Schwimmgeschichten: 5 Gründe, die dir Lust auf Freiwassertraining machen

Werbung | Freiwasserschwimmen kann so ein erfüllendes Gefühl vermitteln, wie ich es noch nie beim Kachelzählen im Schwimmbad verspürt habe. Natürlich gehört dazu auch immer ein wenig Überwindung in fremde Gewässer einzutauchen. Sich neuen Gegebenheiten zu stellen. Geht es dir dabei genauso?

Schwebt man erst einmal vor sich hin, wird jede Einheit im offenen Gewässer zu einem Abenteuer. Mal ist es die Weite und Stille, mal aufregende Erlebnisse, die mein Triathlonherz erfüllen. Seien sie noch so klein. Geschichten schreibt das Leben. So wie neulich. Als ein geradezu winziges Ereignis meine neue Schwimmgeschichte vorgab. Ein kleiner Begleiter, winzig und neugierig, der überraschend meinem langsam dahinziehenden Schatten unter mir folgte.

Ich habe aber nicht nur eine kurze Geschichte über meine letzten Freiwassereinheiten! Ich höre immer wieder, dass Freiwassertraining eine Herausforderung ist, gar die absolute Hölle für einige! Deshalb habe ich 5 Gründe zusammengestellt, die dich vielleicht überzeugen, es doch noch einmal mit dem Freiwassertraining zu probieren.

Das Größte im Urlaub ist immer, wenn mein Bett möglichst nah am Wasser steht. Könnte ich mir einen Bungalow bauen, würde ich ihn auf Stelzen ins Wasser stellen! Um so wunderbarer war es in Panama City Beach, dass ich ein Hotel am Strand hatte. Morgens draußen auf dem weißen Sand spazieren gehen konnte. Nachmittags die ein und andere Schwimmeinheit. Nichts Spektakuläres. Es war Off-Season.

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Triathlon Freiwassertraining im Neoprenanzug mit Boje

Ich komme gut mit wenig oder ohne Training für einige Tage aus. Aber ich kann nicht am Wasser sein, ohne ins Wasser zu gehen. Also war mein Neoprenanzug jedes Mal schneller angezogen, als ich im Schwimmbad in den Badeanzug steigen kann. Das erinnert dich vielleicht an mein letztes Erlebnis im Freiwasser in Chicago.

Während ich mich im Bad innerlich immer wieder sträube, in ein Quadrat gefüllt mit Wasser und sich dicht aneinander drängenden anderen Menschen zu springen, kann es mir im offenen Gewässer gar nicht schnell genug gehen. Schon gar nicht in den Meeren oder Ozeanen dieser Welt!

Wenn ich manchmal am Beckenrand im Schwimmbad sitze und keine Lust habe, schließe ich einen Moment die Augen. Die Geräusche um mich herum verblassen. Ich höre in Gedanken einen Song:

„Standing on the shore,…“.

Im Gegensatz zum weiteren Songtext höre ich keinen Krach. Ich höre Wellenrauschen. Vielleicht den Wind,… So wie den Wind vom Golf.

Panama City Beach Spring Hill Suits Hotel from water travel blog

Die Küste vom Golf von Mexiko konnte ich bereits letztes Jahr einige Tage das erste Mal an der Westküste von Florida in Clearwater und Saint Petersburg bewundern. Dieses Jahr hatte ich mehr Zeit dafür im Nordwesten. Die Strände sind langezogen, schneeweiß und unfassbar feinkörnig. Entsprechend klar ist das Wasser, wenn es nicht gerade von intensiven Wellen oder Strömungen aufgewirbelt wird. Kilometerweit kann man immer parallel zum Strand schwimmen. Bis Ende Oktober ist offizielle Badesaison, in der auch die Rettungstürme besetzt sind.

Wasser, offene Gewässer liebe ich respektvoll. Ich würde nie ohne „Sicherheitsleine“ zum Freiwasserschwimmen aufbrechen. Entweder es begleitet mich meine Familie mit dem Boot oder wartet beobachtend am Strand. Alternativ habe ich meine Schwimmboje mit. Erst neulich beobachte ich mit meiner Familie ein Pärchen in Seenot. Eine erschreckende Szene, obwohl sie beide in Reichweite des rettenden Ufers waren. Ich hörte in diesem Jahr wieder Geschichten von Schwimmern, die nicht wieder aus einem See kamen. All das macht mir jedes Mal bewusst, dass man auch als erfahrene Freiwasserschwimmerin, die sich hunderte Meter, ja Kilometer weit vom Ufer entfernt, nicht gegen alles gewappnet ist. Deshalb geht die Sicherheit natürlich vor, was nicht nur mir sondern vor allem auch meiner Familie ein einigermaßen gutes Gefühl gibt. Aber zurück zu den wunderbaren Erlebnissen!

Das ganze Jahr über herrschen eigentlich immer wieder Schwimmbedingungen im Golf von Mexiko. Wenngleich es in den Herbst- und Wintermonaten empfindlich kalt werden kann. Aber kein Vergleich zu unseren Temperaturen. Ich hatte Glück, auch wenn ich auf meinen Neoprenanzug nicht hätte verzichten wollen. Obwohl ich mich auffällig oft in Strandnähe aufhielt.

Außerdem lässt es sich damit zusammen mit dem Auftrieb, den das Salzwasser gewährt unheimlich gut dahinschweben. Ohne, dass man sich in seiner Nebensaison übermäßig selbst bei intensivem Wellengang verausgaben muss. An einem der Tage war es angenehm still dort draußen im Golf von Mexiko. Leichte Wellen, milder Wind, traumhaftes Wasser, ein Strand in Sichtweite, zu dem es sich wunderbar parallel entlang schwimmen ließ.

Triathlon Training Travel Blog Panama City Beach

Die seichten Wellen machten besonders Spaß bei diesem Freiwasserschwimmen. Ich konnte durch sie hinausschwimmen, hineinspringen und. Beim Rauskommen ließ ich mich von den Wellen schieben, umspielen und glitt auf der Wasserkante bis zum Strand.

Angezogen und bereit für das Schwimmtraining stand ich regelmäßig am Strand, grub meine Füße in den Sand und genoss das Gefühl vom Wasser umspielt zu werden. Naja. Eigentlich freute ich mich jedes Mal riesig, wieder dort hinein zu dürfen. Oft konnte ich es gar nicht abwarten. Selbst mit dem Wissen, am nächsten Tag wieder direkt aus dem Zimmer oder dem Bett zu fallen und abzutauchen. Nicht selten bekam ich einen ordentlichen Schock, wenn ich meinen Neoprenanzug „flutete“. Also ein oder zwei Mal Wasser vom Hals bis zu den Füßen durchlaufen ließ. War der Teil aber erst einmal geschafft, konnte ich hineinspringen.

Der Spaß kam von ganz allein bei so herrlichen Bedingungen. Wenn es nicht gerade absolut ruhig war, ging es beim Rausschwimmen gegen die Wellen mit ordentlich Auf und Ab hin und her. Das konnte ich hin und wieder umgehen. Denn vor dem Hotel hatte sich eine weitläufige Schneise gebildet. Eine Sandbank bildete einen schmalen Fluss, den auch andere Triathleten die Tage für ihr Training nutzten. So musste man nicht weit hinaus waten, sondern konnte fast neben den Spaziergängern im deutlich wärmeren Wasser sein Schwimmtraining absolvieren. Die Schneise war so tief, dass man ganz entspannt mit einem Köpper hineinspringen konnte.

Einen Tag vertrieb ich beim Reinhopsen einige Möwen, am anderen Pelikane und einen gar nicht so kleinen Rochen, der sich im knietiefen, warmen Wasser halb im Sand vergraben hatte. Wie ich aber während des Schwimmens etwas später so einen Armzug nach dem anderen machte, schauen mich auf einem Mal zwei winzige Augen an. Nichts Spektakuläres. Aber dank seiner Neugierde und Anhänglichkeit ein entzückender Begleiter, der mir das Freiwassertraining an jenem Tag versüßte. Er schwamm Richtung Strand. Ich hinterher und umgekehrt.

Fisch unter Wasser

Mit jeder meiner Bewegung sah er zwar zappelig aus, aber nicht erschrocken. Er zog so wie ich seine Bahnen. Schwamm entspannt auf und ab. Kam immer wieder zurück und suchte wortwörtlich meinen Wasserschatten auf. Wartete, während ich meinen Spaß mit den Wellen hatte und im flachen Wasser herumtobte. Übrigens ja, ganz allein, ohne andere Badegäste. Off Season im Triathlon kollidierte mit Nebensaison der Reisebranche. Irgendwann kam ich zurück ins Tiefe, machte erneut einige Armzüge und da war er wieder. Dieses Mal nicht allein. Fischi hatte einen Freund mitgebracht. Plötzlich sahen mich vier Augen ganz entspannt und neugierig an.

 

5 GRÜNDE, DIE AUCH DIR LUST AUF FREIWASSERSCHWIMMEN MACHEN

So entspannt und frei wie sich Fischi fühlt, so frei und entspannt fühle ich mich beim Freiwassertraining.

Freiwasserschwimmen kann eine wunderbare Erfahrung sein. Vorausgesetzt natürlich, ich befolge Sicherheitsregeln und habe mich mit dem Gewässer und aktuellen Bedingungen vertraut gemacht! Share on X

Aber es gibt tatsächlich noch weitere Gründe neben Fischi, warum das Schwimmtraining im offenen Gewässer für unglaublich viel Freude sorgen kann!

Triathletin beim Freiwasserschwimmen

  • Ruhe & Entspannung sorgen für einen geradezu meditativen Zustand. Es ist für mich eine Entlastung vom Alltag. Das trifft allgemein auf das Schwimmen zu. Aber im Freiwasser lässt es sich besonders gut entspannen. Ich bin im Hier und Jetzt, genieße die Ruhe, selbst in absoluter Anstrengung.
  • Mit der Natur verbunden sein. Die Natur gestattet dir hier etwas Unglaubliches. Da du sprichwörtlich in ein Element abtauchst, bist du wie nirgends sonst mit der Natur verbunden.
  • Es ist einfach und kostengünstig. Wenn du nicht gerade in kalten Gewässern und sehr lange unterwegs bist, brauchst du keinen Neoprenanzug. Eine Schwimmbrille und ein Schwimmoutfit reichen aus, um auch mal spontan eine Trainingseinheit einzuschieben. Das macht Freiwasserschwimmen zu einem recht einfachen und kostengünstigen Wassersport.
  • Nirgendwo anders kannst du so frei schweben. Wenn du nicht gerade der NASA oder einem anderen Raumfahrtprogramm angehörst, ist Freiwassertraining mit eine der wenigen Sportarten, die dir ermöglich allein, frei zu schweben. Da gibt es nur dich und das Wasser. Hast du schon einmal nach einem intensiven Training auf dem Rücken wie beim Schneeengel-Machen im Wasser gelegen und den Himmel angestarrt? Unbedingt ausprobieren!

Reiseblogger Schwimmen im Golf von Mexiko

  • Zum Abschluss ein nicht gerade sexy Grund für das Freiwasserschwimmen, aber ein ganz pragmatischer: effektives Training für Wettkampf im Open Water. Wer in Wettkämpfen im Freiwasser unterwegs sein möchte, sollte das vorher schon einmal das ein oder andere Mal ausprobiert haben. Nicht zuletzt, um unangenehmen Überraschungen vorzubeugen.

Ganz subjektiv am Ende muss ich noch einmal von dem Funkeln der Sonnenstrahlen im Wasser und über Wasser schwärmen. Dieses Flackern unter Wasser. Die Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg in die Tiefe suchen,… Wie gern die bei jedem Armzug über Wasser beobachte, wie sich das Licht in den einzelnen Wassertropfen von meiner Hand und meinem Arm bricht. Bist du schon einmal im Regen geschwommen? Ein genauso schönes Erlebnis!

Welche Erlebnisse hast du schon einmal im Freiwasser gehabt? Gibt es für dich vielleicht zusätzlich zu meinen noch weitere Gründe, warum Freiwasserschwimmen so herrlich ist? Wagst du dich immer gern raus? Was sind die größten Hürden für dich?

Kennst du schon meine anderen Schwimmgeschichten oder den Beitrag über mein Training entlang der Glasfassaden einer besonderen Metropole? Dann schaue dir doch diesen Beitrag mal an: Chicago Skyline Swimming im Lake Michigan.

Wie in Chicago und in meiner ganzen Triathlon Saison begleitete mich der Garmin Forerunner 945 und Arena Neoprenanzug mit Shark Attack Mitigation System, das die auffällige Musterung erklärt. Bei der Sonne, wie sie am Golf von Mexiko brennt und sich im weißen Sand reflektiert, der im Wasser wie tausend Sterne funkelt, ist die getönte und verspiegelte Lamora Profi Schwimmbrille* die beste Wahl!

Freiwasserschwimmen unter Wasser Aufnahme

Alle hier gezeigten Fotos wurden von Oliver erstellt. Die Rechte an diesen Aufnahmen liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung ist nur in Absprache mit uns möglich.

3 Gedanken zu „Schwimmgeschichten: 5 Gründe, die dir Lust auf Freiwassertraining machen“

  1. „Mit der Natur verbunden sein“
    Wenn man mit Neo schwimmt, ist doch eigentlich genau das Gegenteil der Fall. Man schottet sich vor der Natur und den Bedingungen ab, anstatt sie anzunehmen und zu lernen, damit umzugehen. Eigentlich gibt es keine unnatürliche Art zu schwimmen als mit Plastikhaut.

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    • Hallo Michael,

      ich bin fest der Überzeugung, dass sich jeder für der Natur so annähern sollte, wie es ihm gut tut. Kurze Einheiten in offenen Gewässern auch bei sehr kalten Temperaturen wie unter 17° sind vielleicht möglich und antrainierbar. Das genussvolle Schwimmen über längere Distanzen und Zeiten beispielsweise auch in den Ozeanen dieser Welt, aber selbst auch in heimischen Seen, wäre zumindest für mich dann nicht ohne Neoprenanzug denkbar. So lässt sich außerdem auch ganz wunderbar die Schwimmsaison zeitig im Frühjahr starten und bis in den Herbst hinein verlängern.

      Antworten
      • Klar kann das jeder handhaben, wie er möchte. Was mich einfach generell etwas stört, und das bezieht sich nicht nur auf’s Schwimmen ist, dass immer weniger Leute bereit sind, das eigentlich Notwendige für eine Sache zu investieren und stattdessen mit immer mehr Hilfen dieses Manko ausgleichen. Ich hab keine Lust auf dem Rad etwas zu trainieren, will aber trotzdem zügig unterwegs sein, also gibt’s ein E-Bike. Ich bin nur ein durchschnittlicher Bergsteiger, möchte aber mal auf einem tollen Gipfel stehen, also schließe ich mich einer „Touristen-Expedition“ an, wo ich selbst kaum mehr etwas tun muss und alles komplett mit allem technischem Schnick-Schnack für mich durchgeplant ist. Oder eben auch, etwas Kaltwassergewöhnung ist mir zu unangenehm, also Schwimme ich selbst bei z.B. eigentlich noch ziemlich warmen 18 Grad im Neo.
        Das ist meiner Meinung einfach ein gesellschaftliches Thema, weil jeder nur noch vordergründig erleben oder „dabei sein“ möchte, evtl. auch nur um auf Facebook zu zeigen, was er tollen geschafft hat. Das worum es wirklich geht, auch die eigentliche Leistung hinter einer Sache ist aber überhaupt nicht mehr wichtig.
        Um nochmal zum Freiwasserschwimmen zurückzukehren:
        Früher als noch keine Neos zulässig waren, gab es bei Wettkämpfen 16 Grad als Temperaturuntergrenze (ist glaube ich auch jetzt noch so). Auch bei 20km oder mehr. Und teilweise wurde das dann noch „schöngemessen“ um einen Wettkampf stattfinden lassen zu können (14-15 Grad sollen durchaus vorgekommen sein). Das soll jetzt nicht heißen, dass generell früher alles besser war, aber für mich ist die Essenz des Freiwasserschwimmens, sich mit den Bedingungen auseinandersetzen zu müssen, sonst kann man ja gleich im Becken bleiben. Nicht umsonst schwimmt keiner der ernst genommen will den Ärmelkanal oder ähnliches mit Neo. Leider wird mittlerweile eben vieles weichgespühlt, auch aus kommerziellen Gründen, gerade auch im Breitensportbereich, wo eine immer größere Masse bereit ist, immer mehr Geld in die Hand zu nehmen. Man kann teures Equipment verkaufen und dieses ermöglicht mehr Teilnehmer, also gleich doppelt verdient. Das muss man nicht generell schlecht finden, schließlich nehmen ja auch gerne Leute teil, die es ansonsten nicht machen würden. Aber genauso wenig muss man eine Entwicklung, die eine Sportart in ihren Grundzügen verändert gut finden.

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