Der Mai hatte noch im Zeichen der Regeneration gestanden, was sicher auch einen positiven Effekt auf die Juni-Wettkämpfe gehabt hat. Neben meinem ganzen Training mit fast genau 50 Stunden, haben mich natürlich meine beiden Sportveranstaltungen nachhaltig beeindruckt. Mein erstes Radrennen, meine erste olympische Distanz – ein Monat voller großer Momente, an die ich mich sicher noch sehr lange erinnern werde.
Es ist doch nach einem erfolgreichen Wettkampf oder Training meist dieses EINE ganz bestimmte Gefühl, das einen alle Strapazen vergessen lässt und das einfach nur dazu beflügelt, noch mehr zu wollen. Egal ob Läufer oder Triathlet, dieses Gefühl kennt sicher jeder nur all zu gut. Bei mir waren es in diesem Monat gleich zwei dieser Momente, die mir solch ein Gefühl geschenkt haben. Am wirkungsvollsten war es aber mit Sicherheit nach dem Velothon, was nicht zuletzt an der Gruppendynamik und an der für mich sehr hohen Geschwindigkeit lag – das Rennrad-High hielt eine komplette Woche. Zwar wollte ich nicht gleich wieder los, aber ich wollte Laufen, Yoga praktizieren und noch mehr Laufen. Ich hatte so viel Energie, wie schon lang nicht mehr und ich frage mich tatsächlich immer noch, wie lang eigentlich das Rennen hätte sein können, denn die 113km waren definitiv nicht genug!
Der Berlin Triathlon in Treptow, meine erste olympische Distanz, hat es natürlich ebenfalls in sich gehabt, dennoch war es genau die letzte Disziplin, bei der ich zeigen konnte, was geht. Natürlich, ich bin eigentlich Läufer, da musste noch etwas rauszuholen sein. Für mich war es dennoch interessant zu sehen, wie es ist, einen 10er nach Schwimmen und Rad zu laufen und dabei das Gefühl zu bewahren, dass man sich gut und eben doch noch nicht erschöpft fühlt. Das war übrigens auch genau der Tag, an dem ich in diesem Monat Schwimmen war (taucht in der Statistik nicht auf, weil es zum Triathlon gehörte) – auch wenn es viel häufiger in meinem Plan vorgekommen ist, konnte ich mich nicht wirklich motivieren.
Genau das war auch ein Riesen Thema der letzten zwei Wochen – Motivation – irgendwie war sie da, wollte ich doch mit meinem frisch angespitzten Bleistift meinen Plan während meines Frühstücks abhaken. Irgendwie war sie aber auch nicht da, ich konnte mich nur schwer aufraffen. Achtung! Jetzt kommen die ganzen ‚Weil’s‘ – weil zu viel anderes zu tun war, weil sich die Beine wenig grazil wie eine Gazelle anfühlten, eher weil sie etwas Hulk-Mäßiges hatten, weil das intensive Yoga mich förmlich ans Bett fesselte, weil mein Asthma keinen Spaß verstand, weil Barfußlaufen super anstrengend ist, weil… ich vielleicht einfach mal keine Lust hatte.
Dennoch lief das Training nicht ganz übel, auch die Intervalle kullerten einigermaßen vor sich hin – ein wenig Qual hin und wieder lässt einen direkt viel dankbarer werden für die Momente, in denen es rollt. Bei den Intervallen ist mir aufgefallen, dass ich noch einiges zu tun habe – sobald die große 3 für einen Kilometer auf dem Display erscheint, rebelliert mein Körper und möchte es sich bei einem 4er Schnitt gemütlich machen oder sogar im Gras verweilen. Das obligatorische Gespräch mit dem MyGoal Team am Monatsende war da eine große Hilfe erneut Ziele zu definieren und zu erkennen, dass es vielleicht nicht am Nicht-Können als viel mehr am Nicht-Wollen liegt und vielleicht muss ich die ‚große 3‘ „einfach nur“ Visualisieren. So wie letztes Jahr, als ich meine Tempoläufe versucht hatte, mit einem 4er Schnitt zu laufen. Wie oft habe ich da an Yoga gedacht!?
Der Bryan Kest Workshop im Mai hatte mich sehr motiviert, weiter an meiner Yoga Technik zu arbeiten und auch längere Einheiten durchzuhalten. Das hat natürlich auch dazu geführt, dass ich pro Woche mehr als drei Stunden Power Yoga zum normalen Training in meine Sportics Statistik eintragen konnte. In Sachen Kraft, aber vor allem Ausdauer hat sich auch hier einiges weiterentwickelt. Die Liegestütze werden immer einfacher, einzelne Posen wie die Krähe und der Kopfstand sind sehr viel kontrollierter möglich und mein Körper verlangt regelrecht nach dieser Art Ausgleich und Kräftigung.
Der Juli ist der Beginn für zahlreiche Treffen mit Lauffreunden – der Brooks Münster City Run, ist der Beginn kürzerer ‚Run Happy‘ Wettkämpfe und der MyGoal Plan wird natürlich auch darauf angepasst. So manche kennen den Lauf bereits vom Vorjahr (wie Matthias von runHerne und André), wie hier beschrieben, und nun kann ich mir am 22. Juli ebenfalls einen Eindruck davon verschaffen. Bis dahin heißt es noch ein wenig an der Schnelligkeit zu arbeiten und weiter an der Grundlagenausdauer für September, wenn ich meinen ersten Mitteldistanz-Triathlon absolvieren werde.
Bild: Grafiken erstellt mit Sportics
Als Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett.
Dann kann es ja mit dem Training nur so weitergehen! Und ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Du nicht motiviert bist 🙂 Wenn jemand motiviert ist, dann Du! LG
Du bist einfach nicht zu bremsen 😉
Lieben Dank, Manu und Andreas. Ich versuche immer dran zu bleiben und mein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.