und wieder schön und abwechslungsreich, aber irgendwann kann es dann auch mal Natur pur sein. Berge sind auch wunderbar. Vor allem die Luft. Denke, dass mich einfach auf diese Brise aus der Stadt herauszieht.

      Antworten
  2. Das ist MEIN Thema
    Traraaaaa
    bin auch sehr aufgeschlossen für alles
    bewege mich auch sehr gerne in den Bergen
    aber für mich geht NICHTS aber auch gar NICHTS
    über das MEER
    und ich habe das große Glück
    mich jeden Tag direkt am Wasser bewegen zu können
    JA
    ich kann dich sehr
    sehr, sehr gut verstehen ! 😎

    Antworten
    • Lalala,… Füße in den Sand!
      Für mich geht da auch absolut gar nichts drüber. Nur das Meer, das liebe Meer ist das richtig Wahre.
      Wünsche dir ein wunderbares Wochenende an deinem Meer. Auf das du bald wieder für lange Touren deine Laufschuhe schnüren kannst.

      Antworten
  3. Liebe Din,
    wie immer ein wunderbarer Post. Ich kann dich sehr gut verstehen. Auch ich liebe das Meer. Laufen geht dennoch überall. Ich bin zur Zeit in New York für ein Studium. Ein Morgenlauf entlang des Hudson Rivers gibt unendlich viel Kraft, damit die anstrengenden Vorlesungen im College zu verdauen sind.
    LG aus einer sehr coolen Stadt NYC
    Rose

    Antworten
    • Liebe Rose,

      absolut, laufen können wir überall. Schön, dass du das Meer auch so liebst. Aber New York ist auch nicht so schlecht. Als ich vergangenes Jahr dort war, bin ich am Morgen entweder auch runter zum Fluss oder in den Park. Es war wirklich sehr schön. Ganz viel Freude dort und vielleicht besuchst du ja mal ein Teehaus oder läufst eine meiner Strecken.

      Viele Grüße,
      Din

      Antworten
  4. oh, wie schööööööön, dein bericht. ich mache yoga auf der dachterrasse. abends, wenn schon etwas wind geht und wenn die büronasen von gegenüber nachhause gehen (UND bevor deren nachtaktive kollegen auftauchen).

    und *jammerjammer* ich will auch ans meer. bei mir ist es ähnlich, nur leide ich nicht unter husten, sondern werde jetzt seit 1,5 tagen von entzündeten bindehäuten geplagt, was meine zeit am rechner ungünstigerweise verkürzt. irgendwas blüht. wenn ich die pflanze erwische!

    und egal, was die leute sagen, die ostsee ist nicht dasselbe, ich wiederhole: NICHT DASSELBE!

    p.s. auf dem bild sehen deine haare so aus, als hättest du dreadlocks 🙂

    Antworten
    • Hach, das ist ja auch ganz wunderbar. Yoga draußen ist so schön!

      Dann wünsche ich dir gute Erholung! Hoffentlich lässt dieses Wetterextrem bald ab.

      Das ist ein netter Nebeneffekt. Nach Tagen am Meer liegen die Haare auch super und sind nicht mehr so fisselig…

      Antworten
  5. Wieder ein schöne Geschichte……da denke ich schon an meinen Urlaub. Mitte August geht es an die Ostsee, schön morgens früh die Strände ablaufen, am besten wenn noch keine Menschenseele zusehen ist. Da zählt kein Tempo und auch keine Topzeiten, einfach nur genießen. Ideal für meine Berlin-Marathonvorbereitung.

    Sicherlich gibt es schönere Ecken zum Laufen, aber man muss auch erstmal dorthin kommen und das nötige Kleingeld dafür haben.

    Flotten Tach
    Bodo

    Antworten
    • Es freut mich, dass ich dich an deinen Urlaub erinnern konnte. Auf jeden Fall ist es am Morgen so allein am Strand sicher mit am schönsten. Egal welcher Strand. Wie gerne würde ich das jetzt auch machen. Einfach nur genießen hört sich großartig an.

      Viel Erfolg bei deiner Vorbereitung!

      Antworten

Schreibe einen Kommentar