Für mich war die Yogalehrer-Ausbildung das Fortführen eines Weges, den ich vor einigen Jahren bereits begonnen habe zu gehen. Mein Wissensdurst hat mich über einige Zwischenstationen in das Element Yoga Studio Berlin gebracht. Wie meine zunächst winzigen, zaghaften Yoga-Schritte aussahen und wo ich momentan angekommen bin, erfährst du in diesem Beitrag. Ich nehme dich mit auf meinen Weg, der noch lange nicht zu Ende ist und es vielleicht auch niemals sein wird.
Ich erhalte regelmäßig Nachrichten mit Fragen und Bitten per Email oder auf diversen sozialen Medien, mehr über mein Leben zu erzählen. So wie ich Auszüge genau daraus in dem Beitrag „Mein Weg zur Triathletin & Sport Bloggerin“ geschildert habe. Es sind oft ganz praktische Fragen, wie ich Sport, Bloggen, Alltag,… koordiniere. Wie ich meine Ernährung in trainingsintensiven Zeiten gestalte. Was ich von Ausgleichsport halte. Wann ich trainiere. Ob ich immer motiviert bin und früh morgens aus dem Bett komme,… Was ich für Tipps zu diversen Themen habe und immer mal dazwischen auch Wünsche für Blogbeiträge. Vieles muss ich aufgrund der Zeit leider schuldig bleiben, obwohl ich mich so viel mehr gern widmen würde. Einige Fragen beantworte ich auch direkt in meinen Instagram Live Stories. Insbesondere wenn es um Trainingsfragen geht.
Hast du vielleicht auch Fragen an mich? Lasse sie mich gern wissen. Ich versuche hier oder auf den sozialen Medien darauf einzugehen.
Eine der zahlreichen Fragen, die ich jetzt sehr gern beantworten möchte, weil ich sie einerseits oft gestellt bekomme und sie mir andererseits so am Herzen liegt, betrifft meinen Weg zur Yogalehrerin. Ehrlich gesagt, ist dieser Weg wie oben erwähnt noch lange nicht zu Ende. Aber ich möchte dir und allen Lesern und Followern hier einen kleinen Einblick schenken.
MEIN WEG ZUR YOGALEHRERIN UND WIE ALLES BEGANN
Oft sind es ja gerade die ganz kleinen Dinge im Leben, die man gern übersieht, die aber die Macht zu etwas ganz Besonderem haben. Manchmal sind es auch genau diese Dinge, die man zwar irgendwie wahrnimmt, aber schnell voller Vorurteile beiseite legt. So ging es mir vor gut elf Jahren mit Yoga. Ich hatte eine gewisse Befangenheit gegenüber etwas, was ich nicht wirklich kannte.
Ich ahnte nicht, wie sehr es mein Leben verändern und prägen würde!
Es war aber an der Zeit für etwas Neues, für etwas, das Ausgleich in mein Leben brachte. Laufen und Radfahren sind zwar zum Abschalten sehr gut geeignet. Manchmal schaffen es diese Sportarten allerdings nicht, meine Gedanken zu beruhigen. Ich kann sehr gut Lösungen für etwas beim Training finden oder die Ruhe draußen in der Natur genießen. Ab und an ist das Triathlon Training wie Mediation. Aber gerade in sehr stressigen Momenten ist mein Kopf unaufhörlich mit Gedanken beschäftigt. Die Ruhe oder besser ausgedrückt das Abschalten von all dem Alltäglichen war damals etwas, wonach ich mich sehr gesehnt hatte. Heute ist es etwas, was ich gezielt in meiner Yogapraxis suche.
Manchmal läuft man lange Zeit parallel zu einem Weg und fragt sich später, warum man nicht schon viel eher den Abzweig zum anderen Weg gesehen und genommen hat.
Im Laufe meiner langjährigen Praxis ließ ich mich von unterschiedlichen Stilen beeinflussen. Sie schenkten mir sowohl psychisch als auch physisch immer wieder neue Energie und sorgten für Balance und Ausgleich. Bis heute ist Yoga für mich eine der ganz wenigen Möglichkeiten, die mir das Gefühl geben mich zur Ruhe kommen zu lassen. Sofern ich mich darauf einlasse. Selbst scheinbar einfache Asanas erfordern von mir oft ein sehr hohes Maß an Konzentration. In einem hektischen Alltag, in dem man alles versucht zu kontrollieren und gewissenhaft abzuarbeiten, fällt es mir manchmal sehr schwer, diese Konzentration aufzubringen. Dann ist es für mich Zeit loszulassen und auch dafür schenkt mir Yoga den nötigen Raum.
Yoga ist für mich ein Ort voller Leichtigkeit, unendlicher Weite, herrlicher Klarheit und purer Gelassenheit. Gleichzeitig aber doch auch so voller Energie und Stabilität.
TIEFER IN DIE EIGENE PRAXIS EINTAUCHEN
In den vergangenen Jahren habe ich mehr und mehr gelernt, den Fokus auf das zu legen, wonach sich mein Körper sehnt. Was er manchmal geradezu fordert. Aber ich merkte, dass ich gewisse Grenzen erreicht hatte, über die ich allein nur sehr schwer hinaus kam. Nebenbei wuchs mein Wissenshunger je mehr ich mich mit Yoga befasste. Über die Jahre hinweg habe ich regelmäßig Workshops besucht, bei denen ich mehr Zeit zum Erfahren hatte. In Yogastunden, die Studios anbieten, fehlt einfach die Zeit, die ich mir gewünscht habe, um mehr über mich, meinen Körper und Yoga zu lernen. Ich war auf der Suche nach einer intensiveren Möglichkeit. Nach etwas, das über Abend-Workshops oder Seminare von ein bis zwei Tage hinaus ging. Ich habe mich nach mehr Raum zum Vertiefen gesehnt. Das bereits Erlernte wollte ich auffrischen. Ich suchte sprichwörtlich danach, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Es war mir wichtig neue Seiten am Yoga und an mir zu entdecken.
Das hier gezeigte Foto kannst du zur Vergrößerung anklicken.
Ich suchte fast ein Jahr nach der richtigen Yogalehrer-Ausbildung. Immer wieder recherchierte ich. Es stand für mich von Anfang an fest, dass ich keine Ausbildung absolvieren möchte, die mir versucht innerhalb weniger Wochen oder gar Tage Wissen und Praxis zu vermitteln. Blockunterricht ließ sich einfach nicht in mein Leben integrieren. Er würde mir vermutlich auch nicht die mir wichtige Freiheit zum Erfahren schenken, die ich mir wünschte. Ich brauchte einen Ort, wo ich mich regelmäßig über einen längeren Zeitraum mit Gleichgesinnten treffen und austauschen kann. Wichtig war mir darüber hinaus, dass ich in einer kleinen Gruppe meine Erfahrungen machen darf. Dass ich genauso Teil dieser Gemeinschaft bin, wie ich mich in diese Gemeinschaft einbringe. Es kam nicht in Frage, dass ich wie so oft im Studium in „einem überfüllten Hörsaal sitze“ und nur anwesend bin. Ich hatte keine Eile und ich wollte mir für die vertiefte Praxis körperlich und mental Zeit lassen. Ich wusste, dass ich diese zum „verdauen“ einfach brauchen würde.
Denn man bekommt mit einer Yogalehrer-Ausbildung zwar den Weg etwas geebnet und die Richtung gezeigt, aber man muss diesen Weg letztlich für sich gehen.
Ich besuchte verschiedene Schulen in Berlin. Nahm an Informationsterminen teil. Stellte unzählige Fragen. Tauschte mich per Email aus. Ging zu Tagen der offenen Tür… Ich wusste, dass ich mich auf klassisches Hatha-Yoga konzentrieren wollte, aber auch offen für Neues war. Dennoch sollte ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt werden.
Ich hatte einige Yogastunden auf dem Online Portal Yogaraum, das von dem Element Yoga Studio Berlin angeboten wird, mitgemacht. Irgendwann fand ich heraus, dass sie auch Yogalehrer-Ausbildungen anboten. Also ging ich zu einigen Stunden ins Studio, um mir ihr Konzept live anzuschauen. Ich wollte zudem herausfinden, ob die Chemie zwischen den Lehrern und mir stimmte. Ein halbes Jahr später fand ich mit Alexander Kröker einen vertrauensvollen Ausbilder, der mir Wege zeigte, mich aber von Anfang an nicht einschränkte genau meinen eigenen Weg zu gehen. Er nahm mir auch die Hemmung davor, dass ich nach all den Jahren vielleicht noch nicht ausreichend Erfahrung hatte, vielleicht noch nicht bereit war, diesen Weg nun endlich zu kreuzen und anzunehmen.
Was ich an seiner Methode des Unterrichtens sofort sympathisch fand war, dass er Geschichten erzählte. Geschichten des Alltags, die sich im Yoga wiederspiegeln können. Es erinnerte mich so viel an meine eigenen Yogageschichten, die ich hier auf meiner Seite seit Jahren „zu Papier“ brachte. Ich schrieb so oft über mentale oder körperliche Erlebnisse. Beides brachte ich aber selten zusammen. Im Element Yoga spürte ich, dass es zusammenfinden könnte. Ein nicht weniger wichtiger Aspekt war die korrekte anatomische Basis, die im Alignment vermittelt wird. Diese ist mir gerade als Athletin so wichtig und gibt mir die Möglichkeit, meinen immer wieder so geforderten Körper auszubalancieren und zu kräftigen und Dysbalancen gezielt entgegen zu wirken. Gleichermaßen kann ich aber auch entspannen – sowohl in dem fließenden Vinyasa Stil als auch in den meditativen Yin-Stunden. Außerdem erfuhr ich durch die Yogalehrer-Ausbildung, wie ich noch gezielter auf meinen Körper hören kann. Wie ich am besten versuche Unausgewogenheit zu erkennen und meine eigene Praxis entsprechend so selbst gestalte, um ausbalancierter zu sein. Im Körper und im Kopf!
MITNEHMEN
Während meiner Suche nach dem richtigen Yogastudio, das mir diesen Raum gewährt, und dem Lehrer, der mir dabei hilft Neues zu entdecken und zu lernen, reifte langsam aber sicher der Gedanke in mir, dass ich vielleicht auch mehr über das Lehren erfahren wollte. Deshalb entschloss ich mich, meine eigentlich auf 200 Unterrichtseinheiten ausgelegte Yogalehrer-Ausbildung auf mindestens 500 Stunden auszuweiten. Ich konnte mir zu dieser Zeit allerdings nicht so recht vorstellen, vor einer Gruppe von Schülern zu stehen und sie zu unterrichten. Es ist schwer zu beschreiben. Vielleicht trifft es den Punkt eher, dass ich andere mitnehmen wollte auf diese Reise aber nicht wusste wie.
Das langsame Herangeführt-Werden an das Unterrichten hat mir über mehrere Monate jedoch Zutrauen geschenkt. Viel wichtiger aber noch, dass es mir tatsächlich Freude bereitete, die Stunden vorzubereiten und Schüler auf diesem Weg mitzunehmen. Kleine Gruppen innerhalb meiner Ausbildung zur Yogalehrerin halfen genauso wie all die Treffen an unzähligen Nachmittagen mit Übungsgruppen. In dem Berliner Element Yoga Studio habe ich mittlerweile nicht nur die für mich richtige Ausbildungsstätte gefunden, sondern auch das Umfeld, das zu meinem Weg passt, der noch lange nicht beendet ist.
Vor allem prägte mich in den vergangenen Jahren natürlich die eigene positive Erfahrung, wenn es um die Verbindung von meiner Yogapraxis als Ergänzung und Ausgleich zum Triathlon Training ging. Nach wie vor weiß ich wie in meinen ersten Yogastunden vor Jahren die beruhigende Wirkung auf mich und meine Gedanken zu schätzen. Je intensiver aber mein Trainingspensum wurde, desto mehr wies mir mein Körper den Weg zur Yogamatte. Es war fast ein schleichender Prozess.
Irgendwann merkte ich, dass ich mich in meinem Körper regelrecht eingeklemmt fühlte, wenn ich mich nicht auf der Matte regelmäßig zurechtschob – wenn ich nicht für körperliche Balance sorgte.
Ich befasste mich außerdem aus dem eigenen Bedürfnis heraus mit Yoga als mentales Training. Einfach um das Ziel meine erste Triathlon Langdistanz zu absolvieren im Kopf sortiert zu bekommen. Ansprüche, Wünsche, der Umgang mit eigenen Schwächen,… all das waren Themen, die für mich mehr und mehr wichtig wurden.
Wo blieb da die Balance? Was konnte ich loslassen, ohne mich selbst zu verlieren?
Die neue körperliche und mentale Stärke, die ich daraus nicht nur für mich selbst und mein Leben sondern auch für den Triathlonsport mitgenommen habe, wollte ich immer weiter ausbauen und andere Athleten daran teilhaben lassen.
Mittlerweile unterrichte ich regelmäßig im Element Yoga Studio. Dienstagmorgen kannst du mich dort zum Element Alignment antreffen. Wir wecken dort gemeinsam unseren Körper auf sanfte Weise auf. Stärkende und dehnende Asanas schenken dir neue Energie und bereiten dich auf Tag vor. Den Termin zu meiner Yogastunde findest du auf meiner Facebook-Seite.
Falls du als Sportler speziell auf der Suche nach einer Yogapraxis für Läufer bist, bist du herzlich zu meiner Stunde im Lunge Laufladen Berlin am 17. März eingeladen. Mit dieser Yogastunde möchten wir dir die Grundlagen dafür vermitteln, wie du dein Lauftraining gezielt mit Hilfe sanfter Yogaübungen regelmäßig ergänzen kannst. Du erfährst zudem mehr darüber, wie Yoga deine Regeneration und Atmung positiv beeinflusst. Wie du deine Flexibilität erhöhen, insbesondere die tiefliegende, gelenkstabilisierende Muskulatur kräftigen und deine koordinativen Fähigkeiten schulen kannst. Geplant sind sowohl dynamisch kraftvolle als auch mobilisierende und entspannende Übungen, die für Anfänger geeignet sind. Du kannst dich ebenfalls auf meiner Facebook-Seite zur Veranstaltung „Yoga für Läufer“* anmelden.
Wenn du weiter ins Detail gehen und tiefer in das Thema „Yoga für Läufer“ eintauchen möchtest, habe ich ein ganz besonderes Wochenende zusammen mit dem MyGoal Team im Herbst geplant. Alle Information über das MyGoal & EiswuerfelImSchuh „Yoga für Läufer“-Wochenende erfährst du auf der MyGoal-Seite*.
Bist du auf der Suche nach mehr Inspiration für deine Yogapraxis? Oder möchtest du einfach nur in meinen Yogageschichten stöbern. Dann klicke dich gern hier durch meine Yogawelten.
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Als Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett.
Ein ganz wunderbarer Artikel. Ich bin zwar keine Yogalehrerin (zumindest noch nicht), aber ich weiß genau was du meinst. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man Menschen für Bewegung begeistern kann und wenn man selbst das tut, was man liebt.
Hallo Anke, vielen lieben Dank! Vielleicht kommt das ja auch noch mit dem Yogalehrerin-Sein. In jedem Fall melde dich unbedingt, wenn du Fragen hast.
Begeisterung bei anderen zu spüren, ist wirklich eine wunderbare Erfahrung und viel schöner, als ich es mir vorgestellt habe. Der Austausch mit den Schülern im Anschluss und auch mit anderen Lehrern ist wirklich großartig. Ich freue mich auf all die hoffentlich noch folgenden Erfahrungen.
Liebe Nadin, es gefällt mir sehr gut, dass du das, was du schon immer tun wolltest, in die Tat umgesetzt hast. Auch wenn ich dich kaum kenne, kann ich mir sehr gut vorstellen, mit welcher Freude du das Erlernte selbst praktizierst und anderen beibringst.
Hallo liebe Margitta, vielen Dank! Ich melde mich sozusagen fast von der Yogamatte. Meine Beine sind die Tage so schwer vom Laufen und Radfahren,… Beides ist wirklich eine wunderbare Freude, der ich liebend gern nachgehe. Die Unterstützung der Familie und des Umfeldes hat natürlich auch daran wie bei so vielen Dingen des Lebens einen großen Anteil. Umso schöner ist, dass ich genau das machen kann.
Liebe Din,
Ich habe mir bewusst die Zeit gelassen, um diesen Post in Ruhe zu lesen
Bis zum Schulterbruch, hatte ich auch schon ein bisschen Yogaluft schnuppern dürfen und es hat mir richtig gut getan. Ich fiebere schon darauf hin, wieder anfangen zu dürfen . Auch wenn es wieder von vorne ist.
Schade nur, dass Berlin so weit weg ist ,denn ich würde gern einmal eine Stunde bei dir nehmen!
LG Frank
Hallo lieber Frank,
ich danke dir ganz herzlichen für dein Kommentar. Es ist immer schön, von dir zu lesen. Yoga ist wie Fahrradfahren, das verlernt man zum Glück nicht. Um deine Schulter noch etwas zu schonen, konzentriere dich vielleicht auf Yin Yoga und Haltungen, für die du nur deine Beine benötigt und möglichst aufrecht sitzend oder stehend absolvieren kannst. Das wird dir sicher auch viel bringen, vor allem hinsichtlich der Mobilität und Flexibilität, wenn es um Yin geht und Kraft, wenn du intensive Beinpositionen im Stehen wählst.
Sollte es dich mal nach Berlin bringen, melde dich gern bei mir. Es würde mich freuen.
Viele liebe Grüße,
Din