Aktivitäts-Tracker sind kleine elektronische Geräte, die mich an die Anfangszeit von Sportuhren erinnern. Je nach Wunsch kann man auf einfache Geräte zurückgreifen, die Schritte messen und daraus einen Schätzwert hinsichtlich der verbrauchten Kalorien liefern. Oder man wählt ein Modell, das auch die Herzfrequenz berücksichtigt. Mit dem Vifit setzt das deutsche Unternehmen Medisana auf ein handliches, kleines Gerät, das im Preis bis jetzt unschlagbar ist.
Das Medisana Team aus Deutschland konnte ich in diesem Jahr endlich auf der ISPO persönlich kennenlernen. Neben ihren Bekannten Produkten, wie die Mio, stellte mir das junge und sportlich motivierte Team auch ihre Neuheiten vor. Es ist ein Unternehmen, das mittlerweile einige Geräte herstellt, die nicht nur zur sportlichen Überwachung einer Personen eingesetzt werden können. Vielmehr zielen sie auf ein ganzes Gesundheitsmanagement System ab. So ist auch ihre Software und die dazugehörigen Applikationen auf so ein Gesamtkonzept ausgelegt – vom Messen des Blutdrucks bis hin zur Kontrolle des Gewichts.
Der ViFit ist klein, leicht, elegant schwarz mit einem Schriftzug designed und erinnert sehr stark an den Fitbit One Tracker. Es handelt sich dabei nicht um ein Armband sondern um einen elf Gramm leichten Stick, der eher an eine Wäscheklammer als an ein Fitnesszubehör erinnert, das tatsächlich Daten speichert. So kann man ihn aber kaum spürbar überall an der Kleidung befestigen und benötigt keine extra Tasche. Egal wo, ob am BH oder Hosenbund, ob in der Hosentasche oder dem Armband, das im Lieferumfang enthalten ist. Er findet überall seinen Platz ohne zu stören. Nicht einmal, wenn man sich dazu entscheidet, ihn auch nachts tragen zu wollen. Dafür ist eigentlich das Armband gedacht, allerdings finde ich es deutlich angenehmer, wenn ich ihn am Träger eines Hemdchens an der Schulter trage.
Eine optimale Lösung für alle, die etwas Schlichtes suchen, das nicht großartig auffällt und sich auf Wunsch auch verbergen lässt.
Alle Bilder könnt ihr zur Vergrößerung anklicken.
Mit Hilfe eines 3D-Beschleunigungssensors wird er zu deinem Fitnesstrainer in der Hosentasche, der Schritte zählt und daraus die zurückgelegte Strecke, die Dauer der Bewegung insgesamt und die verbrauchten Kalorien ermittelt. Die verbrauchten Kalorien und die zurückgelegte Strecke sind natürlich nur ein Schätzwert auf Basis der Körperdaten, die man auf der dazugehörigen Plattform online eingibt und mit denen man den Fitness Tracker konfigurieren kann. Er ist aber so sensibel, dass er tatsächlich nur Schritte und nicht alle Erschütterungen wie sie beispielsweise beim Autofahren vorkommen mitzählt.
Das Erreichen des selbst definierten Tageszieles wird in Prozent angegeben. Der Sensor soll dabei so sensibel sein, dass er nur Erschütterungen, die tatsächliche durch Laufen verursacht wird, aufzeichnet.
Dank gutem Kontrast des Displays, ist die Anzeige eigentlich immer sehr gut ablesbar. Lediglich im Freien bei purer Sonne ist die feine Schrift etwas schlechter lesbar. Ansonsten ist auch hier auf Schlichtheit Wert gelegt worden. Mit der Ein-Knopf-Steuerung kommt sicher jeder rasend schnell zurecht. Ohne langes Gefummel ist der ViFit einsatzbereit.
Zudem bildet der ViFit die Bewegungsaktivität der Nacht sowie die Schlafdauer ab. Die Auswertung hat mich etwas schockiert. Denn obwohl ich nicht all zu spät ins Bett gehe, schlafe ich im Durchschnitt nur sechs bis sieben Stunden mehr oder weniger ruhig. Außerdem bewege ich mich ebenso zwar rund sieben Stunden am Tag, aber der ganze Rest der Zeit wird zum größten Teil abgesessen.
Der ViFit kann ein kleiner Plagegeist sein. Natürlich zu meinem Besten. So wie der rote Punkt an meinem Laptop, der mich tagsüber daran erinnern soll zu Lächeln und meinen Kiefer locker zu halten, ermuntert mich der ViFit wie alle Activity Tracker aufzustehen. Schritte zu sammeln. Mich im Alltag einfach mehr zu bewegen. Aufzustehen, wenn das Telefon klingelt und einige Schritte beim Sprechen zu gehen. Einfach meinen Körper zu schonen und ihn nicht platt zu sitzen. Und mit schonen meine ich nicht, mich nach meinem morgendlichen Training auszuruhen. Vielmehr geht es darum, dass ich nicht Stunde für Stunde an meinem Arbeitstisch wie festgenagelt sitze. Denn was bringt uns ein Marathon am Morgen überspitzt ausgedrückt, wenn wir anschließen den Körper mit einer derart einseitigen Belastung wie Sitzen über Stunden quälen?
So einfach, wie sich das Vifit bedienen lässt, funktioniert auch die dazu gehörige Plattform im Internet, die zur Auswertung genutzt werden kann. Eine schlichte und auf’s Wesentliche konzentrierte Seite. Wie bei allen Activity Treckern kann man sich Tagesziele erstellen und in der Auswertung sehen, wie viel man davon tatsächlich erreicht hat. Hierbei gibt es weder vom Aktivitäts- und Schlaf-Tracker noch von der Software ein Lob, keine Trophäen oder Medaillen. Ein Finish Fähnchen zeigt an, dass man im grünen Bereich gelandet ist und sein selbst gestecktes Ziel erreicht hat. Einfach, aber effektiv.
Das ViFit hält bei mir locker fünf Tage durch und die Batterieanzeige warnt mich früh genug, wenn ich den Tracker mal wieder an den Strom anschließen sollte.
Habe ich einige Tage keinen PC in meiner Nähe und kann die Daten beispielsweise auf Reisen nicht übertragen, so habe ich 15 Tage Zeit, bis die Daten überschrieben werden.
Bei der Übertragung der Daten muss man sich mit einem Kabel begnügen, was für den Preis von rund €50 aber vollkommen on Ordnung ist. Ich habe den ViFit Tracker aber auch schon günstiger online gesehen.
Eine neue Version per Bluetooth schlägt immerhin wie Produkte der Konkurrenz mit knapp 100€ zu Buche. Das Kabel funktioniert wie eine Mini-Dockingstation, die man an den Stick klickt. Ruck zuck ist der Tracker so mit dem Computer verbunden und überträgt per Software alle gesammelten Daten an die Plattform von Medisana. Mithilfe dieser Software konfiguriert man den ViFit auch direkt, wenn man ihn zum ersten Mal in Betrieb nimmt.
Mittlerweile habe ich den ViFit Tracker einige Monate in Betrieb und er funktioniert tadellos. Nur einige kleine Kratzer auf dem sonst sehr robusten Gehäuse kann ich ausmachen. Was ich vermisse, ist eine Stoppuhr. Diesen Tracker könnte ich mir so gut als Accessoire für kleinere Trainings vorstellen, wenn ich einfach nur meine Zeit stoppen möchte, die ich für mein Zirkeltraining, mein WOD etc. benötigt habe.
Hinsichtlich der Genauigkeit kann ich nicht sagen, ob er ganz genau jeden Schritt korrekt misst. Aber wenn ich Strecken ablaufe, von denen ich die Distanz kenne, liegt er mal hier und da um zehn Meter daneben. Was ich für ein ziemlich gutes Ergebnis halte.
Blickt man auf die Vitadock Plattform vom ViFit möchte man meinen, die ganze Welt bewegt sich. Die gelaufenen Schritte all jener, die diesen Tracker und die Internetseite nutzen, tickern nur so herunter. Ob man sich davon anstecken lässt, muss jeder für sich entscheiden.
Es gibt ganz unterschiedliche Gründe für oder wider einem bestimmten Tracker, die natürlich ganz subjektiv ausfallen können. Wer nicht motiviert werden möchte, wird sich natürlich auch damit nicht von Sessel erheben können. Aber für alle, die hin und wieder eine freundliche Erinnerung an ihre selbstgesteckten Tagesziele erhalten wollen, kann dieser Kleine eine sehr günstige und wertvolle Alternative sein.
Danke an Medisana, dass ihr mir euren ViFit zu Testzwecken zur Verfügung gestellt habt!
PS: Die Grafiken und Balkendiagramme der Aktivitätsauswertung sind meinem Account auf der Medisana Plattform entnommen.
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..‚Din‘ ist Gründerin von Eiswuerfel Im Schuh
Als Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett. Ich freue mich, mit dir auf Facebook, Twitter, Pinterest, Instagram und Google+ in Kontakt zu bleiben.
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..‚Olli‘ ist Fotograf & Grafiker von Eiswuerfel Im Schuh
Als Fotograf & Grafiker von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit der Athletin ‚Din‘ immer auf der Suche nach der nächsten sportlichen Herausforderung und den interessantesten Bildmotiven. Außerdem kümmere ich mich darum, die hier vorgestellten und getesteten Produkte und Sportbekleidung interessant abzulichten. Neben meiner Fotografie bin ich oft selbst sportlich unterwegs. Ich sitze sehr gern im Rennradsattel oder schnüre als Alternativtraining auch schon mal hin und wieder die Laufschuhe. Schaut gern auch auf meiner Facebook-Seite vorbei, auf der ich immer wieder neue Eindrücke mit euch teile.
Als Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett.
Hört sich nach einen klasse Teil mit echt überzeugendem Preis-Leistungs-Verhältnis an! Würde sogar jemanden kennen, der so ein Gerät sehr gut gebrauchen könnte. Vielleicht mal ne Idee als Geschenk!
Hallo Markus,
vielen Dank für dein Kommentar.
Ich denke auch, dass es eine wunderbare Geschenkidee für Freunde und Familie gleichermaßen ist.
Eigentlich bin ich von den neuen Sports-Trackern überhaupt nicht begeistert. Die meisten Menschen in meinem Bekanntenkreis nutzen die gezählten Schritte für das dritte Stück Kuchen am Nachmittag („Ich bin schließlich heute schon 2000 Schritte gelaufen) Von deiner Seite habe ich es aber noch nie betrachtet und so klingt es gar nicht mehr nach Faulheit 😀
Das Preis-Lesitungs-Verhältnis ist natürlich unschlagbar!
Liebe Grüße
Am Anfang dachte ich auch, ob das nicht einfach alles nur Spielerei wäre. Einfach etwas, ob Kuchen zu rechtfertigen oder nur ein neues Accessoire zu haben.
Aber erst heute habe ich wieder mit einer Bekannten gesprochen. Sie hat sich auch einen Schrittzähler zugelegt. Auf meine Frage ‚wieso‘, erwiderte sie, dass sie sonst wie gefesselt am Schreibtisch hängt. Sie kann sich ihren Tag irgendwie auch schlecht einteilen und vergisst regelmäßig ihre Pausen.
ich wart mal auf die apple watch, dann komm ich auf diese wäscheklammer evtl. zurück 🙂
Ich kann das ganze nur empfehlen!
Habe meinen vifit nur seit ca. einer Woche! man ist überrascht wie wenig man trotz eines aktiven Lebensstils wirklich läuft! Ich bin der Meinung, dass das Gerät auf jeden Fall zum Bewegen animiert und auch (mich als Büroarbeiter vor allem) dazu animiert doch nochmal die Laufschuhe zu schnüren
Absolut, da kann ich nicht mehr zustimmen. Irgendwie fällt es mir an normalen Tagen wirklich schwer, irgendwie auf meine Summe zu kommen. Aber ich fühle mich damit auch am Tage während der Arbeitszeit damit motiviert, wirklich auch mal den Arbeitsplatz zu verlassen.
Lieben Dank, dass du hier auch deine Erfahrungen mitteilst.
Hallo,
danke für diese wirklich sehr ausführliche und anschauliche Betrachtung. Ich möchte mir auch ein neues Armband kaufen und werde mir wohl das vorgestellte Produkt kaufen.
Danke!
Grüße
Hannes
Vielen lieben Dank, Hannes. Falls du Fragen dazu hast, melde dich einfach gern wieder.