Perfekt für ein Picknick im bunten Herbst: mein gold-gelbes, veganes Apfel-Schmalz mit Röstzwiebelchen und Kürbiskernen. Pikant und gleichzeitig so lieblich fein, dass man es allein auf einem Schnittchen verteilen oder als würzigen Aufstrich für Sandwiches verwenden kann. Auch in Kombination mit frischen Kräutern oder Tomatenscheiben schmeckt es unglaublich lecker.
Vielleicht liegt es am Herbst und nahendem Winter, aber mein Körper verlangte neulich mal wieder nach einem Mandel Chia Brot, das ich schon so lange nicht mehr gebacken hatte. Dazu wollte ich unbedingt einen Aufstrich aus Kokosfett. Ich entschied mich für eine Art Schmalz, auch wenn sich meine Familie absolut gegen diesen Begriff wehren würde. Vegan und Schmalz geht irgendwie nicht für sie zusammen. Aber glaubt mir, es ist köstlich, erinnert wirklich an Schmalz und die Grundlage ist tatsächlich das Familienrezept.
Alle Bilder könnt ihr zur Vergrößerung anklicken.
Das Basisrezept des Brotes findet ihr hier: Saftig & lecker: Low Carb Mandel Chia Brot (vegan & glutenfrei). Ich habe es für diesen Beitrag etwas abgewandelt, um den Geschmack ein wenig zu verändern und es etwas kerniger werden zu lassen.
Zusätzlich zu den Zutaten, die ich im Basisrezept zusammenstellte, habe ich folgende Zutaten hinzugegeben:
3 EL Quinoa Flocken (Ich habe sie im Biomarkt gefunden. Sie schmecken auch sehr köstlich als Alternative zu Haferflocken im Porridge.)
3 EL Kokosmehl
3 EL Tahini (Sesammus)
3 EL Kürbiskerne
1 EL Apfelessig (dann geht das Brot ein klein wenig mehr, weil das Apfelessig das Natron unterstützt)
Die Masse des Brotes wird so etwas mehr. Deshalb lasse ich es immer 10 Minuten länger im Ofen. Extra Chia Ei benötigt ihr nicht. Das Sesammus hält die Masse ebenfalls zusammen.
Nun aber zum eigentlichen Anlass des Beitrages: das Apfel-Schmalz!
Ich kann mich noch an Kindertage erinnern, als ich frisches Gänseschmalz bei meinen Urgroßeltern gegessen habe. Natürlich nicht pur, sondern auf frischem Mischbrot und mit Zucker. Mal davon abgesehen, dass es irrsinnig lecker war, kann ich es mir aber mittlerweile geschmacklich gar nicht mehr vorstellen. Mehr als zwanzig Jahre Vegetarier zu sein, lässt all die Erinnerungen daran und viel mehr sehr verblassen. Schmalz war aber auch damals schon ein Produkt, das es als vegetarische Variante im Reformhaus gab. Es war und ist eine seltsame Mischung aus vielerlei Fetten. Mittlerweile bin ich nicht nur Vegetarier sondern verzichte auch auf fertige Lebensmittel. So kommen Margarine und Co. auch nicht mehr mit nach Haus. Wenn ich ein Brot essen möchte, gibt es als Aufstrich meist dünn Kokosfett oder Avocado. Beides ist sehr neutral im Geschmack und kann lieblich und salzig kombiniert werden. Um eine Alternative dazu zu haben, bin ich auf die Idee mit dem veganen Schmalz gekommen. Es kann pur auf’s Brot geschmiert werden oder wie oben erwähnt auch mit Kräutern oder Gemüsestreifen kombiniert werden.
Während das Brot nicht so recht in die Kategorie ‚Eiswuerfel Im Schuh kocht schnell‘ passt, ist das vegane Apfel-Schmalz super leicht zubereitet. Selbst wenn ihr euch für verschiedene Variationen entscheidet. Ich schätze in fünf Minuten habt ihr es fertig im Glas. Nach etwa zwei Stunden im Kühlschrank ist es bereit für den Verzehr.
Achtet darauf, dass ihr eine gute Qualität für euer Kokosfett und Leinöl wählt.
Beides sind die Grundzutaten für das Schmalz. Sie können auch hervorragend zu einem ganz neutralen Aufstrich vermengt werden, wenn ihr keine weiteren Zutaten wie Äpfel, Zwiebeln, Kräuter und Gewürze dazu nehmen möchtet.
Ich kannte Leinöl vor einigen Jahren nur als herbes Öl, das mir gar nicht schmecken wollte. Bis mir ein Freund ganz frisches, kaltgepresstes Leinöl von einem Brandenburger Bauern mitbrachte. Es verging einige Zeit und zu Weihnachten fand ich einen lokalen Anbieter, der sein Leinöl auf einem nahegelegenen Bauernhof in Bioqualität und ebenfalls ganz frisch gepresst verkauft. Es macht nicht nur geschmacklich einen riesigen Unterschied. Das Öl ist viel zähflüssiger als Öle aus dem Supermarkt. Außerdem leuchtet es ganz wunderbar golden. Gleiches gilt für Kokosfett. Seit Jahren bestelle ich mittlerweile bei der Ölmühle Solling. Ein Liter kaltgepresstes und fair gehandeltes Bio Kokosfett in einem schönen wieder verschließbaren Bügelglas. Es ist so lecker, dass man es pur löffeln kann.
Wenngleich Kokosfett fast ausschließlich aus gesättigten Fettsäuren besteht, ist es so wie Leinöl äußert wertvoll für uns und unseren Körper. Vorausgesetzt wir übertreiben es nicht. Kokosfett kann den Stoffwechsel anregen und wirkt antiseptisch, antibakteriell und entzündungshemmend. Es kann äußerst schnell vom Körper aufgenommen und verarbeitet werden, so dass es uns zeitnah Energie schenkt. Zudem benötigt unser Körper keine wertvollen fettspaltenden Enzyme für die Aufspaltung, was es sehr bekömmlich werden lässt. Leinöl hingegen ist eine der bestellen Quellen für Omega-3-Fettsäuren, viel mehr als man im Fisch vorfindet.
Veganes Apfel-Schmalz mit Röstzwiebelchen & Kürbiskernen
Z U T A T E N • B A S I S R E Z E P T
Kokosfett und Leinöl im Verhältnis 3:1 ist die Basis und funktioniert wunderbar auch allein als Aufstrich.
- 180 ml Kokosfett
- 60 ml Leinöl
- 1 kleiner Apfel
- 50 g Zwiebel
- 3 TL Kürbiskerne
- 1 TL Kurkuma
Z U T A T E N • V A R I A T I O N S M Ö G L I C H K E I T E N
Zusätzlich zum Basisrezept oder als Ersatz für den Apfel, die Zwiebel, Kurkuma und die Kürbiskerne empfehle ich:
- getrocknete Kräuter wie Majoran (unglaublich pikant; hervorragender Solokünstler im veganen Schmalz)
- Rosmarin, Koriander und Thymian schmecken aber ebenfalls sehr lecker darin
- Sesam und gehackte Mandeln sind leicht geröstet ebenfalls sehr zu empfehlen
Z U B E R E I T U N G
Zwiebel, Apfel und Kürbiskerne klein schneiden/hacken. Ich bevorzuge alles etwas rustikaler und schneide alles nur grob klein. Kokosöl im Wasserbad zum Schmelzen bringen. Einen Teelöffel in eine Pfanne geben. Gehackte Zwiebeln andünsten. Klein geschnittenen Apfel und Kürbiskerne hinzugeben. Alles goldgelb andünsten und abkühlen lassen. Abschließend Kurkuma und Leinöl unterrühren, in ein Glas füllen und im Kühlschrank fest werden lassen.
Das Schmalz hält sich bei mir im Kühlschrank länger als zwei Wochen.
Ich freue mich sehr, wenn ihr das Rezept selbst ausprobiert und eure Variationen mit mir auf Facebook, Twitter, Pinterest, Instagram oder Google+ teilt.
Viel Spaß beim schnellen Zubereiten und anschließend guten Appetit!
Din/EiswuerfelImSchuh
Das Schmalz ist auch aus dem Kühlschrank heraus durch den hohen Anteil an Leinöl streichfähig. Gern könnt ihr natürlich mehr oder weniger Gewürze, Kräuter, Zwiebel und Äpfel hinzugeben. Ganz wie es euch schmeckt.
Nicht vergessen, bald ist Weihnachten. Wenn ihr ein schönes Gläschen habt, bindet eine Schleife und einen Tannenzweig drum und verschenkt euer Schmalz. Es macht sich auch sehr gut als leckeres Gastgeschenk.
Merkt ihr auch, dass ihr mehr Lust auf deftiges Essen habt? Habt ihr vielleicht auch Lust auf ein veganes Schmalz? Dann viel Spaß beim Zubereiten. Habt ihr bereits eins meiner Rezepte ausprobiert?
Mehr Rezepte findet ihr auf meiner Unterseite Gesundkost oder in der Kategorie Eiswuerfel Im Schuh kocht schnell.
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Alle hier gezeigten Bilder wurden von mir erstellt. Die Rechte an diesen Bildern liegen ebenfalls bei mir. Eine weitere Nutzung dieser Bilder ist nur in Absprache mit mir möglich.
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..‚Din‘ ist Gründerin von Eiswuerfel Im Schuh
Als Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett. Ich freue mich, mit dir auf Facebook, Twitter, Pinterest, Instagram und Google+ in Kontakt zu bleiben.
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Als Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett.
Über-nices Rezept!! Zufällig hab‘ ich alles da! Ich mach‘ mich gleich ran!!!
Thx & train on.
P.S. Brandenburgisches frisches Leinöl ist wirklich ein kleines Träumchen! Zwar nicht derselbe Geschmack aber ebenso „löffelnswert“ wie Oma’s süßer Hustensaft von früher.
Hallo Sören,
das ist ja der Hit! Dann viel Spaß beim schnellen zubereiten.
Oh, ja der Hustensaft. Sluuurp!
OMNOMNOM. Was für eine mega Zusammenstellung. Muss ich nachkochen. Alles da außer Leinöl, und das auch gleich auf die Einkaufsliste für morgen gesetzt 😉
Hast du gutes Leinöl bekommen. Ich finde das von Alnatura auch sehr schmackhaft, wenn ich es nicht zum Bauern schaffe oder der Bauern-Weihnachtsmarkt mal wieder auf sich warten lässt.
Ohlmühle Solling 🙂 Gerade heute morgen fragte Herr O., warum wir nix mehr dort ordern würden. Und ich: Hach, ich hätte da doch gleich ne Einkaufsliste 😀
Das schmeckt auch gut, ja. Meine Einkaufsliste ist auch jeden Mal für sie ewig lang.
yummi, wird demnächst mal ausprobiert!! danke für diese Inspiration!
Super gern. Lasst es euch schmecken!
klingt super lecker …!
Das ist es auch wirklich. Wenn das nächste Brot im Ofen ist, mache ich mal wieder ein Gläschen.
So, ich hab´s getan! Gleich mal in doppelter Menge wie oben angegeben und ich muss sagen, WOW!
Diese Kombination ist ein Träumchen, genau mein Geschmack. Ein Glück hab ich nun 700ml 🙂
Sozusagen doppelt gut. Oh wie lecker! Wenn mein nächstes Brot aus dem Ofen kommt, versuche ich es mal mit Bärlauch. Ich bin sehr gespannt.
Dann lasse dir mal dein extra großes Gläschen schmecken! Freut mich sehr, dass du das Rezept magst.