Ironman World Championship Nizza – Women’s Race 2024: Radstrecke

Die Ironman World Championship Radstrecke rund um Nizza und die mediteranen Alpen gehört zu den schönsten, aber zugleich anspruchsvollsten Strecken. Mit 2.400 Höhenmetern führt die Route durch das malerische Hinterland der französischen Riviera und die mediterranen Alpen. Was auf den ersten Kilometern entlang der Küste noch harmlos beginnt, entwickelt sich zu einer Berg- und Talfahrt der Extreme. Der gefürchtete Col de Vence markiert dabei nur einen der Höhepunkte auf dieser perfekt für eine Weltmeisterschaft geschaffenen Strecke.

Die Landschaft entlang der Route war für mich eine faszinierende Mischung aus mediterranem Flair und alpiner Bergwelt. Charakteristische Zypressen säumten die kurvenreichen Straßen zu Beginn und am Ende der Strecke, während sich immer wieder atemberaubende Ausblicke auf das azurblaue Mittelmeer eröffneten. In den höheren Lagen, besonders rund um Gréolières, dominierten imposante Bergmassive der Seealpen das Panorama. Diese einzigartige Kombination aus Mittelmeerküste und schroffen Alpengipfeln machte die technisch anspruchsvollen Abfahrten und endlosen Anstiege zu einem der schwierigsten und zugleich beeindruckendsten Kurse, die ich je gefahren bin.

In diesem Beitrag nehmen wir dich mit auf eine detaillierte Tour durch das Streckenprofil und teilen unsere persönlichen Erfahrungen von diesem faszinierenden Streckenabschnitt der Ironman Weltmeisterschaft in Nizza.

Der Wechselbereich war ein geschäftiges Treiben voller Energie und Vorfreude. Zwischen all den Athletinnen fand ich glücklicherweise sofort meinen Wechselbeutel und einen kleinen Platz seitlich vom Zelt – ein echter Glücksgriff, denn drinnen war es brechend voll. Auch wenn an meinem improvisierten Umkleideplatz immer wieder Athletinnen vorbeieilten, war es die bessere Wahl als mittendrin im Getümmel.

Wie dankbar war ich in diesem Moment für meine vorausschauende Planung! Am Vortag hatte ich alle Radsachen in einer durchdachten Reihenfolge in den Beutel gepackt – eine kleine Investition in Zeit, die sich nun auszahlte. Statt in Hektik alles auf den feuchten Boden ausschütten zu müssen, konnte ich Stück für Stück meine trockenen Radsachen hervorholen. Die Entscheidung, nicht im TriSuit zu schwimmen, erwies sich später als goldrichtig – mit jedem Höhenmeter wurde mir bewusster, wie wertvoll trockene, warme Kleidung an diesem frischen Morgen war.

Das Umziehen selbst wurde zu einer Art meditativer Routine: Neopren aus, Radsachen an, Helm auf – alles hatte seinen Platz und seine Zeit. Auch wenn es sich wie eine kleine Ewigkeit anfühlte, ging es erstaunlich flüssig von der Hand. Mit allem Notwendigen am Körper und im Trikot verstaut, machte ich mich auf den Weg durch das Wechselzelt zur Beutelabgabe.

Diese kleine, ungeplante Begegnung passte so perfekt in diese wunderbare Woche – eine zufällige Verbindung zwischen der „normalen“ Welt und unserem verrückten Triathlon-Universum, die mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte, bevor die große Herausforderung begann.

Die etwa 100 Meter zu meinem wartenden Fuji entlang der Promenade des Anglais wurden zu einem unerwarteten Highlight: Plötzlich hörte ich meinen Namen, gerufen von einer Gruppe Frauen hinter der Absperrung. Es war einer dieser Momente, die diesen Sport so besonders machen. Am Vortag hatte ich diese Gruppe – unter ihnen eine Stewardess – am Zielbereich getroffen. Sie waren neugierig gewesen, warum so viele Frauen in der Stadt waren, und ich hatte ihnen von der Ironman World Championship erzählt. Sie fragten mich nach meiner Startnummer und standen plötzlich da! Die Zeit reichte natürlich, um zurückzuwinken, bevor ich mein Garmin Edge an meinem Lenker befestigte. Von da an verging alles wie im Fluge.

Dicht an dicht liefen Athletinnen Richtung Bike-Out, um zur Radstrecke zu gelangen. Es war ein wildes Hin und Her, wie ich es bei noch keinem Ironman erlebt hatte. Einfach weil so viele Athletinnen gleichzeitig aus dem Wechselbereich kamen. Nach 8:57 min überschritt ich die Zeitmessmatte und konnte auf mein Fuji steigen, um die nächste Disziplin anzugehen.

 

DIE IRONMAN WORLD CHAMPIONSHIP RADSTRECKE

Es fiel mir schwer einzuordnen, wie ich mich fühlte. Vielleicht weil sich die Situation riesig anfühlte und das Glück überwog, genau in diesem Moment dort zu sein. Oder weil das Schwimmen nicht so lief, wie ich es mir gewünscht hatte. Es lief besser als erwartet nach dem Infekt. Gleichzeitig fühlte sich mein Körper an wie eine zu weich gekochte Nudel. Ich wusste, dass nur eins wirklich helfen würde.

Wenn schon all die Gefühle auf einmal da sein mussten, dann musste ich mich zumindest fokussieren. Bestenfalls auf eine Sache und das sollte die Verpflegung sein.

Ich brauchte ausreichend Flüssigkeit, auch wenn der Tag etwas kühler sein würde als erwartet. Anders als auf Lanzarote hatte ich mich für leichtere Kohlenhydrate entschieden. Statt einer Masse an Riegeln auf dem Rad gab es im Wechsel Gele, Gummibärchen, kandierten Ingwer und Riegel. Und direkt nach dem Schwimmen durften es dann direkt ein paar Gummibärchen und ein süßes Getränk in Form von Kräutertee mit Iso sein.

Ich genoss die ersten flachen Kilometer. Zur linken Seite das Mittelmeer und zur rechten Seite die prunkvollen Hotels, die so einzigartig für diese Region stehen. Alles, für das ich nach 180 Kilometern kaum noch einen Sinn hatte, weil ich einfach nur noch in meine Laufschuhe wollte. Bis dahin wollten aber erst einmal Hunderte von Höhenmetern überwunden und zahlreiche Anstiege und Abfahrten genommen werden.

Es vergingen vielleicht 5 Kilometer, bis ich an der Abfahrt ankam, die uns Athletinnen vom Mittelmeer weg hinauf in die Berge bringen sollte. Es war genau diese Stelle der Strecke, wo ich das erste Mal an diesem Tag auf meine Familie treffen sollte. Das, was vor wenigen Tagen eine der vermutlich größten Überraschungen meines Lebens war, prägte dieses Highlight meines Triathlonlebens. Und tatsächlich stand genau dort mein ganz eigener Fanblock aus Deutschland angereist jubelnd, als würde ich gleich als Siegerin durchs Ziel fahren.

In diesem Bruchteil von Augenblick, in dem ich extra langsam fuhr, um den Moment zu genießen, wurde mir erst klar, wie kalt mir eigentlich war. Ich versuchte zu sagen, dass der Schwimmabschnitt ganz ok lief. Heraus kam aber nur selbst für mich unverständliches Gestammel, weil ich die Zähne kaum auseinander bekam.

Während sie sich Richtung Ziel aufmachten, führte mich jede Pedalumdrehung weiter weg, immer mit Blick auf die Berge und die Anstiege, die vor uns Athletinnen lagen. Die 180,2 Kilometer lange Radstrecke der Ironman World Championship führte durch eine der faszinierendsten Regionen Frankreichs. Die Anstiege aus Nizza heraus erwiesen sich als deutlich fordernder, als es die Streckendaten und Trainings auf der virtuellen Strecke zu Hause vermuten ließen. Anders als bei anderen bergigen Ironman-Kursen wie Lanzarote prägten hier enge Straßen und schmale Passagen durch historische Dörfer die Route. Aber vor allem waren es enorme Anstiege, die uns über Stunden immer weiter hinauf in die mediterranen Alpen führten.

Zunächst ging es flach entlang von Straßen, auf denen die einzigen Hindernisse Kreisverkehre waren. Die wahren Herausforderungen im Hinterland sollten aber kommen! Der Col de l’Ecre und besonders der Col de Vence stellten Schlüsselpassagen dar, die nicht nur körperlich, sondern auch mental forderten. Mit jedem weiteren Anstieg fragte ich mich, ob die Streckenplaner einen besonderen Sinn für Humor hatten. Die Anstiege schienen sich aneinanderzureihen wie Perlen an einer nicht enden wollenden Kette. An manchen Anstiegen wurde das Tempo so langsam, dass ich miterleben musste, wie zwei Athletinnen vom Rad fielen.

Dadurch, dass ich die Strecke zumindest mit dem Auto vorab abgefahren war, wusste ich genau, wann es galt, die ersten Höhenmeter einzusammeln. Im Auto hatte tatsächlich der Schock über den ersten großen Anstieg so tief gesessen, dass mir die Worte fehlten. Es hatte sich auf der Rolle nie so steil angefühlt, wie es vor Ort aussah! Ich war ziemlich nervös, wusste aber, dass ich im Zweifel den winzigsten Gang meiner extra umgerüsteten Übersetzung nutzen würde, um im Schneckentempo Meter um Meter gut zu machen.

Es waren nicht einmal 20 Minuten vergangen, als dieser gefürchtete Anstieg hinauf nach Vence vor mir lag. Die ersten Kilometer hatten es dabei am meisten in sich. Meine Runalyze Auswertung zeigte einen Kilometer mit durchschnittlich 7% an. Erst einmal nicht wild, wären da nicht die Abschnitte mit 8-13% gewesen. Die verteilten sich hinterhältig in die Passagen, die sich sowieso hinzogen, um dann mit einer ordentlichen Rampe zu enden. Da wird einem nicht nur ganz schnell ziemlich warm, sondern die Beine wundern sich mehr als ein Mal, wie das die nächsten 60 Kilometer hinauf weitergehen soll.

Als mein Garmin Edge bei der Vorbereitung 7-8 Stunden vorhersagte, meinte er eigentlich:

„Da willst du nicht wirklich starten?!“

Aber im Training hatte ich über die Zeit gelernt, diese Zahlen als das zu nehmen, was sie waren: Eine technische Einschätzung, die nichts über den unbändigen Willen aussagte, der einen durch solch ein Rennen trägt.

Meine Beine fühlten sich grundsätzlich nicht schlecht an, aber auch nicht gerade danach, als würden sie das mit links machen. Zwischen deren Gejammer immer mal wieder ein „oh“ für die wunderschönen Zypressen, die zahlreiche Straßen flankierten und die ich liebte. Was diese Radstrecke rund um Nizza besonders machte: Die geschlängelten Straßen offenbarten nie ihr Ende, dafür aber immer wieder herrliche Ausblicke auf die Alpes-Maritimes.

Und es muss in einer der Kehren gewesen sein, als ich nach unten blickte, die Athletinnen beobachtete – und plötzlich Oliver auf dem Motorrad entdeckte. Das war unerwartet, denn eigentlich hatten wir es anders abgesprochen. Sein französischer Fahrer Claude war zeitig dran und wartete bereits am Wechselbereich auf ihn. Obwohl Claude kein Wort Englisch oder Deutsch sprach und Oliver kein Französisch, verstanden sie sich irgendwie. Und so waren sie bereits früh in den Bergen unterwegs. Oliver hatte das Gefühl, Claude sei mit seinem Motorrad geboren – so sportlich und gleichzeitig mühelos und umsichtig, wie er fuhr. Und er war vielleicht als Einziger an diesem Tag mit seiner Wintermontur richtig angezogen für die Temperaturen dort oben in den Bergen. Mit 17° war es definitiv nicht eisig, aber mir zumindest so ganz ohne Sonne zu frisch für kurz kurz.

Triathletin und Bloggerin Nadin von eiswuerfelimschuh.de auf dem Zeitfahrrad lachend bei der Ironman Weltmeisterschaft in Nizza auf der Radstrecke

Die nächsten 3 Kilometer entspannten sich die Rampen etwas. 6% war das Schlimmste, was es wegzukurbeln gab. Bis Kilometer 19 hatten wir dann den für mich krassesten Abschnitt hinter uns gebracht. In quälend langsamem Tempo. Aber genau dafür hatte ich ja trainiert und genau darauf war ich eingestellt. Nicht zuletzt, nachdem die ehemalige Profi-Athletin und Ironman Kommentatorin Mirinda Carfrae davon sprach, wie sie ihre Athletinnen mental auf genau diese Herausforderung vorbereitete. Dass es Momente in einer Vielzahl auf dieser Strecke gab, die unfassbare Geduld, Zurückhaltung und mentales Aushalten brauchten. Vor allem auch bei den Athletinnen, die mit einem Reifenschaden oder anderen Defekten am Straßenrand standen. Meist waren sie auf sich selbst gestellt. Manche hatten Glück, dass die sich auf der Strecke befindenden Mechaniker zur Stelle waren.

Auf einen Streckenabschnitt hatte ich mich besonders gefreut. Der imposante Anblick von der Gemeinde Vence aus der Ferne war genau so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Zu schade, dass an diesem Tag das Wetter nicht so mitspielte und die Häuser mit ihren rötlichen Dächern in warmes Sonnenlicht tauchte.

Der dort hinterliegende Baous de Vence erinnerte mich vor Ort noch mehr als zu Hause in den Videos auf der Fulganz-App an El Capitan im Yosemite-Nationalpark. Allein dafür lohnt es schon, diese Anstrengung mitzumachen! Und für mich machen genau solche Momente diese besonders harten Ironman Radstrecken so bemerkenswert und erstrebenswert.

Schon dort war mir klar, dass diese Radstrecke einfach Kult ist! Noch einmal mehr, weil sie Teil einer Ironman Weltmeisterschaft war.

Bis Kilometer 32 hieß es abermals Zähne zusammenbeißen. Zwischendrin bot die erste Verpflegungsstation jedoch eine willkommene Abwechslung. Sie kam genau im richtigen Moment, um die erste Flasche Wasser entgegenzunehmen. Zwischen den süßen und salzigen Elektrolyt-Getränken genieße ich es immer besonders, einfach nur reines, kühles Wasser trinken zu können – wie ein kleines Stück Normalität inmitten dieser extremen Herausforderung.

Die Verpflegungsstationen waren beeindruckend organisiert – weit auseinandergezogen, um das Gedränge zu minimieren, und mit einer bunten Armada an unterschiedlichen Getränkeflaschen ausgestattet. Überall wuselten freiwillige Helfer umher, ihre Gesichter strahlten, während sie mit ausgestreckten Armen Wasserflaschen, die markanten Ironman-Isoflaschen und Energiegetränke anboten. „Wasser! Iso! Cola! Gel!“ hallten ihre Rufe rüber zu uns Athletinnen.

In der Mitte jeder Station hatten die Organisatoren einen Bereich eingerichtet, wo man anhalten konnte, ohne den Verkehrsfluss zu stören. Hier standen Zweiradmechaniker bereit – wahre Retter in der Not für jeden, dessen Fahrrad plötzlich Probleme machte. Mit ölverschmierten Händen und einem Arsenal an Werkzeugen, waren sie jederzeit bereit, kleine Wunder zu vollbringen, um uns wieder auf die Strecke zu bringen.

Am Ende jeder Station – zumindest theoretisch, denn praktisch war die Anordnung manchmal überraschend verdreht – standen die Dixie-Toiletten. Aufpassen musste man so oder so, wo man hin wollte und was man benötigte.

Besonders wichtig waren die deutlich gekennzeichneten Zonen, wo wir unseren Müll erst- und letztmalig loswerden konnten. Freiwillige mit großen Müllsäcken und ausgestreckten Armen machten es uns leicht, leere Gelverpackungen, Flaschen und zerknüllte Energieriegel-Papiere ordnungsgemäß zu entsorgen.

Gemächliches Treten und niemals die Geduld mit der Langsamkeit zu verlieren – das war das Motto der ersten 60 Kilometer. Zumal ich nicht einfach oben ankommen wollte! Am Ende wollte ich klaren Kopfes und sicher hinab Richtung Ziel fahren können!

Ich konzentrierte mich auf die wesentlichen Dinge: regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme, Gele, Gummibärchen und Ingwer zur richtigen Zeit und Treten, einfach nur Treten. Es war ein stetiges Erarbeiten jedes einzelnen Kilometers. Ein beharrliches Vorwärtskommen, bei dem ich aber wirklich niemals wissen wollte, wie viel Zeit oder Kilometer eigentlich vergangen waren. Mein Garmin Edge ignorierte meinen Wunsch und zeigte immer wieder die vor mir liegenden Anstiege und wie weit es von A nach B war. Zwischendrin winzige Abschnitte, die ohne X und Y Prozent vorangingen. Einen Moment tief durchatmen, etwas trinken, ohne umzufallen und weiter aufwärts.

Nach knapp 33 km kam die erste nennenswerte Abfahrt mit 7 km. Dort ging es endlich mal mit richtig Geschwindigkeit die Strecke entlang. Viel zu schnell verflog diese Passage, in der ich nur daran gedacht habe, wie hart wir uns diesen Anstieg erarbeitet haben, um ihn nun wieder hinter uns zu lassen. Aber der Gedanke währte nicht lange. Unten angekommen, begann der anstrengendste Streckenabschnitt mit einem 18 km Anstieg. Er teilte sich in knapp 12 km hinauf nach Gourdon und führte anschließend ungefähr 6 km zum Col de l’Ecre.

Der Abschnitt nach Gourdon führte entlang von Felsüberhängen und Serpentinen, wo es auch die erste Cut-Off-Zeit gab. Der Verkehr war dort freigegeben, wie auf einer Vielzahl von Abschnitten. Die Fahrzeuge bewegten sich, wie auch der gesamte Motorradtross, in Fahrtrichtung von uns Athletinnen. So hatten wir Athletinnen die rechte Spur für uns, während sich Autos auf der linken Seite bewegten.

An einem sonnigen Tag wäre auf der Strecke wenig Schatten zu finden. An diesem Wettkampftag war ich froh um jeden Lichtstrahl, der einen Hauch Wärme verbreitete. Mit jedem Meter, den wir uns vorwärts, aber auch hinauf arbeiteten, wurde es kühler. Was uns sicher an so einem harten, langen Tag entgegenkam. Auch wenn es mir persönlich überhaupt nicht passte. Nicht ein einziges Mal brauchte ich Wasser zum Abkühlen. Ganz im Gegenteil. Bei jeder Abfahrt hätte ich mir eine Weste gewünscht. So blieb aber der Kopf zumindest kühl und klar, wenn die Beine versuchten, alles zu geben.

Tatsächlich war diese Passage aber rückblickend gar nicht so schlimm, wenn man Zeit mitgebracht hat.

„Du hast doch Zeit mitgebracht?!“, würde meine Familie fragen. Daran musste ich ständig denken. Und nein, eigentlich nicht, aber was soll’s.

Off-Topic: Den Climb Score der Strecke hatte bei der Auswertung später Runalyze mit NUR 4,2 bewertet. Vier Komma Zwei! Also ich meine, huh? Puh! Das ist definitiv nicht, was meine Beine sagen, und die waren vor Ort! Die Statistiken rechtfertigen sich jedes Mal, wenn ich sie anschaue, damit, dass immerhin 92,99 km flach wären. Vermutlich gibt es nur für Alpe-d’Huez hinauf eine 10? Der Lanzarote Ironman bekommt übrigens eine 3,9.

Die Athletinnen reihten sich nacheinander auf so weit das Auge schauen konnte. Die mediterranen Alpen zeigten ihre ganze Pracht, während ich mich Kehre um Kehre nach oben kämpfte. Irgendwo dort sollte es einen imposanten Wasserfall geben. Ich hörte aber nur das Rauschen eines Bachlaufs, der sich genauso unermüdlich durch das Gebirge arbeitete. Stattdessen traf ich auf Missy Lestrange aus den USA. Mit über 70 Jahren war sie die älteste Athletin in diesem Starterfeld. Ich konnte es mir nicht entgehen lassen, kurz mit ihr zu reden. Ihr ging es ziemlich gut. Das Schwimmen lief prächtig und sie hatte unglaublich viel Freude an dieser außergewöhnlichen Strecke. Wir motivierten uns noch kurz gegenseitig, bis ich an ihr vorbeifuhr.

Innerhalb weniger hundert Meter öffnete sich plötzlich der Blick nach einer Kurve und wir konnten in die Weite schauen. Ich sah die vor mir fahrenden Athletinnen bestimmt einen Kilometer vor mir. Wie sie unnachgiebig die nächsten Abschnitt hinauffuhren. Also diese Strecke hatte es nicht nur in sich, was die Höhenmeter angeht, sondern auch hinsichtlich ihrer Aussichten. Ich kann es gar nicht oft genug schreiben.

Zwischen dem Schweiß und der Anstrengung öffneten sich immer wieder atemberaubende Ausblicke – ein teuer erkauftes und hart erkämpftes Panorama. Das Startgeld von 1500$ hätte auch für einen entspannten Strandurlaub gereicht, stattdessen quälte ich mich hier über französische Alpen. Das will man nicht verpasst haben!

Jeder Kilometer schrieb so seine eigene Geschichte, und das Ende würde kommen – irgendwann. Und so sagte ich mir unterwegs hin und wieder selbst belustigend:

Es ist doch total sinnfrei zu fragen, wann wir endlich da sind. Das wird hier niemals enden.

Inmitten der Anstrengung und den Zweifeln, ob das alles noch Spaß machte, überkam mich immer wieder ein Gefühl der Dankbarkeit, Teil dieser besonderen Veranstaltung zu sein, gemeinsam mit so vielen starken Athletinnen. Und während in meinem Kopf dieses Wirrwarr an Gedanken herrschte, war die Stimmung zwischen den Athletinnen unglaublich positiv. Es wurde erzählt, motiviert, aufeinander geachtet. Ja, tatsächlich auch Spaß und Freude verbreitet, während die Straße durch verschlafene Bergdörfer führte und sich die Landschaft wie ein Gemälde ausbreitete.

Als ich am 60-Kilometer-Schild vorbeifuhr, war das wilde Kletterabenteuer vorbei. Ein wenig überraschend. Dass noch 120 Kilometer vor uns lagen, wollte ich nicht so recht glauben. Meine Stimmung wurde aber mit jedem Meter besser und besser. Irgendwann hatte ich wie damals auf Lanzarote akzeptiert, dass der Weg das Ziel war.

Es gab ja auch Schlimmeres, als an einem Wochenende auf fast komplett abgesperrten Straßen durch diese beeindruckende Landschaft zu fahren.

Triathletin und Bloggerin Nadin von eiswuerfelimschuh.de auf dem Zeitfahrrad lachend bei der Ironman Weltmeisterschaft in Nizza auf der Radstrecke

Wir befanden uns auf über 1.000 m Höhe. Die Kälte kroch bei jeder kleinen Abfahrt an mich heran. Die Zuschauer in kleinen Gruppen munterten, so wie die unzähligen Helfer entlang der Strecke, mit lieben Worten und Applaus auf. Und du wirst es nicht glauben: Dort oben, mitten im Nirgendwo, gab es eine Eselfarm. Die Tiere schauten in der feuchten Luft genauso grummelig wie ich, wenn die Sonne nirgends zu sehen ist. Kurze Zeit später stand einige hundert Meter von der Straße entfernt, mitten auf einer wilden Wiese, eine lange Tischtafel, die mit weißen Tischdecken und hellem Geschirr gedeckt wurde. Was dort wohl an diesem Tag stattfinden sollte?

Von dort war es nur noch ein Katzensprung bis Andon, wo sich die Personal Needs Station befand. Um dort hinzugelangen, mussten wir durch den Ort bis zum Kreisverkehr fahren. Kurz vorher war das Penalty Tent mit jeder Menge Schilder zu sehen. Die reichten aber scheinbar nicht aus, um alle Athletinnen gezielt in die Personal Needs Station zu schicken. Und ich muss zugeben, dass auch ich der verwirrenden Straßenbeschilderung nicht ganz folgen konnte, sodass ich im Kreisverkehr erst einmal zu weit fuhr. Scheinbar gab es auch keine Beschilderung innerhalb der Personal Needs Station. Mir kamen kurz vor der Zufahrt im Kreisverkehr auf der falschen Seite zwei Athletinnen entgegen.

Und was mich an diesem Tag wirklich am meisten aufregte, waren die fehlenden Radständer an den Verpflegungspunkten, an den Dixies und sogar hier bei den Personal Needs. Entsprechend lagen die teuren Zeitfahrmaschinen auf dem Boden. Unglaublich.

Wie kann bitte so etwas vergessen werden?!

Es war ein riesiger Parkplatz, der ausreichend Platz für wirklich alles hergab! Ich stieg direkt bei den Helfern vom Rad, die schon meinen Beutel bereit hielten. Was für ein Service. Das lief zumindest sehr gut. Ich lehnte mein Fuji an die kleine Mauer, die den Parkplatz einrahmte. Was aber genauso unglaublich war, ist die Tatsache, dass an einer Personal Needs Station NUR 2 Dixies zu finden waren. Ich hatte sagenhaftes Glück und konnte fix drauf, bevor sich eine Schlange bildete.

Ich wusste, dass am Verpflegungspunkt dahinter nur Wasser ausgegeben wurde. Andere Athletinnen wussten es nicht und füllten ihre Flaschen an einem Trinkbrunnen auf der anderen Straßenseite nach. Ich schüttete nur etwas Isopulver in eine meiner Flaschen, während ich meine hart verdiente Schokolade wegkaute. Dazu gab es einen Energy Drink, auf den ich mich bei heißem Wetter noch mehr gefreut hätte. Mit Gummibärchen im Mund ging es aber. Die füllte ich zusammen mit etwas mehr Ingwer in meine Rahmentasche, bevor ich wieder abfahrbereit war.

Ziemlich gut gelaunt verließ ich mit ordentlich Zuschauergejubele den Personal Needs Bereich. Helfer zeigten mir lautstark die Richtung und so ging es 10 Kilometer abermals hinauf mit einer abschließend langen Kehre, die mit einem lang gezogenen Schlenker in der nächsten Abfahrt mit einer noch längeren S-Kurve mündete. Damit lagen 90 Kilometer hinter uns und Oliver erwischte mich froh gelaunt mit vollem Mund, nachdem er sich mit Claude im Personal Needs Bereich auch erst einmal gestärkt hatte. Zum Glück habe ich immer viel zu viel Essen im Beutel, so dass wir teilen konnten.

Wie ich später erfuhr, schaute meine Familie regelmäßig auf den Ironman-Tracker. Sie wollten es unbedingt wissen, wenn ich dort oben endlich angekommen war. Ich hatte ihnen im Vorfeld erzählt, dass ich es garantiert ins Ziel bringe, wenn ich es bis dahin schaffte. Dass bis dort das Schlimmste hinter uns lag. Und es war wirklich fast jeder Gipfel erklommen, der es in sich hatte. Ich wusste, dass zum Ende hin – wobei das relativ betrachtet ist – zwei längere Anstiege vor uns lagen. Aber bis dahin waren es noch gute 35 Kilometer mit zwei ziemlich signifikanten Abfahrten zwischendrin zum Erholen.

Was ich wirklich auf dieser Strecke nicht vermisst hätte, war die etwa sechs Kilometer lange Hin- und Rückpassage, die folgte. Rüber nach Caillon fuhr es sich prächtig mit guten 40 km/h. Es ging immer 1, 2% abwärts. Vielleicht war sogar Rückenwind im Spiel.

Olivers Morradguide Claude fuhr eine Zeitlang genauso entspannt neben mir, wie ich mit über 40 km/h die Strecke hinabsauste. Am Wendepunkt grüßte er die Polizisten und Volunteers, die mich geradewegs auf den Rückweg schickten. Bis km 115 ging es minimal, aber stetig und sehr gut spürbar für meine Beine gut 150 Höhenmeter hinauf.

Ein Witz, bedenkt man, dass wir Athletinnen uns von 0 auf fast 1100 Höhe innerhalb der ersten 60 km hinauf gekämpft hatten.

Triathletin und Bloggerin nadin von Eiswuerfelimschuh.de auf ihrem Zeitfahrrad mit Rudy Project Helm auf der Ironman World Championship Radstrecke in Nizza

An manchen Passagen war ich ziemlich allein unterwegs. Ich genoss es, für mich sein zu können, nachdem es auf so vielen Abschnitten so voll war. Auch wenn sich diese Momente dort oben etwas zäh und langwieriger anfühlten als erwartet, gefiel mir der Streckenabschnitt unglaublich gut. Sie erinnerte mich an die Radstrecke des Ironman Penticton in Kanada oder auch die Ironman Switzerland Radstrecke.

Einfach schön, egal wo ich hinschaute. Selbst bei den tief hängenden Wolken und mit meinem getönten Visier. Einzelne Berge gaben den Blick manchmal frei für weit entfernte Bergketten. Eine Region, die es auf jeden Fall verdient hat, mit dem Rad erkundet zu werden.

Bis dahin lief auch meine Verpflegung wirklich gut. Mein Magen fühlte sich deutlich stabiler an als noch auf Lanzarote. Deutlich weniger Riegel, dafür mehr Gele, kandierten Ingwer und Gummibärchen trugen mich über die Strecke. Zur Abwechslung nahm ich bei etwa km 110 an der Verpflegungsstation eine Colaflasche.

Einerseits wollte ich etwas Abwechslung vom neutralen Wasser und salzigem Iso. Andererseits hatte ich gehofft, dass der schnelle Zucker und das Koffein eine gute Kombination sind, um meinen Kopf für die wahnsinnigen Abfahrten klar zu bekommen. Es tat auch richtig gut und war leckerer als erwartet, weil die Getränke in der kühlen Bergluft auch nicht übermäßig warm waren.

Von dieser Verpflegungsstation waren es nur knappe 20 Minuten bis zur imposantesten Abfahrt, die ich je gefahren bin! Ich war und bin so glücklich, dass ich Gréolières bereits im Training am Montag vor dem Wettkampf ganz entspannt entdecken konnte. Dort, wo eine einzigartige Landschaft mit mediterraner Vegetation auf alpine Bergwelt traf. Es war wie in einem Wimpernschlag vorbei. Kaum nimmt man die erste Kurve, liegt alles quasi hinter einem. Zumal ich natürlich dabei auch nicht trödeln wollte.

Die Abfahrt beginnt etwa nach 110 km. Bis Gréolières sind es weitere 7 km, das heißt, man ist bis dorthin schon richtig gut in Schwung. Wie aus dem Nichts tauchen Felsvorsprünge auf, die sich bis über die Straße ziehen. Diese verläuft an den Felsen entlang und vor unserer rechten Spur eröffnete sich eine Fernsicht, die bei Sonnenschein am Montag magisch wirkte. In diesem Moment, mitten im Rennen im Grau und Grau, wirkte der Abhang einfach nur furchteinflößend. Ich setzte alles daran, mich nur darauf zu konzentrieren, wo ich hinfahren wollte. Immer einige Meter vor meinem Vorderrad – im Zweifel ging mein Blick links auf den weißen Mittelstreifen. Die Geraden zogen sich lang. Mit bis zu 7% ging es hinab. Beides zusammengenommen baute ordentlich Geschwindigkeit auf.

An einer besonders gefährlichen Stelle (ich glaube, es war dort oben) wurden Plastikpoller stückweise versetzt über die gesamte Straße verteilt, die wir im Slalom durchfahren mussten. Ich kannte diese Passage von der Wettkampfbesprechung, wo auf sie hingewiesen wurde. Aber auch von dem Training auf der Rolle mit der Fulgaz App, die nun zu Rouvy gehört. Die Abfahrt war jedoch nur ein kleiner Einblick in das, was uns noch bevorstand!

Bei km 126 war der Spaß dann auch erst einmal vorbei. Es folgte, je nachdem wie man es betrachtet, ein weiterer Anstieg von 6-10 km. Er führte größtenteils zwischen Nadelbäumen entlang. Es roch fantastisch nach Wald!

Wir legten noch einmal um die 300 Höhenmeter am Stück zurück. Es fuhr sich nicht so unglaublich quälend wie zu Beginn all die Anstiege. Es war dennoch eine willkommene Abwechslung noch einmal anzuhalten, um an einer langen Geraden ein Dixie in Anspruch zu nehmen und eine Flasche auszutauschen.

Was anschließend folgte, war ein wildes Hin und Her von Abfahrten über gut 30 Kilometer hinweg. Zu Haus auf der Rolle konnte ich es mir kaum vorstellen, wie es sein würde. Selbst vor Ort mit dem Auto die gesamte Strecke abzufahren, gab mir wenig Gefühl dafür. Es war ein Balanceakt zwischen Geschwindigkeit aufbauen und nicht zu übertreiben. Den Lenker und die Bremsen zu halten und niemals die Konzentration zu verlieren für das.

Zwischen den irgendwann überanstrengten Händen fand ich unglaublichen Spaß, durch die kleinen Dörfer zu fahren, eine Kurve nach der nächsten zu nehmen und es zwischendrin immer wieder einfach rollen zu lassen auf gerade Passagen. Wie vor einigen Tagen im Auto hatte ich ein ganz schlechtes Gefühl dafür, wann dieser Abschnitt zu Ende ist. Eine Straße führte in die nächste. Die Sicht nach vorn und zu den Seiten wurde durch Häuser und Zypressen eingeschränkt. Durch mein Wissen vom Training, der Autofahrt und YouTube wusste ich, wie viele Abschnitte mit schmaler werdenden Straßen und einspurigen Brücken folgten. Dennoch brauchte es jeden Funken an Aufmerksamkeit, die sich durch einen kleinen Anstieg von knapp 3 km mitten auf dem Weg nach unten kurzzeitig erholen konnte.

Im Vergleich zu allem anderen war es nur noch ein Hügel in der Landschaft, was uns nach 149 km erwartete. Entsprechend schnell war die Anstrengung vorbei. Ich war froh drum, denn meine Beine hatten für diesen Tag eigentlich ausreichend erlebt. Also ging es weiter mit der rasanten Abfahrt. Ich schüttelte auf flacheren Passagen immer mal wieder meine Handgelenke aus. Wann immer ich in meine Beine spürte, waren sie einfach durch mit der Strecke.

Ich fragte mich immer wieder, wann endlich die von so vielen Athleten im Vorfeld erwähnte Erholung der Beine einsetzen würde.

Der Spaß an dem immer weiter abwärts gehenden Streckenverlauf ließ aber zum Glück genauso wenig nach wie die Erschöpfung. Ich blieb an einer kleinen Grupper dran, die sich gekonnt durch den Autoverkehr manövrierte. Übrigens gab es für uns keine brenzlichen Momente. Ganz im Gegenteil. Die Autos, die sich mit uns auf der Abfahrt befanden, fuhren äußerst umsichtig und hielten, wann immer es ging, mit Warnblinkern an, um uns Athletinnen von hinten kommend vorbeifahren zu lassen. Und dazwischen immer diese wahnsinnig schönen Ausblicke, für die es kaum Zeit bei dieser Geschwindigkeit gab.

Was mich auch zu meiner Höchstgeschwindigkeit bringt. Die lag sowohl dort als auch bei den anderen Abfahrten bei 47 km/h. Hört sich rückblickend nicht so viel an. Anders als auf Lanzarote gab es nicht diese langen Geraden von Abfahrten, auf denen man richtig in Fahrt kommen konnte. Auf dem Weg zurück nach Nizza gab es bei jeder Abfahrt unrhythmisches Kurvenfahren. Treten, rollenlassen, abbremsen, antreten. Von Gréolières kommend folgten zwei ziemlich enge und eine weitere 180° Kurve. Da sollte man sein Rad schon im Griff haben. Ich war für meinen Teil froh, dass es nicht regnete.

Ich hielt meinen gewohnten Sicherheitsabstand zu den Athletinnen vor mir. Es zahlte sich wirklich mehr als positiv aus, sie vor mir zu haben. Ich sah so wirklich gut, wie sie mit der nächsten Kurve umgingen und wann ich es einfach rollen lassen und wann antreten konnte.

Nach 173 Kilometern hatten wir es geschafft. Wir trafen auf den Streckenabschnitt, der uns am Morgen in die Berge brachte. Es ging drei Kilometer eine lange Gerade Richtung Mittelmeer, bevor uns eine Überführung auf die parallel zum Meer verlaufende Straße brachte, die Richtung Ziel führte. Meter um Meter wurden es mehr Zuschauer. Auch weil der Rest der Radstrecke neben der Laufstrecke verlief. Es war ein großartiges Gefühl, endlich wieder und vor allem sicher zurück zu sein. Tatsächlich hatte ich nicht nur die Anstiege, sondern auch diese verrückte Abfahrt hinter mir gelassen. Meine Beine enttäuschten mich etwas. Denn von Erholung war immer noch nichts zu spüren, aber das war ziemlich egal, oder? Denn irgendwie musste es über die Laufstrecke gehen! Einen anderen Gedanken hatte ich gar nicht.

Ich rollte die letzten Kilometer in einem angenehmen Tempo die warme Promenade des Anglais entlang. Nahm noch einen Schluck von meiner letzten Cola zusammen mit einem Gel. Ich hatte in den vergangenen Jahren nach dem Absteigen massive Kreislaufprobleme, die ich mit Lockerheit, etwas Koffein, Salz und Zucker recht gut im Griff hatte.

Die schiere Masse an Zuschauern überraschte mich so sehr, dass ich vor lauter Staunen gar nicht mitbekam, dass ich das Ziel passierte. Von dort waren es wenige Meter am Wechselbereich vorbei bis zum Bike-In Schild. So überrascht wie ich davon war, war Oliver, dass ich zurück bin.

Während ich nach zähen 7:38h vom Rad stieg, stand meine Familie kurz vor dem Ziel mit einer riesigen Deutschlandfahne, die sich Laura Philipp für ihren grandios erkämpften Zieleinlauf schnappte. Ich hörte noch ihren Namen durch die Lautsprecher, als ich mit meinem Fuji durch den Wechselbereich schlenkerte. Die Stimmung war gleich doppelt gut. 

Meist bekomme ich erst irgendwann von Oliver ein kurzes Update über die Profis, falls er es mitbekam. Jetzt hörte ich es selbst so wie auf Lanzarote, als Anne Haug durchs Ziel lief, während ich die Laufsachen anzog. Also hängte ich mein Fuji an den dafür vorgesehenen Platz, schnappte mir mein Garmin Edge und lief grinsend durch den Wechselbereich.

Wie es für mich auf der unglaublichen Radstrecke der Ironman World Championship in Nizza weiterging, kannst du im bald folgenden Beitrag lesen.

Du möchtest die Ironman World Championship Radstrecke in und um Nizza mit deinem Radcomputer, wie dem Garmin Edge nachfahren? Dann lade dir hier die GPX-Datei einfach herunter: Ironman World Championship Nice/Nizza Bike Cource/Radstrecke GPX Datei 2024.gpx. Viel Spaß dabei und vielleicht magst du mich hier wissen lassen, wie es für dich lief.

Alle Teile unserer Ironman World Championship Nizza 2024 Beitragsreihe findest du hier:

Ironman World Championship Nizza – Women’s Race 2024: Messe, Startunterlagen-Ausgabe & Welcome Banquet

Ironman World Championship Nizza – Women’s Race 2024: Bike Check-In, Pressekonferenz, Parade der Nationen

Ironman World Championship Nizza – Women’s Race 2024: Rennmorgen & Schwimmstrecke

Ironman World Championship Nizza – Women’s Race 2024: Radstrecke

Ironman World Championship Nizza – Women’s Race 2024: Laufstrecke & Banquet of Champions

 

[Photo Credits: Oliver Eule / eiswuerfelimschuh.de]  | Alle hier gezeigten Fotos wurden wie immer von Oliver Eule aufgenommen. Die Rechte an diesen Fotos liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung der Fotos ist in Absprache mit uns gerne möglich. Bei Interesse schreibt uns bitte eine E-Mail, um Details der Nutzung auf Social Media, Webseiten oder Printmedien zu klären.

Schreibe einen Kommentar