Unsere Kanada Rundreise mitten durch die Bergkette der atemberaubenden Rocky Mountains mit dem spektakulärem Banff und Jasper Nationalpark und das Kananaskis-Gebiet wird dir die wunderschönen Landschaften British Columbias und Albertas näher bringen. Wir passierten majestätische Bergpanoramen, durchquerten einzigartige Täler, fuhren entlang von weiten Flussgebieten und endeten schließlich an der Pazifikküste von British Columbia. Diese Reise führte uns zu einigen der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Kanadas, aber auch durch einige der abgelegensten und schönsten Gebiete des Landes.
In unserer mehrteiligen Beitragsreihe teilen wir unsere Erlebnisse, Abenteuer und Erfahrungen dieses unvergesslichen Kanada Road Trips durch die kanadischen Rocky Mountains. Im ersten Beitrag wird es um das Kananaskis-Gebiet gehen, mit spektakulären Ausblicken und unvergesslichen Erlebnissen in einer der schönsten Regionen Kanadas!
In diesem 1. Teil und auch in allen weiteren der Beitragsreihe zu unserer Kanada Rundreise möchten wir dich mitnehmen in eine traumhafte Natur, die vor allem geprägt ist durch die majestätische Gebirgskette der Rocky Mountains, die Seen und die Weiten. Aber nicht nur in den einzelnen Beträgen werden wir unsere Geschichten teilen. Auch die unzähligen Fotogalerien erzählen alle für sich von einem eigenen kleinen Abenteuer!
Wie ein kollosales Großprojekt wirkt diese Reise im nachhinein. Egentlich nur gedacht als kleiner Road-Trip durch die kanadischen Rocky Mountains nach meiner teilnahme am Triathlon in Penticton, entwickelte sich doch alles etwas anders. Wir hatten natürlich einen groben Plan für die Zeit nach dem Ironman und eine weitere Rundreise im Auto von Penticton nach Vancouver geplant sowie für den längeren Abschnitt bis nach Kananaskis. Durch den Banff und Jasper Nationalpark und zurück nach Vancouver über Kamloops und der kleinen Stadt namens “Hope” gab es aber zahlreiche ungeahnte erlebnisse!
Es waren aber vor allem diese kleinen, ungeplanten Stopps, die wir immer wieder zwischendrin besonders genossen. Dort anzuhalten, wo wir das Gefühl hatten, dass es etwas zu entdecken gibt oder dass es uns gut tut,…
In all dieser Idylle gab es aber auch diese nachdenklichen und beunruhigenden Momente. Wenn die Luft über hunderte Kilometer raucherfüllt war, weil Waldbrände außer Kontrolle gerieten. All die abgestorbenen Nadelwälder über genauso viele Kilometer hinweg, auf denen alles braun statt grün erschien…
Abseits dessen, gab es diese ausgelassenen Momente mit malerischen Eindrücken. Die Reise hätte schon allein deshalb so viel länger sein können. Weil wir uns noch mehr von diesen Augenblicken wünschten. Einfach auch, um mal länger an einem Ort zu bleiben.
Hier auf diesen Karten haben wir unsere persönlichen Points of Interests und Orte in einer Übersicht zusammengestellt, die wir während unseres Kanada Road Trips unbedingt erkunden wollten.
Alle Fotos kannst du zur Vergrößerung anklicken.
Übersichtskarten Kanada Rundreise durch die Rocky Mountains – von Vancouver in die Nationalparks Jasper und Banff
Die Rocky Mountains Kanadas
Die Rocky Mountains erstrecken sich über mehr als 4800 Kilometer durch Nordamerika und bieten einige der beeindruckendsten Landschaften der Welt. Die kanadischen Rockies sind bekannt für ihre beeindruckenden Gipfel, türkisfarbenen Seen, wilden Flüsse, unberührten Wälder und unglaubliche Gletscher, die Abenteuerlustige und Naturliebhaber aus der ganzen Welt anziehen.
So ging es auch uns. Aber bei unserer Recherche spürten wir, dass die großen Nationalparks vielleicht nicht der Beginn sein sollten von dieser Reise. Denn wenn du auf der Suche nach einem weniger überlaufenen und abgelegenen Ort bist, um die Schönheit der Rockies zu erleben, dann solltest du unbedingt das Kananaskis-Gebiet besuchen. Dieses malerische Tal liegt südwestlich von Calgary und bietet atemberaubende Aussichten auf die Berge, ruhige Flüsse, üppige Wälder und eine reiche Tierwelt.
Egal von welcher Großstadt man seinen Weg nach Banff findet, von Vancouver oder Calgary, die Rocky Mountains liegen einem schon aus der Ferne zu den noch frischen Reisefüßen. Klammere ich mal den Zwischenstop in Penticton Ende August aus, würde eine Reise von Vancouver bis in den Banff Nationalpark allein schon eine Reise wert sein. Denn der Kontrast von der Westküsten-Metropole Kanadas am Pazifik gelegen bis in die Wildnis der kanadischen Rocky Mountains hinein könnte fast nicht größer, schöner und beeindruckender sein mit dem Kananaskis und Peter Lougheed Provincial Park, den Seen Lake Louise und Bow Lake im Banff Nationalpark, dem Columbia Icefield und Maligne Lake im Jasper Nationalpark.
Die Reise in den Banff Nationalpark, nach Kananaskis Country und in den Jasper Nationalpark begann bereits Monate vor Ankunft. Jahre verfolgte ich immer mal wieder die Idee, die kanadischen Rocky Mountains sehen zu wollen, wenn es mich mal nach Kanada verschlägt. Mit dem Ironman Penticton wurde dieser Wunsch zur Realität. Ich wollte bei diesem Triathlon schon so lang an den Start gehen, denn es war die erste Langdistanz Nordamerikas nach dem Ironman Hawaii. Mehr Tradition abseits vom legendären Kona Ironman kann man vielleicht in der Triathlonwelt nicht mitmachen. Über die letzten Jahre habe ich versucht mit meinen Triathlon-Reisen immer einen Road Trip anzuschließen in Regionen, die ich mir anschauen wollte und wohin sich der Weg lohnen sollte.
Nach den wunderbaren Urlaubserlebnissen in und rund um Penticton führte unser Weg knapp 600km nach Osten über den Trans-Canada Highway. Mit einem recht großen Fahrzeug, weil wir einfach ordentlich Stauraum brauchen, um vor allem auch das ganze Triathlon Equipment wie mein eigenes Rad überall mitnehmen zu können.
Der Trans-Canada Highway ist die Verbindungsstraße von West nach Ost durch ganz Kanada. Das verhältnismäßig kurze Stück, das wir befuhren, war gepflastert mit Baustellen, die aus einem schmalen Highway eine mehrspurige Straße werden lassen. Wir hatten das große Glück, dass es zu unserem Reisezeitpunkt keine Komplettsperrung gab, über die man sich aber unbedingt vor Reiseantritt informieren sollte. Denn es kann schon einmal zu 200km langen Umwegen kommen, wie kurz vor und nach unseren Durchfahrten. Denn all zu viele Möglichkeiten unterschiedliche Straßen zu nutzen, hat man einfach nicht.
Unser erster längerer halt des gesamten Rocky Mountains Road Trips sollte Canmore sein. Ein Ort außerhalb des Banff Nationalparks in den südlichen Ausläufern des Gebirges. Mit dem großen Schwung an Strecke, den wir bis dorthin zurücklegen wollten, blieb wenig Raum für Erkundungen unterwegs. Denn was ich sowohl bei den Reisen durch die USA als auch Kanada erfahren konnte war, dass man definitiv deutlich langsamer als auf deutschen Autobahnen unterwegs ist. Wir schaffen jedes Mal weniger, als wir in Europa oder in Deutschland planen würden. Straßenbedingungen und alle sehenswerten Orte entlang der Strecke verlangsamen jedes Mal unsere Reisegeschwindigkeit.
Als wir Anfang September von Westen Richtung Osten unterwegs waren, erlebten wir keine vollen Streckenabschnitte. Stattdessen lag eine gewisse Gemütlichkeit mit zahlreichen Wohnmobilen und Vans in der Luft. Die Straßenschilder allesamt selbsterklärend. Aussichtspunkte oder erwähnenswerte Orte, die man sich vielleicht entlang der Strecke anschauen sollte, waren gut ausgeschildert.
Unser Plan war es, innerhalb von zwei Wochen die Rocky Mountains von Süden aus bis nach Norden zu durchfahren. Der Beginn des Road Trips sollte wie erwähnt Canmore in Kananaskis Country sein, gefolgt vom Banff Nationalpark und die abschließenden Tage vor dem Besuch von Vancouver und Squamish wollten wir im Jasper Nationalpark verbringen.
GLACIER & YOHO NATIONALPARK
Für uns hieß es konkret den Glacier- und Yoho-Nationalpark mit traumhaften Anhöhen, Bergseen und Wanderwegen nur am Rande zu passieren und die Aussicht aus der Ferne zu bewundern. Auch dieser Nationalpark weiß, wie man Touristen zum Staunen bringt!
Mit dem passieren des Roger Passes befanden wir uns mitten im Glacier Nationalpark. Von dort aus wurden die Berge gewaltiger, die Eindrücke vielfältiger und der Wunsch endlich in der Natur zu sein noch größer.
Allerdings konnten wir mit einem Spaziergang unweit vom Highway aus die Natural Bridge mit seinem Kicking Horse River bewundern. Definitiv ein Zwischenstopp wert auf der langen Strecke bis nach Canmore.
Ich liebe es auch einfach, wie liebevoll die Informationstafeln gestaltet sind. Egal wo wir hingekommen sind, man wurde entlang der Strecken immer mit passenden Schildern und Infos willkommen geheißen. So wie auch an diesem reißenden Gewässer. Dank der umliegenden Gletscher ist er selbst im Hochsommer eisig. Der Grund für die milchige Farbe liegt im mineralischen Gestein und Gletscherwasser. Wir sollten noch eine Vielzahl von Seen und Flüssen erleben, die genauso eisig wie auch undurchsichtig waren.
An den Wanderwegen entlang des Kicking Horse Rivers und rund um die Natural Bridge kann man in Nischen etwas abseits vom Besucherstrom sogar etwas Ruhe finden. Highlight ist die natürlich aus Stein geformte Brücke, die den Fluss überspannt. Das tosende Wasser mit all seiner Kraft ließ diesen Bogen entstehen.
Mit jedem Kilometer auf dem Trans-Canada Highway wurden die Höhenzüge beeindruckender. Mitten im Hochsommer waren nur noch wenige Gipfel mit einem Hauch Schnee bedeckt. Die Gletscher, die von dem Highway aus zu sehen sein sollten, waren kaum auszumachen. Jeder Berg erzählt dort mittlerweile seine eigene traurige Geschichte. Die Besucherströme, die ich so gefürchtet hatte, zeichneten sich bereits auf dieser Fahrt ab. Die Ruhe mussten wir bereits bei dieser Anreise suchen. Hier und da fanden sich verlassene Parkhäfen, die direkt an den Provincial Parks liegen.
Der Highway, der durch all die Parks und entlang unzähliger Sehenswürdigkeiten führt, erschließt jedes Highlight auf direktem Weg. Entsprechend hoch ist das Verkehrsaufkommen Tag für Tag. Schockiert war ich über das Ausmaß am Lake Louise und Moraine Lake, die zwar auf der Reiseliste standen, aber definitiv keine Priorität besaßen. Weil ich einfach vom Hörensagen oder besser vor allem vom Lesen wusste, was für ein Andrang bestand. Ich wollte aber definitiv nicht auf diese Menschenmassen treffen. Mein ferner Eindruck bestätigte sich, als wir am späten Nachmittag die Grenze von Bristish Columbia zu Alberta passierten und an der gleichnamigen Stadt Lake Louise vorbeifuhren. Der komplette Ort war bereits vom Highway aus gesperrt. Die vor der Stadt gelagerten riesigen Parkplätze waren ebenfalls aufgrund von Überfüllung geschlossen.
CANMORE ALS AUSGANGSPUNKT FÜR DIE SÜDLICHEN ROCKY MOUNTAINS
Der Trans-Canada Highway verbindet Lake Louise und Banff und führt weiter südlich bis nach Canmore, wo er dann Richtung Calgary weiter verläuft. Ich wusste, dass uns andere großartige Highlights an den südlichen Ausläufern der kanadischen Rocky Mountains erwarteten. Genau deshalb hatten wir uns auch gegen den Ort Banff als Ausgangspunkt für unseren viertägigen Aufenthalt entschieden.
Unser Reisetipp: Zurückblickend würden wir empfehlen, mindestens 3 und je nach Plänen 5 Tage im Banff Nationalpark und der Region zu bleiben. Ich war froh, dass wir nicht noch weiter südlich oder östlich Richtung Calgary übernachtet haben. Die Routen fahren sich alle nicht so schnell, so dass Canmore mit seinen Lodges sowohl etwas kostengünstiger als auch für das Erkunden südlicher Gebiete der Rocky Mountains perfekt geeignet war.
Wir quartierten uns in der Rundle Mountain Lodge am Stadtrand der Kleinstadt ein, die wir Monate vorher bereits gebucht hatten. Wir hatten definitiv charmantere Zimmer auf der Reise, aber die Aussicht am Frühstückstisch auf die Berge war einfach wunderbar. Die Lage zudem perfekt als Ausgangspunkt für unsere Tage in der Region!
Der Bow River durchzieht die Kleinstadtidylle von Canmore, die direkt an den Banff Nationalpark mit dem Kananaskis Parksystem anschließt. Anders als in Banff sind die Wanderwege selbst in der Hauptsaison vergleichsweise leer, wie mir in einem Café die freundlich Bedienung versicherte, während sie mir mit endloser Geduld meinen Kaffee zubereitete. Canmore bietet alles, was wir von einem Städtchen für einen Urlaub erwarten würden. Vielleicht aufgrund des Tourismus deutlich mehr, als man so einer Kleinstadt zutrauen würde. Ein Spaziergang am Morgen oder nach einer langen Tour durch die Altstadt lohnt sich auf jeden Fall.
Ansonsten ist Canmore perfekt, um die umliegenden Gebirgszüge zu erkunden. Denn die Landschaft, die Aussichten sind nicht minder spektakulär im Vergleich zu dem, was Banff zu bieten hat. Mit dem ganz großen Unterschied, dass man in dieser Region nicht auf Menschenmassen trifft. Obwohl man sich nur wenige Kilometer entfernt von der Touristen-Hochburg Banff befindet.
Stattdessen befindet man sich entspannt in einzigartiger Natur, die auch Kulisse für den Film Brokeback Mountain war.
So kann man mit etwas Geduld tatsächlich die Einsamkeit finden – das pure Kanada erleben mit seinen Berggipfeln, Wäldern und unglaublich vielen Seen und Flüssen, die oft durch Gletschereis gespeist werden.
Die beste Reisezeit für die kanadischen Rocky Mountains ist außerhalb der Hauptsaison und abseits von Feiertagen. Egal mit wem wir sprachen, uns wurde immer wieder gesagt, was für eine fantastische Reisezeit wir mit Anfang September erwischt hatten. Und natürlich kam es dennoch hier und da zu Begegnungen mit Besuchern, die ich ebenfalls lieber vermieden hätte. Aber es gibt so viele Orte, die abseits von Hotspots nur wenige Touristen anzogen oder am Morgen oder Abend angenehme Ruhe ausstrahlten.
KANANASKIS COUNTRY
Wenn man von majestätischen Gipfeln spricht, steht Kananaskis Country dem nördlicheren Teil der Rocky Mountains in nichts nach. Das gesamte Gebiet um Canmore befindet sich im Kananaskis Parksystem, das aus fünf Provinzparks, Naturschutz- und Erholungsgebieten besteht.
Die Three Sisters beispielsweise kann man von überall in Canmore aus sehen. Diese Bergkette ist auch Namensgeber des Three Sisters Parkways. Er führt aus Canmore hoch hinaus und geht direkt in die Schotterpiste des Smith Dorian Trails über (auch High Mountain Road genannt).
Für Kananaskis Country ist ein Parkpass notwendig, den man auch direkt online bei Explore Canmore erwerben kann. Wir haben ihn vor Ort im Canmore Nordic Centre Provincial Park gekauft, weil wir von Einheimischen Wissenswertes erfahren wollten. So zum Beispiel, dass bis jetzt nur knapp 60% der Fläche geschütztes Land ist und der Rest immer noch als Nutzfläche ausgeschrieben ist. In diesem Center könnten wir nicht nur mit den Rangern sprechen, sondern auch einige Eindrücke der olympischen Winterspiele von 1988 erhalten.
Ich würde auf jeden Fall auch genau so wieder den Pass kaufen und es entsprechend weiter empfehlen, weil man oftmals nur so herausfinden kann, ob Einträge bei Google über geöffnete und geschlossene Parkanlagen aktuell sind. Wie die Grassi Lakes, die ich so gern gesehen hätte. Kleine Seen inmitten der Berglandschaft, die sich in den Wäldern verstecken und Smaragdgrün strahlen. Leider waren sie eine längere Zeit nicht passierbar. Aber es gab natürlich so viel mehr zu erkunden!
Nur der Canmore Nordic Centre Provincial Park eben nicht so wirklich. Der war ernüchternd. Durch den Langlauf-Skibetrieb im Winter waren großflächige Wege geschaffen worden, die vermutlich im Winter idyllisch wirken. Mitten im Hochsommer sah es wenig charmant aus, so dass es uns direkt weiter in die höheren Lagen zum Wandern verschlug.
Einzig das Rundle Forebay Reservoir am Eingang in den Kananaskis Park war ein Zauber für die Augen. Direkt gegenüber des großen Schildes, sind wir förmlich über dieses kleine Schmuckstück von See gestolpert. Das sollte sich die Tage in Canmore und den Parks weiter fortsetzen. Wir hätten an so vielen Stellen anhalten, staunen und bleiben können. Das Rundle Forebay Reservoir liegt auf dem Weg zur Schotterpiste. So früh wie wir an dem einen Tag vor Ort waren, nutzten wir die Gelegenheit für einen absolut ungestörten Moment an diesem glasklaren See und bewunderten bei einem Spaziergang die Reflexionen der Natur im Wasser.
Den Weg über die High Mountain Road muss man sich wirklich machen wollen. Aber wir hätten uns nichts Schöneres vorstellen können, als mitten durch die Bow Valley und Spray Valley Provinzparks abseits der Hauptstraßen zu fahren. Ich kann mir gar nicht ausmalen, wie anstrengend das für die Radfahrer gewesen sein muss, die mit Rucksäcken und Co. auf dieser Straße unterwegs waren! 70km lautes Geholper auf einer quer befestigten, harten Schotterpiste, auf der wir zum Teil in Schrittgeschwindigkeit bis zum Lower Kananaskis Lake im Peter Lougheed Provincial Park unterwegs waren.
Inklusive sehr frühem Aufstehen und unglaublich lange Spätsommertage vollgepackt mit Erlebnissen in der Natur, die es so vermutlich nicht entlang der Hauptstraßen zu finden gibt.
Zurück ging es in der Dunkelheit vollkommen erschöpft und voller Eindrücke mitten aus der kanadischen Natur. Wichtig ist, dass man mit vollem Tank und ausreichend Verpflegung für die geplanten Aktivitäten und den gesamten Tag mit sich führt, weil es unterwegs keine Chance gibt, etwas zu kaufen.
In den dichten Wäldern trafen wir selten auf Menschen und ich war um jede Minute in Stille dort draußen dankbar. Abseits der rüttelnden Straße konnten wir am Fuße der Berge weitläufige Wiesen genießen, die ich so noch nirgends mit all ihren Pflanzen gesehen habe.
Es wirkte alles etwas weitläufiger als wir es von Parks in den USA her kennen. Parkplätze sind nur an den wirklichen Hotspots vorhanden. Wir parkten an den Seiten der High Mountain Road, wo erlaubt, und begannen unsere Touren von dort. Teilweise entlang des Trans-Canada Trails. Mit über 18.000 Kilometern ist es der längste Wanderweg der Welt, der auch seine Spuren im Banff Nationalpark rund um Canmore hinterlässt. Hinzu kommen tausende Kilometer, die man nur auf dem Wasserweg zurücklegen kann.
Die Gewässer genossen wir so nah oder teilweise auch aus der Ferne, wenn wir über das Grün hinweg schauten oder uns nach einigen Wanderkilometern eine Erfrischung gönnen wollten. Es reihten sich ein glitzernder See an den anderen, die einer wie der andere einladender war.
Beeindruckend war ihre Vielzahl und wie sie glasklar und oftmals strahlend blau wirkten. Manche so tief, dass sie ins Dunkelblau verliefen. In anderen konnte man über hunderte Meter hinweg durchlaufen und jeden einzelnen Stein genau sehen. Ich kann mich auch heute noch an die Kälte erinnern, in der man es kaum aushalten konnte. Und alles immer unglaublich schön von Nadelwäldern und Bergketten umrandet.
In jede Richtung gab es ein Postkartenmotiv nach dem anderen zu bestaunen.
Ein Traum wäre es gewesen, einen weiteren Tag dort auf dem Wasser mit einem SUP verbringen zu können. Wie im sich mehrere Kilometer durch die Landschaft ziehende Spray Lakes Reservoir. Direkt am Anfang des Reservoirs, am sogenannten Three Sisters View Point, gibt es einen größeren Parkplatz, den man als Ausgangspunkt für den Trail zum Old Goat Glacier Trailhead nutzen kann. Er bietet wie so viele Punkte der Region wunderschöne Aussichten.
Diesen See hatten wir auch während der Wanderung den West Wind Pass Trailhead hinauf immer im Blick. Ein winziges Schildchen markierte den richtigen Weg hinauf. Wir fanden ihn auch irgendwann nach einigen Umwegen. Entsprechend lang zog sich der Anstieg. Es waren nicht nur die schmalen und steil ansteigenden Pfade, die eine Herausforderung waren. Zwischen Wurzeln und Geröll gesellten sich lange Abschnitte auf sehr glattem Gestein. Wir hatten aber Zeit und vor allem leckere Müsliriegel mit, die uns den Aufstieg versüßten. Mittlerweile habe ich mein eigenes Müsliriegl Rezept davon zusammengestellt, das mich vor allem in der Draußensaison beim Radtraining unterstützt!