Radgeschichten: Freilauf

Ein Freilauf kann ein wunderbar entspannter langer Lauf sein. Ein Lauf bei dem man einfach mal die Seele baumeln lassen kann, nachdem man sich Tage bei Tempoläufen auf immer während gleicher Strecke, bei Intervallen auf dem Laufband oder in der Tempohalle wie in einem Hamsterrad vorkam. Beim Radfahren allerdings ist der Freilauf Teil der Hinterradnabe, der zuweilen beim Nichttreten sehr geräuschvoll ausfallen kann. Je nach Nabenhersteller kann so ein ziemlich lautes Klacken entstehen.

Der geräuschvolle Freilauf wurde doch nur erfunden, damit wir Radfahrer nicht aufhören zu treten! Ich hatte bis jetzt jedenfalls mit meinem roten Renner ein kleines schnurrendes Kätzchen, das sich pumaartig an andere Radler heranpürschen konnte. Nun erspare ich mir zwar die Klingel, aber anfreunden werde ich mich wohl nicht so schnell damit. Also immer fleißig weiter pedalieren!

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EISWUERFELIMSCHUH - FUJI ZIPP Triathlon Training (1)

Das ist sowieso mitten im Training das Beste. Natürlich muss ich bei diesem wunderbaren Wetter hier und da schauen. Die Landschaft und die weiten leeren Landstraßen genießen. Natürlich immer locker weiter kurbeln, sonst höre ich vor Klackern die Vögel nicht zwitschern. Es gibt so viel zu entdecken. Nicht wie sonst nur die weiße Wand anzuschauen.

Das Wochenende begann so la la, während die Sonne von morgens bis abends von dem hellblauen Himmel strahlte. Dies und das, arbeiten, wieder dies und das. Da hatte ich fast keine Hoffnung, dass ich es überhaupt schon am Samstag auf’s Rad schaffen würde.

Umso schöner war dann jeder einzelne Kilometer, den ich hinter mir lassen und mit dem ich mich freistrampeln konnte. Was für eine Entschädigung!

Auch wenn die Ausfahrten mit dem neuen kleinen Schwarzen zunächst unfassbar ungewohnt waren. Inklusive Umhereiern. Ach ja und ich kann jetzt auch schalten, während ich es mir auf dem Aerolenker so halb gemütlich mache. Das muss ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen, damit ich nicht ständig wieder nach oben krabbele.

Aber irgendwie gewöhnt man sich an alles und meist schneller als man denkt. So war es zunächst noch ein verhaltener Geschwindigkeitsrausch. Dennoch konnte ich kräftig Druck auf die Pedale geben. Was für ein Gefühl! Erst recht, als ich Sonntag in kürzeren und viel leichteren Sachen unterwegs sein konnte.

Am Vortag musste alles noch lang sein. Der kühle Wind des späten Nachmittags; die Feuchtigkeit, die langsam über den Feldern und aus den Wäldern aufstieg – alles war ganz anders als während der Ausfahrt zur Mittagszeit am Tag danach. Wärmende Sonne. Milde Luft und brausender Fahrtwind, der als Erfrischung sogar richtig angenehm war. Einfach ein Frühlingstraum.

Ich hoffe, dass es bei euch ebenso wunderbar lief, dass ihr das Wetter egal wie genauso genießen konntet.

PS: Mit dabei immer mein sehr komfortables X-Bionic und Skins Rad Set während mein Edge 810 die Strecke vorgibt. Mein neuer Sattel von ‚ism‘ hat die erste Prüfung auch gut überstanden. Oder besser gesagt, ich habe es mir darauf ganz bequem gemacht. 

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..‚Din‘ ist Gründerin von Eiswuerfel Im Schuh

20121111-082354.jpgAls Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett. Ich freue mich, mit dir auf Facebook, Twitter, Pinterest, Instagram und Google+ in Kontakt zu bleiben.

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..‚Olli‘ ist Fotograf & Grafiker von Eiswuerfel Im Schuh

20121111-082354.jpgAls Fotograf & Grafiker von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit der Athletin ‚Din‘ immer auf der Suche nach der nächsten sportlichen Herausforderung und den interessantesten Bildmotiven. Außerdem kümmere ich mich darum, die hier vorgestellten und getesteten Produkte und Sportbekleidung interessant abzulichten. Neben meiner Fotografie bin ich oft selbst sportlich unterwegs. Ich sitze sehr gern im Rennradsattel oder schnüre als Alternativtraining auch schon mal hin und wieder die Laufschuhe. Schaut gern auch auf meiner Facebook-Seite vorbei, auf der ich immer wieder neue Eindrücke mit euch teile.

21 Gedanken zu „Radgeschichten: Freilauf“

  1. Ich wusste bisher wirklich nicht was ein Freilauf ist – umso mehr habe ich mich über Deinen Bericht amüsiert 🙂 Eine laut knackende Nabe, damit man tapfer weitertrampelt? Das ist ja mal eine tolle Idee 😉
    Liebe Grüsse
    Ariana

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    • Hallo Ariana,

      ja, so ging es mir auch vor einigen Jahren. Ich lerne jeden Tag in Sachen Radfahren und Radtechnik dazu. Ist etwas umfangreicher als Laufschuhe an und los.

      Viele Grüße,
      Din

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    • Hallo Katrin,

      ach echt?! Naja, wie man es wohl gewöhnt ist. Ich kannte es vorher auch gar nicht anders, als eben ruhig. Dann lass es mal weiter klackern und viel Spaß bei deinen Ausfahrten. Hoffentlich auch mal auf so schön leeren Straßen.

      Bis bald,
      Din

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  2. Mein Freilauf ist schön leise, und irgendwie genieße ich das auch. Allerdings muß ich mir für das Mainufer echt eine Klingel zulegen, sonst knallt es trotz aller Vorsicht meinerseits bald mal. Kaum zu glauben, wie viele Radfahrer es gibt, die trotz hohen „Verkehrsaufkommens“ spazieren schauen und sich selbst und andere damit gefährden.
    Morgens dagegen ist es ein wunderschönes Rollen mit der aufgehenden Sonne imRücken. Ich liebe #bike2work.

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    • Ohja, ich genieße es auch so ruhig an meinem roten Rad. Aber ja, eine Klingel, so blöd es klingt, wäre echt super. Ich muss mir auch wirklich angewöhnen, laut und deutlich in die Runde des Rad-Schauer zu rufen.

      Da genießt du sicher #Bike2Work um so mehr. Viel Spaß auch weiterhin dabei.

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  3. cooler bericht, coole bilder. ein lauter freilauf ist übrigens sicherer, man wird gehört, wenn man von hinten „daherrasselt“ 😉 ein kabarettist aus Ö. (roland düringer) hat mal gemeint: „lärmfahrer sind hörbarer!“ allerdings hat er es auf autos bezogen, weshalb ich’s nur im zusammenhang mit fahrrädern gut finde 😉 aber auch die zipp klingen von carbon-klang sicher super, oder?

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    • Vielen lieben Dank. Ja, ich war auch durchaus überrascht, wie viele Radler sich umgedreht haben und Platz machten. Auch sehr gut bei Kindern, die langsam gewarnt werden. Besser, als wenn die armen ohnmächtig vor Schreck werden, wenn man rüber ruft oder sturmklingelt.

      PS: Die Zipp klingen genau so, wie du es dir sicher vorstellst. Ein leises, aber wahrnehmbares, tiefes Brummen…

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  4. Da kann man ja richtig neidig werden,hallo Din,wie ich sehe hattest du ja eine wunderbare Ausfahrt,ich hoffe für dich ,dass noch viele folgen werden,,für mich auch,werde erst morgen losdüsen,ein ruhigen Tag nach dem HM muss auch sein. So wünsche ich dir noch tolle Erlebnisse mit deinem Renner.
    Gruss Marcus

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    • Ganz lieben Dank, Marcus. Ich hoffe, dass du dich nach deinem HM schon etwas erholen konntest und dann viel Spaß später bei deiner Ausfahrt. Es wird sicher auch ganz wunderbar. Genieße es.

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  5. Ich brauche regelrecht laute Naben, z.B. novatech. Das Gerausch gibt mir Rhythmus. Und Din, wie kannst Du Vogelgezwitscher hören, bei all dem Fahrtwind? Ab 40km/h ist es doch viel zu laut, unabhängig von dem Freilauf;-)

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    • Ich bin eindeutig zu langsam… Nein, aber ab und an muss man bei all dem Training wirklich auch die Landschaft genießen und rollen lassen. Sonst geht das nicht. Ein wenig Spaß muss immer dabei sein.

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      • Wenn die richtigen Muskeln stark genug sind und auch richtigen Muskeln (z.B. die jeweiligen Gegenspieler Muskeln) gut gedehnt und geschmeidig sind ohne Trigger etc ist auch eine aerodynamische Position gemütlich und sehr lange auszuhalten. Das ist unbedingte Voraussetzung, um auch in der aerodynamischen Haltung das Maximum an Kraft aufs Pedal zu bringen. Sonst stecken wir im Dilemma: aerodynamisch ja, aber Kraft aufs Pedal weniger.

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        • Dieses Dilemma kenne ich nur zu gut. In weniger aktiven Monaten funktioniert das nicht sonderlich, aber mittlerweile kann ich etwas entspannter und mit einer guten Kraftübertragung Druck auf’s Pedal geben. Sobald eine Brise aufkommt, bin ich sogar zufrieden, dass ich in der Aerohaltung verweilen darf. Alles andere ist viel zu anstrengend und ineffektiv. Am nächsten Wochenende geht es dann wieder raus und ich bin gespannt, wie es läuft.

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      • Der vorige Kommentar war als Antwort unten gemeint. Was die Landschaft angeht. Thumbsup! Intensitätsgrad des Trainings ist unabhangig von dem Härtegrad des Trainings. Wie schön kann es sein und oft auch mal notwendiger aktiv zu regenerieren. Die Seele trainiert mit;-) Dann ist es toll das Gezwitscher bewusst aufzunehmen.

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  6. So toll die Bilder sind
    das Gefühl sicherlich auch
    vor allem das tolle “ Werkzeug “
    abgesehen mal von der flotten Sportlerin
    hast du denn bei dieser Haltung keine Probleme ?
    Aber sicherlich tust du auch etwas dafür oder dagegen ??
    Fragen über Fragen !!

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    • Vielen lieben Dank. Die Haltung übe ich jedes Jahr auf’s Neue – so wie man beim Lauftraining auch die Strecken verlängert, versuche ich bei jedem Training immer etwas länger in dieser Position zu verharren. Aber anstrengend ist es schon und eine stabile Mitte ist wie beim Laufen absolute Voraussetzung, um nach der Radstrecke nicht auf die Laufstrecke zu kullern. Wichtig ist natürlich, dass das Rad gut eingestellt ist und dass man es in der Tat ein wenig bequem hat. Auch wenn es erst einmal nicht so den Eindruck macht. Aber auch ich habe immer noch so viele Fragen… Man lernt da auch irgendwie nicht aus.

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