Mit der Chicago Triathlon Sprintdistanz endet das #EndlessTriathlonWeekend. Damit schloss sich der Kreis für die Triple Challenger und für mich, #44. Es ist der letztmögliche Wettkampf, den Triathleten bei dieser Großveranstaltung miterleben können. Mit dem Super-Sprint am Samstag, an dem rund 2.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene teilnahmen und der olympischen und Sprintdistanz mit zusammen fast 8.000 Athleten handelt es sich um die größte Sportveranstaltung dieser drei Disziplinen der Welt. Aufgrund der Größe und Teilnehmerzahl allein schon ein herausragendes Erlebnis. Im Zusammenhang mit der optional wählbaren Triple Challenge fand ein lang gehegter Traum mit dem Sprint für mich seinen Abschluss.
Da stand ich nun.
Bereit für meinen 3. und damit letzten Wettkampf bei diesem Chicago Triathlon, meiner Triple Challenge, an diesem langen Triathlon Wochenende.
Heidewitzka!
Noch ein letztes Mal 3 Disziplinen oder besser gesagt 2. Denn auch bei der Sprintdistanz war das Schwimmen gestrichen. Vielleicht hast du es die Tage in meinem Beitrag zur olympischen Distanz gelesen. Wenn nicht, empfehle ich dir den dritten Teil zum Chicago Triathlon. Wir sollten uns erneut an einem Duathlon versuchen dürfen. Die OD am Morgen hatte es in sich. Ich spürte es am ganzen Körper. Vielleicht waren es aber auch die vergangenen Tage insgesamt. Am Freitag begann alles mit der Chicago Triathlon Expo. Der Super-Sprint am Sonnabend war der rasante Auftakt, mit dem für mich schnellsten Rennen. Die olympische Distanz am Sonntagmorgen bot die beeindruckendste Streckenführung. Der direkt anschließende Sprint beendete die Wettkampfserie.
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Nach dem Triathlon morgens hatte ich noch ausreichend Zeit. Ich war schnell genug, um mir eine Pause gönnen zu können, bevor der letzte Startschuss ertönen sollte. Für manche wurde es aber tatsächlich knapp. Die Empfehlung des Veranstalters war, dass Triathleten, die die Triple Challenge melden wollten, die olympische Distanz komfortabel in unter 3 Stunden absolvieren können sollten. Ich sah das nicht als Problem an. Wusste aber, dass ich mehr Zeit für den Übergang zum 3. Wettkampf hätte, wenn ich schneller im Ziel bin und zügig meine Stationen von dort bis zum finalen Start angehe.
In dem Bereich für uns Dreifachtäter direkt vor dem Start unten am Lake Michigan hatten wir ausreichend Platz und Ruhe, um uns in einer Stunde fit zu machen. Mit jeder Minute, die verging, wurden meine Beine schwerer und schwerer. Zwar war ich ein Stück von dem entfernt geblieben, was ich an dem Wochenende auf jeder Distanz leisten wollte, spürte jedoch deutlich die beiden letzten Wettkämpfe in den Knochen. Anfangs hatte ich eine Strategie, die ich schon am Vortag über Bord warf. Insbesondere auf den Radabschnitten hielt ich es nicht so genau mit meinen gesetzten Zielen. Nur die Wadenprobleme sorgten für eine etwas ängstliche Zurückhaltung bei den Läufen des Super-Sprints und des international Course. Ich setzte mich erst. Aß einen Riegel. Stand auf. Nahm den nächsten. Lief umher. Füllte Wasser nach. Cremte mich neu ein. Der dritte Riegel sorgte für anständige Sättigung.
Gefühlt lagen die Riegel dann wie Zement in meinen Beinen. Dass ein Duathlon anstand, machte die Situation nicht wirklich besser. Kennst du das vom Radtraining? Du könntest noch Stunden weiterfahren, aber wenn du für einen Kaffee abgestiegen bist und wieder los musst, scheint der Ofen aus zu sein. So ähnlich ging es mir. Natürlich waren die einzelnen Distanzen nicht die Welt. Aber mit den kurzen Pausen dazwischen, fühlte sich mein Körper plötzlich an, als müsste ich nach einer Mitteldistanz noch einen kleinen Tri mitmachen. Es half aber nichts. Wir wurden von den Helfern 15 Minuten vor dem Start langsam aufgefordert, unseren Startblock aufzusuchen.
CHICAGO TRIATHLON SPRINTDISTANZ SCHWIMMSTRECKE
Damit schloss sich der Kreis. Vor uns standen die Pinken. Ein riesiger Frauenstartblock, der kein Ende nehmen wollte. Wir Gelben von der Triple Challenge waren die letzte Startgruppe der Sprintdistanz und des gesamten langen Triathlon Wochenendes. Startblock 54 war binnen Minuten vollzählig. Alle waren sich einig. Total absurde Idee. ABER! Wir hatten es fast geschafft. Ähnlich wie beim Super-Sprint mussten wir uns kurz noch selbst bejubeln. Wie ein Uhrwerk wurde seit kurz nach 6 Uhr morgens Startwelle für Startwelle auf ihren Triathlonweg geschickt. Am Sonntag für beide Distanzen insgesamt etwa 8.000. Um kurz vor 10 Uhr gingen wir rund 170 Athleten als Schlussgruppe Richtung Startbogen. Erneut liefen wir in 3er-Gruppen los.
Teil 1 des Sprints nahm ich als Aktivierungslauf zwar ernst, aber übertrieb es nicht. Ich war dennoch 90 Sekunden schneller als noch am Morgen. Dieses Mal durfte ich nach 6 Minuten den Hügel im Wechselbereich nach oben laufen, um mein Fuji ein letztes Mal mit auf die Radstrecke zu nehmen. Vorher schlüpfte ich aber natürlich von den Lauf- in meine Radschuhe und füllte schnell noch meine Trinkflasche auf. Ein letzter Schluck aus der Ersatzflasche und schon war ich weg.
DIE RADSTRECKE
Dieses Mal passierte mir nicht wieder so ein Missgeschick wie noch bei der olympischen Distanz. Ich wollte nicht übereilt noch in der Wechselzone aufsteigen, sondern schob den Flitzer brav bis zum Ausgang. Dort war es natürlich viel voller als am Morgen. Wir liefen und fuhren nun auf allen Abschnitten auf die vor uns Gestarteten auf. Ich manövrierte deshalb deutlich weiter vom Bike-Out weg, bis ich aufstieg. Es folgte die Rampe hinter der Rechtskurve. Auf zwei Spuren verteilten sich Teilnehmer.
Mit Sicherheit war das der anspruchsvollste Rennabschnitt an diesem Wochenende. Tausende Athleten waren auf der Radstrecke unterwegs. Die meisten hielten sich zum Glück an das Linksfahrgebot. Dennoch bildeten sich hin und wieder richtige Mauern, durch die ich mich zusammen mit anderen Triple Challenge Athleten hindurchbrüllen musste. Das Gestuckere des Asphalts war nicht ganz so einfach zu umfahren. Denn schließlich konnte ich nicht wie am Morgen einfach die ganze Breite der Straße nutzen, um auszuweichen. Mir steckte auch ganz schön die Schwere in den Armen und Beinen. Dennoch gelang es mir, diesen Abschnitt von 12km Richtung Norden noch zügiger zu fahren, als am Morgen.
Als ich kurz vor dem Wendepunkt war, sah ich wie schon beim Super-Sprint am Samstag einen Cent auf dem Asphalt liegen. Mit einem Schmollmund ließ ich ihn natürlich liegen. Wenig später bremste ziemlich weit runter. Denn an der Wendemarke gab es einen kleinen Stau. Anschließend lichtete sich das Feld etwas auf der Überholspur, weil wir uns wieder im Gegenwind Richtung Skyline von Downtown zurückkämpfen mussten. Das war gerade für sicher viele weniger ambitionierte Athleten und Erststarter eine harte Nummer. So richtig bewusst wurde mir das erst, als ich mir die Räder genauer anschaute. Vom Damenrad über Divvy Miet-Bikes bis hin zu Mountainbikes und Trackingrädern war alles dabei. Ein echter Volkstriathlon wie schon am Vortag. Nur dass wir da nicht auf einer kleinen Runde im Kreis unterwegs waren. Der Expressway fuhr sich einigermaßen schnell. Der Wind hielt jedoch dagegen.
Ich kämpfte mich Gruppe für Gruppe voran. Plötzlich fuhr eins der Motorräder der Kampfrichter neben mir. Ich war regelrecht erschrocken in meiner Aeroposition. Kam kurz raus, schaute zur Kampfrichterin rüber und bemerkte erst in dem Moment, dass ihre Gesten nicht mir sondern einem Athleten hinter mir galten. Es dauerte sicher keine 15min, bevor ich in der Nähe der Rampe und Kurve zurück zum Wechselbereich war, als genau die gleiche Situation wieder passierte. An meinem Hinterrad schien eine Athletin etwas zu lang gehangen zu haben. Am Morgen waren mir die Kampfrichter auf den gesamten 40km gar nicht aufgefallen. Dafür nun beim Sprint gleich doppelt. Sie waren also bis zum Ende tatsächlich mit wachsamen Augen zwischen uns unterwegs.
Wir fuhren exakt die gleiche Strecke auf dem Expressway wie kurz nach Sonnenaufgang. Nur endete unsere Fahrt vor dem Batman-Tunnel. Wir wurde nach der Abschlussrampe und einer S-Kurve zurück in die Wechselzone gelotst. Dieses Mal kam es mir nicht so wild vor wie bei der OD. Dafür quoll der Wechselgarten vor Rädern und laufenden Athleten über. Nun, da nahezu alle Teilnehmer von 54 Startblöcken unterwegs waren, stieg die Spannung bei mir, wie sich die Laufstrecke anfühlen würde. Durch das wilde Hin und Her im Wechselbereich dauerte es etwas, bis ich ohne Kollision an meinem Platz angekommen und anschließend durch die Reihen an Räder das letzte Mal Richtung Süden lief.
DIE LAUFSTRECKE
Der Grand Park lag rechts vor uns. Darüber sah man vereinzelt die Häuserspitzen der Michigan Avenue. Der Himmel wechselte immer noch zwischen einem strahlenden Blau und einigen Sommerwolken. Es war das gleiche Spiel wie am Morgen. Ähnliche Strecke. Nur der Wendepunkt kam natürlich für die zu absolvierenden 5km viel zeitiger. Der Lake Michigan war etwas zur Ruhe gekommen. Ich wünschte mir spontan einen Sprung hinein. Denn der Weg nach Süden fühlte sich so viel heißer an als bei der Distanz zuvor. Die Stimmung war nach wie vor großartig. Auf der Strecke genauso wie bei mir. Ich genoss es richtig, obwohl mein Herz bis zu den Ohren puckerte.
Die gleichen Helfer reichten uns Wasser. Ich nahm tatsächlich auch noch einmal ein Gel. Auf dem Rad hatte ich letztlich nichts mehr zu mir genommen. Meine Beine brauchten aber ein klein wenig Energie, bevor ich um das Shedd Aquarium und Adler Planetarium herum manövrierte. Eine sehr gute Entscheidung wie sich herausstellte. Der Lauf sollte nämlich durchaus anstrengend werden. Nicht nur, dass meine Beine nachließen, mein Körper kochte und meine Waden verständlich machen wollten, dass sie den Spaß nicht mit mir teilten! Innerhalb der 5km habe ich gefühlt hunderte Athleten überholt. Stimmt sicher so nicht ganz, jedoch arbeitete ich mich von der letzten Startgruppe der Triple Challenger auf immerhin Platz 16 in der Gesamtwertung von mehr als 1100 Athletinnen vor. Du kannst dir also vielleicht vorstellen, dass zwar an manchen Passagen viel Platz war, aber an anderen regelrechtes Gedränge. Im Entenmarsch waren die meisten Gruppen unterwegs. So entstand für die zügigen Läufer eine kleine Gasse. Gerade aber am Aquarium, Planetarium und Football Stadion entlang liefen wir dicht an dicht.
Dieses Mal kam die Wende sehr überraschend. Recht zufrieden über den Rennverlauf und der Tatsache, dass ich mit den Waden nicht gehen musste, kam mir alles wie ein Déjà-vu vor. Vom Lake Michigan ging es, so als wäre ich dort zu Hause und in meinem Kiez unterwegs, scharf links. Eine leichte Kurve nach rechts. Dann die beiden Unterführungen und schwups, da war sie wieder. Die laut tönende Trommlergruppe mit der Wirkung eines Energy Drinks. Einen schönen heißen, großen Milchkaffee mit Kokosmilch und einem extra Shot hätte ich wirklich vertragen können. Brauchte ich für die paar hundert Meter aber natürlich nicht mehr.
Der breite Columbus Drive mit seinen vier Spuren und zwei breiten gelben Mittellinien lag wieder vor mir. Es ging etwas abschüssig den drei großen Zielbuchstaben entgegen. Ein zweites Mal an diesem Tag. Wie surreal! Wieder funkelte die Skyline dahinter im Sonnenlicht und spiegelten sich die Schönwetterwolken in den Glasfassaden. Gleich! Jeden Moment war es soweit.
Die Tripple Challenge sollte ihr Ende finden.
Um mich herum einige Athleten und noch mehr Zuschauer. Unglaublicher Jubel. Das waren sie also.
Die letzten Schritte. Unfassbar!
Das 3. Finish in 2 Tagen.
Das 2. an diesem Sonntag.
Mit 25:02min beendete ich die Laufstrecke.
Nach 1:19:34h war die Chicago Triathlon Sprintdistanz in den TRI-Zielbereich gebracht. Insgesamt war ich an den zwei Tagen 4:05:03h unterwegs.
Eine intensive Erfahrung, die so ihres Gleichen sucht.
CHICAGO TRIATHLON AFTER RACE PARTY
Anders als nach der olympischen Distanz am Morgen stand nun der Post Race Party nichts mehr im Weg. Ich ließ es im Ziel voller Freude ganz ruhig angehen. Mein geeistes Finisher-Handtuch legte ich mir über die Schultern. Ich genoss es so sehr, die dritte super schwere Medaille zu erhalten.
Was für eine Freude, das das 3. Mal erleben zu dürfen! Wie unfassbar viel Glück ich hatte, Teil dieser Triple Challenge zu sein. Ein Abenteuer, das ich mir fast so vorgestellt hatte. Das aber tatsächlich noch viel aufregender und mit noch viel mehr Spaß verbunden war, als ich erwarten konnte.
Ich setzte mich einen Moment an die Seite, um das Ziel auf mich wirken zu lassen. Es kamen mehr und mehr Athleten durch den TRI-Bogen. Die einen jubelten, die anderen sprangen, die nächsten ließen ein paar Tränen kullern. Die Atmosphäre auf dem Columbus Drive war unglaublich. Anders als beim Marathon manövrierte man uns dort nicht weg. Wir konnten bleiben und einfach den Moment für uns auskosten.
Ich erfrischte mich mit dem kühlen Tuch und vor der Nebelmaschine. Schon war ich auf dem Weg zu den Triple Challengern und unserem Zelt. Dort erhielt ich zwei Monster Cookies, Schoko und Vanille, exklusiv den Dreifachtätern vorbehalten. Da war mein Glück perfekt.
Oben drauf gab es das sensationelle Triple Challenger Geschenk: eine Lifetime Triathlon Laufjacke. Ein wahrer Schatz in meinem Trainingsschrank! Ich unterhielt mich einige Zeit mit Carlene und David über den Tag und das Erlebte. Wir waren erschöpft, höchst zufrieden, unglaublich stolz und so dankbar für die Unterstützung von ihnen und tausenden Helfern.
Um die Post Race Party in vollen Zügen an diesem frühen Nachmittag zu genießen, besorgte ich mir etwas Obst, einige Getränke und ein paar Snacks vom Athleten Buffet. Zur Wahl standen vegane Burger oder eine Variante mit Fleisch. Dazu etwas Gemüse. Uramerikanisch. Passend dazu drei große Biere. Schließlich hatte ich drei Triathlons bestritten. Die gab ich wohlwollende zum Teil an die Familie weiter. Ich griff dafür beherzt zu Proteineis. Meine Augen schienen so riesig danach Ausschau zu halten, dass mir der Helfer gleich ein Duo in die Hand drückte. Einige Sponsoren versorgten uns Athleten mit weiteren Erfrischungen während ein Band auf der Bühne alles gab. Die Beine waren schwer und gaben nach. Ich verkroch mich einige Zeit in den Schatten, um Kopf und Körper zu kühlen.
Irgendwann konnte ich mich nach erfolgreicher Stärkung etwas frisch machen und mein Finisher Shirt anziehen. Als sich die Menschenmassen lichteten, schlenderte der Kommentator vorbei und gratulierte mir. Wir kamen ins Gespräch und berichteten uns gegenseitig von den Wettkampferlebnissen. Er wollte wissen, was meine Lieblingsdistanz war. Denn mit Triple Challengern hatte er sich an dem Tag noch nicht ausgetauscht. Ich war unentschieden. Die Radstrecke der olympischen Distanz war natürlich sensationell.
Was ich dieses Jahr noch vor hatte, wollte er wissen. Naja. Vielleicht noch einen Ironman. Er fragte mich beiläufig, ob ich Meredith Kessler kennen würde. Ja. Natürlich. Irgendwann hatte er sie mal interviewt. Sie startete auf einer kürzeren Distanz als Ironman. Ich weiß leider nicht mehr wo und welche. In jedem Fall kommentierte sie die Erfahrung damit, dass es schon toll wäre, dass man schon so früh fertig ist und zeitig am Mittagstisch sitzen kann. Ja. Das kann ich voll und ganz unterschreiben. Ich fühlte mich auch sehr wohl mit meinem Burger und Eis im Bauch. Wohlwissend, dass ich den ganzen Nachmittag selbst nach einer langen Dusche noch nutzen konnte.
Ich schaute mir die Siegerehrung an und war eigentlich ziemlich frohen Mutes, dass ich in der Wertung der Triple Challenge ziemlich weit vorne mit dabei war. Unter den Top 5 hatte ich mir gewünscht. Was ich unterwegs beobachtete, standen die Chancen nicht schlecht. Es zog sich ein wenig mit all den Altersklassen, bis wir bei denen ankamen, die drei Wettkämpfe absolviert hatten. Jeweils die ersten drei in den AKs hatten sich automatisch für das Lifetime Finale 2020 in New York qualifiziert. Nicht, dass das mein großer Plan gewesen wäre. Spannend war es dennoch.
Leider gingen die ersten fünf Plätze inklusive einer Glasstatue an andere Athletinnen. Wir applaudierten und natürlich war es ihnen gegönnt. Wir alle kämpften hart, aber wie ich am Abend durch die Lifetime App plötzlich erfuhr, hatte ich es tatsächlich doch unter die ersten fünf geschafft!
Ich belegte Platz 3 bei den Frauen in der Triple Challenge.
Der Pokal war leider schon mit einer anderen Athletin auf dem Heimweg! Bitte hier ______ kurz ein winziges, weinerliches Emoticon einfügen. Es gab scheinbar eine Berechnungspanne vom Veranstalter im System. Weitere Infos erhielten wir nicht.
Aber die Quali für New York habe ich nun in der Tasche. Was ich damit anstelle, weiß ich leider auch noch nicht,…
Mit all meinem Equipment und restlichen Verpflegungssachen, die man für uns Triple Challenger vom Start- zum Zielbereich brachte, ging es für mich gegen 14 Uhr zurück zur Wechselzone. Ein Trolley brachte mich ganz allein – irgendwie hatte ich getrödelt und gehörte zu den letzten Athleten – genau dort hin. Ich schnatterte kurz über den tollen Service mit der Fahrerin. Es war ein wenig wie ein privater Service und Trolleyfahren ist jedes Mal wieder ein Highlight in Chicago! Also tuckerte ich vom Columbus Drive einige Straßen bis zum Monroe Harbor.
Als ich an dem Wechselbereich ankam, war zu meiner Überraschung bereits fast alles abgebaut. Natürlich standen noch Räder hier und da. Aber ab 14 Uhr war der Sicherheitsbereich aufgehoben. Für mein Empfinden etwas knapp kalkuliert, wenn die Post Race Party eben genau so lang geht. Mein Fuji und die drum herum verteilten Sachen waren wohlbehalten noch vor Ort. Der Flitzer hing einsam und verlassen auf einem der letzte Radständer. Zusehends verschwand die gesamte Szenerie von diesem langen Triathlon Wochenende. Mit einem weinenden Auge sah ich zu, was passierte. Ich lief den Hügel der Wechselzone ein letztes Mal hinab. Der Wind hatte fast gänzlich nachgelassen. Der Lake Michigan lag nahezu ruhig in der intensiven Nachmittagssonne vor mir.
DER NACHMITTAG IN CHICAGO
Nachdem der leichte Unmut von der Siegerehrung verflogen war, überwog natürlich die Freude. Etwas aufgehübscht im Finisher Shirt & der Jacke, bepackt mit meinen drei Medaillen machte ich mich auf dem Weg zum frühen Abendessen.
Du weißt ja sicher, wie es ist. Nach so einem langen Wettkampfvormittag braucht es einfach noch ein paar Kalorien mehr. Es passiert selten, aber an dem Abend gab es Pizza! World famous Pizza bei Giordano’s. So eine Deep Dish Lage musste einfach in diesem Urlaub sein. Bevor es mich dorthin verschlug, machte ich einen kleinen Schlenker zur Buckingham Fountain, um meine neuen Schätze noch etwas in Szene zu setzen.
FAZIT ZUM CHICAGO TRIATHLON & ZUR TRIPLE CHALLENGE
Es gibt nur eins, dass ich rückblickend ähnlich wie damals beim Escape from Alcatraz Triathlon anders gemacht hätte, wenn ich vorab über den Chicago Triathlon mehr gewusst hätte. Beziehungsweise wenn es meinen Waden besser gegangen wäre.
Ich hätte noch mehr gegeben!
Ich bereue etwas meine Zurückhaltung an manchen Stellen. Insbesondere wenn ich bedenke, dass wir nicht schwimmen konnten. Das ist natürlich auch jetzt noch tragisch. Es tat dem Spaß jedoch keinen Abbruch. In dem Moment vor Ort war es auch seltsamerweise nicht schlimm. Ich habe meine Rennen gemacht und kam jedes Mal super ins Ziel. Im Nachhinein ist es aber echt traurig. Es wäre bei diesen Wetterbedingungen sicher ein faszinierendes Erlebnis gewesen, den Morgengrauen vom Wasser aus zu erleben. Parallel mit dem Sonnenaufgang zu schwimmen und das Orange ähnlich wie beim Chicago Marathon sich in der Skyline spiegeln zu sehen.
Mit der Sprintdistanz endet mein #endlesstriathlonweekend Abenteuer. Ich hoffe, dass ich dich für die ein oder andere Distanz oder sogar für die Triple Challenge begeistern konnte. Fall du die Beiträge zuvor verpasst hast, ist meine Leseempfehlung abschließend ganz klar. All die anderen Posts zum Chicago Triathlon 2019 und meiner Triple Challenge:
Chicago Triathlon 2019 Expo, Startnummernausgabe, Wechselzone und der Schwimmeinstieg
Chicago Triathlon 2019 Super Sprint
Chicago Triathlon 2019 Olympische Distanz bzw. international Course
Nach all den Beiträgen zum Chicago Triathlon – wäre diese Veranstaltung etwas für dich? Hast du dich vielleicht genauso in die Triple Challenge verliebt, wie ich es vor Jahren tat?
Den Garmin Forerunner 945 hatte ich anders als bei der Hektik des Super-Sprints besser unter Kontrolle. Aber tatsächlich spielte er wieder eine untergeordnete Rolle. Mein Fokus war einfach, sicher bei den Wechseln durch die Athletenmassen zu manövrieren und irgendwann dann mal auf das Knöpfchen für die nächste Disziplin zu tippen. Dennoch war er natürlich eine kleine Motivation, wenn es um die Geschwindigkeit ging. Selbstredend zeichnete er alles zuverlässig auf. Mit dem Ale Cycling Tri Suit, Salming Speed, CEP Calves & Wrightsock war ich zudem wieder mehr als komfortabel unterwegs!
Alle hier gezeigten Fotos wurden von Oliver erstellt. Die Rechte an diesen Aufnahmen liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung ist nur in Absprache mit uns möglich.
Als Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett.
Liebe Din,
ich bin zwar etwas spät dran, aber ich wollte die Berichte über den Chicago Triathlon Triple einfach in Ruhe lesen. Und natürlich hat es sich gelohnt. Toll geschrieben und wieder hat man das Gefühl man wäre live dabei gewesen. Jedenfalls habe die Berichte Appetit auf dieses interessante Format gemacht.
Auch die Bilder sind einfach wieder großartig.
Vielen Dank, dass du mich über den großen Teich mitgenommen hast.
Liebe Grüße
Frank
Hallo Frank, wie schön von dir gleich zwei Mal zu hören. Ich bin etwas untergetaucht gewesen, um wirklich mal die Off-Season zu nutzen, was mir ausgesprochen gut gefällt. Langsam nähere ich mich aber wieder dem normalen Training an. Freue mich aber dennoch weiterhin auf etwas neuen Input, wie die Tage beim Apnoetauchen. Das war schon eine wunderbare Erfahrung.
Aber zurück zum Thema! Danke schön! Kommentare wie deine freuen uns immer so sehr.
Ja, das Format ist sehr besonders und ich muss sagen, je weiter ich Abstand dazu bekomme, desto mehr möchte ich das unbedingt noch einmal machen. Absolute Empfehlung noch einmal an dieser Stelle. Aber auch schon einer dieser Wettkämpfe wäre mit einem Leihrad sicher eine machbare und schöne Erfahrung.