Laufgeschichten: Bummelletzte und Krampfkampf

Am Ende der Woche war klar, dass ich mich leider nicht wieder mit der Marienfelder Laufgruppe rund um das startblog-f treffen konnte. Mein Körper verlangte dringend nach sehr langen Nächten und da wollte ich nicht widersprechen. Das morgendliche Training wurde also auf den Nachmittag verschoben und ich schloss mich dem dezentralen Lauf, der über Twitter organisiert wurde, an. Dieser Termin bewahrte mich vor einem ausufernd faulen Sonntag, an dem ich zu nichts im Stande war. Danke an das gesamte Team! Auch wenn ich Bummelletzte wurde, hat es letztlich viel Spaß gemacht, die Eindrücke mit euch zu teilen.

Mit ordentlich Grüntee im Blut verschwand die Wetterfühligkeit und ich konnte mich zunächst schnell auf die Yogamatte begeben – Trainingsplan ist Trainingsplan und der sah für heute einfach mal zwei bis drei Stunden vor. Da war sie, diese Energie, dass es ganz leicht geht. Jeder Liegestütz, jede Kraftübungen, die Mitte steinhart, alles auf Zehenspitzen balanciert… Als der Körper richtig schön locker, gestärkt und gefestigt war, konnte ich beschwingt in meine Laufschuhe springen – liebevoll Glycerin(chen) genannt (die Männer mögen mir verzeihen, so eine Verniedlichung kann nur einer Frau einfallen – schon klar; aber seit wir den letzten Marathon und all die Vorbereitungsstunden miteinander verbracht haben…).

Die Schwingungen fanden aber ein jähes Ende, mit dem Verlassen der Tür! Vielleicht Zuckermangel – plötzlich schlechte Laune. Von dem ersten Schritt an muckerte meine Kopfhörerbuchse meines über alles geliebten Smartphones. Vollkommen absurd im Nachhinein betrachtet – ganze 6km hat es gebraucht, die gesamte Einlaufzeit, das Lauf-ABC hinweg… mich von den Kopfhörern zu verabschieden und mich wieder auf das Training zu konzentrieren. Keine motivierende Musik, nur tobendes Gebrause des Windes. War klar, dass ich die Strecke so legen musste, dass mich ungeschützt der Wind fast wegpustete! Ich durchlebte im Eiltempo meine fünf Phasen und wie gerufen kam bei km10 die Radbegleitung. Die punktete mit einem netten Foto und dem Kompliment, mein Laufstil wäre heute so dynamisch (!?). Habe das mal in dem Moment einfach nicht als Witz aufgefasst, sondern ernst genommen und irgendwann kam die Dynamik auch tatsächlich gefühlt zurück.

Sonntagsspaziergang Twitter

9 Gedanken zu „Laufgeschichten: Bummelletzte und Krampfkampf“

  1. Mir ging es heut ganz ähnlich. Den Vormittag auf der Couch verbummelt, am Nachmittag hab ich mich dann zu ein bisschen Yoga gezwungen, aber nur die erste Runde Sonnengrüße. Dann lief es wie geschmiert, alles wieder schön lang gezogen und die Mitte gespürt. Jetzt gehts mir gut. Ich laufe ja immer ohne Musik. Ich will lieber meine Umwelt hören und angucken. Gestern beim Laufen, habe ich viele Vögel, Rehe und Kleinstgetier Feldmäuse) beobachtet.

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    • Ja, irgendwie bin ich nicht aus dem Knick gekommen. Die Zeit war gegen mich; das Anziehen dauerte fürchterlich lange und dann war noch dies und das… Wie es eben immer so läuft – manchmal.

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  2. Irgendwie kommt mir das alles sehr bekannt vor, abgesehen mit der Musik in den Ohren.

    Das mit dem dynamischen Laufstil kann ich nur bestätigen, man kann es auf dem Foto sehr gut erkennen, so hat eine Fahrradbegleitung nach 10 km nur positive Auswirkungen, das kann ich wiederum auch bestätigen !

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    • Danke, ja, momentan scheint irgendwie der Wurm drin zu sein. Obwohl das Wetter ja nur auf Gutes hoffen lässt, aber vielleicht ist es tatsächlich der Luftdruck… wer weiß das schon.

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  3. Eben, ohne Musik laufen, schult ungemein mit sich selbst “zu recht zu kommen“. Wenn man lernt in der Ruhe und Anstrengung sich selbst zu ertragen, gewinnst Du viel mehr!
    2. Stufe: 30 km nüchtern ohne Verpflegung und ohne Musik.

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    • Ja, dann sollte mir aber bitte niemand im Weg stehen oder etwas von mir wollen… Aber so trainiert man tatsächlich am Besten und dann muss man sich auch nicht rumärgern.

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  4. Ich bin noch nie im Leben mit Musik in den Ohren zum Laufen aufgebrochen. Ich glaube das würde mich nur ablenken. Für mich gibt es nichts schöneres die Natur,mit allem was sie zu bieten hat, wahrzunehmen.
    Dein Laufstil sieht auf dem Bild wirklich dynamisch aus! 🙂

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