Der Plan ist der Plan – das ist zumindest die Theorie meines Triathlon-Trainings gewesen. Mein Wettkampfplan für 2018 entwickelt sich Stück für Stück. Mein Trainingsplan stellte langsam die Weichen, für den neuen Formaufbau. Was zu Beginn dieser beiden Monate herrlich entspannt, machbar, gut umzusetzen und daran festzuhalten war, schlich besonders im Dezember langsam dahin. Es wurde regelrecht zäh. Dicke Beine. Schwerer Körper. Und alles was dazu gehört.
Besser als nichts. Manchmal muss man sich mit wenig zufrieden geben. Immerhin. – Sätze wie diese gehen mir durch den Kopf, wenn ich auf die beiden Trainingsmonate zurückblicke. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass ich nicht so recht aus den Puschen gekommen bin. Die Dunkelheit und das elendig graue Wetter hängen wie schwere Wolken über meinem sonnigen Gemüt. Ich glaube, ich brauche Luftveränderung… Wobei ich immer wieder Energie aufbringen konnte und frischen Wind in mein Training brachte. Sei es mit TRX, Yoga, Treppentraining,…
WARUM LÄUFT DAS LAUFTRAINING NICHT?
Was sich am Anfang der beiden Monate so herrlich entspannt anfühlte, wurde irgendwie verkrampft. Ich war wie eine Rakete unterwegs. Als es gerade so richtig super lief, wurde es schlagartig zäh. Das lag wieder einmal an meinem Rücken. Ich musste in den Schongang zurückfahren, die Rolle glühen lassen und mich vermehrt von den Laufschuhen weg rüber zum Rad bewegen. Immer wenn es etwas besser lief, konnte ich an der Kraftausdauer mit Treppentraining arbeiten. Das macht zwar die Beine auch nicht leichter. Es gab mir aber ein gutes Gefühl, auf einem anständigen Weg zu sein. Dennoch war ich beim St Pauli X-Mass Run in Hamburg froh, dass es sich nur um fünf Kilometer handelte. Gerade Ende des Monats konnte ich wieder etwas mehr laufen und absolvierte fast die kompletten Kilometer in den letzten zwei Wochen nach meiner rückenbedingten Zwangspause. Es gab einige wirklich schöne Tage, die mich zum Glück immer wieder vor die Tür lockten. Gleichzeitig ging ich das erste Mal nach Monaten zum Höhentraining. Ein tolles Gefühl.
Manchmal sind die Schritte klein, die Distanzen kurz. Aber ich komme langsam in Schwung.
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DIE MITTE BRENNT BEIM YOGA & STABITRAINING
Letztlich sind mit Yoga weit über 40 Stunden pro Monat zusammengekommen. Die Hälfte vom Yoga war so anstrengend, dass ich mich wirklich währenddessen fragte, wie ich jemals das Ziel einer Langdistanz erreichen konnte. Unglaublich!
Stabilisationstraining, Athletik – ich muss aktuell sehr vorsichtig mit meiner Körpermitte sein. Ich war natürlich selbst schuld mit meinem Rücken. Was muss ich auch immer so selbstständig sein und lang ausgedehnt die Blumenkübel hin und her schleppen, um sie Winterfest zu machen… In jedem Fall zeigte mir das aber, was aktuell wichtig ist. Sowohl beim Yoga als auch beim Stabitraining ging es maßgeblich um eins: Hardcore Training für den Rumpf.
Im Fokus stehen immer wieder Gleichgewicht, innere Stärke und Balance.
Dabei hilft mir natürlich auch Yoga. Umkehrhaltungen wie Handstand und Kopfstand machen dieses Training wunderbar leicht. Natürlich ist das mit ordentlich Schweiß verbunden. Ich habe nun auch einen Kopfstandhocker. Darüber verrate ich dir demnächst mal mehr. In jedem Fall ist es damit ein Leichtes, den gesamten Körper auf sanfte Weise zu trainieren, zu stabilisieren und ja, auch die Welt und sich selbst mal aus einer anderen Perspektive zu sehen und zu spüren.
Die letzten Tage im Dezember verbrachte ich zudem täglich mit meinem neuen TRX-System, das ich von meiner Familie geschenkt bekam. Meine Schwärmerei nach dem Ausflug zu den FitGesund Tagen an die Ostsee war wohl nicht zu überhören. Ich habe mein Programm direkt erweitert auf die Arme und den Schulterbereich. Da gibt es ebenfalls einiges nachzuholen, weil ich wieder einmal nicht Schwimmen war.
WAS IST SCHWIMMEN?
MyGoal Team Trainerin Anke* scherzt mittlerweile, ob sie die Nicht-Schwimmeinheiten weiterhin einplanen soll. Sie zweifelt scheinbar arg an meiner Motivation. Nun ja. Was soll ich sagen. Es fehlt mir extrem. Nicht die Motivation sondern das Schwimmen. So eine ruhige, schwimmlose Zeit hatte ich noch nie. Zumal ich das Schwimmtraining auch immer zur Regeneration vom Laufen und Radtraining nutzte. Grundsätzlich habe ich natürlich Lust dazu. Aber ich sehe immer dieses müffelnde, stickige Schwimmbad vor mir, in dem mir ganz sicher die Decke auf dem Kopf fallen wird. Wenn mich nicht vorher die volle Bahn so nervt, dass ich das Bad fluchtartig verlasse.
Ich muss wirklich an meiner Einstellung arbeiten.
Denn so langsam verblasst das Gefühl, überhaupt mal im Wasser gewesen zu sein. Bevor ich also zukünftig mit Schwimmflügel ins Wasser muss, sollte ich das Wasser mal wieder aufsuchen…
DIE ROLLE BEIM RADTRAINING GLÜHEN LASSEN
Es kostet natürlich jedes Jahr aufs neue Überwindung nur drinnen zu trainieren. Aber ich finde meist schnell meinen Spaß nicht zuletzt wegen eines ganzen Unterhaltungsprogramms.
Langeweile. Langeweile. Kommt erst gar nicht auf mit einem ausgeklügelten Spaßprogramm.
Es fällt mir aber mittlerweile ziemlich leicht, auch mal zwei Stunden oder mehr in Ruhe für mich ins Pedal zu treten. So kamen einige Kilometer zusammen, die natürlich nicht so einfach aus den Beinen zu schütteln waren, wie bei sechs Stunden draußen auf dem Land. Ich fand es besonders gut, dass ich aufgrund meiner Laufpause im Dezember dazu gezwungen war, mal einen intensiveren, längeren Block am Stück mit in den Plan aufzunehmen. Das war wie mein persönlicher Startschuss für den Körper sich auf das intensivere und längere Winterprogramm auf der Rolle einzustellen.
Erkenntnis des Monats:
Das Schöne am Triathlonsport ist, dass man so vielfältig trainieren kann. Wenn einem doch mal nicht danach ist, das Haus zu verlassen, weil das Wetter nicht einladend genug ist, gibt es reichlich Alternativen, um sich zu schaffen.
Und was ist sonst noch so passiert?
Viel Kraftaufbau war nötig, um wieder in Schwung zu kommen.
Wie läuft für dich das Wintertraining? Steht deine neue Saison schon wackelfrei fest?
Meine Pläne für 2018 haben sich derweil konkretisiert. Es sind nur noch Kleinigkeiten, die ich klären muss, um erneut alles final auf die Triathlonbeine stellen zu können.
Randnotiz:
Du möchtest fit und gesund durch den Winter kommen? Für mich gibt es deshalb jeden Tag einen großen Smoothie mit viel frischem Kurkuma und Ingwer. Das ist auch ein toller Snack nach dem Training zur Regeneration. Passend dazu gibt es frische Salate wie diesen fruchtig pikanten. Wenn es mal wieder im Rachen kratzt, hilft mir sehr oft ein Ingwer Shot. Falls es dich erwischt haben sollte, schaue dir meine Tipps an, um dich schnell wieder von der Erkältung zu erholen.
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Alle hier gezeigten Fotos wurden von meinem Fotografen Olli erstellt. Die Rechte an diesen Aufnahmen liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung ist nur in Absprache mit uns möglich.
Als Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett.
Hallo Din,
bei mir lief es diesen Monat überhaupt nicht. Hatte viel zu tun und einigen Stress (wenn auch eigentlich positiven) mit viel hin und her Reiserei sowie dem Umzug und fühle mich gesundheitlich auch nicht ganz fit. Das merke ich auch an meinem Ruhepuls, der um einiges höher ist als sonst. Notmal ist er bei um die 60 und jetzt immer zwischen 70-75 (wohlgemerkt gemessen mit Pulsuhr am Handgelenk). Auch bei meinem letzten Lauf nach 1 Monat Pause war der Puls deutlich höher (10 Schläge).
Was meine Planung angeht, diese steht noch nicht wirklich. Ich habe einige Läufe im Kopf, mich aber erst für 2 HM’s im Frühjahr (Hannover und Hamburg) angemeldet. Aber da kommt noch einiges dazu.
Liebe Grüße und einen guten Rutsch
Jan
Hi Jan,
ach, das ist ja weniger schön! Ich hoffe, dass es im neuen Jahr etwas anspanntet weiter geht. Aber lasse dich bloß nicht, durch deine Werte, das Training oder einem Plan weiter stressen. Versuche das Training, dass dir noch bleibt zu genießen. Der Rest kommt dann schon ganz von allein.
Ich schaue auch gerade noch nach Halbmarathons im Frühjahr und habe aktuell den Oberelbe Halbmarathon im Blick. Dort bin ich vor einigen Jahr den Marathon gelaufen und fand ihn großartig. Viel Freude beim weiteren Planen und einen guten Start ins neue Jahr.
Danke schön!
Hi Din,
Vielleicht hast du recht. Wobei heute der Silvesterlauf in Frankfurt schon hart war. Besonders die zweite Hälfte. Dabei waren es nur 10 km. Am Ende lag mein Puls (mit Brustgurt) bei über 200! Dementsprechend platt war ich auch im Ziel.
Ich glaube einfach, dass ich nen Defekt mit mir rum schleppe und ich die letzten Tage weder richtig eingekauft noch vernünftig gegessen habe. Ich hoffe, das pendelt sich alles ab Januar ein.
Den Oberelbe Halbmarathon hatte ich auch überlegt. Hast du keine Lust auf Hamburg oder Hannover? Am 11.3. ist sonst auch der in Frankfurt. Leipzig dieses Jahr fand ich auch eine tolle Veranstaltung.
Danke, dir auch viel Freude dabei und einen guten Start.
Das glaube ich dir sehr gern. Ich möchte aktuell eher auch keinen Wettkampf bestreiten. Werde aber trotz der nicht so guten Form einen Halbmarathon demnächst als kleinen Test ansehen und von da an mit dem Ergebnis als Basis die Saison trainingsmäßig so richtig starten.
Dann wünsche ich dir, dass du dich schnell erholst und dass du langsam wieder in Fahrt kommst.
Hamburg und Hannover sind mir irgendwie zu voll und von mir aus ist Dresden ist zügig zu erreichen. Außerdem mag ich die Stadt und die Umgebung so sehr. Ich überlege aber noch etwas. Danke für die Tipps. Leipzig hatte ich auch schon auf dem Schirm.
Danke für die lieben Worte Din.
Ich lasse mich so schnell nicht unterkriegen und es kommen auch wieder bessere Zeiten.
Dir drücke ich die Daumen, dass du deine Form bald wieder findest.
Ja ok, wenn Dresden für dich zügig zu erreichen ist. Hatte mich für damals für Hannover entscheiden, da es geographisch gut liegt und Hamburg, da es der erste HM im Rahmen des Marathons ist. Dass beide sehr voll werden, hatte ich mir schon gedacht.
So und nun lass uns beide erst einmal gut rein rutschen. 🙂
Hi Din, ich habe den Dezember jetzt mit nur 5 kleinen Läufen ausklingen lassen. Silvesterlauf wurde abgesagt und ich konzentriere mich jetzt voll und ganz auf 2018. Um da richtig starten zu können, habe ich mich ganz meiner Genesung gewidmet.
Dir wünsche ich einen guten Rusch in ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr, sowohl im privaten, beruflichen und sportlichen Bereich. Alles Gute Robert
Das ist mit Sicherheit eine gute Entscheidung gewesen. Die Qual und vermutlich das Verschleppen der Erkältung wäre sicher viel unschöner, als es abzusagen. Weiterhin gute Besserung. Das neue Jahr möge dir viel Gesundheit und viel Lauffreude schenken. Lasse es dir gut gehen und habe einen schönes Jahreswechsel.
Vielen lieben Dank für die herzlichen Wünsche!
Dunkle Jahreszeit? Hier in Münster hatten wir vom 1. – 28.12.17 nur 9,5 Sonnenstunden.
Ich bin aber eisern im Nebel spazieren gegangen.
Ansonsten standen Gymnastik oder Crosstrainer auf meinem Programm.
Wow, das hört sich wunderbar an. Ich glaube, gerade die vergangenen drei Monate waren hier so grau und dunkel wie schon lange nicht mehr. Die Sonne hatte Seltenheitswert. Dein Programm hört sich sehr abwechslungsreich an. Viel Spaß auch weiterhin.
Danke
Ja, die dunkle Jahreszeit ist immer wieder eine Herausforderung, auch für mich. Der Jahreswechsel bringt dann aber meist neue Energie: neues Laufjahr, neue Projekte/Ziele! Auf jeden Fall werde ich jetzt mal wieder Stabitraining machen, nachdem ich es 2017 nur auf insgesamt 35 Minuten Gymnastik gebracht habe 🙁
Mit dem Jahreswechsel ist bei mir auch direkt mein Energielevel angestiegen. Schön, dass es bei dir auch so ist. Das mit dem Stabitraining ist sicher eine gute Investition deiner Zeit. Schönes Vorhaben! Viel Spaß bei der Umsetzung.