Rohköstlich & vegan Essen in Berlin: das La Mano Verde

Ein glücklicher Zufall verschaffte mir das Vergnügen, dem La Mano Verde in Berlin Charlottenburg einen Besuch abzustatten. Hier wird zum großen Teil rohköstliche und glutenfreie Gourmetküche serviert, auf jeden Fall aber immer pflanzlich und ganz und gar lecker.

Eiswuerfelimschuh-Berlin-Vegan-Dinner-Lunch

Stilvoll elegant kann man im La Mano Verde den Nachmittag auf der Terrasse genießen oder bei Kerzenschein den Abend ausklingen lassen. Wer sich selbst gern vegan ernährt oder wer es ausprobieren möchte, empfehle ich den Besuch in diesem Restaurant. Auch Fleischesser werden sicher die aus ökologischem Landbau stammenden Lebensmittel und deren Zubereitung genießen. Meine Begleitung war jedenfalls ebenso begeistert wie ich.

Die Speisekarte bekommt man in Form eines iPad von der freundlichen Bedienung, die auch gern die Gerichte genauer erklärt, zur Verfügung gestellt. Ruck zuck steht mein Menü fest. Etwas Warmes und Kaltes, etwas Erfrischendes, etwas Herzhaftes, etwas Süßes. Hätte ich gewusst, wie üppig das gesamte Menü wird, hätte ich mit dem Nachtisch begonnen. Den musste ich mir zu allem Unglück teilen, weil die Gerichte einfach zu mächtig waren. Hier haben meine Augen definitiv mehr gelesen, als ich vertragen konnte. Ich vergesse gern, wie unglaublich satt Smoothies und Rohkost machen. Wünschenswert wäre nur eine Auswahl an selbstzubereiteten Kräutertees gewesen. Die habe ich irgendwie vermisst.

Ein samtig weicher Kräuter-Frucht-Smoothie zur Erfrischung oder als kleine Vorspeise weckt die Lebensgeister. Das La Mano Verde hat eine kleine, aber feine Auswahl auf der Karte. Natürlich wird vitaminschonend mit einem Vitamix (Insider bekommen jetzt sicher strahlende Augen) Obst und Gemüse miteinander zu einem leckeren Saft vermischt. Freunde erlesener, biologischer und veganer Weine kommen hier aber auch auf ihre Kosten.

La-Mano-Verde-Smoothie-Vegan

Wer etwas mehr Energie benötigt, bestellt einen Kräutertrunk pur oder mit Apfelsaft, der ganz wunderbar zu dem Wildkräutersalat passt. Zwölf unterschiedliche Kräuter, die je nach Saison wechseln, werden aufeinander abgestimmt. Kleine pelzige Blüten, die sich im Mund als ganz samtig herausstellen, großes Blattwerk, das sich auf der Unterseite wie Nesseln anfühlt, aber wie ganz frische und intensiv aromatische Gurke schmeckt, lange Grashalme, die leicht lieblich wirken und das passende Walnuss-Kürbiskern-Dressing, das aus dem einzelnen Grün ein Ganzes werden lässt.

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Auf das rohe Sushi war ich besonders gespannt. Man würde uns doch nicht auf ungekochtem Reis herumkauen lassen oder einen seltsamen Ersatz dafür verwenden?! Statt Reis wird klein geraspelter Blumenkohl verwendet und der Rest verbleibt wie gewohnt. Gurke, Paprika, Tomate, Avocado. Dazu wird eine leicht liebliche Creme, Meerrettichsoße, Sprossen und Ingwer gereicht. Der rohe Blumenkohl erfreut mein Herz als Vegetarier, der gern auf Reis verzichten mag. In Kombination mit den würzigen Soßen wird so aus einer vermuteten Nüchternheit ein wohlschmeckendes Häppchen.

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Frisch geht es auch mit den Hauptspeisen weiter. Auf einem Bett von gebratenem Lauch und Bock Choy erhalte ich orange glasierte Tempeh mit Ingwer, Koriander und Shiro Miso. Ein auf jeden Fall für sich recht üppiges Gericht, das mich durch seine fruchtige Orangensosse überzeugte. Die Bratlinge schenken die nötige gehaltvolle Note.

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Spinat-Ravioli mit pikanter Ricotta und Estragon-Füllung erfreut meine Begleitung als Hauptspeise. Passend dazu serviert man Gemüse-Jus, Mangold Blätter und Pinienkern-Parmesan. Leicht und fruchtig.

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Das Beste kam leider zum Schluss, obwohl ich doch der Bedienung am Anfang gesagt hatte, dass ich nur deshalb im La Mano Verde vorbeigeschaut hätte. So konnte ich aber die Hälfte meines Triple Chocolate Fudge meiner Begleitung überlassen. Das Stückchen gleicht mehr einer Mousse, luftig und cremig. Der Teig zergeht wie das Schokoblättchen auf der Zunge. Unfassbar schokoladig, lieblich mit einer zart-herben Note. Der perfekte Abschluss für einen wunderbaren Abend.

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Im La Mano Verde überzeugt das große Ganze – die stilvoll, elegante Atmosphäre, die Zubereitung der Speisen, wie alles angerichtet und präsentiert wird. Aber vor allem der Geschmack und die Ideen etwas als rohe Kost zusammenzustellen, was man sonst so ganz anders kennt. Für mich immer wieder ein lohnender Besuch.

Ihr findet das La Mano Verde ganz in der Nähe des Kurfürstendamms im Kempinski Plaza:

La Mano Verde

Kempinski Plaza in der Uhlandstr. 181-183, 10623 Berlin

Telefon: (030) 827 03 120

Geöffnet zum Mittagstisch von 12:00 – 15:30Uhr und für das Abendessen von 18:00 – 23:00Uhr (Sonntags geschlossen). Es empfiehlt sich vor allem am Abend und den Wochenenden einen Tisch zu reservieren.

11 Gedanken zu „Rohköstlich & vegan Essen in Berlin: das La Mano Verde“

  1. hmmm.
    außer des pelzigen salats klingt für mich persönlich alles nach “muss ich mal hin”.
    vor allem das rohe sushi schaut vielversprechend aus.

    übrigens, kennst du das? sehr witziges write-up >>>
    http://vedgedout.com/2012/09/11/20reasonswhygoingvegansucks/

    *wink-wink* 🙂

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  2. Hallo Nadin,

    wie immer ein toller Artikel. Wie sieht die Preisgestaltung des Restaurants aus? Denn teilweise liegt genau diese oft zwischen gut und böse wenn es um vegane/vegetarische Küche geht. Ansonsten liest es sich wirklich interessant. Leider kann ich hier bei uns in der Stadt von solchen Sachen nur träumen. Da heißt es weiter, selber kochen. Ist aber auch nicht so schlimm und oft genug auch sehr lecker 🙂

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    • Hallo Heiko, vielen lieben Dank! Die Preise bewegen sich am Abend zum Dinner in für meinen Geschmack höheren Preissegment, wobei ich aber finde, dass sowohl das Restaurant, wie auch der Service aber vor allem das Essen, dessen Qualität und die Zubereitung die Kosten rechtfertigen. Mittags gibt es einen günstigeren Mittagstisch.

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    • Ja mache das unbedingt, Markus. Man kann sich da nach so einem Lauf auch richtig mit Leckereien verwöhnen lassen. Ich halte dir die Daumen für den Marathon und stehe sicher an der Strecke zum Anfeuern!

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