Weil mit den Füßen alles beginnt – Meine Top 10 für entspannte Läuferfüße

Unsere Füße – das Fundament, auf dem wir täglich stehen und gehen. Lässt man einen Bau verkümmern, wird mit der Zeit auch das Fundament anfangen zu bröseln. Unsere Füße sind das kostbarste Gut von uns Läufern. Dank Ihnen liegt die ganze Welt unter unseren Füßen und mit Sicherheit kennt ihr auch das Gefühl, dass ihr sie komplett abgelaufen seid. Um so wichtiger ist es, auf sie aufzupassen, sie zu pflegen, ihnen Gutes zu tun. Meine Top 10 Tipps, wie ihr sie gesund, flexibel, entspannt und laufwillig haltet, habe ich im folgenden Beitrag zusammengestellt. 

Als ich vor Kurzem an einem heißen Tag auf der Wiese meiner Großeltern entlang lief, konnte ich es kaum glauben. Ich laufe wirklich viel barfuß im Alltag. Aber dieser warme, fluffige Rasen sorgte umgehen für ein breites Lächeln auf meinem Gesicht. Ich war sofort entspannt, obwohl ich eine wirklich harte Woche hinter mir hatte und das Wochenende auch etwas holprig begann. Mir steckte zudem der letzte Wettkampf in den Knochen und vor allem in den Füßen. In diesem Moment bemerkte ich sie erst wieder so richtig. Nur all zu oft vergesse ich das Ende meines Körpers. Mit einem Zwicken hier und da geben mir meine Füße klar zu verstehen, dass sie auch noch da sind, obwohl ich versuche auf sie aufzupassen. Beim Yoga werden die Fußsohlen gedehnt. Unter meinem Schreibtisch sieht es aus wie im Spielzimmer – Balance Kissen, Baseball, Igelball, Mini Blackroll… Alles, was im Alltag die Füße entspannt, flexibel hält, aufweckt, gut gehen lässt. Auf Reisen kommt auch immer etwas davon mit!

Füße sind ein Teil von uns, der weit entfernt scheint und gern in Vergessenheit gerät. Bis – ja bis sie anfangen Probleme zu bereiten. Damit es erst gar nicht soweit kommt, habe ich einige Tipps für euch, die ich mir auch selbst immer wieder vor Augen führen muss. Dabei geht es nicht darum, wie wir babyzarte und hübsch aussehende Füße bekommen. Nagellack, Fußbäder und Cremes erspare ich euch also. Vielmehr geht es um kleine Tipps für den Alltag, die eure Füße und euer Körper hoffentlich genauso dankend annehmen wie meine. Denn gesunde Füße verhelfen uns nicht nur zu einem besseren und schnelleren Lauferlebnis. Sie ermüden langsamer und können uns im Zusammenspiel mit den Beinen zu einem kräftigeren Fußabdruck verhelfen.

 

  1. A U F W E C K E N  &  E N T S P A N N E N  L A S S E N

 

Unsere Füße sind ein sensibles und außerordentlich spannendes System aus Muskeln, Sehnen, Bändern, Gelenken und Knochen. So wie wir am Morgen langsam in Gang kommen möchten, sollten wir auch unseren Füßen ausreichend Zeit zum Aufwachen geben. Gleiches gilt für die Entspannung am Abend.

 

Meine Osteopathin ist seit mehreren Jahren immer wieder für Tipps zu haben. Einen setze ich vor allem im Winter um, wenn Hände und Füße schon Sekunden nach dem Herauskrabbeln aus dem Bett vereist sind. Wechselduschen für die Füße. Unglaublich schön. Mit angenehm temperiertem Wasser beginnen und immer wärmer werden. Man kann zuschauen, wie die Füße mehr und mehr durchblutet werden. Dann wechsle ich einige Mal heiß und kalt ab und schon sind wir alle wach. Gleiches ist am Abend wunderbar entspannend. Ich ende mit sehr warmem Wasser und schon kann ich mit warmen, ausgeglichenen Füßen einschlafen.

 

Mein Togu Kissen fliegt auch gern im Bad herum. Was damit anfing, mehrmals täglich das Herumstehen beim Zähneputzen als Mini-Stabitraining auszunutzen, endete vor einiger Zeit mit einer Kombination aus Stabi und Massage. Ich stelle mich mehrmals täglich auf die Seite mit den piksenden Noppen und eiere fröhlich vor mich hin. Vor allem mein Mittelfuß ist begeistert davon. Wenn ich merke, dass meine Waden etwas Aufmerksamkeit benötigen, wippe ich auch gern vor und zurück. Vor allem morgens ein schönes kleines Kräftigungsprogramm. Am Abend lasse ich es ruhiger angehen. Ich genieße die Dehnung. Bewege mich fast nicht und balanciere einfach jede kleine Bewegung aus.

 

  1. L E R N E  S T E H E N  &  S I T Z E N

 

Aufrecht stehen ist gar nicht so einfach. Schon mal die Augen zugemacht, während euch jemand wirklich gerade positioniert? Ich komme mir immer vor, als würde ich umfallen. Locker zu stehen und das Gewicht tatsächlich auf beiden Füßen zu verteilen, versuche ich beim Kochen zu üben. Ein Tipp, den ich vor Jahren von meiner Osteopathin erhielt. Füße erden. Also so richtig. Am besten natürlich barfuß. Die Zehen leicht spreizen und locker halten. Aufrecht, leicht vorgebeugt mit lockeren Knien, Hüfte nach vorn und den Rücken, Hals und Kopf so positionieren, als würde einem jemand die Haare senkrecht nach oben ziehen. Leichtes Doppelkinn ist nicht schön, aber durchaus erwünscht. So merke ich zumindest, dass alles schön sortiert am rechten Platz ist. Dabei dann das Essen zubereiten. Also ganz einfach. In der Theorie. Wer mehr will, kann das auch gern an Bushaltestellen oder überall dort üben, wo ihr herumstehen müsst. So ein geerdeter Stand hilft euren Füßen mit dem gleichmäßig verteilten Körpergewicht besser umzugehen. Die Last ist gleichmäßig verteilt. Ihr merkt so auch, dass sich die Druckpunkte verschieben und die Belastung vielleicht nicht mehr so präsent ist. Bei mir sind beispielsweise die Fersen sehr glücklich darüber.

 

Unsere Füße können uns aber nicht nur zu einem stabilen Stand verhelfen. Sondern auch den Tag am Schreibtisch ungemein erleichtern. So wie man sich im Stehen erden kann, kann man das auch im Sitzen. Statt sich den Popo und die Oberschenkel auf einem breiten Schreibtischstuhl platt zu sitzen, zappele ich immer auf Stuhlkanten oder Hocker herum. Die Füße muss man dabei fest auf dem Boden positionieren. Das Becken rückt sich zurecht, die Wirbelsäule richtet sich auf, die Schultern können locker an uns herunterhängen, der Kiefer entspannt sich und et voilà müssen wir nicht krumm und schief eingekauert mit verkürzten Dinosaurierärmchen über der Computertatstur hängen.  Unser Rücken findet das sicher auch spitze. Denn durch diese Sitzhaltung wird die untere Rücken- und Beckenmuskulatur aktiviert. Die Belastung auf die Wirbelsäulen etwas minimiert werden. Ganz nebenbei trainieren wir natürlich unsere Füße mit dieser festen, geerdeten Position.

 

  1. S C H R E I B T I S C H T Ä T E R

 

Wenn wir schon beim Schreibtisch sind. Wie oben erwähnt liegt bei mir ziemlich viel herum. Einen Igelball habe ich aber sowohl auf als auch unter dem Schreibtisch. Ich mobilisiere sehr gern meine Hände, die den gesamten Tag so freudig über die Tastatur fliegen. Gleiches passiert unter dem Tisch. Ab und zu brauche ich eine Pause von diesem stabilen, geerdeten Sitzen. Dann lege ich meine Füße auf dem Spielzeug ab. Manchmal liegen sie einfach nur auf der Mini Blackroll oder einem Baseball. Sie genießen die andere Fußhaltung. Manchmal massiere ich sie damit. So löse ich Verkrampfungen oder Anspannung, was sich wirklich auch positiv auf meine gesamte Körperhaltung ausübt. Entspannte Füße sorgen bei mir für einen entspannten Geist.

 

  1. B L E I B E  F L E X I B E L

 

Verkrampfte Füße können der Beginn eines ganz angespannten Körpers inklusive zusammengebissener Kiefer sein. Mit Hilfe von verschiedensten kleinen Stretching Übungen können wir die Flexibilität wieder herstellen. Wenn ihr sowieso euer Athletik-, Stabi-, Blackroll-Programm absolviert, vergesst am Ende nicht eure Füße. Egal ob auf der Matte oder einer Wiese. Einige kleine Übungen lassen sich auch problemlos beim Zähneputzen einbauen. Zehen im Stehen hochziehen oder das Fußgewölbe anheben und absenken. Es tut so gut! Die Längsseiten der Füße kann man auch zueinander bewegen. Mein Kopf findet nur nicht ganz die richtige Verbindung dazu. Ich fühle mich immer ein wenig, wie ein Padawan, der seine Fußseiten beschwört. Wenn die Osteopathin dabei ist, klappt es ein wenig besser. Sie drückt die richtigen Punkte leicht an und ich versuche mich dort hinzudenken.

 

Wie für den Rest des Körpers auch liebe ich Yoga-Übungen für die Füße. Sie können ebenfalls dabei Helfen die Füße flexibel zu halten und sind eine wunderbare Ergänzung, um sie effektiv zu dehnen. Man kann die Füße manuell mit den Händen dehnen oder auch zum Beispiel beim herabschauenden Hund gezielt in die Dehnung hineingehen. Die komplette Umgebung der Füße kann so ebenfalls angesprochen werden. Das Dehnen der Sehnen und Bänder um den Knöchel herum finde ich sehr angenehm.

 

  1. M O B I L I S I E R E   &   S T A B I L I S I E R E   D E I N E   F Ü S S E

 

Egal ob im Alltag oder beim Sport – unsere Füße sind starken Belastungen ausgesetzt. Sie tragen unser gesamtes Körpergewicht. Täglich. Eine beachtliche Leistung, die belohnt werden sollte. Die Füße zu stärken, zu mobilisieren und zu stabilisieren, Dysbalancen auszugleichen und Überlastungssymptome oder auch Verletzungen vorzubeugen ist das Ziel davon. Abgesehen von all dem können schon kleine und wenige Übungen nach einem Tag in Schuhen, unglaublich entspannend sein.

 

Yoga-Übungen können aber nicht nur die Füße dehnen, sondern auch kräftigen. Die Stuhl- oder auch Baumposition kann man nutzen, um die Füße gezielt zu trainieren, um eine stabile Basis zu schaffen. Vom normalen Stand die Fersen heben, sich langsam auf die Zehenspitzen stellen, halten und die Ferse wieder absenken. Es sollten alles fließende und ruhige Bewegungen sein, die zugleich die Balance schulen. Asanas auf einem Bein stärken die Fußmuskulatur und haben ebenso einen positiven Effekt auf die Stabilität. Alle Übungen, die die Füße in die Luft strecken können Erleichterung schaffen.

 

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Lauf ABC kann für die Füße eine große Freude sein. Vor allem auf Rasen oder am Strand jubeln meine Füße. Fußgelenkarbeit und Skippings langsam und gezielt ausgeführt, kann einen sehr intensiven Effekt haben. Inklusive Muskelkater.

 

Vor dem Fernseher bietet sich das Aufrollen eines Handtuchs mit den Füßen – hauptsächlich den Zehen – an. Kleine Sammlerstücke aus dem Urlaub wie Steinchen oder einen Stift vom Boden hochheben und woanders ablegen macht ebenfalls Spaß und verfehlt seine Wirkung ganz sicher nicht.

 

Die Gangart zu ändern, kann auch Erleichterung bringen und verkrampfte Füße mobilisieren. Am liebsten gehe ich auf Zehenspitzen und Ballen über Rasen. Wenn ich lange in Pumps gesteckt habe, ist das Laufen auf den Innen- und Außenkanten der Füße eine Wohltat. Aber auch das nach vorn und hinten wippen oder das Kreisen der Zehen und des Knöchels ist sehr angenehm. Aktiv das Fußgewölbe anspannen und anheben war für mich anfangs eine richtige Herausforderung. Mittlerweile ist es wie eine kleine Massage, wenn sich so die gesamte Fußhaltung verändert.

 

  1. M A S S A G E N

 

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass nicht selten schmerzende Punkte an den Füßen auch ein Zeichen dafür sind, dass an anderer Stelle etwas nicht stimmt. Meine Füße feuern dann gern einen Warnschuss ab. Manchmal höre ich scheinbar doch nicht so genau hin, wenn es zum Beispiel in der Wade oder Achillessehne zwickt. Massagen mit der Blackroll können schmerzhaft sein, aber wirklich eine Erleichterung bringen.  Aber auch meinen Füßen gönne ich Massagen. Bevor ich sie massiere, lockere ich sie erst einmal. Ich kreise die Zehen. Schiebe meine Fersen manuell mit der Hand hin und her. Bewege das Sprunggelenk. Lockere das Fußgewölbe. Bewege manuell den Fuß der Länge nach hin und her. Spreize die Zehen auseinander. Dehne den Fuß. Eine Wohltat ist eine Massage des Fußgewölbes von der Ferse bis nach vorn zu den Zehen. Ich fahre den Fuß gern mit dem Daumen oder Handballen ab. Wohl dosierter Druck mit den Fingerknöcheln ist auch sehr angenehm.

 

  1. D E R  U N T E R G R U N D  M A C H T  E S

 

Egal ob man nun barfuß beim Ein- und Auslaufen, oder beim Lauf-ABC unterwegs ist, oder mit Schuhen sei Training absolviert. Laufen auf verschiedenen Untergründen ist für den gesamten Körper angenehm. Sehnen, Bänder, Muskeln, die stabile Mitte. Einfach alles fühlt sich ganz anders an, wenn man seine gewohnte Laufrunde mal anders herum läuft. Wenn man mal über Wiesen, einen Acker, quer durch den Wald, auf Asphalt, unebenen Wegen, auf Rasen, am Strand, im flachen Wasser unterwegs ist. Dafür muss man nicht barfuß herumlaufen. Natürlich gilt wie bei allem, dass wir uns langsam herantasten müssen, dass wie vorsichtig sind, um nicht umzuknicken. Der Körper muss sich zunächst an die verschiedenen Belastungsformen gewöhnen. Letztlich dankt er es dir mit einer gekräftigten Struktur vom Scheitel bis zur Sohle.

 

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 EISWUERFELIMSCHUH - TOP 10 Tips Fuer Gesunde Lauferfuesse 02

 

  1. S C H O N E   S I E   N I C H T   A B E R   L E G E   P A U S E N   E I N

 

Die Fußmuskulatur kann nicht nur mit speziellen Übungen gestärkt werden. Auch laufend können wir mehr für unsere Füße machen. Je nachdem wie erfahren Läufer mit leichten Schuhmodellen sind und wie ausgeprägt bereits das Training für die Fuß- und Beinmuskulatur bis jetzt war, eignen sich unterschiedliche Modelle. Vom Lightweighttrainer mit leichter Flexibilität und einer Sprengung von 10mm bis hin zu 0mm Sprengung und starker Flexibilität kann man sich ausprobieren. Wichtig ist, dass man sich langsam daran gewöhnt, um Überlastungssymptome zu vermeiden.

 

Sogenannte Barfußschuhe wie beispielsweise die Vibram Five Fingers oder die Merrell Train Glove können eine sinnvolle Ergänzung für das Lauftraining sein. Nach langen Arbeitstagen genieße ich einen kurzen Lauf über 15 Minuten sehr darin. Für längere Läufe bieten sich zum Beispiel die Speed von Salming, der Nike Free oder auch der Pure Connect von Brooks und Fresh Foam von New Balance an. Aber egal welches Modell man bevorzugt, wichtig ist, dass man seinen Körper nicht überlastet. Zu viel verlangt und ihm auch Pausen gönnt.

 

Wie auch schon bei einigen Punkten erwähnt, hört auf euren Körper. Nur weil ihr der Meinung seid, dass ihr mit einem leichten Schuh oder sogar barfuß 10km laufen könnt, muss davon nicht auch euer Körper begeistert sein. Es kann auch sein, dass ihr nie Freude an solch leichten Schuhen habt. Man muss einsehen, was man bereit ist, dafür zu investieren und was der Körper willig ist, anzunehmen. Während andere munter ihr Trails in super leichten Schuhen laufen, liebe ich die mittlere Version. Nicht zu stark gepolstert, eine geringe aber durchaus vorhandene Sprengung. Vielleicht würde sich mein Körper irgendwann an kaum vorhandene Schuhe gewöhnen, aber die Zeit, die ich dafür investieren müsste, möchte ich nicht aufbringen. Selbst in der Nebensaison nicht. Dennoch lasse ich es mir nicht nehmen, wann immer es geht, barfuß zu laufen – im Büro, zu Haus, im Garten,… Das tut nicht nur meinen Füßen gut, sondern entspannt auch meinem gesamten Körper.

 

  1. A L T E R N A T I V S P O R T  R O C K T

 

Vielleicht habt ihr jetzt nicht gerade als erstes an Schwimmen gedacht. Aber kennt ihr das Gefühl, wenn ihr nach einem harten Tag oder einem Wettkampf schwere Füße habt und dann ins Wasser geht? Die Füße hängen einfach mal nur an euch dran. Ich merke es immer sehr deutlich, wenn ich viel mit dem Rad oder sehr leichten Schuhen unterwegs war. Beim Schwimmen ziehe ich meine Füße hinter mir her. Sie gleiten sacht durch das Wasser und bewegen sich minimal. Beim leichten Abstoßen von der Wand gebe ich ihnen kurze Reize, die sie wieder mobilisieren. Wenn ich durch das Wasser laufe, müssen die Füße deutlich weniger von meinem Gewicht tragen. Auch mal schön!

 

Natürlich muss es hier auch um meinen LieblingsausgleichsportYoga gehen. Es gibt eigentlich nur wenige Asanas, die nicht die Füße ansprechen. Wenn ich meine Yogastunden genieße, achte ich auch bewusst auf meine Füße. Vor allem, wenn ich merke, dass sie sich Aufmerksamkeit wünschen.

 

Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal so richtig mitbekommen, wie Radsport die Muskulatur der Füße fordern und kräftigen kann. Bisher war es immer so, dass das Radfahren eher entspannend für die Füße war. Als ich aber vor einiger Zeit eine olympische Distanz kurz nach dem Berliner Radrennen Velothon bestritten hatte, konnte ich am nächsten Tag kaum auftreten. Erst die 120km bei dem Radrennen und eine Woche später ein sehr temporeicher Radabschnitt beim Triathlon, beanspruchten die Füße unglaublich. 40km Antreten, immer Druck auf die Pedale bringen. Mehr als eine Stunde intensives Treten. Dass ich an diesem Tag wirklich alles aus den Beinen und sogar den Füßen herausgeholt habe, konnte ich am nächsten Morgen lebhaft spüren.

 

Irgendjemand, der von euch gern tanzt? Also so als Training? Ich habe es bis jetzt sehr selten versucht. Fitnesskurse mit Hüftschwung und ich passen nicht so gut zusammen. Aber wenn es mich aus welchen Gründen auch immer dazu verschlägt, sind meine Füße ganz begeistert. Leichte Schuhe an und schon sind die zahlreichen Rotationen und vielfältigen Bewegungen, bei denen der gesamte Fuß oder auch nur der vordere Bereich zum Einsatz kommt, ein neuer Reiz. Dazu kommen Sprünge und Hopser, die dem Lauf-ABC irgendwie ähnlich sind.

 

  1. G Ö N N E  I H N E N  A B W E C H S L U N G

 

Bei diesem Punkt möchte ich nun nicht Punkt 9 wiederholen und auf alternative Sportarten verweisen. Vielmehr finde ich es wichtig, dass wir unseren Füßen die Möglichkeit geben, unterschiedliche Erlebnisse mitzumachen. In deinem Laufschuhschrank sollte nun also nicht nur ein einziges Paar Laufschuhe auf das nächste Training warten.

 

Am Ende sind wir doch alle Läufer und was brauchen wir?! Natürlich das passende Schuhwerk. Wir bereits unter Punkt 8 erwähnt, sind alle Füße und Laufstile so verschiedenen, dass man nicht pauschal sagen kann, dass ein Schuh, der richtige ist. Wichtig ist für jeden von uns, dass wir den richtigen Schuh für uns ganz allein finden. Dass er zu unserem Training, unseren körperlichen Voraussetzungen und den Untergründen passt. Also lasst euch entsprechend beraten, vor allem aber probiert die Schuhe aus und kauft nicht einfach eine Kiste voll Überraschungen.

 

Ich hoffe, ich konnte euch einige Anregungen für entspannte, flexible und laufwillige Füße geben. Denkt aber auch daran, dass unser Körper nicht nur aus Füßen besteht, sondern ein komplexes System von vielen kleinen Einzelsystemen darstellt. So kann es passieren, dass ein Miniatursystem ausfällt, ohne das man es zunächst merkt. Das kann eine ganze Weile ohne Probleme funktionieren. Leider kann man einen Ausfall nicht ohne Weiteres auf Dauer kompensieren und das vielleicht schwächste System fängt als Folge an zu rebellieren. Nicht selten sind das unsere Füße. Deshalb ist es nicht nur wichtig, den Füßen etwas Gutes zu tun, sondern Achtsam mit unserem gesamten Körper umzugehen. Bei mir stehen deshalb neben den guten Sachen für die Füße, auch immer Lauftechnikübungen, Alternativsport, Stabilisations– und Athletiktraining, Entspannung und Regeneration für den gesamten Körper und auch den Geist auf der Agenda.

 

Wie sieht das bei euch aus? Was gönnt ihr euch, eurem Körper und vor allem euren Füßen?

Vergesst nicht das Lauf ABC regelmäßig in euer Lauftraining einzubauen. Gerade im Sommer am Strand oder auf Wiesen macht es nicht nur Spaß, sondern hilft auch euren Füßen Entspannung in der Anspannung zu finden.
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..‚Din‘ ist Gründerin von Eiswuerfel Im Schuh

20121111-082354.jpgAls Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett. Ich freue mich, mit dir auf Facebook, Twitter, Pinterest, Instagram und Google+ in Kontakt zu bleiben.

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..‚Olli‘ ist Fotograf & Grafiker von Eiswuerfel Im Schuh

20121111-082354.jpgAls Fotograf & Grafiker von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit der Athletin ‚Din‘ immer auf der Suche nach der nächsten sportlichen Herausforderung und den interessantesten Bildmotiven. Außerdem kümmere ich mich darum, die hier vorgestellten und getesteten Produkte und Sportbekleidung interessant abzulichten. Neben meiner Fotografie bin ich oft selbst sportlich unterwegs. Ich sitze sehr gern im Rennradsattel oder schnüre als Alternativtraining auch schon mal hin und wieder die Laufschuhe. Schaut gern auch auf meiner Facebook-Seite vorbei, auf der ich immer wieder neue Eindrücke mit euch teile.

33 Gedanken zu „Weil mit den Füßen alles beginnt – Meine Top 10 für entspannte Läuferfüße“

    • Liebsten Dank!
      Ich glaube, ich muss mir alles mal als Stichpunkt an mein Laufschuhregal tackern. Ich vergesse sonst immer alles und überhaupt die Notwendigkeit.

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      • Da sagst Du was!! Man muss neben dem Job und den „Basics“ im Leben noch an so vieles denken, dass wenn man, sagen wir, an die Füße denkt, man schon gleich die Hände vergisst 🙁
        Aber tackern hilft.
        Immer, wenn ich was Neues anfange oder mir was Altes ENDLICH einprägen will, klebe ich mir bekritzeltes Washi-Papier vor die Nase 🙂 So Alice-im-Wunderland-Style! („Wasch mich am Montag!“ oder „Koch mich am Dienstag!“) Selbst wenn es eben sowas Doofes ist wie an welchen Tagen welche Wäsche ansteht. (Der Haushalt ist ohnehin meine persönliche Vorhölle, deshalb bin ich dort maximal organisiert…)

        Antworten
        • Ja, ich finde auch immer, Sätze wie ’nehmen Sie sich Zeit, es sind nur wenige Minuten‘ wenig hilfreich. Denn wenn ich allein diese Minuten zusammenrechne, wäre der Tag nicht lang genug. Mal davon abgesehen, dass man ja auch noch andere Kleinigkeiten zu erledigen hat. Ich liebe ja alles, was gleich mehrere Aspekte berücksichtig. Füße kneten ist gleich Handkrafttraining oder so ähnlich. Über den Haushalt möchte ich gar nicht nachdenken. SO hat man mir das als Kind nie klar gemacht. Also alles sah immer so einfach aus…

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          • Das!!! -> „Denn wenn ich allein diese Minuten zusammenrechne, wäre der Tag nicht lang genug“
            Nur 4 Minuten dies, nur 5 Minuten das, nur 10 Minuten hier, nur 2 x 45 Minuten da… Und es ist acht Uhr abends.

            Schon komisch dass der Haushalt trotz technologischem Fortschritt anno 2015 nicht gerade leichter ist. Okay, ich will nicht wissen, wie waschen mit Waschbrett ist, oder Wäsche auf dem Herd auskochen wie anno 1970, aber trotzdem. Als SciFi Fan hatte ich mir das Leben nach Y2K besser vorgestellt 😀

  1. Klasse Zusammenfassung, Din! Seit drei Monaten laufe ich wieder und habe gerade neue Laufschuhe gekauft. Ich kann es nicht fassen: Knurpselknie läuft wieder … nach sieben Jahren Rad. Da kommen mir Deine Tipps gerade sehr gelegen.

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    • Ganz herzlichen Dank. Das freut mich wirklich sehr für dich. Unglaublich. Da hast du sicher eine Kilometer zurückgelegt. Mein wichtigster Tipp ist immer, genau aufzupassen. Aber das weißt du ja ganz sicher auch. Beste Grüße und viele wunderschöne Laufkilometer!

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  2. Liebe Din, da hast du ja wieder allerhand zusammen getragen.

    Ich hege und pflege meine kostbarsten Teile, indem ich sie nach jedem Lauf eincreme und massiere, ich laufe barfuß, wo immer ich kann, trage auch privat fast nur noch Barfuß-Schuhe (noch nicht beim Laufen), gehe hin und wieder zur Podologin, habe keine Hornhaut, ich denke, meine Füße fühlen sich sehr wohl.

    Im Winter mache ich regelmäßig Fußbäder mit einer Mischung aus Rosmarin-Öl, etwas Milch und Salz (hat mir mal ein Arzt empfohlen !), danach werden sie liebevoll eingecremt und in warme Socken verpackt. Sie haben keinen Grund, sich bei mir zu beschweren.

    Grüße von der frischen, aber trotzdem herrlichen See 😎

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    • Das hört sich ja sehr sehr gut an. Da ist man sicher gern Fuß. Ich muss da noch etwas dran arbeiten. Aber Listen schreiben hilft da schon einmal etwas, die Erinnerung in Gang zu setzen und freie Zeit sinnvoll zu nutzen. Rosmarin-Öl soll ja sehr gut sein. Das fehlt noch in meiner Öl-Sammlung. Ich werde mich da direkt mal drum kümmern. Warme Fußbäder sind auch mein absoluter Favorit.

      Lasse es dir gut gehen an der See! Da ist es ja immer so schön.

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    • In der Tat gibt es einiges, was man machen kann und vielleicht auch sollte und was einem die Füße mit vielen Laufkilometern danken. Hoffe, deinen geht es auch gut.

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  3. Sehr schöner Artikel – dem lässt sich eigentlich nichts mehr hinzufügen.
    Ich habe den Füßen schon immer sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt, da meine Mutter viele Probleme mit ihren hat und ich weiß, wie einschränkend so etwas ist. Und trotzdem neigt man immer wieder dazu, sie zu vergessen… Ich wüsste allerdings auch nicht, was mein Chef zu so einem Spielplatz unter dem Schreibtisch sagen würde 😉 .
    Interessant, dass Du das Radfahren angesprochen hast. Während viele ja meinen, das ist für die Füße weniger belastend, habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass ich nach vielen Radkilometern mehr Probleme mit dem Vorfuß hatte als nach der entsprechenden Menge Laufkilometer. Und das obwohl ich stark vorfußlastig laufe.
    Liebe Grüße!

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    • Hallo Mary,

      ich freue mich, von dir zu hören. Na also gegen so einen kleinen Ball kann er sicher nichts sagen…

      Interessant, dass du das auch beim Radfahren so erlebt hast. Ich habe jetzt Einlagen in den Radschuhen. Das macht einen Unterschied. Unterstützen ganz leicht, aber erst, wenn sie ermüden. Das reichte aber nicht, bei diesem tollen Radrennen während des Triathlons. Ich glaube aber, dass es nicht wirklich schlimm war, sondern einfach Muskelkater an einer Stelle, die man sonst eben mal gern vergisst.

      Wünsche dir eine tolle Saison. Hoffe, es läuft gut.

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      • Danke Dir!
        Ich habe einen ganz tollen orthopädischen Schuhmacher hier, der mir immer die Laufeinlagen anfertigt (allerdings laufe ich nicht immer mit Einlagen – der Abwechslung halber). Der fährt selbst Rennrad und hat die Solestar-Einlagen mit entwickelt. Der hat beim letzten Mal ein paar kleine Tests mit mir gemacht, und es war echt erstaunlich, wie wenig Korrektur man braucht, um einen festen Stand zu haben, und was dieser feste Stand für eine Wirkung hat. Wirklich unglaublich.
        Der hat mir an der richtigen Stelle ein Stückchen Kork unter die Innensohle meines Rennradschuhs geklebt, und seitdem habe ich kaum noch Probleme.
        Dir auch eine tolle Saison! Liebe Grüße!

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        • Das ist wirklich faszinierend. Schon aus diesem Stadt dann langsam heraus loszugehen, ist auch immer ein sehr ein beeindruckendes Gefühl.

          Das mit dem Kork ist ja auch interessant. Winzige Änderung und schon ist alles besser. Freut mich.

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  4. Unglaublich, was man so alles für seine Füße tun könnte und vielleicht sogar sollte… 😀
    Ein paar DInge auf Deiner Liste sind mir durchaus schon vorher als sinnvoll bekannt gewesen. Die Frage ist jedoch, ob man es wirklich regelmäßig macht. Als alter Schreibtischtäter kann es mir sicher nicht schaden…
    Deshalb habe ich mir jetzt die meiner Meinung nach wichtigsten 3 Punkte von Deiner Liste genommen und mir fest vorgenommen mich daran zu halten.

    Immer wieder nützliche Tipps und Motivation hier. Mach weiter so! 🙂

    Viele Grüße
    Jahn

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    • Auf jeden Fall solltest du es mal alles ausprobieren. Erst einmal mit einigen Kleinigkeiten anfangen. Steigern kann man sich ja immer noch, wenn das mit der Regelmäßigkeit klappt. Ich mache auch nicht immer alles jeden Tag…
      Freut mich sehr, dass ich dich inspirieren konnte. Vielen lieben Dank auch dir!

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  5. Schöner Artikel! Ist schon Wahnsinn, was die Füße so alles aushalten müssen und wie wenig sich die meisten drum kümmern. Wichtig sind echt die Pausen, wie ich leider selbst schon feststellen musste – Ermüdungsbruch im Fuß durch zu hohe Umfänge und zu viele Wettkämpfe. Ein super Tipp bei Blasen etc ist übrigens die „Dr. Erfurth Salbe“, schmiere ich immer drauf und hilft echt gut.

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    • Es ist wirklich unglaublich, was sie alles mitmachen müssen. Deshalb ist es um so wichtiger, dass wir uns gut um unsere Füße kümmern.

      Danke für deinen Tipp. Ich hoffe, dass mit deinem Ermüdungsbruch ist gut ausgegangen.

      Antworten
      • Ja danke, inzwischen geht lockeres Joggen wieder nach rund 3 Wochen Laufpause. Habe übrigens etwas dazu geschrieben, wie und warum es passiert ist – kannst gern mal reinlesen, um nicht den gleichen Fehler zu machen: http://www.marko-momentum.de/so-erkennst-du-einen-ermuedungsbruch-rechtzeitig

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  6. Danke Marko, je mehr ich das lese, desto mehr fürchte ich, dass das auf mich auch zutrifft. Auf dem Röntgenbild sieht man nichts. Immerhin bekomme ich jetzt ein MRT in zwei Wochen, weil der Schmerz trotzt Schonung, Schuhwechsel, Einlagen einfach nicht verschwinden will

    Antworten
    • Das tut mir sehr leid zu lesen! Ich hoffe, dass das MRT etwas mehr Klarheit bringt und falls dem tatsächlich so ist, du schnell wieder auf die Beine kommst. Beste Grüße. Hoffe, sonst geht es dir aber gut.

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  7. Hallo Din,

    wieder einmal ein sehr interessanter und ausführlicher Artikel. Ich quäle mich seit 2 Monaten und versuche langsam wieder in Form zu kommen (2-3 Mal die Woche locker laufen ca. 5 km). Leider bekomme ich immer wieder ziemliche Schmerzen in den äußeren Seitenbändern des rechten Fußes. Gehe ich recht in der Annahme, dass meine Schuhe den Fuß nicht richtig unterstützen, bzw. ich mir Einlagen zulegen sollte? Konditionell geht die Lauferei langsam wieder, Muskelkater ist nur leicht vorhanden und die Atmung passt auch, aber die Schmerzen im Fuss treten nach 3-4 Laufeinheiten immer wieder auf:-(

    Antworten
    • Vielen lieben Dank für dein Kommentar. Wenn ich dich richtig verstehe, dann hast du Schmerzen beim Laufen. Das sollte natürlich nicht so sein! Grundsätzlich kannst du deinen Füßen aber natürlich mit meinen Tipps immer etwas Gutes tun. Eine Ferndiagnose kann und will ich nicht stellen und möchte dich bitte, dazu professionelle Hilfe heranzuziehen. Ein Orthopäde, am besten ein Sportmediziner, wird dir dazu sicher mehr sagen können und dir sicher auch die Frage nach Einlagen beantworten können.

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