Das Winterloch ist dunkel und grau. Wie manche Tage, die so gar nicht nach draußen locken. Irgendwie fühlt sich diese kalte Jahreszeit in ihren letzten Zügen mit all ihren Stürmen, Minusgraden und düsteren Tagen wenig reizvoll an. Auch wenn die ersten Frühlingsboten längst auf einigen Wiesen zu sehen sind – ist das schon ein Anreiz, wieder mit etwas zu beginnen, was wir über den tristen Winter mit allerlei Ausreden beiseite gelegt haben? Oder zumindest vernachlässigten?
Du kennst diese Momente. Der Fernseher läuft. Das Buch in der Hand, spannender als das was da draußen passiert. Oder das Nichtstun ist unglaublich entspannenden, während sich das Sofa so bequem wie schon lange nicht mehr anfühlt. Dabei sollte doch dieser Tag zeitig mit viel Energie beginnen! Der Weg zum Fitnesscenter fühlt sich viel zu weit an. Um die Laufschuhe zu schnüren, müsstest du vom Sessel runter…
Es gibt unterschiedliche Gründe, warum wir mit dem Sport beginnen und wieder aufhören. Warum wir plötzlich liebend gern mit dem Rennrad unterwegs sind und dann wieder nicht. Es kann sein, dass wir es unserer Gesundheit zuliebe irgendwann einmal angefangen haben. Dass wir uns einfach lebendiger und besser fühlen wollen. Oder unsere Freizeit sinnvoll nutzen, nach einem stressigen Arbeitsalltag abschalten oder gar ein größeres Ziel verwirklichen möchten.
Mehr Aktivität im Alltag und das ohne Qualen, kann so einfach klingen. Genauso wie endlich wieder mehr Training nach dem Winterloch! Ich freue mich vermutlich genauso sehr darauf wie du, nicht mehr sieben Lagen beim Rad- oder Lauftraining zu tragen. Die trüben Tage haben hoffentlich bald ein Ende! Bis der Frühling so richtig in Schwung kommt, habe ich einige kurze Tipps, um die Bewegungs- und Trainingslaune weiterhin hoch zu halten!
Geht es dir wie mir auch nicht schnell genug mit dem Umschwung vom Winter zum Frühling? Ich bin super vom letzten Ironman über die Off-Season in das Wintertraining eingestiegen. Auch wenn nach wie vor so einige Stunden auf meiner Venu Sportuhr pro Woche gesammelt werden, ist die Motivation nichts im Vergleich zur warmen Jahreszeit. Das Wintertief ist ein Winterloch geworden und ich kann es nicht mehr abwarten, bis die Tage endlich mild sind!
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Neben dem Training merke ich aber auch jedes Jahr, wie ich es mir bequem gemacht habe.
Zum Beispiel in Bergen von Arbeit. Und so habe ich die perfekte Ausrede, kaum ein paar hundert Schritte am Tag zu gehen; die abendliche Yin Yoga Session zu skippen; morgens lieber direkt an den Schreibtisch zu gehen oder den Weg zur Arbeit als Radtraining anzusehen und dann nichts mehr zu machen. Oder doch Training eventuell, aber bloß nicht mehr Alltagsfitness…
Natürlich können wir uns Ziele setzen. Oft ist das jedoch genau der Grund des Scheiterns. Zu hoch gesteckte oder zu viele Ziele! Wie wäre es stattdessen, wenn wir uns zunächst unseren ganz normalen Alltag anschauen, um genau dort anzusetzen? Mir hilft es unglaublich, wenn ich erst einmal meine Faulheit überwinde. Selbst wenn es nach wie vor erst mitten am Vormittag hell wird und der Nachmittag kaum länger wurde. Steigt die Stimmung im Alltag und bewege ich mich langsam weg von der Bequemlichkeit, verbessert sich oft auch mein Allgemeinbefinden. Mir ist durch wirre Arbeitszeiten den kompletten Winter über die (Trainings)Routine ein klein wenig abhanden gekommen.
Ständig auf der Rolle bei künstlichem Licht zu trainieren oder dick angezogen auf dem Rad zu sitzen, zerrt nicht nur an der Stimmung und den Nerven sondern auch am Willen.
Deshalb heißt es wieder zurück zu den Basics, zurück zum Alltag und vor allem zurück zu einfachen Tipps, die etwas mehr Fitness im Alltag versprechen und wie beiläufig funktionieren. Um so die Stimmung, die Routinen, den Willen anzufeuern und die Nerven zu schonen, bis wir endlich wieder komplett in kurz kurz unterwegs sein können!
Das Winterloch mit einer schnellen Umsetzung im Alltag überwinden
Lote die einfachen Möglichkeiten in deinem Alltag aus. Dafür benötigst du kein weiteres Fitness-Equipment oder extra Termine! Auch wenn es banal klingt, aber diese kleinen Veränderungen können bereits einen großen Unterschied machen. Treppen steigen, täglich 10.000 Schritte gehen, alle Bus- oder Autowege mit dem Rad absolvieren, die Arbeit im Stehen statt im Sitzen absolvieren, bei jedem Telefonat aufstehen und gehen,… All das sind die am schnellsten umzusetzenden Fitnessziele.
Ich habe mir deshalb im Büro einen Stehschreibtisch hinstellen lassen. Was aber leider noch viel zu selten heißt, dass ich wirklich stehe. Aber es ist ein einfach Schritt in die richtige Richtung.
Du findest bestimmt auch in deinem Leben Möglichkeiten und Zeitfenster, um diese kleinen alltäglichen Fitnessschritte nach und nach zu erweitern. Du schaust immer zur gleichen Zeit fern? Nutze diesen Moment oder einen Teil davon für kräftigende Übungen oder zum Dehnen. Oder lasse es doch den TV aus und rolle dir zur Abwechslung die Yogamatte aus. Beginne mit sinnvollen Änderungen, ohne zu schnell zu viel zu wollen. Kennst du ja vermutlich von deinem Trainingsplan. Schließlich wollen wir ja nicht gleich vom Winterloch in die Frühjahrsmüdigkeit fallen. Damit setzt du eine solide Basis ohne viel Druck, um zeitnah auch abseits deines Trainingsplans Erfolgserlebnisse zu feiern.
Zwischenschritte erkennen & Erfolge wahrnehmen
Oft sind es die kleinen Dinge, die tatsächlich mit uns passieren, wir leider nur zu selten wahrnehmen. Insbesondere, wenn wir demotiviert im Winterloch stecken. Stelle dir ganz bewusst die Frage, was dein eigentliches Ziel ist und welche Zwischenschritte es auf dem Weg dorthin geben kann. Besonders wichtig ist es, dass du dir ein für dich realistisches Ziel setzt, das dich zudem begeistert. Wenn Du bereit bist, etwas verändern zu wollen, wird dich diese Begeisterung sowohl zu deinen Zwischenschritten als auch zum entfernteren Ziel führen. Auch das ist sicher nichts Neues, wenn du schon einmal einen (Trainings)Plan verfolgt hast. Aber gerade neben dem normalen Training auch noch etwas zusätzlich zu machen, kann eine echte Hürde sein, oder?
Eigentlich bin ich von Natur aus faul. Ja, ich würde mich als faule Triathletin bezeichnen. Ich mache alles super gern nach Plan. Im Winter muss ich mich sehr sehr oft dazu motivieren. Aber nur selten komme ich auf die Idee noch etwas zusätzlich zu machen. Wenn es nicht gerade meine wunderbaren, langen Trainingsausfahrten mit meinem Flitzer sind! Denn die können im Sommer schon mal etwas länger dauern, als mit der Trainerin ausgemacht.
Aber die Freude am Umsetzen der Wege zu Zwischenzielen im Zusammenspiel mit kleinen Erfolgen können dir langfristig die nötige Motivation und Energie schenken, um durchzuhalten. Auch im (wirren) Alltag! Du wirst Selbstvertrauen für das weitere Verfolgen deiner alltäglichen Fitness sammeln. Zudem minimierst Du mit jedem Erreichen eines Zwischenschritts nach und nach die Möglichkeit zu scheitern.
Und ja, genau dabei war mir in den vergangenen Wochen auch die Garmin Venu 2 eine enorme Hilfe. Denn mit ihr habe nicht nur meine „mehr Schritte“-Ziel im Arbeitsalltag im Blick gehabt, sondern konnte auch die „mehr Wasser trinken“-, „weniger Stress haben“-, „regelmäßig Atemübungen absolvieren“, „mehr und besser schlafen“-Ziele angehen!
Beständig sein
Es bleibt natürlich die Frage, wie wir langfristig mehr Fitness in unseren Alltag bringen können. Denn in einem ganz normalen Alltag, Motivation zu finden und Durchhaltevermögen zu beweisen, kann uns auf ungeahnte Weise herausfordern. Da wäre ich auch wieder bei der faulen Triathletin ankommen,… Tatsächlich brauchen wir aber beides. Denn der Schlüssel zu einer verbesserten Fitness und einem Wohlbefinden in und mit unserem Körper ist die fortlaufende Beständigkeit. Bei mir ist das ganz einfach im Sommer möglich, wenn ich Woche für Woche ein Mal auf mein Fuji steige und meine lange Landrunde drehe! Und damit komme ich zu Routinen.
Denn Gewohnheiten sind für mich die Helden der Motivation. Die Antwort auf die Frage, warum man das jetzt noch gleich machen soll, lautet dann nämlich ganz einfach: weil es schon immer so ist.
Routinen & Gewohnheiten nutzen
Gewohnheiten und Routinen können ein kraftvolles Hilfsmittel sein, damit du mehr Bewegung in deinen Alltag bringst. Aber mache dir bewusst, dass diese dich genauso gut ausbremsen können. Du gehörst auch zu denen, die gern den Wecker morgens zwei, drei Mal pausieren? Dabei hattest du dir doch gerade noch vorgenommen, nicht das Auto oder den Bus zu nehmen, sondern zu Fuß zu gehen oder endlich wieder mehr mit dem Rad zu fahren. Oder du gehörst zu den Schnellaufstehern wie ich, die dann sofort den Tag beginnen, mit Feierabend alle Energie verarbeitet haben und dann zu unmotiviert sind, noch die kleinen Ziele des Alltags zu erreichen oder gar das immer und immer wieder geschobene Training zu absolvieren.
Niemand sagt, dass es einfach ist, täglich an Zielen festzuhalten. Bringst du aber Bewusstsein für die Dinge auf, die dich davon abhalten, deine Trainings- und Fitnessziele zu erreichen, wirst du Lösungen finden. Du kannst neue Gewohnheiten entstehen lassen! Denn vermutlich ist es nicht das 10 Minuten frühere Aufstehen sondern das wieder viel zu spät zu Bett gehen, das dich von dem frühen Tagesbeginn abhält. Oder?
Unterstützer suchen
Eine Stütze für deine neuen Fitness-Vorhaben können feste Termine und „Mitläufer“ oder „Mitfahrer“ sein. Sich bei seinen Zielen unterstützen zu lassen, kann so viel Wert sein. Unterstützer sind eine weitere tragende Säule auf dem Weg zum Erreichen deiner großen und kleinen Aktivitätsziele.
Ich war die Tage erst wieder gezwungenermaßen nach der Arbeit allein beim Schwimmtraining. Irgendwie ging es, aber irgendetwas in mir hat sich echt angestellt. Da stehe ich doch lieber morgens um 5 auf, um halb sieben beim Schwimmen zu sein! Wir müssen etwas finden, was für uns persönlich vor allem im Winterloch funktioniert. Wir sind alle so unterschiedlich! Um den kleinen Erfolg zwischendrin, um sportliche oder einfach Gesundleben-Ziele in deinen Alltag zu bringen, brauchen wir unseren ganz eigenen Weg, den wir aber zusammen finden können.
Hast du Tipps, die für dich wunderbar funktionieren? Was hat sich für dich in deinem Alltag bewährt? Wie gehst du mit dem Winterloch um?
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Als Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett.