Leidenschaft Schwimmen: im Gespräch mit den Arena Athleten Marco Koch & Sonnele Öztürk

Am vergangenen Wochenende fanden in Berlin die 127. Deutschen Meisterschaften im Schwimmen statt. Ich hatte während der Presseveranstaltung von Arena Deutschland nicht nur die Gelegenheit mir die High-End Schwimmtextilien für die Profi-Athleten genauer anzuschauen, sondern auch mit zwei Athleten darüber zu sprechen, was sie so sehr lieben und was ihre Ziele sind.

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Als Arena vergangene Woche zu einer kleinen Pressekonferenz im Berliner andel’s Hotel einlud, konnten wir direkt rüber zum Velodrom schauen, wo die Deutschen Meisterschaften stattfanden. Im Zickzack ging es durch die Flure immer auf der Suche nach den Schwimmsternchen und dem richtigen Raum. Das Arena Team erwartete die Pressevertreter schon und war bereit für eine kleine Vorstellung des deutschen und italienischen Teams sowie der Schwimmer.

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Wir erfuhren mehr über das Unternehmen Arena von Enrico Tricarico, dem General Manager von Südeuropa. Mit typisch italienischer Leidenschaft sprach er über das Unternehmen, die Zukunft und die Produkte. Im Mittelpunkt standen die neuen Schwimmanzüge und -brillen im limitierten Design für die Weltmeisterschaften in Kasan und was die Athleten in Berlin tragen werden.

Für Sonnele Öztürk ist es sehr wichtig, sich im Wasser wohl zu fühlen und dazu gehört eben auch ein guter Schwimmanzug. Während sie die Arena Anzüge der vergangenen Saison nicht tragen konnte, weil sie einfach für ihre Größe zu unflexibel waren, möchte sie die neuen gar nicht mehr ausziehen. Der Carbon Air und Carbon Flex von Arena sitzen nicht nur sehr gut und schenken mit ihrer Leichtigkeit und Kompression ein gutes Schwimmgefühl. Für sie sind sie die erste Wahl für ihre Trainings und Meisterschaften. Aber sie verriet mir auch, dass sie das Design extrem cool findet. Farbe und limitiertes Design – sowohl für die Anzüge wie auch für die Schwimmbrillen. Da braucht man nicht mehr zu sagen.

Marco Koch liebt die Flexibilität an der Hüfte bei der Carbon Flex Schwimmhose. Selbst bei langen Trainingseinheiten bleibt er entspannt und fühlt sich wohl. Was er besonders genießt, ist der gute Panoramablick, wenn er die neue Schwimmbrille Cobra Ultra trägt. Der Europameister über 200m Brustschwimmen, der seinen deutschen Titel über die gleiche Strecke erfolgreich verteidigen konnte, war ebenso locker im Gespräch, wie die Berliner Nachwuchsschwimmerin Sonnele Öztürk.

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Die Paradedisziplin der jungen Schwimmerin ist 200m Rücken. Sonnele ist groß, sehr groß mit ihren 1,90m. Ich wette, mit einem Armzug legt sie eine Strecke zurück für die ich hektische zehn benötigen würde. Mit ihr plauderte ich zuerst  darüber, was ihr am meisten im Training Spaß macht und wie sie überhaupt zum Schwimmen gekommen ist. Denn Sonnele kommt aus einer sehr sportlichen Familie. Ihr Papa ist Teoman Öztürk, ehemaliger Basketballspieler von Alba, der in den 90ern Basketball Europameister wurde.

EISWUERFELIMSCHUH - ARENA Powerskin Carbon Schwimmen Interview (46)Die Junioren Europameisterin über 200 Meter Rücken von 2013 zappelt neben mir immer etwas hin und her und unterstreicht alles, was sie sagt, mit Handbewegungen. Ob sie gerade aufgeregt ist, möchte ich wissen. Ja, natürlich. Sie ist immer sehr aufgeregt. Vor Wettkämpfen fängt es immer etwa zwei Wochen vorher an. Sie macht sich viele Gedanken. Ich bin erstaunt und frage, wie das mit den Wettkämpfen zusammen passt. Sie weiß auch nicht so richtig, wie sie es erklären soll. Aber umso näher der Wettkampf letztlich rückt, desto mehr wandelt sich die Aufregung in Konzentration. Wenn der Startschuss fällt, möchte sie einfach nur noch abliefern und weiß genau, was zu tun ist. Sie ist sehr fokussiert und das hilft ihr dann auch, nur auf sich selbst zu achten. Natürlich sind alle anderen Konkurrenten, aber ihre eigene Zeit, ist ihr am wichtigsten.

Der absolute Traum für den Moment ist für die 17-jährige das Finale in Kasan. Dafür ist sie auch bereit ihr Leben weiter unterzuordnen. Die olympischen Spiele sind zwar noch kein Thema. Natürlich wäre sie über eine Medaille extrem glücklich, aber die Weltmeisterschaften sind ihr Fokus. Schwimmen ist ihr Lebensmittelpunkt und was immer sie darüber erzählt, weckt ein Strahlen in ihr. Es geht morgens ganz früh aus dem Bett und nach dem Frühstück vom Sportinternat in die Schwimmhalle. Anschließend folgt die Schule, um am späten Nachmittag bis zum Abend wieder in der Halle zu sein. Da kommen gut und gern schon mal 50 und mehr Kilometer in der Woche zusammen. Als wir uns getroffen haben, war sie natürlich mitten im Tapering und entsprechend entspannt. Auch wenn ihr die Aufregung immer wieder anzumerken ist. Aber mit jedem Wort, das aus ihrem Mund schießt, merkt man ihr die Leidenschaft und Freude an, die sie seit Kindheitstagen mit dem Schwimmen verbindet. Sie erzählt mir, dass sie mit ihrer älteren Schwester zum Schwimmkurs ging. Es gefiel ihr so gut, dass sie dabei blieb und seither hat die Freude am Schwimmen nie nachgelassen.

Sie findet, dass ich auch immer mit so einer Freude an meinem Training festhalten soll. Auch wenn sie keinen Triathlon bestreitet, fällt ihr im Handumdrehen ein Tipp ein, wie ich im Wettkampf Kraft und so vielleicht auch Zeit einsparen kann. Ich soll im Strudel der anderen Schwimmen. Da ist das Wasser greifbarer. Ein bis eineinhalb Meter hinter einem anderen Athleten schwimmen. Das macht ihr im Training unglaublich viel Spaß und mir könnte das im Wettkampf bestimmt weiter helfen.

Ebenso unterhaltsam verläuft das Gespräch mit Marco Koch. Er wirkt immer tiefenentspannt. Er ist ein absolut lockerer Typ, der einfach mit einem losplaudert. Als ich mich kurz vorstelle, steht er lässig vor mir und wartet, dass ich endlich die erste Frage stelle. Die Deutsche Meisterschaft war für ihn Standortbestimmung, denn für Kasan, wo die Weltmeisterschaften im Schwimmen diesen Sommer stattfinden werden, ist er bereits qualifiziert.

Ich frage ihn nach Konkurrenzdenken. Wie ist das in einem Schwimmwettkampf? Natürlich kann es immer sein, dass jemand schneller ist, dass jemand mehr trainiert. Für Marco ist aber in erster Linie seine eigene Leistung entscheidend. Gewinnen ist zwar in seinem Job alles, aber es hilft nichts, sich verrückt zu machen. Deshalb hat er auch scheinbar seine Aufregung immer im Griff. Ich möchte wissen, ob er einen Tipp hat, wie man locker an einen Wettkampf heran geht. In erster Linie muss man sehr gut vorbereitet sein. Klar. -und sich auf sich verlassen können. Darauf, dass man zum richtigen Zeitpunkt seine Leistung abrufen kann. Natürlich, es ist sein Beruf und er macht nichts anderes. Aber ist er niemals aufgeregt? Doch ist er, aber positiv. Er versteht es, seine Aufregung so zu bündeln, dass es eher eine Freude für das ist, was er macht.

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Ich möchte natürlich auch wissen, ob er einen Tipp hat, wie ich schneller Schwimmen kann und ja, ihm war bewusst, dass ich kraulen muss. Aber so wie er, schwimmen wir im Training mit unterschiedlichsten Stilen. Wichtig ist, dass ich nicht am Techniktraining spare. Meine Wasserlage ist extrem entscheidend. Da fällt dann auch das Wort: Körperspannung. Als hätte ich es geahnt. Ich starre ihn an und er fragt etwas irritiert zurück. „Was?!“. Körperspannung ist das A und O. Je stabiler ich im Wasser liege, desto weniger bremse ich meine Geschwindigkeit mit meinem Körper ab und desto besser gleite ich durch das Wasser. Ich versuche mir das alles nun wirklich zu Herzen zu nehmen.

Beim Triathlon möchte ich meine Beine eher schönen. Denn es folgen ja noch zwei Sportarten. Das weiß auch er. Deshalb soll ich unbedingt an meiner Frequenz der Armbewegung arbeiten. Auch das ahnte ich irgendwie. Er empfiehlt mir wieder Techniktraining. Er geht davon aus, dass meine Ausdauer ausreichend vorhanden ist. Deshalb sollte ich den Fokus auf Technik, auf die Frequenz und auf Intervalle legen. Irgendwie kann es wohl sicher nie einfach nur mal einfach sein… Häufiger mit einem Pullbuoy zu trainieren wäre sein Mittel der Wahl. So hält man die Beine etwas stiller und je weniger ich meine Beine einsetze, desto mehr müssen natürlich die Arme machen, um mich voran zu bringen.

Selbstverständlich möchte auch Marco nach Rio, aber das nächste Ziel ist erst einmal Kasan. Er trainiert mehrere tausend Kilometer Schwimmen pro Jahr und ist täglich im Wasser. Auf meine Frage hin, ob er ein Mantra hat oder wie er sich motiviert, lächelt er ganz kurz. Es ist sein Job, der ihm unglaublich viel Spaß macht. Da braucht es wenig extra Motivation. Sollte es in Rio für eine Medaille reichen, sagt er selbst, dass er erst einmal Urlaub macht. Auch obwohl ihm seine Arbeit so viel Freude bereitet, möchte er dann einfach entspannen. Seine Leistung wirken lassen und alles aus der Distanz bewerten.

Vielen herzlichen Dank an das gesamte Arena Team für die Einladung und die Möglichkeit mit den Athleten persönlich sprechen zu können.

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20121111-082354.jpgAls Fotograf & Grafiker von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit der Athletin ‘Din’ immer auf der Suche nach der nächsten sportlichen Herausforderung und den interessantesten Bildmotiven. Außerdem kümmere ich mich darum, die hier vorgestellten und getesteten Produkte und Sportbekleidung interessant abzulichten. Neben meiner Fotografie bin ich oft selbst sportlich unterwegs. Ich sitze sehr gern im Rennradsattel oder schnüre als Alternativtraining auch schon mal hin und wieder die Laufschuhe. Schaut gern auch auf meiner Facebook-Seite vorbei, auf der ich immer wieder neue Eindrücke mit euch teile.

4 Gedanken zu „Leidenschaft Schwimmen: im Gespräch mit den Arena Athleten Marco Koch & Sonnele Öztürk“

  1. “Er versteht es, seine Aufregung so zu bündeln, dass es eher eine Freude für das ist, was er macht.”
    Das!

    Ich habe inzwischen sehr viel zum Thema Leistung auf Abruf und Lampenfieber gelesen, und letzten Endes ist DAS der ultimative Tipp. Man soll dieses Gefühl zulassen und gar nicht bewerten. Es erfühlen, benennen. Ist es eine Vibration? Ist es ein Klopfen, ein Pochen? Und dann statt es “Lampenfieber” oder sonstwie zu benennen, es als das zuverlässige Zeichen des Körpers erkennen, dass er unter Strom steht und gleich fehlerfrei die Leistung auf Knopfdruck abliefern wird. Schon legt sich die emotionale Aufregung, und die Freude hat Raum zum Entfalten.

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    • Momentan suche ich ja meine positive Aufregung. Es gibt wenig zu bündeln. Aber ich hoffe, es wird besser über das Jahr. In allen Bereichen. Eine Kollegin gab mir auch mal den Tipp, wenn die Aufregung zu stark wird, etwas Kleines in die Hand zu nehmen und fest zu drücken, während man redet und gefühlt eine Million Augenpaare auf einen starren. Die ganze Aufregung wandert dann dort hin und man kann entspannt reden. Funktioniert super. Nur irgendwie beim Sport hinderlich. Vor allem ja beim Schwimmen.

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      • Oh ja – der Tipp ist Gold wert. Und sinnvoll. Weil, wenn nix zum Drücken da ist, mutiert ja z.B. mein Kiefer zu einem Pittbullgebiss, und ich muss mir dann abends die Zähne mit ner Brechstange auseinanderbiegen. Mein Ziel ist momentan, diese Anspannung außerkörperlich zu manifestieren. Zum Beispiel und fürs Schwimmen sicher super geeignet, einer imaginären Powerlinie zu folgen 🙂

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