Nizza im September – seit zwei Jahren Austragungsort der Ironman World Championship, die mit der Race Week auch 2024 am Mittwoch begann. Hunderte Triathletinnen mit Familien und Freunden waren bereits seit Tagen wie ich vor Ort. Der Moment meiner Ankunft war von einer faszinierenden Mischung aus Vertrautheit und Aufregung geprägt. Die Côte d’Azur hatte mich bereits Jahre zuvor als Arbeitsplatz verzaubert. Dieses Mal kehrte ich als Triathletin zurück, mit einem völlig anderen Ziel vor Augen.
Die Küstenregion zwischen Cannes und Nizza empfing uns Athletinnen mit einer malerischen Kulisse für die Schwimm-, Rad- und Laufstrecke. Zwischen den historischen Fassaden der Altstadt und dem in der Spätsommersonne glitzernden Mittelmeer entfaltete sich eine Atmosphäre voller Vorfreude. Mein Fuji und die umfangreiche Triathlon-Ausrüstung waren diesmal meine treuen Begleiter. Wie anders war es doch zu den Zeiten, als ich hier beruflich nur mit meinem MacBook und einer Kamera durch die Straßen eilte.
Alles begann in dieser Race Week der Ironman-Nizza-Weltmeisterschaft der Triathletinnen mit der Messe, der Startunterlagenausgabe und dem Welcome Banquet. Und genau damit möchten Oliver und ich unsere Reihe zur Ironman World Championship 2024 beginnen. Wie immer haben wir einige besondere Momente in Bildern und Worten festgehalten. Wir hoffen, dass dir das Durchstöbern genauso viel Freude bereitet, wie uns das Zusammenstellen gemacht hat.
Zum ersten Mal in all den Jahren Triathlon stand ich an der Startlinie einer Langdistanz, die ausschließlich Frauen vorbehalten war. In den Tagen zuvor sahen wir entsprechend viele Athletinnen, was mit schon einmal ein ganz anderes Gefühl vermittelt. Sonst sind wir einige von wenigen oder die, die Athleten begleiten. In dieser Woche drehte sich in Nizza alles um uns. Rückblickend kann ich nicht genau formulieren, was anders war. So oft in diesem aber auch all den anderen Jahren habe ich mich schon gefragt, wo denn all die Frauen sind. Deshalb war es in Nizza einfach schön zu sehen, dass wir in der Mehrzahl waren. Nizza ist sowieso schon unglaublich voll. Aber an den Tagen rund um den Triathlon schoben sich die Menschen regelrecht durch die Altstadt und an den Ironman Aufbauten vorbei.
Die Tage vor dem großen Wettkampftrubel vor Ort zu sein, erwies sich im Nachhinein als goldrichtig. Sie boten uns nicht nur die Möglichkeit, die anspruchsvolle Radstrecke in Ruhe zu erkunden, sondern gaben mir auch die nötige Zeit, einen kleinen Infekt auszukurieren. Als am Mittwoch das Ironman Village seine Pforten öffnete und die Startnummernausgabe begann, kam bei mir auch endlich die ersehnte Vorfreude auf. Die professionelle Organisation und die herzliche französische Gastfreundschaft verschmolzen und ich fühlte mich im Race Village direkt willkommen.
Die Organisation hatte ein vielfältiges Rahmenprogramm geschaffen, das die Tage vor dem Wettkampf strukturierte. Und vielleicht hast du es ja in unserem Beitrag über die Race Week, von der wir vor Ort berichtet haben, bereits gelesen. Es gab neben den touristischen Highlights auch die Besonderheiten, die die Ironman Weltmeisterschaft mit sich bringt. Darunter der Promenade Fun Run am Dienstag und das Schwimmtraining im Mittelmeer „Swim Baie des Anges“ am Mittwoch. Die Wassertemperatur und die Orientierungspunkte an der Küste – es hat für mich etwas beruhigendes, diese Details wahrzunehmen. Etwas dazu haben wir in unseren Ironman World Championship Race Week Updates zusammengetragen.
Die mediterranen Herbsttage in Nizza enthüllten einen ganz eigenen Rhythmus. In den Morgenstunden, wenn die ersten Sonnenstrahlen die Promenade des Anglais vergoldeten, trafen sich bereits kleine Gruppen von Athletinnen zum lockeren Training. Die Stadt erwachte mit uns, während Cafés ihre Türen öffneten und der Duft von frischen Croissants durch die Gassen der Altstadt zog. Im Race Village ging es auch morgens direkt mit einladenden Themen rund um den Wettkampf und die Strecken los.
Das Besondere an dieser Weltmeisterschaft lag nicht nur darin, dass wir alles Athletinnen waren, sondern auch in der Streckenführung. Die Radstrecke, die sich durch das Hinterland der Côte d’Azur schlängelte, sollte uns einiges abverlangen. Bei den Streckenbesichtigungen offenbarten sich atemberaubende Ausblicke von den mediterranen Alpen, während die technischen Passagen insbesondere zum Ende hin höchste Konzentration erforderten.
In den ruhigeren Momenten zwischen den offiziellen Veranstaltungen erkundeten wir die versteckten Schätze der Stadt. Die verwinkelten Gassen der Altstadt bargen kleine Boutiquen und Kunstgalerien, während der Cours Saleya mit seinem Blumenmarkt alle Sinne ansprach. Der Aufstieg zur Colline du Château belohnte mit einem spektakulären Blick über die Bucht und wurde zum beliebten Treffpunkt für Fotografen und Athletinnen gleichermaßen.
IRONMAN VILLAGE
Das Ironman Village, das von Mittwoch bis Montag seine Pforten öffnete, war das kleine Zentrum der Weltmeisterschaft. Gelegen in einer Parkanlage inmitten der Altstadt von Nizza.
Wollte man das Gelände betreten, musste man zunächst durch eine Sicherheitskontrolle. Die ersten Schritte führten durch das Ironman Merchandise-Zelt, das mit seiner Fülle an Erinnerungsstücken einen immer wieder vor Augen hielt, wo man sich eigentlich gerade befand. Bei meinem ersten Besuch war das Merchandise Zelt genauso leer wie der Athletinnen Check-In, so dass ich sowohl meine Unterlagen als auch einige Souvenirs fix ausgesucht und erhalten hatte.
Meine obligatorische Tasse für meine kleine Sammlung und ein Visor mussten unbedingt mit nach Hause. Aber klar, die Auswahl war ähnlich wie sonst bei solch Ironman-Messen. An manchen Stellen etwas üppiger als gewöhnlich. Mein Gefühl war, dass vor allem die Angehörigen unglaublich viel kauften.
Bis auf wenige leere Momente gab es immer etwas Trubel im Merchandise-Zelt und auf dem restlichen Gelände. Zumal man auch durch das Zelt musste, wenn man den Ort verlassen wollte. Und irgendwie sah ich jedes Mal wieder Kleinigkeiten, die ich bei anderen Messen noch nicht wahrgenommen hatte. Es gab beispielsweise Ironman World Championship Nizza Badekappen. Da ich meine Wettkampf-Badekappen – egal ob Langdistanz oder Sprint – immer „archiviere“, wäre das etwas, was ich mir immer mal von besonders beeindruckenden Wettkämpfen mitnehmen würde.
Was natürlich niemals fehlen darf, ist der Blick auf Shirts oder Handtücher, wo man auf die Suche nach dem eigenen Namen gehen konnte! Richtig besonders ist zudem der erste Blick auf die Medaille. Jedes Mal wieder überrascht es mich, wie großartig sie aussehen.
Irgendwann, völlig unerwartet und wie eine Athletin unter vielen lief die bis dahin amtierende Ironman Weltmeisterin Lucy Charles-Barclay über die Messe. Sie nahm am Stand AG1 Platz, um Zeit mit ihren Fans zu verbringen. Ich hatte Glück, dass ich gar nicht all zu lang auf eins der Highlights die Pre-Ironman-Tag warten musste. Ihr Mann Reece Barclay organisierte alles charmant, sortierte die Autogrammkarten und Fotomöglichkeiten, während die Lucas Schwester Holly Charles immer Hintergrund unbemerkt einige Videoaufnahmen und Fotos machte. Innerhalb weniger Minuten stand ich neben ihr für einen kurzen Austausch. Weil alles so spontan und schnell passierte, hatte ich nichts Passendes für ein Autogramm, dass ich natürlich auf irgendetwas Persönlichem vom mir haben wollte. Also hielt ich Lucy eine meiner Visitenkarten unter ihren Edding.
In einer absolut entspannten Atmosphäre nahm sie sich Zeit für Fotos und Autogramme, tauschte sich mit den Athletinnen aus und verbreitete eine Mischung aus Professionalität und Zugänglichkeit, die meiner Meinung charakteristisch für unseren Sport ist. Diese persönlichen Momente unterstrichen den besonderen Geist dieser Weltmeisterschaft.

Die Aktivitätenzonen boten ein abwechslungsreiches Programm: Neben der beliebten Photo-Booth, wo professionelle Bilder entstanden, gab es interaktive Displays und Präsentationen. Die große Bühne im Zentrum des Ironman Villages wurde zur Plattform für Interviews, Q&A-Sessions und Vorstellungen von Athletinnen. Besonders die Nachmittagsveranstaltungen zogen großes Publikum an, wenn Expertinnen Einblicke in ihre Trainingsmethoden und Wettkampfvorbereitungen gaben.
Ein emotionaler Höhepunkt des Villages war die imposante Starterlisten-Wand. Hier waren die Namen aller teilnehmenden Athletinnen verewigt – ein beeindruckendes Symbol der Gemeinschaft und des gemeinsamen Ziels. Die Wand wurde zum beliebten Treffpunkt, von Athletinnen aller Welt und ihren Angehörigen. Es sind sicher tausende Erinnerungsfotos allein dort entstanden.
Die technische Seite des Sports kam ebenfalls nicht zu kurz: Die Mechaniker an den Radservice-Stationen arbeiteten unermüdlich, um die Wettkampfmaschinen für einige Athletinnen zusammenzubauen und perfekt einzustellen. An einigen Ständen bekam man Radzubehör, aber im Verhältnis war es recht wenig. Vor allem wenn man es mit den Anbietern für Triathlonbekleidung vergleicht.
STARTNUMMERNAUSGABE DER IRONMAN WORLD CHAMPIONSHIP
Die Startnummernausgabe, die sich von Mittwoch bis Freitag erstreckte, präsentierte sich als perfekt durchorganisierter Prozess. Alles wie immer, würde ich zusammenfassen und natürlich mischten sich auch immer wieder Profi-Athletinnen zwischen die Age Grouper.
Der Eingangsbereich mit seinem großen „ATHLETE CHECK-IN“-Aufsteller war leicht zu finden. Schilder mit ihrer klaren Beschilderung wiesen den Weg durch den gesamten Check-in-Prozess. Passend dazu war der gesamte Weg mit Ironman Zitaten versehen, die irgendwann einmal irgendwie genutzt wurden.
An diesem regnerischen Nachmittag erwies sich die überdachte Location als besonders vorteilhaft. Nach kurzer Prüfung meines Ausweises und QR-Codes, den ich zur Sicherheit auch noch einmal einige Tage vor dem Check-In zugeschickt bekommen habe, konnte ich mir einen Tresen mit Helfern für alle Unterlagen aussuchen. Und natürlich waren die französischen Helfer und Helferinnen besonders reizend! Mit freundlicher Professionalität führten sie jede Athletin durch den Prozess, beantworteten Fragen und stellten sicher, dass keine wichtigen Details übersehen wurden.
Im Anschluss erhielt ich wie jede Athletin meine persönliche Startnummer, die von Anfang an für Freude bei mir und allen Helfern auslöste. Als 747 war ich noch nie unterwegs! Ich bekam zusammen mein offizielles Athletinnen-Armband und die Wechselbeutel mit den entsprechenden Aufklebern.
Den Abschluss bildete die Übergabe des Ironman-Rucksacks, der mich nach den an sich bereits ziemlich guten Rucksäcken der vergangenen Jahre sehr positiv überraschte. In ihn passen deutlich mehr Trainings- oder auch Reisesachen als sonst.
IRONMAN VILLAGE VORTRÄGE
Die Ironman Village Vorträge entwickelten sich zu einem wirklich interessanten und inspirierenden Highlight der Wettkampfwoche. Das Programm stand online erst wenige Tage vor meiner Anreise nach Nizza fest. Ich hatte etwas angezweifelt, ob das ein Programmpunkt sein, den ich für mich persönlich spannend finden würde. Aber auch hierbei wurde ich wirklich positiv überrascht.
Ab Mittwochvormittag verwandelte sich der Veranstaltungsbereich in einen Treffpunkt von Triathlon-Legenden, die ihre jahrzehntelange Erfahrung mit den gespannt lauschenden Athletinnen teilten. Die Atmosphäre war von einer einzigartigen Mischung aus Neugierde und Inspiration geprägt, während eine Ikone nach der anderen die Bühne betrat. Es wurden Generationen von Triathletinnen vereint, die nicht nur lebendig ihre Leidenschaft für diesen Sport teilten, sondern auch Unmengen von Tipps parat hatten.

Nach der Abholung meiner Startunterlagen am Mittwochnachmittag tauchte ich direkt in die faszinierende Welt der Vorträge ein. Der erste, „Magic of Nice“, vereinte mit Paula Newby-Fraser, Julie Moss, Kathleen McCartney Hearst und Fernanda Keller wahre Pionierinnen des Sports. In dem Moment war mir nicht klar, wie sehr ich ihnen mit ihren Ausführungen nach dem Rennen zustimmen würde.
Julie Moss‘ Augen leuchteten, als sie von ihrem ersten Rennen mit Preisgeld in Nizza erzählte. Die pittoreske Landschaft und die verschlafenen Dörfer entlang der Strecke hatten sie sofort in ihren Bann gezogen. Mit einem Lächeln berichtete sie von ihrem Start gemeinsam mit ihrem Sohn und wie der Kurs trotz seiner Herausforderungen wie im Flug verging – auch wenn sie bei den Abfahrten sicherheitshalber etwas vorsichtiger war als bei den Anstiegen. Ihre authentische Art zu erzählen machte deutlich, dass selbst die größten Namen des Sports vor den technischen Passagen der Strecke höchsten Respekt hatten.
Kathleen McCartney Hearst entführte die Zuhörerinnen in das Jahr 1982, als die Radstrecke noch 100 Kilometer maß, während Fernanda Keller von ihrem ersten großen Rennen 1986 schwärmte. Ihre Begeisterung für die französische Kultur und den mediterranen Lebensstil war auch nach all den Jahren noch spürbar. Die beiden Athletinnen ergänzten sich perfekt in ihren Erzählungen und vermittelten ein lebendiges Bild der frühen Triathlon-Ära, als der Sport noch in seinen Anfängen steckte und jedes Rennen Pioniercharakter hatte.
Paula Newby-Fraser schwärmte von der besonderen Bedeutung Nizzas in der Geschichte des Triathlons, die sie auch noch einmal betonte, als wir einige Worte wechselten. Was für eine Ehre! Sie erinnerte an die Zeit, als Europa und Kanada noch in den Kinderschuhen des Ironman-Sports steckten, während Nizza bereits Legenden formte. Die anspruchsvolle Streckenführung, die atemberaubende Landschaft und die warmherzige Community machten den Wettkampf zu etwas Besonderem. Ihre Worte ließen die Geschichte des Sports lebendig werden und zeigten eindrucksvoll, wie Nizza den Triathlon in Europa maßgeblich mitgeprägt hatte.
Der Donnerstagvormittag stand ganz im Zeichen praktischer Ratschläge. Mirinda Carfrae und Paula Newby-Fraser teilten in ihrer Session „Insider Tips: Bike and Run Course“ wertvolle Erfahrungen. Ihre Einschätzungen deckten sich mit meinen eigenen Eindrücken von der Radstrecke, die ich teilweise selbst erkundet hatte. Besonders ihre Pacing-Strategien und die Tipps für die langen Abfahrten erwiesen sich als Gold wert. Die beiden Championinnen betonten immer wieder, wie wichtig es sei, die eigenen Grenzen zu kennen und den Respekt vor der anspruchsvollen Strecke nie zu verlieren.
Im Anschluss waren sie für alle Fragen offen, sogar die ganz privaten. Und sie gaben Informationen zu den Anstiegen auf den ersten 90 Kilometern, die uns Athletinnen natürlich ungemein busy halten sollten. Sie versicherten uns aber auch, dass es ganz normal sein, dass wir über Stunden eben auch nur damit beschäftigt sein werden. Sie gaben Tipps, wie wir mental trotz der zu erwartenden unfassbaren Anstrengung im Moment bleiben.
Mittags gewährten Nikki Bartlett, Kylie Simpson und Bec von FulGaz Femmes spannende „Real Insights from FulGaz Virtual Rides“. Nikkis Geschichte, wie sie erst mit 20 Jahren schwimmen lernte, machte vielen Athletinnen Mut, vor allem denen, die noch nie im Meer oder Ozean geschwommen sind. Die FulGaz Femme Gruppe wurde als wertvolle Trainingsalternative für die Wintermonate vorgestellt. Ihre offene Art, auch über Rückschläge und Zweifel zu sprechen, schuf eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der sich sicher viele Athletinnen erstmals trauten, ihre eigenen Ängste und Bedenken in der Fragerunde zu teilen.
Ein besonderes Highlight war für mich die Session „Mindset with Michellie“, moderiert von Mark Allen. Die mentalen Strategien und Einblicke in die Psyche von Spitzenathleten von Mark Allen und Michellie Jones waren von unschätzbarem Wert. Ihre Botschaft, jeden Wettkampftag als Geschenk anzunehmen, traf sicher nicht nur meinen Nerv sondern den aller Zuhörerinnen.
Den krönenden Abschluss bildete die „Ask the Champions“ Q&A-Runde mit Mirinda Carfrae und der 2019 in die Hall of Fame aufgenommenen Michellie Jones. Michellie brachte es auf den Punkt, als sie die Entwicklung des Frauentriathlons beschrieb:
„Es fühlt sich endlich so an, als würde unsere Leistung zählen!“
Mirinda ergänzte nachdenklich, wie seltsam es früher war, wenn die Männer im Ziel gefeiert wurden und die Frauen irgendwann später mit anderen Athleten eintrafen. Der Unterschied zur heutigen Zeit sei enorm. Ihre emotional vorgetragenen Worte unterstrichen für mich noch einmal die Bedeutung einer reinen Frauen-Weltmeisterschaft.
WELCOME BANQUET DER IRONMAN WORLD CHAMPIONSHIP
Am Freitagnachmittag erreichte die festliche Stimmung der Ironman World Championship in Nizza ihren Höhepunkt mit dem traditionellen Welcome Banquet – ein Abend voller Leckereien gepaart mit inspirierenden Momente. Das Welcome Banquet fand im Palais des Expositions statt. Es war unweit meiner Unterkunft, so dass ich frühzeitig da sein konnte, ohne mich lange durch den Verkehr der Innenstadt zu stauen. Es ging auch direkt rein in die riesige Messehalle, wo bereits die Organisatoren warteten.
Die Veranstaltung bot uns Athletinnen und unseren Angehörigen einen wirklich schönen Rahmen, um die letzten Stunden vor dem großen Tag zu genießen. Das reichhaltige Büffet spiegelte die gastronomische Vielfalt der Côte d’Azur mit mediterranen Spezialitäten wider. Es verging ungefähr eine Dreiviertelstunde, bis das Rahmenprogramm mit Artisten begann. Ihre Vorführungen rundeten den Abend ab und brachten direkt zu Beginn etwas Schwung hinein, nachdem wir bereits einiges von den Köstlichkeiten des Buffets probieren konnten.
Durch den Abend führten Paul Key und Joanne Murphy, deren unterhaltsame Moderation dem Event Struktur und Esprit verlieh. Rennleiter Yves Cordier zeigte mit seiner Rede die Warmherzigkeit und wie einzigartig dieses Rennen ist, während der CEO der Ironman Group, Scott Derue, in seiner Eröffnungsrede die immense Bedeutung des Frauentriathlons hervorhob und wie sehr Events wie die Ironman World Championship dazu beitragen, die Leistungen von Athletinnen ins verdiente Rampenlicht zu rücken.
Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die Ehrung zweier außergewöhnlicher Triathletinnen: Fernanda Keller und Kathleen McCartney Hearst. Fernanda Keller, die erste Brasilianerin, die bei der Ironman-Weltmeisterschaft antrat, wurde feierlich in die Ironman Hall of Fame aufgenommen. Mit über 100 Ironman- und Ironman 70.3-Finishes sowie sechs dritten Plätzen in der Gesamtwertung zählt sie zu den erfolgreichsten Athletinnen der Triathlongeschichte. Ihre Leidenschaft und ihr Engagement haben unzählige Sportlerinnen inspiriert und die Grenzen des Möglichen erweitert.
Kathleen McCartney Hearst, die 1982 als 22-jährige Studentin mit einem der denkwürdigsten Momente in die Triathlongeschichte einging, wurde ebenfalls geehrt. Ihr legendärer Sieg bei der Ironman-Weltmeisterschaft, als sie in den letzten Metern Julie Moss überholte, ist bis heute ein Symbol für unermüdlichen Willen und Durchhaltevermögen.
Und sie haben auch definitiv mich in den vergangenen Tagen berührt und inspiriert. So wie auch Daniela Ryf, die an diesem Abend für ihre Leistungen gebührend aus dem Profi-Sport verabschiedet wurde. Die in diesem Jahr zurückgetretene Schweizerin hatte mich nur all zu oft bei Triathlons mitfiebern lassen und es war jedes Mal wieder eine unglaubliche Ehre, sie live bei diesem Sport zu erleben, den sie so sehr mitprägte in den vergangenen Jahr!
Das Welcome Banquet war jedoch mehr als nur ein festliches Dinner. Es diente als Plattform für Begegnungen und den Austausch unter Athletinnen aus 65 Nationen. In den Gesprächen schwang eine spürbare Vorfreude auf den bevorstehenden Wettkampf mit, gepaart mit tiefem Respekt und Wertschätzung füreinander.
Den wirklichen Abschluss bildete für mich Anschluss die Wettkampfbesprechung, die wirklich überhaupt keine Neuigkeit mehr enthielt. An diesem langen Abend hätte ich mir gewünscht, dass wir sie digital erhalten. Aber auf der anderen Seite war es auch großartig, es mit der Familie teilen zu können und den Abend so ausklingen zu lassen.
Alle Teile unserer Ironman World Championship Nizza 2024 Beitragsreihe findest du hier:
Ironman World Championship Nizza – Women’s Race 2024: Rennmorgen & Schwimmstrecke
Ironman World Championship Nizza – Women’s Race 2024: Radstrecke
Ironman World Championship Nizza – Women’s Race 2024: Laufstrecke & Banquet of Champions
[Photo Credits: Oliver Eule / eiswuerfelimschuh.de] | Alle hier gezeigten Fotos wurden wie immer von Oliver Eule aufgenommen. Die Rechte an diesen Fotos liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung der Fotos ist in Absprache mit uns gerne möglich. Bei Interesse schreibt uns bitte eine E-Mail, um Details der Nutzung auf Social Media, Webseiten oder Printmedien zu klären.
Vielen Dank für diese tollen Einblicke und den ersten Teil Deiner bzw. eurer großartigen „Reise“!
Die Fotos sind mal wieder der Hammer! Ich bin sehr gespannt auf den nächsten Teil. 😉
Oh, das ist aber wirklich schön zu lesen, dass du die Auswahl der Eindrücke zu schätzen weißt. Diese Reise war wirklich großartig und besonders von Anfang bis Ende. Danke für das Feedback und die nächste Beiträge folgen Stück für Stück.