Laufgeschichten: Dieses leise Warten

Der Sommer vergeht für mich wirklich immer viel zu schnell. Der Herbst ist nur ein seichtes Zwischenspiel der kalten Jahreszeit, dennoch liebenswert. Dieses Jahr wirkt er so ruhig. So leise…

Der immer aufs Neue aufziehende Nebel hüllt alles in Ruhe ein. Hin und wieder saust Wind über die leer gefegten Landstraßen oder Nieselregen breitet sich ganz langsam aus. Mich zieht es immer raus. Weit raus. Nach dem Marathon gern auch etwas länger. Einfach so. Einfach weil es Spaß macht. Ich plane nichts, ich habe nichts vor, ich laufe einfach.

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Wenn ich draußen über die kahlen Felder laufe, komme ich der Sonne ab und zu ein kleines Stückchen näher. Es ist unglaublich ruhig. Kein Rascheln von Getreide oder Raps oder Mais. Mit Glück weht kein Lüftchen. Hin und wieder weht nur das ein oder andere Blatt von den Bäumen. Manchmal kann ich eine Raupe ganz langsam über den Asphalt kriechen sehen. Letzte Spuren der warmen Zeit. Der Nebel vom Morgen hat sich schließlich am späten Nachmittag verzogen. Kurz bevor die Sonne verschwindet, zieht der Dunst dann aber wieder auf. Die Stadt verschwimmt und wirkt so am Horizont noch weiter weg. Das leichte Rot am Abendhimmel, wird schnell verdrängt. Die Raben verstecken sich bis jetzt in den Wäldern und Gänse sind dieses Jahr ebenfalls noch keine zu hören. Weder in der Luft, noch auf den kahlen Flächen.

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Es war bis jetzt ein viel zu warmer Herbst. Natürlich möchte ich mich nicht beschweren. Aber es wirkt so eigenartig, wie der letzte Winter, der direkt in seinen Anfängen verstummte. Dennoch fühlte es sich bereits oft genug nach Spätherbst an. Die schwankenden Temperaturen. Der Sprühregen. Die Feuchtigkeit die ganz früh am Morgen von den restlichen Blättern der Bäume tropft. Da kann die Kühle schon in richtige Kälte umschlagen. Knapp über null Grad. Dennoch scheint die vierte Jahreszeit noch in weiter Ferne. Genauso wie der Verkehr, der auf den Straßen weit weg im Nebel verstummt.

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PS: Der Straßenflitzer, New Balance RC 1600, läuft sich trotz glatter Sohle auch auf nassen Wegen sehr gut. Die Dreiviertel Tights von X-Bionic ist bei diesem Wetter vollkommen ausreichend und das Lauf-Shirt von Fabletics hält angenehm warm. Zwar selten, aber noch oft genug kann ich es ohne Jacke hinaus wagen…

17 Gedanken zu „Laufgeschichten: Dieses leise Warten“

  1. Die richtig schöne knackige Kälte mit mind. 10 Grad unter Null kommt bestimmt früh genug und wird uns in ihren Bann ziehen. Und dann werden wir auch wieder unsere Sachen anziehen, dann vielleicht etwas mehr, und unsere Kreise ziehen. Bis dahin genieße ich, wie du, dieses wundervolle und ruhige Herbstwetter

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    • Das sehe ich auch so kommen. Ich hoffe, es dauert noch ein wenig, aber wenn die Wiesen dann wieder so ganz weiß aussehen, dann ist das auch schon wunderbar. Natürlich lassen wir uns davon keinesfalls abschrecken und laufen, laufen, laufen…

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  2. Ich kann es nur immer wieder wiederholen – ich mag Deine Laufgeschichten (und Schwimm- und Fahrradgeschichten) – dabei habe ich jedes Mal das Gefühl, wirklich dabei zu sein 🙂
    Liebe Grüsse
    Ariana

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    • Hallo Ariana, vielen lieben Dank. Schwimmgeschichten kommen hoffentlich auch ganz bald wieder. Spätestens wenn ich um halb sechs aus dem Bett falle, um zum Schwimmbad zu laufen. Ich bin gespannt. Es ist ja immer schon unfassbar dunkel. Die Leuchtsachen liegen bereit.

      Vielleicht schaffen wir es ja mal, eine Runde gemeinsam zu drehen, wenn du in der Stadt bist.

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  3. Toll, wie du hier das Glücksgefühl beim Laufen beschreibst! So ähnlich geht es mir beim Laufen auch – aber ganz besonders im Herbst und Winter, wenn es draußen schon richtig kühl ist. LG Franzi

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    • Das freut mich. Jede Jahreszeit hat ja etwas eigenes so Wunderbares an sich. Auch wenn ich eigentlich auf jede Jahreszeit irgendwie verzichten könnte, bis auf den Sommer, ist es doch wirklich schön, immer draußen zu sein. Lassen wir uns überraschen, wann die nächste Jahreszeit anbricht.

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  4. Hallo Din,
    Ein wunderschöner Bericht,hast mir wieder die Lust aufs Laufen wiedergegeben.Wollte ja heute los laufen, hat ziemlich geregnet,aber werde bestimmt noch ein Tag finden in dieser Woche zum Training,denn am So. ist ein Wettkampf. Freue mich immer wieder etwas von dir zu lesen,weiter so,du bist toll.

    Gruss Marcus

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    • Hallo Marcus,

      ich hoffe, bei dir läuft es auch gut in diesem Herbst. Lieben Dank und klar, immer raus. Irgendwann die Woche wird sich sicher noch ein Stündchen für dich ergeben. Vielen lieben Dank und dir viel Spaß beim Laufen diese Woche.

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  5. Fast schon poetisch!
    Ich bin im Herbst auch immer hin und her gerissen. Kürzere Tage, aber stabileres Wetter, allerdings kälter, dafür sind sommerliche Tage im Herbst gleich doppelt so schön.
    Argh…es ist nicht einfach! 😉

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    • Hin und her gerissen, das trifft es wirklich absolut. Nun regnet es ja sehr, aber das hält natürlich Läufer auch nicht ab. Diese letzten warmen Momente sind immer ein Traum. Vor allem, da ich den Sommer schon vermissen, wenn er erst ein Tag vorbei ist… Der Winter wird uns ganz sicher ebenso verzaubern. Ich bin gespannt und dir weiterhin viel Freude beim Draußensein.

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  6. Wunderschöne Serie. Da bekomme ich total Lust, sofort Laufen zu gehen. Eigentlich mag ich den Herbst nicht, aber für’s Laufen sind mir die Temperaturen auf jeden Fall sehr willkommen.

    Liebe Grüße an dich!

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    • Die Temperaturen sind jetzt für das Laufen wirklich ganz wunderbar. Schön, dass du direkt wieder Lust darauf bekommst. Dann genieße den Herbst weiter und viel Freude beim Laufen.

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  7. Wieder sehr stimmungsvoll geschrieben. Es macht immer wieder Spaß diese besonderen Geschichten von Dir zu lesen. Da ich ein Sommerkind bin, war ich gerade noch ein paar Tage in Rom und konnte bei herrlichem Sonnenschein und > 20° noch einmal genießen in kurz/kurz zu laufen. Aber jetzt werden die warmen Sachen herausgeholt.

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    • Dank schön, Frank! Wenn ich immer so laufen gehe und vor allem, wenn ich mir viel Zeit unterwegs lasse, überfällt mich manchmal diese schöne Stimmung. Da ist es eigentlich auch fast egal, was wir für eine Jahreszeit haben. Wunderbar, Rom! Bei mir fast um die Ecke die Tag. Allerdings regnet es, wo ich gerade bin, schon einige Zeit, aber wir hatten auch etwas Sonne. Wenn ich zurück bin, lange ich auch direkt in den Schrank und ziehe mal alle Sachen für kältere Tage nach vorn.

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