Schwimmgeschichten: Swim Camp III – Beim Badewannenschwimmen die Schnellste

Noch immer spüre ich wie nach einem schlimmen Kater die Nachwirkungen meines ersten Schwimm-Trainingslagers – meine Schultern hängen über meiner Tastatur, während meine Unterarme wie angetackert auf der Tischkante ruhen und ich versuche den Einstieg in den Alltag zu finden. Jeder einzelne Tag des Kurses hatte seinen Schwerpunkt, an dem ich etwas lernen und mich auf etwas ganz Bestimmtes konzentrieren konnte. Die neue Art zu schwimmen, muss ich sicher noch eine ganze Weile immer wieder ausprobieren, bis sie in Fleisch und Blut übergegangen ist. Dennoch merke ich, wie mein linker Arm immer weniger versucht, ein Eigenleben zu führen. Meine Gleitphase hat sich Dank intensiverem Abdruck erhöht; meine Stabilität im Wasser hat sich verbessert; ich bin weniger hektisch, auch wenn ich für meine Verhältnisse zügig schwimme; die 3er Atmung kann ich länger durchhalten und und und.

Swim Camp Schwimmen Hallenbad Elixia Berlin

5 Tage Swim Camp liegen nun etwas hinter mir und die Eindrücke sind immer noch sehr präsent. Wie in meinem ersten und zweiten Teil berichtet, gab es täglich eine Herausforderung und wer meint, dass der letzte Tag nur dem Spielespaß in der Gruppe gewidmet sein sollte, hat sich wirklich geirrt. Kann ja sein, dass nur ich auch nach Tagen noch die Oberarme, Schultern und den Tennisarm spüre; ach und die Handgelenke vom vielen Training mit den Paddles möchte ich nicht vergessen. Aber neben der ganzen Erschöpfung durch das Training, ist mir vor allem die Gruppendynamik im Sinn geblieben. Ohne das Team mit dem berlinTraining Trainer Marcel wäre ich sicher niemals auf die Idee gekommen, fast 15km in 5 Tagen zu schwimmen (einige haben sogar um die 20km zurückgelegt).

Die schönsten Momente waren, die Staffelspiele und wie die Gruppe, mit der ich täglich auf einer Bahn eine Runde nach der nächsten durchstand, nach der letzen Einheit am vierten Tag freudig mit high-five abgeschlagen hat. Nach 8×400 plus Zwischeneinheiten, kann man schon mal absolut aus dem Häuschen sein.

Am letzten Tag wurden wir dann in Staffeln aufgeteilt und dachten, wir würden nur mal so lustig locker durch’s Wasser planschen. Eigentlich sind witzige Spiele ja eher nicht so meins, aber es war wirklich lustig. Jedes Team hat sich direkt als kleine Mannschaft gefühlt und ist mit letzter Kraft bei jeder Aufgabe über die Bahn getobt.

Freistil so schnell man kann; im Duo schwimmen; Aqua Gymnastik Zubehör (ich habe keine Ahnung, wie diese bunten Riesenwürmer heißen) von einer Seite zur anderen ziehen oder schieben; auf Schwimmbretter sitzen und paddeln; Pull Buoys mit den Füßen voran über die Bahn bugsieren. Für mich eine zunächst unlösbare Aufgabe, aber das sogenannte Schwimmen wie eine oder als (?) Badewanne mit wedelnden Armbewegungen hat sich als genau die (!) Schwimmbewegung herausgestellt, mit der ich alle hinter mir lassen kann. Zumindest 20m lang bis das Blut plötzlich aus den Armen weicht und ich wie in Seenot an den Füßen ins Ziel gezogen werden musste.

Nach all der Anstrengung fand der Kurs bei einem netten Zusammensitzen passend zu Silvester mit Prosecco und Pfannkuchen ein wohlverdientes Ende. Mit etwas Distanz kann ich sagen, dass ich viel Spaß hatte, aber noch wichtiger, dass ich mindestens genauso viel mitgenommen habe. Ich habe eine nette Gruppe an Sportlern getroffen, werde bestimmt mit einigen in Zukunft trainieren und sicher wieder einen Schwimmkurs besuchen.

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16 Gedanken zu „Schwimmgeschichten: Swim Camp III – Beim Badewannenschwimmen die Schnellste“

  1. Super gemacht!!!! Beim Badewanne-Schwimmen hänge ich auch manchmal die schnellsten bei uns im Verein über die 50m ab! Das wäre cool beim Triathlon, oder? 😉

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  2. Super! 🙂 Die Badewanne hat bei mir gestern erst beim zweiten Versuch geklappt. Beim ersten lag wohl der Teller Bohnensuppe noch zu schwer im Magen… Und die Riesenwürmer heißen glaube ich Schwimmnudeln, oder?
    Aber 15 km in 5 Tagen ist ja echt krass! :shock Das werden Triathlons dieses Jahr!!!

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  3. Ich hasse Badewannen – Schwimmen,da bin ich immer so langsam,aber das Stimmt,ist wirklich ein Frauending,bei uns sind sie auch immer die Schnellsten,die Frauen 🙂

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