Es ist wieder soweit. Der BerlinMan Triathlon und die gemeldeten Triathleten sind dann mal bereit! Es kann losgehen für alle und natürlich auch für mich mit meiner 6. Teilnahme. Aber es wird anders werden. Definitiv!
Sicher sind einige von uns noch aufgeregter und erfreuter als sonst, wenn der Startschuss des BerlinMan ertönt. Ein Triathlon, der schon aufgrund seines Rhythmus etwas Besonderes darstellt. Nur alle zwei Jahre belebt sich die Wechselzone vor dem Berliner Strandbad Wannsee ein ganzes Wochenende lang. Am Samstag für den Jedermensch-Triathlon mit dem tollen Sprint über 0,7 – 24 – 5 km und am Sonntag für die Mitteldistanz über 2,2 – 90 – 20 km. Letztere trägt auch wieder die Berlin-Brandenburger Meisterschaft in allen Altersklassen aus.
Soviele leidenschaftliche Triathleten aus der Region treffen sich nur dort alle paar Jahre. Entsprechend groß ist die Freude und das Redebedürfnis. Zwischendrin schallt die Musik zur Motivation durch den Wald und hinab bis ins Strandbad Wannsee. Alle zwei Jahre alles gleich und dennoch aufregend schön.
Jetzt ist es pandemie-bedingt ganze drei Jahre her, dass wir im Morgengrauen mit kleinen, verschlafenen aber aufgeregten Augen unser eigenes Plätzchen in der Wechselzone bezogen haben. Dieses Jahr wird einiges anders. Was mich wohl erwarten mag?
In diesem Beitrag blicke ich zurück auf die vergangenen Jahre, gebe einige BerlinMan Last-Minute-Tipps und hoffe, dass ich dir, unabhängig vom aktuellen Trainingszustand, so richtig Lust auf diesen Wettkampf mache. Für mich persönlich ist es der erste Wettkampf seit Oktober 2019. Dieser kommende Tag wird zeigen, was momentan in mir steckt. Egal wann und wie ich an der Ziellinie ankommen werde, ich werde mit Sicherheit voller Freude sein!
Es wird laut und turbulent mit all den Helfern und Athleten. Es wird nach Schwimmbrillen gesucht. Verschwundene Badekappen tauchen am Platz des Nachbarn auf. Der zu Haus vergessene Neoprenanzug wird von einem Familienmitglied hinterher gebracht. Kaum war man mal an einem gewissen Örtchen, wird die Reihe nicht mehr gefunden, in der das Rad geparkt wurde. Wo waren noch gleich die Laufschuhe?! Du kennst all das sicher auch. Und klar, es wird wie immer alles gegeben, auch wenn es sich aktuell anders anfühlt. Bei mir fehlt etwas die Wettkampfhärte so ganz ohne das Stehen an der Startlinie seit mehr als eineinhalb Jahren. Aber natürlich werde ich mich fordern.
Ich möchte sehen, was momentan in mir steckt, wenn sich am Sonntag die Tore vom Strandbad Wannsee für Athleten öffnen, jedoch für Zuschauer verschlossen bleiben müssen. Wenn nur für uns der Startschuss fällt.
Alle Fotos kannst du zur Vergrößerung anklicken.
Ich weiß, dass es fantastische Helfer vor Ort und an der Strecke geben wird. Aber gerade diese kleinen Triathlons abseits von Ironman und Challenge Veranstaltungen leben von der familiären Atmosphäre, für die der Organisator aber vor allem auch die Zuschauer, die Angehörigen sorgen. Verdammte Ausnahmesituation!
So richtig vorstellen kann ich es mir noch nicht ohne Zuschauer, die einen mit Jubel über den Sandstrand die Treppenstufen hinauf bis weiter den langen Weg zur Wechselzone schicken. Aber mit Begeisterung habe ich die Olympioniken in Tokyo mit ihrem Fokus auf das Wesentliche verfolgt. Auf die Aufgabe konzentrieren und die bestmögliche Leistung abrufen!
Nun ja, darf ich dennoch hoffen, dass es ein paar Zuschauer wenigsten an die Laufstrecke verschlägt, auch wenn sie offiziell ausgeladen sind?!?
Es wird definitiv ein anderer Wettkampfcharakter. Dennoch bin ich unglaublich dankbar und glücklich, dass der organisierende Verein – die Weltraumjogger Berlin – diesen Triathlon so in diesem Jahr umsetzen können. Dass sie Helfer dafür unter den aktuellen Bedingungen mobilisieren konnten!
Ziemlich viele Details der anstehenden Veränderungen habe ich bereits mitbekommen. Denn der Organisator hat natürlich alle Eventualitäten und Änderungen an die Teilnehmer geschickt. Danke dafür! Mittlerweile sind die Hygienemaßnahmen sicher jedem bekannt und auch beim BerlinMan Triathlon wird sich danach gerichtet. So wie das Wettkampfwochenende in den vergangenen Jahren begann, kann es in diesem Jahr aufgrund der Auflagen nicht. So wie auf diesen Fotos von 2018 wird es nicht!
2018 und all die Jahre zuvor haben wir in der Jugendherberge unsere Startunterlagen einen Tag vor dem jeweiligen Wettkampf abgeholt. Anschließend gab es am Abend die Wettkampfbesprechung. Dazwischen das Aufeinandertreffen der bekannten Gesichter und Erststarter, der Austausch, die Müsliparty, keine Souvenirs kaufen, schon gar keine Verpflegung in letzter Minute,… Alles gestrichen bei diesem Mal!
Stattdessen gibt es eine online Version des Race Briefings, das in der Woche vor dem Wettkampf zur Verfügung gestellt wird. Die Startnummer und die Badekappe sind enthalten. Ob ich in diesem Jahr eine goldene erhalte? Normalerweise war mal so, dass man beim 5. Start eine erhält. Wie die Zeit vergeht merkt man auch genau daran,… Zudem gibt es dazu den Transponder, Aufkleber für Helm und Fahrrad sowie wieder ein Startnummernband, wird am Rennmorgen in der Wechselzone am jeweiligen Platz der Athleten liegen.
Irgendwie ein ungewollt schöner Service.
Nur dass wir uns nicht den Platz unserer Wahl im Wechselbereich aussuchen können, er uns stattdessen zugeordnet wird. Das heißt aber auch, dass ich auch erst morgens dort die Aufkleber auf Helm und Rad platzieren kann. Zudem gibt es jetzt Zeitslots, zu denen man ankommen soll. Es ist ein immenser, organisatorischer Aufwand. Aber nicht schlecht finde ich, dass es nun 3 Bereiche für den CheckIn gibt und die Startwellen von 4 auf 8 verdoppeltet wurden. Damit bekommen beispielsweise wir Frauen eine eigene Startwelle.
Bei der Verpflegung müssen wir uns ebenfalls auf Einschnitte einstellen. Bei einer Mitteldistanz nicht ganz so schlimm. Aber es gilt es, zu beachten. Es gibt erst nach der Hälfte der Radstrecke ein Mal die Möglichkeit, eine Wasserflasche zu greifen. Mehr nicht! Keine Bananen oder Riegel.
Selbstversorger haben die besseren Karten.
Auf der Laufstrecke hat sich nichts geändert, soweit ich es erinnere. Es gibt wieder 2 Verpflegungspunkte auf dem 5km Rundkurs. Das Buffet fiel den neuen Richtlinien zum Opfer. Also das ist definitiv ein eigentlich nicht hinzunehmende Veränderung. Denn es war es so ein schöner Ort, um anzukommen, mit den anderen Athleten zu sprechen und das Rennen bei Obst, Kuchen und Getränken nachwirken zu lassen. Nun ja.
Es wird aber (was ein Glück!) ein Verpflegungsbeutel gereicht. Also Lunch-To-Go.
Mhm… Da weiß ich noch nicht so recht, wie ich das finde. Die glänzenden Pokale des BerlinMan Triathlons werden aber bestimmt wieder neben dem Siegerpodest glänzen und auf die Schnellen warten.
Abseits der tollen neuen Organisation, gab es natürlich viel vorzubereiten. Ich trieb mich nicht nur ein Mal auf dem Rundkurs des Radabschnittes vor Ort herum, um zu trainieren! Was ich dabei in all den Wochen fand, dass es die Radstrecke nach wie vor in sich hat! Der Willi ist eine Welle in der Landschaft im Vergleich zu den Alpen. Aber für Berliner Flachlandbeine ist der beschwingte Parcours aus Anhöhe hinauf zum Grunewaldturm mit den anschließend folgenden Erhebungen der Havelchaussee bis zur Jaffestraße ordentlich. Also zumindest für mich. Nicht unterschlagen sollte ich vielleicht auch die etwa 500m lange Kopfsteinpflasterpassage, die spätestens in der 4. Runde die müden Knochen ordentlich aufrüttelt!
Ich habe immer mal wieder sonntags dort meine Runden gedreht und zweifelte zwischendrin ordentlich, wie ich anschließend nach diesen 90km auf dem Rad noch 20km durch den Wald laufen kann. Zum Glück gibt es zwischendrin die Abfahrten, bei denen man bestenfalls bei freier Strecke nicht bremst. Wenn du noch mehr Tipps nachlesen möchtest, schaue dir meinen Beitrag BerlinMan Triathlon – 10 Last-Minute Tipps an! Beruhigt auch vielleicht etwas die Nerven.
Spätestens Sonntag wird aber bestimmt einfach die Freude überwiegen und all die lachenden Athleten froh aus dem Wasser steigen nachdem in der Morgenkühle der Startschuss fiel. Ob beim Anschwimmen oder Herauslaufen nach den 2,2km Schwimmstrecke auch plötzlich wieder der Sportfotograf Petko Beier aus dem Nichts im Wasser auftaucht?!
Es bleibt noch ein letzter Wunsch von meiner Seite. Ich hoffe, dass der Wettergott noch angenehme Spätsommertemperaturen rüber schickt. Heiß muss es nun nicht gerade sein. Aber etwas warm, damit ich Frostbeule morgens nach dem Wasserausstieg nicht gleich auf dem Rad im Grunewald einfrieren muss. Der Weg zum Willie hinauf wird mir schon einheizen. Dennoch wäre es wunderbar! Aber egal wie, die Freude an der 6. Teilnahme am BerlinMan Triathlon, der 5. bei der Mitteldistanz, wird genauso überwiegen wie damals beim ersten Versuch über die Sprintdistanz! Da bin ich mir jetzt schon sicher. Die Medaille wird sich bestimmt auch nicht verändert haben. Sie schaut immer gleich aus. Hier mal 2 Fotos – eins aus 2014 und das letzte aktuelle aus 2018. Den anderen wird es sicher nicht anders gehen. Lachende, erschöpfte Athleten treffen auf lachende Athleten! Bist du vielleicht auch darunter?
Alle hier gezeigten Fotos wurden wie immer von Oliver Eule aufgenommen. Die Rechte an diesen Fotos liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung der Fotos ist in Absprache mit uns gerne möglich. Bei interesse schreibt uns bitte eine E-mail um details der Nutzung auf Social Media, Webseiten, Printmedien zu klären.
Als Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett.
Liebe Din,
ich bin sehr gespannt, wie der Triathlon unter den genannten Bedingungen ablaufen wird. Insbesondere ohne Zuschauer würden mir fehlen, da die Motivation der Fans immer etwas besonderes ist.
Ich wünsche Dir auf alle Fälle ganz viel Spaß und auch viel Erfolg!
Ich freu mich schon auf deinen Bericht.
Liebe Grüße
Frank
P.S: Zumindest hier im Süden sind sonnige Temperaturen angesagt, sodass ich die ein Paar Sonnenstrahlen hochschicken werde 😉
Hallo lieber Frank! Ich danke dir. Die Sachen liegen genauso bereit, wie ich es bin. Irgendwie schon aufregender als sonst, nach so langer Wettkampf-Abstinenz. Ich bin unglaublich gespannt. Das mit den Sonnenstrahlen nehme ich gern an! Hier ist ab Mittag Regen angekündigt! Viele Grüße!