Yoga & Laufen

Yoga und Laufen haben auf den ersten Blick nur wenig gemeinsam. Die Verschiedenheit beider Sportarten kann größer kaum sein. Wer aber genauer hinschaut, wird feststellen, dass Läufer von den Halteübungen und fließenden Bewegungen sehr profitieren können.

Yoga verleiht uns Läufern mehr Kraft, eine bessere Grundspannung und mehr Beweglichkeit. Wie nebenbei kann je nach ausgeübtem Stil auch die Kraft und Ausdauer profitieren. Wir können vom Yoga zudem mental sehr viel lernen, denn es kann uns innerlich stärken. Yoga unterstützt uns beispielsweise beim Stressabbau, dabei, resilienter zu werden, beim Durchhaltevermögen, bei der Geduld und bei so unglaublich viel mehr!

Indische Philosophie

Yoga ist eine indische philosophische Lehre, die mentale und körperliche Übungen verbindet und bereits mehrere tausend Jahre praktiziert wird. Die heute bekannte Asanapraxis ist allerdings, so wie wir sie aus einer Vielzahl von Yogastudios kennen, erst gut 100 Jahre alt.

Yoga steht für Ganzheitlichkeit.

Es geht um Wohlbefinden, Selbstwahrnehmung, Konzentration, Atmung, Entspannung und Übungen mit dem Körper.

Der Begriff Yoga stammt aus dem Sanskrit und fasst sowohl die Bedeutung ‚Vereinigung’ und ‚Verbindung’ von Geist und Sinne und vielleicht auch mit etwas Größerem sowie ‚Anspannen’ des Körpers.

Yoga entwickelte sich im Laufe der Jahrtausende immer weiter. Heute wird in der westlichen Welt zumeist das sogenannte Hatha Yoga praktiziert. Es verbindet körperliche Übungen, die Asanas, mit Atemübungen, Pranayama, und Meditation, um den Körper und Geist ins Gleichgewicht zu bringen.

Yoga Vorteile für Läufer

Yoga kann nicht nur für Läufer, sondern für alle Sportler, einen deutlichen Vorteil bringen und so sind mittlerweile Yoga und Laufen für viele die ideale Kombination. Wir müssen uns aber auch nicht gleich täglich in eine Yogaklasse begeben. Einige Übungen direkt nach dem Laufen oder eine Klasse anstelle der Stabilisationsübungen, die in den Plänen der meisten Läufer vorkommen, können sich bereits positiv auswirken. Eine Vielzahl weiterer Vorteile, findest Du im Beitrag „Warum Yoga für Läufer eine wertvolle Ergänzung sein kann„.

Läufer haben häufig das Problem, dass sich Muskelpartien fest und/oder verspannt anfühlen wie beispielsweise an der Oberschenkelrückseite und im Bereich des Beckens. Oder die Rumpfmuskulatur ist nicht ausreichend ausgebildet, um den Körper zu stabilisieren.

Yoga kann gezielt Abhilfe schaffen! Die Belohnung ist Ausgeglichenheit und die Fähigkeit sich auf eine Sache voll und ganz konzentrieren zu können. Wie nebenbei mobilisieren wir unseren Körper, verbessern die Mobilität und erhöhen die Flexibilität. Das Verletzungsrisiko können wir gezielt minimieren. Mit spezifischen, auf uns abgestimmten Yogaübungen können wir Verspannungen und Einschränkungen gezielt selbst minimieren. Das große Ziel ist das in die Balance führen der Ausdauersportler.

Ein weiterer Pluspunkt, den Yoga für Läufer bereit hält ist, dass wir unsere Körperhaltung schulen.Das Bewusstsein für den eignen Körper, das Gleichgewicht und die Haltung wird merklich verbessert, so dass auch unser Laufstil davon profitieren kann. Uns fällt es leichter einen ökonomischen Schritt über längere Distanzen durchzuhalten. Zudem können wir uns auf unterschiedliche Gegebenheiten, wie Untergrundwechsel oder Steigungen besser einstellen.

In Kombination mit speziellen Atemübungen, die viele Yogalehrer während ihrer Stunden vermitteln, können wir Ausdauersportler entspannter, rhythmischer und ruhiger atmen.

Yogastunden werden meist mit Entspannungsübungen geschlossen, bei denen auch noch einmal Atemübungen durchgeführt werden. Die Tiefenentspannung des gesamten Körpers und die höhere Sauerstoffaufnahme verbessern zudem die Regeneration. Die Übungen zur Entspannung können auch direkt nach dem Laufen eingesetzt werden. So finden wir schneller zur Ruhe oder können uns auf den weiteren Tagesverlauf vorbereiten.

Yoga vermittelt uns Athleten zudem viel Wissen über unseren eigenen Körper und unsere mentalen Fähigkeiten. Auch ich lerne stetig hinzu und Yoga schenkt mir immer wieder neue Einblicke, wie du in dem Beitrag „Was mich Yoga über Triathlon lehrte (10 Erkenntnisse)“ nachlesen kannst.

Yoga und Laufen: Tipps für Einsteiger

Um Yoga und Laufen als Einsteiger in Verbindung zu bringen, solltest du dich zunächst an ein Yogastudio oder an ausgebildete Yogalehrer wenden. Sie können dich in die verschiedenen Techniken einweisen und einen Blick auf deine Ausrichtung werfen. Auf Personal Yoga spezialisierte Yogalehrende sind zudem in der Lage, dir ganz individuelle Tipps für deine spezifischen Bedürfnisse zu geben.

Die Gefahr ist gerade am Anfang relativ hoch, die Übungen nicht ausbalanciert auszuführen. Professionelle Hilfestellungen sind selbst für langjährig Übende wichtig, auch wenn sie die Haltungen allein praktizieren. Regelmäßiges Überprüfen der Positionen beispielsweise in einem Workshop ist dabei wichtig, um langfristig und nachhaltig gesund zu üben. Zudem kann man sich mit anderen Schülern austauschen und seine Erfahrungen teilen. Gern kann auch ich dir Tipps für deine Yogapraxis geben. Hier findest du mehr zu meinem Weg zur Yogalehrerin, der bis heute nicht aufgehört hat.

Einsteiger, egal ob Frau oder Mann, sollten keine Angst davor haben, eine Yogaklasse zu besuchen. Es geht nicht um Konkurrenz oder um eine bestimmte Leistung, sondern darum, für sich den richtigen Weg zu finden. Ein guter Lehrer geht auf die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Schülers ein, fordert ihn aber verlangt nichts Unmögliches. Jeder Schüler gibt in jeder Stunde genau das, was er in diesem Moment geben kann, was der Körper und Geist braucht.

Was man braucht ist eigentlich nicht viel; wichtig ist bequeme Kleidung, dass man sich ganz auf seine Klasse konzentrieren und sich auf die einzelnen Übungen einlassen kann. Die meisten Studios bieten Matten zum Mieten und Zubehör wie kleine Blöcke, Kissen oder Bänder zur kostenlosen Nutzung an. Außerdem bieten sie spezielle Angebote, damit man ihr Programm kennenlernen kann.

Das Besondere am Yoga ist die gleichmäßige Atmung, die man versucht während aller Übungen aufrecht zu erhalten. Die Devise heißt: lieber etwas langsamer und ruhiger die Übungen gestalten und dafür ruhig durch die Nase ein- und auszuatmen.