Plan ist Plan. Natürlich. Bleistifte sind in Massen frisch gespitzt. Da ändert auch der frühe Morgen, die Dunkelheit, der Hunger, die Lustlosigkeit absolut nichts dran. Ich schlafe zwar nicht mit meinen Laufsachen, aber sie liegen bereit. Mein Rucksack mit meinem Schwimmzubehör steht fordern daneben und der Matcha mit einigen Mandeln wartet in der Küche. Kann man da im Bett bleiben? Wenn man später aufsteht wäre das schlechte Gewissen mit Sicherheit so riesig, dass ich den gesamten Tag daran zu knabbern hätte. Also los!
So viele Gedanken am Morgen können nur zu eins führen: ich bin unweigerlich so wach und das Hin- und Herüberlegen zusammen mit dem Hin- und Hergewälze im Bett war total unnötig. Ich husche zu meinen Sachen und zu meinem Snack. Laufe los. Wippe an den Ampeln im Takt. Ok, manchmal. Oft genug grummle ich sie an. Mehr dazu in einer anderen Geschichte.
Diese Saison ist es ganz merkwürdig. Ich schaffe es wirklich immer irgendwie pünktlich um halb sieben vor der Halle zu stehen, aber nie wartet jemand davor, dass geöffnet wird. Wenn ich das Stadtbad betrete, schwimmen sie schon. Alle! Mit meinem Kurztarif habe ich exakt eine Stunde und fünf Minuten, um mein Tageswerk zu vollbringen. Aus- und Anziehen fällt auch in die Zeit, was immer wieder für etwas Hektik sorgt. So komme ich aber erst gar nicht zum Nachdenken!
Das übliche Gespräch an der Kasse. Ein Mal Früh bitte. Bitte drei fünfzig. Piep. Drehkreuz. Sachen im Gehen so weit es geht aus. Alles schön aufhängen im Spind. Sonst versinkt nach dem Schwimmen alles im Chaos. Schrank zu. Fertig.
Ich falle kopfüber ins Wasser. Meine glühenden Läufer-Wangen sind in Sekunden eisgekühlt. Sportschwimmbad heißt kühles Wasser und kühle Luft. Warmschwimmen ist hier harte Arbeit.
Ich wundere mich einigermaßen, dass die Schnellschwimmerbahn so leer ist. Aktuell tummeln sich maximal fünf Gleichgesinnte dort. Die Gruppe aus drei bis fünf Profi Athleten tauchte bis jetzt nicht auf. Unfassbar. Wirklich seltsam. Ob sie wohl bis Januar warten und das neue Jahr als Motivation nehmen? Bei mir sorgt das für etwas Unbehagen. Natürlich. Sonst habe ich mich beschwert. Wellengang. Wasserspritzer. Aber jetzt liege ich gemütlich wie im seichten Pool und ringe mit der Müdigkeit.
Kein Kampf, keine Energie, keine Motivation, die einen mitreißt. Stattdessen ziehe ich jeden Joker, der mir unter kommt – alles für X; ich mach das ja freiwillig; du liebst Wasser; mit Sand zwischen den Zehen geboren und immer im Wasser wann es geht; sonst wirst du nie besser,… Irgendwie, irgendwann funktioniert das tatsächlich. Vielleicht aber auch nur, weil ich mich nicht von dem siebzigjährigen Pärchen, das eine Bahn nach der anderen wegschwimmt, abschütteln lassen möchte.
Die Raserei geht dann beim Umziehen weiter. Männer! Ihr habt es so viel besser. Jetzt keine Widerrede. Ansonsten probiert mal bitte, einen hautengen BH über die halb nasse, aufgeweichte Haut zu ziehen! Damit ist dann das Dehnprogramm auch jedes Mal erledigt.
Eine Mütze und zwei Kapuzen setze ich zum Abschluss auf, um mich wie Rocky in die Kälte zu begeben. Der Lohn von so einem Morgen? Bis jetzt immer ein strahlender Himmel. Wiesen, die sich plötzlich orange färben weil das Morgenrot immer höher klettert. Schleierwolken, die am Horizont aussehen als malen sie die Kontur von Bergen. Glitzernde, in Frost gehüllte Wege. Vertrocknete Pflanzen, auf denen gefrorene Tautropfen langsam anfangen zu leuchten.
Wenn es zu früh für mich und meine Augen ist, greife ich nicht zur Fusion Air von Zoggs, sondern zur Predator Flex Reactor Schwimmbrille. Die tönt sich selbst schön ab, je nachdem wie hell es ist und mit dem hochgeschlossenen Zoggs Badeanzug schwimmt es sich seit Jahren gut.
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..‚Din‘ ist Gründerin von Eiswuerfel Im Schuh
Als Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett. Ich freue mich, mit dir auf Facebook, Twitter, Pinterest, Instagram und Google+ in Kontakt zu bleiben.
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..‚Olli‘ ist Fotograf & Grafiker von Eiswuerfel Im Schuh
Als Fotograf & Grafiker von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit der Athletin ‚Din‘ immer auf der Suche nach der nächsten sportlichen Herausforderung und den interessantesten Bildmotiven. Außerdem kümmere ich mich darum, die hier vorgestellten und getesteten Produkte und Sportbekleidung interessant abzulichten. Neben meiner Fotografie bin ich oft selbst sportlich unterwegs. Ich sitze sehr gern im Rennradsattel oder schnüre als Alternativtraining auch schon mal hin und wieder die Laufschuhe. Schaut gern auch auf meiner Facebook-Seite vorbei, auf der ich immer wieder neue Eindrücke mit euch teile.
Als Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett.
moin moin…
good on you! was ist eiegntlich dein Ziel für 2015?
Und verrätst du mir deine machaa variante? Wo hast du deinen her? Ich kenn mich damit noch nicht so aus. Wollts aber jetzt auch mal ausprobieren.
Bester gruß
Sören
Hallo Sören,
auch dir einen wunderbaren Morgen.
Meine Ziele sind noch nicht definiert, aber gehe davon aus, dass ich im Januar meine Pläne festmachen kann. Mehr dann dazu hier. Ich gehe aber davon aus, dass es einige Triathlons über verschiedene Distanzen bis zur MD sein werden und als Vorbereitung der ein oder andere Lauf.
Meinen Matcha beziehe ich von Teekontor Kontor Kiel und iMogti. Für mich lohnt es sich sehr, wenn ich etwas mehr Geld ausgebe, wenn ich ihn pur trinken möchte. Je leuchtender das Grün, desto feiner im Geschmack. Möchte ich ihn aber für einen Matcha Latte benutzen, nehme ich einen etwas günstigeren. Genau wie auch zum Backen und Kochen.
Viele Grüße,
Din
Cool, dass hört sich gut an!. bei mir auch so, Saisonziel ist der berlin Tri XL. Ist ja auch die Mitteldistanz. Deshalb konnte ich dein blogbeitrag von heute besonderns nachfühlen. Obwohl ich sagen muss, dass es echt was hat so im überlsten Dunkeln los zu sausen & das Schwimmticket klar zu amchen. Und da feeling danach + bombenfrühstück ist auch unbezahlbar wa!
nice mit dem Matcha Tipp! Das werd ich gleich mal ausprobieren.
Ahooi!
Ich war dieses Jahr mal als Zuschauer des XL vor Ort. Scheint eine schöne Veranstaltung zu sein. Habe ich auch schon überlegt, da ja dieses Jahr der BerlinMan nicht stattfindet.
Das Frühstück! Nach so einer Schwimmeinheit mitten in der kalten Jahreszeit könnte ich Berge verschlingen. Ich bin immer froh, wenn ich die Laufeinheit zurück überstanden habe und endlich am Tisch sitze.
Dann mal viel Erfolg bei der Vorbereitung.
Ein superschöner Artikel, liebe Nadin! Da bekomme ich fast auch Lust aufs Schwimmen 😉 Ich wünsche dir ganz viel Spaß und weiterhin genügend Motivation für die kommenden frühmorgendlichen Schwimmstunden!
Ganz lieben Dank, Jenny. Ich hoffe, du hattest eine fantastische Zeit am Ozean. Deine Bilder sahen toll aus.
Ich versuche auch weiterhin aus dem Bett zu krabbeln und mich in die nicht ganz so hohen Fluten des Stadtbads zu stürzen.
ich war letzte woche mal notgedrungen zum frühschwimmen und war auch über die leere erstaunt. muss aber am neuen presimodell liegen. kenne das aus dem olympiastadion nur als senioren umkurven. aber in charlottenburg ging es. respekt, das du das mit dem laufen davor und danach noch hinbekommst. ich habe sonst aber das glück in einem nicht öffentlichen schwimmbad eine 25 m bahn für mich alleine zu haben 🙂
Unglaublich nicht wahr! Also das mit den Preisen war bei uns schon am Anfang des Jahres. Die älteren Herrschaften haben jetzt alle eine Premiumkarte. Da schaut der Freizeitsportler neidisch. Aber lohnen würde es sich bei mir leider so gar nicht.
Das mit dem Laufen hilft mir super beim Triathlon die Umstellung besser hinzubekommen. Der Wechsel geht so im Kopf schon viel schneller. Das Umziehen dazwischen in Zeitnot ist ja auch fast wie im Wettkampf. Nur mit deutlich mehr Gezeter…
Na dann dir auch weiterhin viel Spaß beim Schwimmen!
/thumbsup – schöner Artikel!
Und ja, dass mit dem Vorteil glaube ich Dir. Mir reichen schon die Probleme, dich ich im halbtrockenen Zustand mit normalen T-Shirts habe…
Zum Frühschwimmen hat es heute dank arbeitsfreiem Tag auch hier mal gereicht – allerdings ist Montags Warmwassertag, und das war nur zu Beginn angenehm.
T-Shirts sind aber auch wirkliche Biester. Die rollen sich auch immer so komisch zusammen. Zum Schreien… das mit dem Warmbaden klingt immer so verlockend. Aber stimmt, das wird dann schnell zur Last. Da niese ich mich lieber vor Kälte von Bahn zu Bahn. Finde, da steht dann auch die Luft nicht ganz so.
Lieben Dank und dir ein wunderbares Weihnachtsfest.
Hallöchen,
Respekt! Ich habe das auch mal eine Zeit lang probiert, morgens um 6.30 im Bad…Das Aufstehen, hinkommen und reinfallen war alles kein Problem…aber die gefühlt 2719 Rentner, die da morgens quasi „im Wasser stehen“ und den gestrigen, den heutigen und den morgigen Tag bequaken – keine Chance auch nur eine einzige gerade Bahn zu ziehen! Wenn du Slalom schwimmst, meckern sie, weil sie WASSERSPRITZER abbekommen, wenn du sie einfach umsäbelst meckern sie noch mehr…ne, da hatte ich keine Lust mehr drauf, aber wenn ich das von dir lese, dann könnte ich so wieder loslegen;-))
Ich wünsche dir weiterhin „freie Bahn“ und bin gespannt auf deinen Ziele für 2015!
Liebe Grüße,
Sonja
Hi Sonja,
ich fühle so mit dir. Mir sagte man ja mal, dass ich vielleicht in einem Sportbad besser aufgehoben wäre. Da musste ich mal in ein Warmbadebad ausweichen, weil meins geschlossen war. Wasserspritzer sind im Wasser auch wirklich schrecklich. Ich akzeptiere das Slalomschwimmen und die Kämpferei als optimale Triathlonvorbereitung…
Ganz lieben Dank und dir ganz wunderbare Festtage.
Din
Hallo Din,
Daumen hoch,du machst dort weiter,wie im letzten Jahr,beneide dich immer wieder,dass du es so durch ziehen kannst, Hut ab.
Ich muss 3x die Woche die Bahnen mit meinem Sportskameraden teilen, nach Leistungsstärke,d.h. ich vorne weg bei der zweiten Gruppe. Wollte dich nur mal necken,mit meiner Angeberei.
Spass beiseite,ich finde du bist eine tolle Triathletin geworden,beim XL Berlin bin ich bestimmt dabei.
Noch Schöne Weihnachten und ein besinnliches Fest.
Gruss Marcus
Hallo Marcus,
ja, genau. Genau da, wo ich aufgehört habe. Aber irgendwie ist es derzeit deutlich grauer und dunkler… Ich weiß ja auch nicht. Es wird wohl noch das ein oder andere Mal brauchen, bis ich wirklich wieder richtig drin bin.
Ja, es muss auch schnelle Schwimmer geben, Marcus. Wir „Genussschwimmer“ brauchen eben ein wenig, na gut etwas sehr viel mehr länger.
Das hört sich ja super an. Die MD beim XL habe ich mir auch schon einmal mental vorgemerkt. Finde es super, wenn man mit den Langdistanzlern an den Start gehen kann. Kann man sich vielleicht noch etwas abschauen.
Ganz vielen lieben Dank, Marcus. Dir auch ganz wunderschöne Feiertage!
Din
Hallo Din, wieder ein ganz wunderbarer Post. Und ja, du hast eine der ganz wenigen Sachen gefunden, bei denen es Männer besser haben:-).
Hallo Frank,
liebsten Dank! Ich melde mich, wenn ich noch so etwas ausgegraben habe.
Schöne Feiertage und bis bald,
Din
Zwei Bemerkungen Din: Erstens, habt Ihr Frauen eine so viel bessere Wasserlage, dass Ihr die Zeit fürs Umziehen locker rausschwimmen solltet. Und zweitens, wenn Du Deine nassen Haare NICHT föhnst sondern nur handfrottierst, dann erkältest Du Dich auch dann nicht, wenn Du mit nassen Haaren unter der Kappe rausgehst. Der Grund: Beim Föhnen öffnen sich die Poren der Haut. Einmal geöffnet und die Haare nicht trocken erkältest Du Dich. Kein Witz. Funktioniert.
Toller Tipp! Also entweder trocken föhnen oder ganz lassen. Momentan lasse ich es einfach, weil ich danach noch einmal laufen muss. Da würde es nur Zeit kosten. Beim Frühschwimmen habe ich nur 10min zum Umziehen, bevor die Zeit abläuft. Da muss sämtlicher Schnickschnack wegfallen.
Zum Thema Wasserlage… harte Arbeit, aber lohnenswert. Trotzdem sind die meisten Männer schneller. Aber ich arbeite dran.