Ironman World Championship Nizza – Women’s Race 2024 – Meine Race Week Updates

Die Race Week der Ironman World Championship in Nizza hat begonnen, und ich bin endlich vor Ort. Diese besondere Ecke Frankreichs – von Cannes bis Nizza – kenne ich noch aus früheren Tagen, als ich dort gearbeitet habe. Jetzt kehre ich als Triathletin zurück, um an der Ironman World Championship teilzunehmen. 

Das alte Nizza unten mit der Altstadt und der Promenade Promenade des Anglais ist eine Stadt, die man einfach lieben muss. Sie schafft die perfekte Kulisse für das Abenteuer, das vor uns liegt. Das tiefblaue Meer, die charmanten Gassen und diese ganz besondere mediterrane Leichtigkeit. Es fühlt sich fast wie ein Wiedersehen an – nur diesmal mit meinem Fuji und einer Menge Triathlon-Gepäck im Schlepptau. Die Vorfreude und Nervosität mischen sich, aber vor allem bin ich gespannt auf das Abenteuer, das vor uns liegt.

Während dieser Race Week werden wir hier hin und wieder Updates einfügen und so den Beitrag stetig erweitern. Immer dann, wenn wir, Oliver und ich, etwas Berichtenswertes erlebt haben.

Frankreich, besonders die Côte d’Azur, hat etwas Magisches an sich – diese Mischung aus Eleganz und einem Hauch von Urlaub. Beides spürt man direkt beim Ankommen.

I love nice sign Ironman World Championship Nizza

Nizza ist nicht nur eine Herausforderung für uns Triathleten, sondern auch ein Ort voller Geschichte und Schönheit. Die französische Riviera ist bekannt für ihre atemberaubenden Landschaften, das milde Klima und die herzliche Gastfreundschaft. All das empfang uns auch am Wochenende, als wir unseren Weg hier runter ans Mittelmeer fanden. 

Die Stadt selbst bietet eine Fülle von Sehenswürdigkeiten, von der charmanten Altstadt bis hin zu den eleganten Boulevards, schattenspendende Parks und Touristen-Hot-Spots. Darunter waren für uns das „I Love Nice“-Sign und Aussichtspunkte wie Point de vue Colline du chateau. 

Ich erinnere mich noch gut an die langen Frühlings- und Sommertage, als ich hier gearbeitet habe – und jetzt, zurück als Triathletin, kann ich die entspannte Atmosphäre noch einmal auf eine ganz neue Art erleben. Zwischen den kurzen Trainingseinheiten bleibt Zeit für die Stadt, den Strand, das Meer. Denn diese Woche ist nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch eine Gelegenheit, den französischen Lebensstil aufzusaugen und sich an den kleinen Dingen zu erfreuen – und natürlich daran, Teil dieses besonderen Moments in Nizza zu sein.

Während des Rennens werden wir Triathleten die Gelegenheit haben, diese Schönheit hautnah zu erleben. Ob beim Schwimmen im klaren Wasser des Mittelmeers oder beim Radfahren durch die malerischen Anstiege. Wenn es Nizza bis dahin noch nicht geschafft hat, wird die Stadt und ihre Umgebung uns sicherlich am Renntag in den Bann ziehen. Die Altstadt ist ein Labyrinth aus engen, verwinkelten Gassen, gesäumt von bunten Gebäuden. Hier gibt es traditionelle Märkte, kleine Boutiquen und Restaurants, die lokale Köstlichkeiten anbieten. Die Atmosphäre ist lebhaft und authentisch, ein perfekter Ort für einige Tage zum Abschalten vor und nach dem Rennen. 

Es ist meine erste Triathlon-Langdistanz, bei der ausschließlich Frauen antreten werden. Das verleiht dem Event eine besondere Dynamik und auch eine besondere Verbundenheit unter uns Athletinnen. Die Atmosphäre wird sicherlich einzigartig sein, und ich bin gespannt, wie sich das auf das Rennen und die Stimmung auswirken wird. 

 

Montag: Streckenbesichtigung der Radstrecke 

Am Montag ging es zunächst mit dem Auto raus aus der Stadt, hinein in die Hügel der Côte d’Azur und die maritimen Alpen, um die Radstrecke der Ironman World Championship Nizza genauer unter die Lupe zu nehmen. 

Es ist wahrlich eine anspruchsvolle Herausforderung durch die malerischen Hügel der Côte d’Azur. Und das weiß ich nicht erst, seitdem ich hier vor Ort bin. Das Training zehrte an meinen Nerven und ich war oft ungläubig, was dort für Anstiege zu erklimmen sind. 

Die Radstrecke der Ironman World Championship Nizza ist vermutlich eine der spektakulärsten aller Ironman-Rennen, aber auch eine der anspruchsvollsten. Mit 180,2 km und rund 2.400 Metern Höhenunterschied wird sie sicher alle Triathletinnen herausfordern. Der Kurs über eine Runde führt durch die malerischen Landschaften der Côte d’Azur. Es geht vorbei an charmanten Dörfern und steilen Serpentinen, die mit malerischen Ausblicken auf die Region Alpes-Maritimes belohnen.

Ironman World Championship Radstrecke Strecken-Check Nizza

Hier vor Ort hat sich alles bestätigt, was ich angenommen habe. Nur eins überraschte mich sehr, was sich zu Haus lange nicht so anfühlte. Die ersten Anstiege hinaus aus Nizza sind anspruchsvoller als ich es mir vorgestellt hatte. Und was auch anders als die brettharte Radstrecke in Lanzarote ist, sind die serpentinenartigen Straßen und die zuweilen engen Gassen. Aber auch dass es bei den meisten Anstiegen und Abfahrten zwar immer wieder herrliche Aussichten gibt, aber man gleichzeitig nie ein Ende vor sich sieht. Mein Garmin Edge wird entsprechend meine mentale Stütze sein, um zu wissen, was noch alles vor mir liegt.

Besonders aber die Anstiege bei Col de l’Ecre und Col de Vence werden eine echte Bewährungsprobe sein, die aber nur einen kleinen Teil der 180 Kilometer ausmachen. Im Anschluss noch fokussiert zu bleiben und die Abfahrten wach hinabzufahren, wird eine weitere Herausforderung. Deshalb entschied ich mich im Training auch, genau diese Abfahrten abzufahren. Es war eine wirkliche Freude, endlich dort oben in den maritimen Alpen zwischen Zypressen und Mischwäldern, reizenden kleinen Dörfern und zahlreichen Bergspitzen einige Kilometer in die Beine zu bekommen. Und mitten auf den langen Geraden hinten den endlos erscheinenden Anstiegen mit geschlängelten Straßen überholte mich plötzlich die deutsche Triathletin Anne Haug mit zwei Triathleten. Wir fuhren schon einige Kilometer vorher an ihr mit dem Auto vorbei. Als ich dann selbst die Radstrecke abfuhr, hatte sie mich zeitnah eingeholt. Vermutlich war sie wie zahlreiche andere Profi-Athletinnen die gesamte Radstrecke am Montag abgefahren.

Es ist beeindruckend von wie weit oben wir abfahren und mit welchen Blicken in die Ferne diese Streckenabschnitte überraschen. Irgendwie werde ich es am Sonntag hinauf in die mediterranen Alpen schaffen und wieder unten auf Höhe des Meeresspiegels ankommen. Es wird aber seine Zeit brauchen und darauf bin ich mental und mit einer passenden Verpflegungsstrategie vorbereitet.

 

Dienstag: Der Promenade Fun Run

Der 5km HOKA Fun Run findet immer dienstags als erste Veranstaltung der Race Week statt. Montagabend nach dem Radstrecken-Check hatten wir meine Startunterlagen abgeholt. Man konnte sich vor Ort oder auch schon einige Wochen vorab anmelden. Gegenüber des Ironman Village ist ein Mini-Village für den Iron Kids Lauf, den Fun Run und das Swim Baie des Anges aufgebaut. Dort gibt es zudem die wichtigsten Informationen über die Ironman World Championship am Wochenende. Helfer stehen für alle Fragen rund um das Programm und den Ironman am Sonntag zur Verfügung. Riesige Plakatwände ermöglichen einen ganz genauen Blick auf die Streckendetails und die zahlreichen Wettkampforte.

Der Promenade Fun Run stand früh am Morgen auf dem Programm. Es war eine entspannte Möglichkeit, schon einen kurzen Abschnitt lang die Laufstrecke der Ironman World Championship in Nizza entlang der Promenade des Anglais zu erkunden und das Race-Week-Feeling aufzusaugen. 

Ironman World Championship HOKA Fun Run Nizza Finisher Shirt und Startnummer

Die Atmosphäre war locker, und es tat gut, in Bewegung zu sein und gleichzeitig die beeindruckende Kulisse zu genießen. Der Sonnenaufgang über den Hügeln von Nizza und der leichte Wellengang des Mittelmeeres rundeten diese Kulisse wunderschön ab. 

Vielleicht 150 Läufer waren an diesem Morgen auf den 5km des HOKA Fun Run unterwegs. Das Finisher Shirt und die Medaille waren für so einen kleinen und kurzen Lauf ein großartiges Goodie. So wie auch der reichlich gefüllte Verpflegungsbeutel, den wir im Ziel bekamen. Perfekt für das Frühstück am Strand direkt im Anschluss.

Die Laufstrecke der Ironman World Championship Nizza führt uns dann am Wochenende über 42,2 km entlang der Promenade des Anglais – einer der bekanntesten Boulevards der Welt. Diese flache, schnelle Strecke wird sicher mit zahlreichen Zuschauern gesäumt. Es ist definitiv ein Abschnitt des Rennens, auf den ich mich sehr freue mit dem ikonischen Negresco-Hotel, den Chaises Bleues (blauen Stühlen) mit Blick aufs Mittelmeer und vielen weiteren kleinen Highlights. Die kann man entdecken, wenn man wirklich genau hinschaut. 

 

Mittwoch: Swim Baie des Anges – das azurblaue Mittelmeer empfängt uns

Der Mittwoch begann mit dem zweiten Event der Ironman World Championship Nizza Race Week. Das 1,9km Schwimmtraining „Swim Baie des Anges“ war eine herrliche Gelegenheit, um das Mittelmeer unter Wettkampfbedingungen zu erleben.

An diesem Morgen waren deutlich mehr Athleten mit dabei als noch beim Fun Run einen Tag zuvor. Aber wie dort habe ich sofort die Atmosphäre geliebt. Ein paar Profi-Athletinnen hatten sich versammelt und freuten sich genauso auf diese mit Bojen markierte Strecke wie wir Altersklassen-Athleten. Einige von ihnen wie Kat Matthews und Chelsea Sodaro gaben als „Warm-Up“ ein kurzes Interview, wie sie das Schwimmtraining angehen werden und was sie uns Altersklassen-Athletinnen empfehlen würden. 

Zwischendrin gab es noch die Info zur Wassertemperatur, die mit 23,8° gerade so im Neoprenbereich lag. So richtig konnte ich es mir nicht vorstellen, wie warm das sein sollte. Und ganz ehrlich. Nach frierenden Einheiten im Berliner Freibad bei ähnlicher Temperatur war ich mittelmäßig schockiert, wie unfassbar warm sich das Wasser an diesem Morgen anfühlte. 

Während die Profis ausnahmslos alle im Speed Suit starteten, stand der Großteil der Altersklassen-Athleten im Neoprenanzug an der Startlinie. Obwohl es ein Trainingsschwimmen gab, wurden wir mit einem Zeitmesschip ausgestattet. Der steinige Untergrund ließ den Start und das Herauskommen etwas schwerfällig werden. Rückblickend bin ich froh, mitgemacht zu haben, um wirklich einmal so weit aufs Meer schwimmen zu können, wie im Wettkampf nötig. Das gab mir ein gutes Gefühl für die Wellen, die Strömung und die Wärme. 

Die 3,8 km lange Schwimmstrecke ist wirklich ein wunderbarer Beginn der Ironman World Championship Nizza. Der Start erfolgt am berühmten Plage des Ponchettes, und die Schwimmstrecke besteht aus einer Runde ohne Landgang in Form eines Ironman M.

Ironman World Championship Nizza Nice Race Village

Kaum dass der Tag richtig in Schwung kam mit dem Schwimmtraining ging es direkt nach dem anschließenden Frühstück ins Ironman Village zur Ausgabe meiner Startnummer und aller Unterlagen. Wie immer ein wohlsortierter Prozess, der auch aufgrund des etwas durchwachsenen Wetters an diesem Tag so fix wie nie zuvor ging. Das Merchandise Zelt war genauso leer wie der Athletinnen Check-In, so dass ich sowohl meinen Ironman Rucksack als auch einige Souvenirs fix ausgesucht und erhalten hatte. 

Ironman World Championship Nizza Nice Race Village

 

Donnerstag: Parade der Nationen

Die Parade der Nationen am Donnerstag war eines der absoluten Highlights der Race Week hier in Nizza. Es ist ein kleines Spektakel, bei dem Athletinnen aus der ganzen Welt zusammenkommen, um ihre Länder zu repräsentieren und die Vielfalt dieses internationalen Events zu feiern. Die Straßen von Nizza waren gesäumt von Fahnen und bunten Farben und es war wirklich unglaublich schön zu sehen, wie viele Athletinnen aus über 60 Ländern hier zusammengekommen sind. Athletinnen, die sonst nur ein kleiner Bruchteil von den unzähligen Triathlons weltweit sind und denen hier ihre eigene Bühne für ein eigenes Rennen geschenkt wird. 

 

Freitag: Letzte Vorbereitungen und das Welcome Banquet

Es standen die letzten Vorbereitungen für mich an. Mein Fuji und mein Helm wurden mit den nötigen Startnummern versorgt. Ich präparierte meine Race Day Beutel und ging alles in Ruhe durch, um mich am Samstag vor allem auf Entspannung konzentrieren zu können. 

Im Anschluss ging es zur Pressekonferenz der Ironman World Championship, die faszinierende aber auch lustige und ermunternde Einblicke in die Vorbereitungen und Erwartungen der Profi-Athletinnen bot.

Und danach passierte das Unmöglich, das ich kaum in Worte fassen kann! Ein Teil meiner Familie war die Tage angereist, um die letzten Tage vor dem Rennen und natürlich den Wettkampftag mit mir in Nizza zu verbringen. Ein Überraschung, die nicht nur gelungen ist sondern mir auch unglaublich viel bedeutet.

Am späten Nachmittag ging ich zum Welcome Banquet. Es war die vermutlich beste Gelegenheit, in die Atmosphäre der Ironman World Championship Nizza einzutauchen. Es ist eine besondere Ehre, Teil dieses Events zu sein, bei dem die Aufregung und Vorfreude bei so ziemlich allen Athletinnen und den Angehörigen zu spüren war.

 

Samstag: Bike Check-In

Der Bike Check-In am Samstag markierte den letzten großen Schritt vor dem Rennen. Es ist der Moment, in dem alle Athletinnen ihre Räder und Wechselbeutel im Wechselbereich am Plage des Ponchettes abgeben haben. Ich drücke mir mal fest die Daumen, dass ich nichts vergessen habe. Denn die Wechselbeutel kann ich morgen früh nicht noch einmal wie gewohnt inspizieren.

Für mich ist dieser Moment immer besonders – der Blick auf all die akribisch vorbereiteten Räder, die vorfreudigen aber oft auch konzentrierten Gesichter der anderen Athletinnen und das Wissen, dass es jetzt ganz bald soweit ist. Sobald das Rad in der Wechselzone steht und die Beutel ordentlich aufgehängt sind, bleibt nur noch der Gedanke an den Renntag und die Entspannung für den restlichen Teil des Tages. 

Und natürlich heißt es dann morgen wie immer:

Guten Morgen, Triathlon.

Guten Morgen, Ironman World Championship.

Ironman World Championship Nizza Nice Startnummer Bib Number

Alle hier gezeigten Fotos wurden wie immer von Oliver Eule aufgenommen. Die Rechte an diesen Fotos liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung der Fotos ist in Absprache mit uns gerne möglich. Bei Interesse schreibt uns bitte eine E-Mail, um Details der Nutzung auf Social Media, Webseiten oder Printmedien zu klären.

Schreibe einen Kommentar