Momentan sind die Wochenenden den intensiven Trainingstagen vorbehalten. Eine lange Radeinheit folgt der nächsten. Hin und wieder sorgen kleine Ausflüge für unglaublich schöne und abwechslungsreiche Momente. Oder wie am vergangenen Wochenende, hält einen der Berliner Velothon doch fast tatsächlich davon ab, die ausgeklügelte Radrunde nachzufahren!
Den größten Anteil an meinem Training für den Ironman Switzerland nimmt wie die vergangen Jahre auch für all die zahlreichen Mitteldistanzen das Radtraining ein. Die Wochenenden werden zu Radsport-Wochenenden. Immer und immer wieder. Die fast endlos erscheinenden Momente mit meinem Fuji genieße ich am liebsten auf den Landstraßen dort draußen.
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Klar. Ab und zu spielt das Wetter nicht so mit. Was waren das für Gewitter und Regenfälle in den vergangenen Wochen?! Dann vertreibe ich mir die Zeit auf der Rolle mit Trainer Road. Langeweile kommt so sicher nicht auf. Wenn es kurz, knackig und mit Intervallen so richtig schweißtreibend wird, kommt auch an den Beinen als Zusatz für die Kraftausdauer der Slendertone Optimum zum Einsatz. Er sorgt anschließend egal ob drinnen oder draußen auch für die nötige Entspannung und Regeneration. Geradezu beeindruckend waren jedoch in den letzten Wochen die heißen Tage und all die Tage, an denen ich mit meinem Fuji Stunde um Stunde draußen unterwegs sein konnte. Nur ein einziges Mal erwischte mich etwas Regen…
Wie ich es liebe am Freitagabend die Pläne für das Wochenende zu schmieden! Da plane ich meine Strecken für mein Edge. Die Familie bietet sich als Coffee Shop Stopp an, in dem man im Garten dann ein Tässchen Tee oder Milchkaffee trinken kann.
Anschließend geht es auf den Rückweg durch das Brandenburger Land. Übrigens hat sich das doch tatsächlich als ziemlich hügelig herausgestellt. Natürlich werdet ihr gleich mit den Augen rollen. Aber ich gebe zu bedenken, dass wir Berliner eher weniger etwas mit Bergen anfangen können. Nun laufe ich zwar hin und wieder durch den Grunewald oder über hügeliges Terrain in der Nähe – einem ehemaligen Müllberg sei Dank. Sonst trumpft die Stadt und das nahe Umland aber eigentlich nur mit Brücken und Überführungen auf, die im Wesentlichen für jeden einzelnen Höhenmeter verantwortlich sind. Neulich staunte ich jedoch echt nicht schlecht. Nach meinen fünf Stunden auf dem Sattel hatte ich mehr als 500 Höhenmeter auf dem Tacho. Das traten meine Beine auf Lanzarote beim Triathlon Training zwar schon mal fast in einer Stunde weg, aber für Berliner Verhältnisse ist das ordentlich.
Schön daran sind besonders die lang gezogenen, leicht abschüssigen Passagen. Etwa 80km von Berlin entfernt gibt es einen kleinen Ort. So wie viele in Brandenburg absolut verschlafen. Hier und da mal ein Hund, der bellt. Vielleicht auch jemand im Vorgarten, der seine Blumen in Ordnung hält. Ansonsten nichts. Man fährt in besagtes Dorf hinein und es folgen drei Kurven, die man mit Höchstgeschwindigkeit nehmen kann. Klar, immer vorausschauend fahrend. Der Asphalt ist gerade dort herrlich glatt und man gleitet einfach nur so dahin. Idylle und Radsportfeeling pur. Rechts. Links. Rechts. Das genieße ich unglaublich.
Etwas weiter gibt es sehr viele Seen. Fahrradwege wurden dort auf Stelzen und mit Holzbohlen angelegt. Mitten durch den Wald. Mitten durch das Vogelgezwitscher. Mit viel Glück ist man auch dort allein. Mit noch mehr Glück, verfährt man sich nicht. Trotz Edge habe ich ab und zu echt wilde Momente. Manchmal auch ganz unschuldig, weil plötzlich Umleitungen gefahren werden müssen, die man als Radfahrer aber nicht fahren kann. Wenn man zum Beispiel auf einer Autostraße landet und nicht weiter kann, weil weder für Radfahrer noch für Fußgänger Alternativen geschaffen wurden. Hin und wieder bin ich aber auch so in Schwung, dass ich die Abfahrt verpasse. Weil es meist so gut rollte, drehe ich nicht um. Zum Glück ist die Hauptstadt auch im Umland großzügig ausgeschildert und das Edge gibt ja auch noch eine grobe Orientierung, wo in etwa der Weg lang führt. Wenn mich meine Familie fragt, wie ich denn nun gefahren sei, fällt die Antwort meist kurz aus. Wieder anders!
Es gibt einige Ecken, in denen tobt auch sonntags das Leben. Da fahren dann die Damen und Herren gern zu zweit oder auch schon mal zu dritt nebeneinander. Kopfsteinpflaster rüttelt einen ordentlich durch. Das Getränkepulver sollte spätestens dort dann aufgelöst sein. Die Cafés und Biergärten sind am Wasser immer recht gut gefüllt. Der Duft von Kuchen am Straßenrand lockt auch mich, aber ich fahre weiter. Schließlich wartet die Familie. Wenn es da draußen ganz ruhig ist, man die Vögel zwitschern hören kann, ist es nicht selten, dass das Getreide raschelt, wenn mal ein etwas stärkerer Windhauch vorbeizieht.
Manche Ähren sehen so herrlich ockerfarben aus. Stehen dann davor noch einige knallrote Mohnblüten, bekomme ich den Mund vor Staunen nicht mehr zu. So verfliegen mit unglaublich schönen Eindrücken die Wochen und der Sommer rast gefühlt schon wieder viel zu schnell an mir vorbei! Die Minuten scheinen einfach nur so runter zu ticken. So wie auch vergangenes Wochenende. Ich mache mich gemütlich auf. Immer mit der Vorgabe nicht zu trödeln, sondern ordentlich in die Pedale zu treten. Schon nach einigen Kilometern komme ich ins schwitzen und treffe auf die ersten Straßensperrungen und Umleitungen, weil tausende begeisterte Radsportler mit dem Velothon Berlin in der Stadt und im Umland unterwegs waren. Meine Tour stand fest. Ich hätte aber dennoch nicht gedacht, dass man mich nicht auf die Radstrecke lassen würde. Denn egal bei welcher Teilnahme am Velothon, ich traf immer auf Radsportler und Triathleten, die sich ebenfalls auf der gesperrten Radstrecke bewegten. Natürlich hatte ich Verständnis für die Ordnungshüter und suchte nach anderen Wegen. Auf dem Land, wo es nicht all zu viele Straßen gibt, kein leichtes Unterfangen. Das führte auch – wie sich später herausstellte zum Glück – nach Ludwigsfelde, wo die Rad Race FIXED42 Weltmeisterschaft im Rahmen des Velothon starten sollte. Dort rockte es und einige der Teilnehmer gabelten mich unterwegs im Nirgendwo auf. Wäre ich ihnen nur einfach mal direkt gefolgt. Stattdessen eierte ich durch Nebenstraßen, fuhr ihnen grinsend immer mal wieder über den Weg, um dann letztlich am gleichen Punkt zu landen wie sie. Da kann man nur mit den Augen rollen. Während der Eierei auf meinem Fuji hat sich doch tatsächlich eins meiner Hörnchen gelöst. Ein Mechaniker des Rad Race Teams war aber helfend zur Stelle und ein Polizist wusste auch – dem Himmel sei Dank – den perfekten Ausweg aus der misslichen Velothon-Lage für mich. Ein bestens asphaltierter Radwege, der mich am Rennen entlang genau auf die richtige Strecke brachte. Nachdem ich eine Stunde verloren hatte, konnte ich endlich Gas geben. Heidewitzka!
Während ich da draußen meinen Spaß ganz allein hatte – denn jeder Radsportler, den ich sonst so treffe, scheint (welch Überraschung) an diesem Sonntag etwas besseres vorgehabt zu haben – war mein Fotograf „Olli“ an der Velothonstrecke unterwegs. Wie immer hat er einige schöne Momente eingefangen. Er und die Radsportler haben sichtlich ihren Spaß gehabt. Hier nur einige Aufnahmen von ihm.
Mehr als 160 Fotos findet ihr auf seiner Facebook-Seite. Natürlich können auch Leser, die nicht bei Facebook registriert sind, die Galerie einsehen. Einfach auf den Link unten klicken. Viel Spaß beim Anschauen.
ALBUM:
VELOTHON BERLIN 2016
Seid ihr auch schon einmal beim Velothon an den Start gegangen oder seid ihr vielleicht sogar dieses Jahr mit dabei gewesen? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht und wie lief euer Rennen?
Lust auf mehr Geschichten rund ums Rad und Triathlon Training? Dann habe ich hier das passende Tag für euch: Radgeschichten.
P.S. Der Smashfest Tri Suit ist zu meinem absoluten Lieblingsanzug geworden! So wie der Garmin Forerunner 920xt immer dabei ist, begleitet mich mein Fuji und Casco Helm bei fast jeder langen und intensiven Trainingseinheit.
Alle hier gezeigten Bilder wurden von „Olli“ erstellt. Die Rechte an diesen Bildern liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung dieser Bilder ist nur in Absprache mit uns möglich.
..‚Din‘ ist Gründerin von Eiswuerfel Im Schuh
Als Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett. Ich freue mich, mit dir auf Facebook, Twitter, Pinterest, Instagram und Google+ in Kontakt zu bleiben.
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..‚Olli‘ ist Fotograf & Grafiker von Eiswuerfel Im Schuh
Als Fotograf & Grafiker von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit der Athletin ‚Din‘ immer auf der Suche nach der nächsten sportlichen Herausforderung und den interessantesten Bildmotiven. Außerdem kümmere ich mich darum, die hier vorgestellten und getesteten Produkte und Sportbekleidung interessant abzulichten. Neben meiner Fotografie bin ich oft selbst sportlich unterwegs. Ich sitze sehr gern im Rennradsattel oder schnüre als Alternativtraining auch schon mal hin und wieder die Laufschuhe. Schaut gern auch auf meiner Facebook-Seite vorbei, auf der ich immer wieder neue Eindrücke mit euch teile.
Als Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett.
HI Din,
es läuft super, wie es scheint, freut mich sehr. Die Position auf dem Rad sieht auch top aus. Fährst Du die Wettkampflaufräder immer im Training? Bald ists so weit mit Zürich, das wird gut.
Bei uns in Münster gibts so etwas ähnliches wie das Velothon, den Münsterland Giro, immer am 3.10. Das ist auch ein geniales Rennen, ich bin die alle 10 gefahren.
Viel Spass weiterhin, machst Du noch einen Triathlon vorher?
Schönen Gruss
Peter
Hi Peter,
danke dir. Lief jetzt auch auf den langen Ausfahrt ganz ordentlich und das Gefühl in Aerohaltung wird auch immer besser. Nicht immer einfach bei langen Distanzen.
Ja, die Laufräder fahre ich auch im Training. Gibt mir einfach ein besseres Gefühl. Auch hinsichtlich des WKs.
Vom Münsterland-Giro habe ich schon oft in der Tour Zeitschrift gelesen. Hörte sich immer interessant an. Ist es genauso ein Radrennen? Welche Distanzen gibt es? Hier hat man ja die Wahl zwischen 60 und 120km.
Ich habe mich aufgrund der Reisen gegen einen Triathlon davor entscheiden. Das ist mir beruflich und privat momentan etwas zu stressig. Mit der Erfahrung aus den zig Mitteldistanzen, hoffe ich gut durchzukommen. Für die Wechsel habe ich sowieso mehr Zeit und Ruhe eingeplant. Kreislauf stabilisieren, den Puls etwas runterbringen und die Sache auf mich zukommen lassen. So der grobe Schlachtplan.
Sportliche Grüße,
Din
Hi Din,
Soll schon schiefgehen, du hast doch prima trainiert, was ich so gesehen hab überall..mach noch ein paar Koppeleinheiten. Der Münsterland Giro hat 3 Strecken, die längste ist 140 km, da fahren immer so um die 800 Leute mit. Bei der 110 etwa 1500. Es ist ein grandioses Rennen, immer eine andere Strecke, dieses Jahr wieder wellig, durch die Baumberge. Ich bin alle 10 Austragungen mitgefahren. 🙂 Somit ist der 3.10. immer verplant.
Schönen Gruss
Peter
Hi Peter,
ja, das wird schon irgendwie bis zum Ziel reichen. Daumendrück und Augenbraue hochziehend… Ich koppele, das fetzt. Vor allem jetzt bei der Wärme macht es mir richtig Spaß. Noch mehr als sonst.
Klasse, dann wird das nun dein 11. Tolle Schnapszahl. Die Streckenlängen hören sich auch gut an und wenn sie sogar wechseln, lohnt sich ja die Teilnahme wirklich immer wieder.
Viele Grüße.
Wo gibt es diese herrlichen Strecken? Man hat fast immer das Gefühl, du bist ganz alleine auf der Straße, kein anderes Gefährt weit und breit :-). Ich kenne so etwas bei uns nicht.
Beste Grüße!
Hallo Robert,
das ist wirklich einfach nur herrlich. Etwas abgelegen im Umland der Großstadt und vor allem Sonntagvormittag kann man wirklich Glück haben. Da gibt es dann gern schon mal mehrere Abschnitte, wo man niemanden begegnet. Das genieße ich dann besonders. Sonst muss man ja immer sehr aufpassen und bei viel Betrieb kann es schon sehr anstrengend werden. So aber ist es ein wahres Fest auch auf sehr langen Ausfahrten.
Hey, ich liebe ja auch in Brandenburg zu fahren. Wenn man die kleinen Straßen kennt, dann ist man da nur für sich – wunderbar. Ich bin letztes Wochenende auf meiner fast 100er Tour am Werbellinsee vorbei, und das war echt toll. Und in der Tat, hier findet man ein paar kleine Hügel, die kurz aber doch knackig sind und die Beine auf Dauer müde machen. Vorallem wenn dann noch der Wind übers flache Land von vorne kommt….
Die Ecke um den Werbellinsee ist aber auch wirklich sehr schön. Die Natur ist großartig, die Straßen ziemlich gut und etwas wellig ist es auch. Hat mir beim Triathlon dort auch gefallen. Bei Wind stelle ich mir es schön, aber doch sehr anstrengend vor. Dann wünsche ich dir mal weiterhin gute Fahrt und viel Spaß.
*Reinschleich**Blumenreinstell**Hüstel*
ALLES GUTE ZUM BLOGUMZUG, LIEBE DIN & OLLI!
GANZ VIELEN LIEBEN DANK!
Was für ein Erlebnis und eine Erfahrung. Würde ich ja nicht noch einmal machen, denke ich… Aber was geschafft ist, ist geschafft. Endlich.
„Würde ich ja nicht noch einmal machen“ – das denkt man nach jeder Mammutaufgabe 🙂
Ja, irgendwie habe ich auch hin und wieder solch seltsame Gedanken, wenn es um das aktuelle Training geht…
Dein Olli macht schon tolle Bilder.
Wenn ich mir überlege, was für 0-8-15 Bilder von der Challenge Heilbronn gemacht wurden und was die dafür wollen… naja, vielleicht lag es auch am Motiv 😀
Bin ich schon ein wenig neidisch, dass du deine Blogbeiträge mit so professionellen Bildern aufwerten kannst…. aber im positiven Sinne. Ich gönne es Dir!
Hallo Ruben,
vielen lieben Dank! Das freut ihn wirklich ungemein zu lesen.
Es ist richtig, dass die Preise bei den meisten Veranstaltern sehr hoch sind und dass man dort nur Standard bekommt. Ich kann mich wirklich glücklich schätzen.
Hoffe, du hast dich schon wieder erholt.
Viele Grüße!