Yogageschichten: die Klippe der Freiheit

Es ist ein besonderer Ort. Ein Ort voller Leichtigkeit, unendlicher Weite, herrlicher Klarheit, purer Gelassenheit – einfach ein Ort voller Freiheit, der mir gleichzeitig wieder und wieder ein Gefühl von Zuhausesein schenkt. Diese Klippe, an der ich einfach nur Ich bin, schenkt mir so unglaublich viel. Wie viel, erlebe ich jedes Mal, wenn ich wieder zu Haus bin und mit Sehnsucht an sie denke. Wenn mir diese Klippe Kraft verleiht für den Tag; sie mich beflügelt, wenn ich nach neuer Energie suche; sie mich durchatmen lässt, wenn ich Ausgeglichenheit brauche; wenn mich das Fernweh plagt und sie mich in Erinnerungen schwelgen lässt. 

Heute nehme ich euch mit an einen ganz besonderen Ort. Es ist keine wirkliche Yogageschichte. Aber all die Momente, die ich bis jetzt an diesem Ort verbringen konnte, nehme ich oft mit auf meine Yogapraxis. Ich lasse mich davon für das Zusammenstellen meiner Asanas inspirieren. Die Gedanken daran tragen mich nicht selten im Savasana davon oder verhelfen mir zu noch mehr Ruhe bei der Abschlussmeditation. Manchmal sind sie auch der Einstieg ins Yoga, um langsam den Tag hinter mir zu lassen und auf meiner Yogamatte anzukommen. Es geht ums Beobachten und Wahrnehmen, die Natur dort aber auch mich auf der Matte, im Leben, an diesem Fleckchen Erde. Es geht darum, den Gedanken freien Lauf lassen zu können und bewusst zu genießen. Die Zeit haben oder sich einfach nehmen, als das wirklich mal zu machen.

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Yogageschichten: die Klippe der Freiheit

116 Treppenstufen führen vom meist sehr welligen Ozean hoch zur Klippe. Wie oft ich diese Stufen schon hinauf und hinab gegangen bin, kann ich gar nicht genau sagen. Sobald ich aber einen Fuß auf die Kanareninsel Fuerteventura gesetzt habe, zieht es mich sofort zur Klippe. Zu meiner Klippe. Zur Klippe der Freiheit.

Unten in der Bucht, die von Felsen und Anhöhen eingerahmt ist, herrscht absolute Stille, von den manchmal leise murmelnden Wellen und der mal lauter tobenden See abgesehen. Es verirren sich nur wenige Badegäste dorthin. Was man aber häufig beobachten kann, wenn Gezeiten und Wind günstig sind oder der Mondwechsel unmittelbar bevorsteht (man muss wirklich nur dran glauben), versammeln sich regelmäßig Surfer mit ihren Bullis genau dort oben am Abhang. Sie sind einfach nur dort. Sie genießen wie ich das Sein. Nicht selten bin ich aber ganz allein. Nur ich, meine Gedanken, die Ruhe und das einzigartige Gefühl, dass ich alles sein kann in diesem Moment, was ich nur möchte.

Yogageschichten: die Klippe der Freiheit

Vielleicht kennt ihr solche Momente, in denen ihr so richtig tief und voller Zufriedenheit einatmet. Wenn ich dort einfach so stehe, gibt es nur mich. Dort kann ich ganz bei mir sein. Es ist wie beim Yoga. Genau so! Es gibt nicht viele Momente in meinem Leben, in denen ich so unglaublich abschalten kann, dass ich keinen einzigen Gedanken habe. Es gibt Yoga und hin und wieder Laufen. Beides kann wie Meditation sein. Wenn ich die Möglichkeit zum Surfen habe, dann ist der Moment, in dem ich auf der Welle schwebe, ein Moment wie Yoga. Und es gibt diese besagte Klippe!

Trotz der unbändigen Energie, die von der Natur ausgeht, scheint dort oben alles im Fluss zu sein. Alles fühlt sich genau so an, wie es sein sollte. Einfach richtig. Es ist Raum da, der mich mit seiner Weite und dem Wind atmen lässt. Die sandige, staubtrockene Erde gibt mir Halt, Sicherheit und die Substanz, die mir manchmal so mitten im Leben abhanden zu kommen scheint. Die Wärme aus dieser Erde und der Sonne mischt sich mit der Kühle des Meeres, die einen manchmal regelrecht übermannt und die Gedanken sofort klar werden lässt. Ab und zu steigt diese Wärme ganz zaghaft die Klippe hinauf, streift meine Zehen, Füße und Beine mit etwas aufgewirbeltem Sand und nimmt mich dann komplett ein. Der rauschende Ozean ist mein Element. Er kühlt mein inneres Feuer ab und so wie der Wind reinigt er meine Gedanken. Er zieht mich magisch an, lässt mich niemals los und obwohl ich Zutrauen zu ihm habe, ist mein Respekt vor ihm noch um einiges größer. Vielleicht schenkt er mir deshalb auch so viel Geborgenheit und Halt, weil ich genau weiß, was er für Kräfte haben kann. Dort spüre ich all das. Ich könnte Stunden an diesem fast magischen Küstenabschnitt bleiben.

Diese Klippe ist für mich ein Ort voller Möglichkeiten, Zufriedenheit und Energie, der mir zeigt, was Freiheit und Sein heißt.

Yogageschichten: die Klippe der Freiheit

Kennt ihr so einen Ort, an dem ihr einfach nur sein könnt? Der euch solch eine Freiheit schenkt? 

Wenn ihr zu den Lesern gehört, die hier bei mir regelmäßig meine Yogageschichten mitlesen, habt ihr die Klippe vielleicht wiedererkannt. Sie spielte hier schon in so manchem Beitrag die perfekte Nebenrolle, so wie in meinem Beitrag, als es um Yoga und Leichtigkeit ging. Sie wird sicher auch in Zukunft hier und da als Kulisse auftauchen. Ihr könnt euch schon auf die nächste Yogageschichte freuen.

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Ihr seid noch auf der Suche nach mehr Inspiration für eure Yogapraxis? Oder möchtet ihr einfach nur in meinen Yogageschichten stöbern. Dann klickt euch gern hier durch meine Yogawelten.

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9 Gedanken zu „Yogageschichten: die Klippe der Freiheit“

    • Das habe ich mir schon fast gedacht, dass auch dir das Meer so am Herzen liegt. Es ist einfach auch gedanklich so schön, wenn man genau so einen Ort hat, zu dem man immer wieder zu jeder Zeit im Kopf zurückkehren kann.

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  1. “bei der Abschlussmeditation”! Ah! Wie läuft es mit den Meditationen eigentlich?
    Die Klippe ist traumhaft. Was für ein Ausblick. Du beschreibst auch sehr schön die vier Elemente, die dort ganz natürlich und gleichzeitig absolut magisch zusammentreffen.

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    • Ja, bei der Abschlussmediation. Herrlich und das passt so unglaublich gut zu den Elementen, wie ich sie immer wieder beim Yogaunterricht erlebe. Dieser Ort ist einfach wirklich magisch und spiegelt das so sehr. Schön, dass es dir aufgefallen ist. Mhmmmmm.

      Meditation. Ja. Ich sage mal so, vor und nach dem Yoga, so mit einem Grund, klappt das ziemlich gut. Aber einfach so hinsetzen,…? Also da gehe ich lieber Laufen oder Schwimmen und meditiere dabei, ehrlich gesagt.

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      • Cool! Ja, das mit dem Hinsetzen und Losmeditieren kann auch fast ein Fluch sein. Ich suche gerade nach etwas Neuem, weil mir Abschalten zu leicht fällt.
        P.S. Es gibt übrigens eine neue App, irgendwie Yoga Awakening o.ä., eine Art Wecker mit Yoga-Ansage. Vllt auch was für Dich!

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        • Lieben Dank für diesen Tipp. Ich schaue mir die App auch direkt mal an. Ich bin am Abend momentan ein super “Abschalter” und kann seither auch wirklich gut einschlafen!

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