Doha Marathon: Pressekonferenz & Athletentreffen

Dort, wo 2019 die Leichtathletik-Weltmeisterschaften und 2022 die Fußball-Weltmeisterschaft stattfinden werden, zieht es mittlerweile immer mehr Profi-Sportler in Trainingslager und zu Wettkämpfen. Gerade die kühleren Monate eignen sich ideal, die professionellen Sportstätten in der Stadt Doha mit ihrem milden Winterklima aufzusuchen. Ich habe mir von all dem selbst einen Eindruck verschaffen können. Gleichzeitig absolvierte ich im Rahmen des Doha Marathons einen Halbmarathon. Im Vorfeld konnte ich Profi-Athleten bei der Pressekonferenz und in dem Sportpark der Aspire Zone im Gespräch mit Schülern der Aspire Academy treffen. Im folgenden Beitrag erfährst du alle Details über die Tage vor dem Doha Marathon.  

Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit dem Tourismusverband Katar, der mich zu dieser Pressereise eingeladen hat. 

Während einer Pressereise zum Doha Marathon mit dem Tourismusverband Katar habe ich das Land etwas näher kennengelernt. Zusammen mit internationalen Journalisten hatte ich die Möglichkeit, bei verschiedenen Veranstaltungen rund um den Lauf einige Profis zu treffen. Im Vorfeld des Doha Marathons fand eine öffentliche Pressekonferenz des Veranstalters mit einem Großteil der gemeldeten Profi-Athleten statt. Zudem waren einige von ihnen mit ausgewählten Pressevertretern zur Aspire Academy eingeladen, um sich mit Studenten über ihren Werdegang als Läufer auszutauschen. An verschiedenen Orten hatten Läufer und Fans der Profis gleich mehrmals die Chance, sich Autogramme samt kleinem Ooredoo Marathon Poster zu sichern.

Alle Fotos kannst du zur Vergrößerung anklicken.

 

PRESSEKONFERENZ DOHA MARATHON

 

Ich traf im Sheraton Grand für einige Fotos und zum Small Talk auf die Elite bevor wir gemeinsam zur Pressekonferenz liefen. Bereits in der Hotelanlage konnte ich kurz mit Arne Gabius und seiner kleinen Familie und Hendrik Pfeiffer schwatzen. Auf Arne war ich in den vergangen Jahren bereits mehrmals getroffen. Es ist immer wieder spannend, mit ihm über das Lauftraining, mentale Strategien, Ernährung,… zu sprechen.

Doha Marathon Qatar Arne Gabius

Vorab war alles etwas hektisch. Es scharten sich reichlich Fotografen und Filmer um die Athleten. Sie mussten sofort einige kurze Interviews vor der wunderbaren Skyline der Stadt geben. Etwas hastig liefen wir anschließend zum eigentlichen Ort der Pressekonferenz, dem Sheraton Park, einer Sport Lounge mit Shop für Fan Artikel. Bei der Pressekonferenz standen vor allem der viermalige Olympiasieger Mo Farah und Arne Gabius im Mittelpunkt. Vorn saßen sie zusammen mit der Britin Gemma Steele, dem Amerikaner Abdi Abdirahman und dem Australier Michael Shelley. Aber auch der Rest der rund 20 Profi-Athleten, die am Doha Marathon teilnehmen wollten, war anwesend.

Doha Marathon Qatar Mo Farah Arne Gabius

Der viermalige Olympiasieger Mo Farah weiß natürlich, wie er sein Publikum unterhalten kann. Aber auch der Moderator machte einen tollen Job. Ich habe mich wirklich noch nie so amüsiert und gut informiert gefühlt wie bei dieser Presseveranstaltung. Das machte um so mehr Lust, selbst nun auch endlich bald wieder die Laufschuhe zu schnüren und an die Startlinie zu treten!

Doha Marathon Qatar Läuferin vor Logo Wall

Wie bei allen Athleten, bekam man auch bei Mo leicht das Gefühl, dass die Saison erst langsam beginnt und sie am Anfang ihres Trainings stehen. Natürlich wollte jeder hart um den Sieg kämpfen. Letztlich ging es um $50.000 Preisgeld (für Frauen und Männer übrigens gleichermaßen). Für einige ging es um die Qualifikation zur Leichtathletik-Europameisterschaft.

Jeder wollte seine Form testen.

Neben dem Doha Marathon waren für einige Läufer die Ziele für die kommenden Monate oder sogar Jahre ein Thema. Hendrik Pfeiffer, der gerade aus Kenia für einen Zwischenstopp in Doha vorbeischaute, war die Norm für die Leichtathletik-EM wichtig. Das war der Grund für ihn aus dem Höhentraining heraus eine Pause einzulegen und den Halbmarathon mitzulaufen.

Arne Gabius hingegen wollte über seine Frühjahrspläne noch nicht so viel verlauten lassen. Es stand fest, dass er einen Marathon anvisiere. Wie kurz danach bekannt gegeben wurde, wird er erstmalig beim Boston Marathon an den Start gehen. In Doha wollte er sein Training etwas unterbrechen, um seine Form auf der Halbmarathon-Strecke zu prüfen. Arne hat darüber hinaus die EM fest im Blick und wird dort vermutlich die 10.000m laufen.

Mo Farah, der Doha bereits von der Diamond League her kannte, schaute etwas weiter in die Zukunft. Der Marathon der Olympischen Spiele in Tokio 2020 ist eine Option. Aber nur dann, wenn er für sich das Gefühl hat, dort eine Medaille erlaufen zu können.

Doha Marathon Mo Farah Interview

Der Doha Halbmarathon sollte für ihn ein Start in die neue Saison sein. Die flache, schnelle Strecke war perfekt für einen Formtest.

Genau darin waren sich alle Profis einig.

Die Strecke ist geradezu dafür geschaffen, dass es ein schnelles Rennen wird.

Es müsste nur der Wind mitspielen und die Morgentemperaturen dürfen nicht all zu schnell nach oben klettern. Das würde auch Gemma Steele zuspielen. Sie freute sich schon auf den flachen Küstenstraßenabschnitt.

 

ASPIRE ACADEMY PROFIS TREFFEN SCHÜLER

 

Bevor am Freitag, 12. Januar 2018 der Doha Marathon Läufer aus 50 Nationen begrüßen konnte, ging es für mich mit weiteren Pressevertretern zur Aspire Zone im Westen der Stadt. Der Aspire Park bietet umfangreiche Trainingsmöglichkeiten und Freizeitaktivitäten an. Ich betrat das Gelände und war erst einmal direkt von der Größe und der Vielzahl von Sportstätten überwältigt. -und der Duft in der Leichathletikhalle! Ich hätte dort Stunden verbringen wollen! Aber darüber mal in einem extra Beitrag mehr. Denn ich konnte etwas später den Komplex tatsächlich ein zweites Mal für einen Trainingstag besuchen.

Doha Marathon Läuferin in der Aspire Zone

Mo Farah, Chris Thompson, Abdi Abdirahman und Hendrik Pfeiffer trafen sich dort mit Schülern der Aspire Academy zu einem gelassenen Gespräch in der Leichtathletikhalle. Im Vorfeld haben die Schüler bei ihrem Trainer zahlreiche Fragen eingereicht. Mo, Chris, Abdi und Hendrik beantworteten sie mit Leidenschaft und unglaublicher Freude. Das hieß für sie zuweilen ganz weit zurück in ihre eigene Vergangenheit zu gehen.

Auch für mich am Rand war es inspirierend, ihren Geschichten zu lauschen. Gänsehaut-Momente eingeschlossen! Für Chris spielt immer wieder die gegenseitige Inspiration eine wichtige Rolle. Selbst als Konkurrenten fühlen sich er und Mo sehr verbunden. Sie haben über die Jahre von den Erfahrungen und Leistungen des anderen profitiert. Natürlich stellen sich Profis durchaus die Frage, ob sie für all das tatsächlich geschaffen sind. Ob das der richtige Weg für sie ist, den sie gerade gehen.

„Die schwierigen Zeiten sind Teil des eigenen Entwicklungsprozesses. Vielleicht sind sogar das die wichtigsten Zeiten.“

Chris haben diese Zeiten sehr geprägt. Wichtig ist in jedem Abschnitt der Karriere, dass man ein gutes Support Team um sich herum aufbaut. Menschen, die in schweren Zeiten genauso für einen da sind, wie in erfolgreichen.

Der Trainer spielt dabei bei allen Athleten eine maßgebliche Rolle. Für Abdi eine sehr große. Denn er fing erst mit 18 Jahren an, sich dem Laufsport zu verschreiben. Seine erste Bestzeit lief er damals seinen Erinnerungen nach über 5km mit 15:05 Minuten. Harte Momente ereilen ihn ebenfalls immer wieder. Für Abdi gibt es aber die Gewissheit:

„Wenn du schwierige Zeiten erlebst, dann ist das nicht für immer. Die guten Zeiten werden zurückkommen.“

Mo fasste dieses Thema ganz kurz für sich so zusammen:

„Das ist das Leben“

Egal, ob du immer 110% gibst oder nicht. Auch als erfolgreicher Athlet wirst du herausfordernde Zeiten erleben. Für ihn ist wie für Chris die Gemeinschaft wichtig. Die Familie, die immer stützend da ist. Wenn es um den Laufsport geht, schwärmt aber Mo gern darüber, wie er zum Laufen kam. Er sah vor Jahren unter anderem Haile Gebrselassie bei Olympischen Spielen im Fernsehen. Seither wollte er unbedingt eine Goldmedaille gewinnen. Er war bereit, alles dafür zu geben. Diese Vorstellung, diesen Willen muss man entwickeln. Man muss ihn so sehr für sich verinnerlichen, dass es einen nicht mehr los lässt. Das hat sich Mo Farah immer wieder vorgenommen.

„Es muss das werden, warum du jeden Morgen aufstehst und härter trainierst als am Tag zuvor.“

Doha Marathon Mo Farah Interview

Ich weiß nicht, ob sich all die Nachwuchsathleten bewusst darüber waren, wer dort vor ihnen saß. Wer da so locker und lässig über sich, das Leben als Profi und die Passion das Laufen dahin plauderte. Aber ich sah in viele strahlende Gesichter. Sie stellten neugierig und aufgeweckt ihre Fragen. Hin und wieder verrieten sie auch etwas über sich. So merkte einer von ihnen an, dass es bald für eine kleine Gruppe von ihnen ins Trainingslager nach Afrika ging. Mo Farah gab sofort Tipps für ihr Höhentrainingslager. Natürlich sollten sie die ersten Tage ruhiger angehen lassen. Der Körper benötigt Zeit zur Anpassung an die Höhe und das folgende Trainingspensum. Anschließend sollten sie immer im Kopf haben. Sie müssen sich bewusst machen, warum sie dort sind! Denn nur so können sie das Beste aus sich herausholen.

Aus Kenia kam wie vorher erwähnt gerade Hendrik Pfeiffer. Nach dem Doha Marathon sollte es für ihn auch direkt wieder dorthin zurückgehen. Er lud die Kinder direkt zu einer gemeinsamen Laufrunde ein. Die Option mit einem Profi einen längeren Lauf in einem Höhentrainingscamp zu absolvieren, sorgte für etwas Unruhe in der Gruppe. Der Trainer war auch spontan begeistert. Denn schließlich konnte man nicht jeden Tag von den Erfahrungen von Weltklassesportlern profitieren. Für eine kurze Trainingseinheit war jedoch im Anschluss direkt in der Aspire Zone Zeit. Während es für mich weiter zu einer Safari raus in die Wüste und später zu einem gemeinsamen Essen ging, vergnügten sich die Schüler zusammen mit den Profis draußen im Stadion.

Welche Fragen hättest du denn gern den Profis gestellt, wenn sich die Gelegenheit für dich ergeben würde?

Teil II zum Doha Marathon folgt direkt morgen mit allen Informationen rund um meinen Halbmarathon.

Wie zu Beginn des Beitrages erwähnt fand diese Reise zum Doha Marathon im Rahmen einer Pressereise internationaler Journalisten statt, die von dem Tourismusverband Katar organisiert wurde. Vielen Dank für die Unterstützung und tolle Organisation. 

Du hast Lust auf mehr Wettkampfabenteuer? Gern stöbere doch mal durch meine Kategorie Wettkämpfe.

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Alle hier gezeigten Fotos wurden von meinem Fotografen Olli erstellt. Die Rechte an diesen Aufnahmen liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung ist nur in Absprache mit uns möglich.

4 Gedanken zu „Doha Marathon: Pressekonferenz & Athletentreffen“

  1. Toll, wie nah ihr diesen Stars kommen konntet. Die stimmungsvollen Bilder und der anschauliche Text lassen uns wieder einmal an eurem Erlebnis “hautnah” teilhaben. Danke dafür!

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    • Herzlichen Dank. Es war uns eine große Freude, die neuen Beiträge zusammenzustellen. Es freut uns um so mehr, wen wir unsere Leser das Erlebnis so „hautnah“ näher bringen können. Dafür machen wir das ja auch immer wieder gern.

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    • Das freut uns ebenfalls! Danke, Robert.

      Ein Erlebnis ist so eine Pressekonferenz jedes Mal. Das Athletentreffen hat aber noch einmal alles übertroffen. Es war so unglaublich schön, bewegend, faszinierend, motivierend,… die Profis dort so zu sehen und ihren Geschichten zu lauschen.

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