Laufgeschichten: Retro Running Day 2013 hält Überraschung bereit

Wie bereits im vergangenen Jahr, gibt es natürlich auch in diesem Frühling einen kleinen Bericht zum Retro Running Day von mir. Retro Running ist, wenn Läufer plötzlich den Rückwärtsgang einlegen; wenn sie nicht mehr nach vorn, sondern nach hinten schauen; wenn sie ihre Muskeln vom normalen Vorwärtslauf mal ganz anders fordern; wenn sie herumalbern und noch mehr Spaß als sonst haben. 

Nachdem ich den Vormittag auf dem Rennrad verbracht habe und da schon etwas quengelig war (ja, ab und an kommt das Mädchen in mir durch und jeder ist gut beraten, mir etwas reichen zu können, was gegen Unterzuckerung und müde Intervallbeine hilft.), wollte ich mich am Nachmittag einfach nur ein paar Meter bewegen. Etwas Laufspaß ganz ohne Uhr, Zeit und Tempo vor Augen. Das Timing des Retro Running Day war also perfekt. Es bot sich an, passend zum “Anderen” auch neue Wege zu gehen. Hier und da immer mal wieder rückwärts zu laufen und kleine Schleichwege entlang zu traben, die ich noch nicht kannte.

Ein Birkenwäldchen, ein verlassener Weg mit unheimlich viel Gestrüpp, ein weiterer Weg. Kleine Stufen rückwärts hoch, stolpern (übrigens kein Phänomen, dass bei mir nur beim Rückwärtslaufen auftritt. Vorwärts kann ich das genauso gut!), weiter zu einem Teich, vorwärts die höheren Stufen hochgehüpft. Ein Tor! Ein Berg, den ich noch nie gesehen hatte. Obwohl ich häufig nur wenige Meter entfernt entlang laufe oder mit dem Rennrad auf dem Weg raus aus der Stadt bin. Ein kleiner vorgelagerter rechteckiger Teich mit einem Entenzugang, Ministufen, ein kleiner Garten.

Ich hebe meinen Blick, starre die Stufen an. Gut, ok – wenn man schon so eine Entdeckung in seiner Nachbarschaft macht, muss man wenigstens auch mal rauf. Vorwärts. Gedenktafeln rechts und links von den Treppen, erinnern an Otto Lilienthal, der am 29. Juni 1895 einige Flugversuche von diesen Fliegeberg in Berlin Lichterfelde unternommen hat.

In der Nähe und um Berlin gibt es weitere Gedenkstätten, die an die Flugversuche von Lilienthal erinnern, wie die in Berlin Steglitz – ein pyramidenähnlicher Aufbau auf dem eine Ikarusfigur thront. Wer weiß, vielleicht besuche ich diese Orte demnächst vor- und rückwärts laufend.

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Mittlerweile gehört das Rückwärtslaufen zu meinem Lauf-ABC – wann immer ich also in meinem Trainingsplan Laufen zu stehen habe, gibt es das Lauf-ABC, das dem Einlaufen folgt. Diverse Übungen wiederhole ich über 30-50m immer drei Runden und Rückwärtslaufen ist garantiert immer dabei. Es entspannt so wunderbar meine Waden und Oberschenkel und vor allem meinem Rücken. Also bleibe ich natürlich auch in Zukunft dabei und freue mich schon auf das kommende Jahr mit dem RRDay 2014!

Übrigens ist Rückwärtslaufen keine Seltenheit – hin und wieder habe ich bei den vergangenen Wettkämpfen auch ambitionierte Rückwärtsläufer, ich meine Retro Runner, gesehen. 

12 Gedanken zu „Laufgeschichten: Retro Running Day 2013 hält Überraschung bereit“

  1. lässiger post! unbekannte vergangenheit liegt of so nahe… hatte vor kurzem auch einen retro-ausflug (nur auf die geschichte bezogen, rückwärtsfahren geht ohne starrer hinterradnabe nicht) gemacht… http://dierotelaterne.wordpress.com/2013/03/10/drunt-in-der-lobau-etwas-anders-und-grau/

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