Shinrin Yoku: die Atmosphäre des Waldes aufnehmen – Waldbaden für entspannende und heilsame Wohlfühlmomente

Shinrin Yoku ist das japanische Konzept des Waldbadens. Es zeigt uns die Magie des Waldes auf und wie wir in die Atmosphäre des Waldes eintauchen können. Shinrin Yoku ist eine einzigartige Möglichkeit, unser Bewusstsein für die Natur zu öffnen und uns selbst darin zu spiegeln. Denn wenn wir uns mit der Natur verbinden, lernen wir sowohl mehr über sie als auch über uns selbst. 

Die enge Verbundenheit mit unberührter und einsamer Landschaft unterstützt mich persönlich, Stress abzubauen, zur Ruhe zu finden und besser zu schlafen. Inzwischen nutzen Mediziner Naturerfahrungen wie das Waldbaden zur Prävention und als unterstützende Maßnahme, um die Gesundheit zu stärken. Besonders interessant sind hierbei die Erkenntnisse japanischer und koreanischer Mediziner, die in den letzten Jahren die gesundheitsfördernde Wirkung des Waldbadens auf das Herz-Kreislauf-, Nerven- und Immunsystem nachwiesen. Unter anderem präsentiert der japanische Wissenschaftler Yoshifumi Miyazaki seine Erkenntnisse in seinem Buch „Walking in the Woods: Go back to nature with the Japanese way of shinrin-yoku„.

Warum uns die Natur, insbesondere Wälder so gut tun, warum wir darin inneren Frieden und gleichzeitig Energie finden können, präsentiert das japanische Konzept Shinrin Yoku ganz wunderbar. Ich fasse die Details in diesem Beitrag zusammen und gehe auf das Buch von Yoshifumi Miyazaki ein. Also lass uns gemeinsam eintauchen in die faszinierende Atmosphäre des Waldes, die mein körperliches und seelisches Wohlbefinden steigert und meine Verbindung zur Natur intensiviert.

Ich liebe den Klang der Bewegung der Baumwipfel. Das Knarzen der Äste und dort oben den Wind im Wald zu hören. Den Duft der Feuchtigkeit in der Erde und dem Holz. Die nassen Blätter anzufassen und Regentropfen zu hören, die auf ihnen landen… 

Natürlich spielt für mich als Athletin, die die meiste Trainingszeit draußen verbringt, die Natur eine besondere, eine faszinierende Rolle. Aber auch als Yogalehrerin setze ich mich viel mit den Elementen, mit Gleichnissen passend dazu auseinander, die mein Unterrichten bereichern und erfahrbarer machen, als Standardstunden. Auch wenn ich beim Lauftraining oder auch mit meinem Fuji ganz oft nur durch die Wälder rase, weiß ich von all den vielen anderen Momenten, wie positiv sich die Atmosphäre des Waldes auf mein Gemüt und meinen Körper auswirkt!

Jedes Mal, wenn ich in den Wald eintauche oder mich in der freien Natur aufhalte, fühle ich mich wie zu Hause. Deshalb ist es manchmal mehr als irrational, dass ich als Yogalehrerin und Dozentin, stundenlang in Yogaräumen unterrichte… Aber abseits davon, ist nicht nur das Draußensein, sondern auch das Beschäftigen mit den Elementen, eine Leidenschaft. Der ich natürlich am liebsten outdoor nachgehe. Für mich ist es eine bewusste Entscheidung, sich mit der Natur zu verbinden, sich von ihr bereichern zu lassen und die Kraft dieser Umgebung zu nutzen, die sie ausstrahlt.

Für dieses tiefe Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes mit allen Sinnen gibt es in Japan ein besonderes Konzept. Es nennt sich #ShinrinYoku. Meist mit Waldbaden übersetzt oder gleichgesetzt. Dabei ist es so viel mehr!

Erfahre, wie Shinrin Yoku, das japanische Konzept des Waldbadens, wissenschaftlich belegt heilsam und entspannend sein kann, während es gleichzeitig dein inneres Gleichgewicht stärkt.

 

Shinrin Yoku: die Atmosphäre des Waldes aufnehmen

Shinrin Yoku meint so viel wie „ein Bad in der Atmosphäre des Waldes nehmen“. Es ist die Praxis, langsam durch den Wald zu wandern und tief einzuatmen. Dadurch können die ätherischen Öle der Bäume eine bemerkenswerte Wirkung auf deine Stimmung haben, den Stresshormonspiegel verändern und viele andere Aspekte deiner Gesundheit positiv beeinflussen. Es ist also nicht nur ein einfacher Spaziergang im Wald!

Es ist das Gegenteil von dem, was nicht selten in einem hektischen und vor allem in einem urbanen Umfeld passiert – sich von der Natur zu entfremden. 

Shinrin Yoku kann meinen, sich intensiv auf die Natur um sich herum einzulassen und mit allen Sinnen auf Tuchfühlung mit dem Wald zu gehen. 

Ob das sanfte Rauschen der Blätter, der Ton der Bewegung der Baumwipfel, das Gefühl der Rinde unter den Fingern oder der Duft von feuchtem Moos – der Wald steckt voller Eindrücke, die unser Wohlbefinden steigern.

Seit den 1980er Jahren gehört diese Praxis in Japan zur Gesundheitsvorsorge. Japanische Universitäten bieten inzwischen sogar einen Forschungszweig zu Waldmedizin an. Dass Wälder eine ganz besondere Ruhe ausstrahlen, ist allgemein bekannt. Doch wissenschaftliche Studien haben darüber hinaus belegt, dass das „Baden im Wald“ Stress reduziert und das Immunsystem stärkt. Gerade in Zeiten von Digitalisierung, ständiger Vernetzung und in einem Alltag mit einem Umfeld von vielen Menschen bietet das Waldbaden eine wunderbare Möglichkeit, um abzuschalten, Entspannung und Ferne von all dem zu finden. Das ist für mich persönlich auch abseits meines Trainings von unschätzbarem Wert.

Auf Google Scholar findet man eine beeindruckende Anzahl von Studien und systematischen Reviews, die die positiven Auswirkungen von Shinrin Yoku auf die Gesundheit und das Wohlbefinden veranschaulichen. 

 

Wie wir im Wald mit Shinrin Yoku Wohlfühlmomente, Glück und Gesundheit finden können

Für eine umfassende Perspektive auf die therapeutischen Eigenschaften der Natur, insbesondere der Bäume, und wie sie zu Gesundheit und persönlichem Glück beitragen können, empfehle ich dir das Buch von Dr. Qing Li „Into the Forest: How Trees Can Help You Find Health and Happiness„. Der Autor, ein Experte auf dem Gebiet der Waldmedizin, präsentiert wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie der Aufenthalt im Wald, insbesondere das Konzept Shinrin Yoku, positive Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben kann. 

Das Buch betont die Bedeutung der Verbindung mit der Natur für die mentale und physische Gesundheit und gibt praktische Tipps, wie man diese Beziehung im hektischen Alltag fördern kann. Dr. Qing Li erklärt, wie Bäume bioaktive Substanzen abgeben, die das Immunsystem stärken, Stress reduzieren und die Stimmung verbessern können. 

Das Konzept des Shinrin Yoku ist in Japan seit Jahren als Heilmethode anerkannt. 

In Deutschland kann man Ausbildungen dazu machen und Präventionskurse zertifizieren lassen. Diese Anerkennung zeigt, dass die heilende Kraft der Natur nicht nur eine persönliche Erfahrung ist.

Vom Meditieren in der Natur bis hin zum Lauschen des Windes in den Baumwipfeln – den Kontakt mit dem Wald kann man auf ganz vielfältige Weise erleben. Die Erlebnisse sind von Wald zu Wald verschieden, jedes Mal bieten sie jedoch die Möglichkeit, eine tiefere Verbindung zur Natur aber auch zu uns selbst zu finden. 

 

Stressreduktion und Ruhe

Vermutlich wirst auch du Aspekte in deinem Leben finden, von denen du abschalten möchtest oder Momente, die Stressreduktion nötig machen. Mir geht es da in meinem Alltag ganz genauso. Der Beruf, die Stadt als Arbeits- und Lebensmittelpunkt, mein Training,… Körperliche und mentale Herausforderungen lauern jeden Tag auf uns. 

Wälder bieten die Möglichkeit, Stress abzubauen und zur Ruhe zu kommen. 

Studien haben gezeigt, dass Shinrin Yoku die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Körper reduzieren kann. Für mich ist es ein einfaches Prinzip. Wann immer es geht, halte ich während eines Trainings oder am liebsten am Ende im Wald an und nutze einige Augenblicke, um einfach dort zu sein. Zu entspannen. Abzuschalten. Für mich funktioniert es ähnlich wie Auslaufen. Ich komme schneller in die Entspannung und finde Ruhe. Langfristig unterstützt mich das Prinzip, um besser zu schlafen und zu regenerieren, aber auch um widerstandsfähiger zu werden.

 

Stärkung des Immunsystems

Training funktioniert nur dann, wenn der Körper gesund ist. Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir das Immunsystem unterstützen können. Gerade als Triathletin weiß ich, wie wichtig ein starkes Immunsystem ist. Ein Immunsystem, das genauso wie ich zu jeder Herausforderung bereit ist. Und Shinrin Yoku kann dabei unterstützen!

Denn mit Waldbaden kann die Aktivität der sogenannten Killerzellen erhöht werden, die eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Krankheiten spielen.

 

Verbesserte Stimmung

Für mich als Sportlerin ist die psychische Gesundheit genauso wichtig wie die physische. Nach einem Aufenthalt im Wald hellt sich meine Stimmung insbesondere in stressigen Phasen besonders auf. 

Einfach dort sein zu können und die Umgebung bewusst wahrzunehmen, erzeugt ein so angenehmes Gefühl, dass sich nach und nach auch meine Stimmung wandelt. 

Und auch Studien haben gezeigt, dass depressive Symptome nach einem Spaziergang im Wald verringert werden können.

 

Steigerung der Kreativität und Konzentration

Wir können im Wald nicht nur Ruhe und Erholung finden, sondern auch einen Raum, der unsere Kreativität und Konzentration beflügelt. Als Yogalehrerin und Yogaschülerin habe ich dort draußen wiederholt Inspiration für meine Praxis gefunden. 

Denn abgesehen davon, dass sich ein Waldspaziergang positiv auf unser Allgemeinbefinden, unsere Stimmung und kognitiven Fähigkeiten auswirken kann, beflügelt es die Kreativität. Zudem unterstützt uns Shinrin Yoku, über den Waldspaziergang hinaus, konzentrierter und fokussierter zu sein. 

 

Verbesserter Schlaf

Eine der bemerkenswertesten Auswirkungen des Waldbadens ist der verbesserte Schlaf. Wer mich kennt, weiß um meine lange Schlafroutine. Einfach weil ich es liebe ausgiebig, ausreichend und gut zu schlafen. 

Ich schlafe vor allem dann besonders gut, wenn ich viel in der Natur bin. Wenn ich tagsüber draußen und bestenfalls barfuß sein kann. Also mal meine adidas Laufschuhe ausziehe, um auf dem Waldboden zu stehen und zu gehen. 

Studien unterstützen diese subjektive Wahrnehmung. Shinrin Yoku hat das Potential, den Schlafzyklus zu verbessern und kann dazu beitragen, Schlafstörungen zu reduzieren.

Läuferin und Triathlon Bloggerin von Eiswuerfelimschuh Nadin läuft auf Landstraße in einem Waldgebiet in Portugal

 

Achtsamkeit in der Natur

Als Yogalehrerin und -schülerin ist die Natur für mich nicht nur ein Ort des physischen Trainings, sondern auch ein Raum für meine Yogapraxis. Yoga, der sich auf die Verbindung von Körper, Geist und Seele konzentriert, findet in der Natur eine perfekte Umgebung. Diese Verbindung spiegelt sich auch perfekt im Konzept des Shinrin Yoku wider. 

Das Gefühl, dass alles miteinander verbunden ist wie beim Yoga, ist tief in der Natur verwurzelt. Die Natur ist kein isolierter Ort, den wir besuchen; sie ist ein Teil von uns und wir sind ein Teil von ihr.

Die Verbindung mit der Natur verstärkt die innere Ruhe und den Fokus. Beides für eine Yogapraxis eine wunderbare Voraussetzung. Davon abgesehen können wir achtsamer im Umgang mit uns selbst werden und bewusster praktizieren. Wir nehmen uns und unsere Bedürfnisse eher war. Spüren intensiver, was unser Körper braucht, was ihm gut tut oder eben auch nicht. 

Und davon abgesehen, kann ich mir keinen besseren Ort zur Meditation oder wie meine Familie meint – inneren Einkehr – vorstellen! 

Der Wald bietet mir Raum dafür. Aber auch Raum zum Nachdenken, zum intensiven, bewussten Innehalten. Oder wenn ich möchte, kann ich meine Sinne nutzen, um die natürliche Umgebung in all ihren Facetten zu erfassen.

Wenn du deinen Waldspaziergang und die Natur aus einer völlig neuen Perspektive erkunden möchtest, empfehle ich dir zudem „Walking in the Woods: Go back to nature with the Japanese way of shinrin-yoku“ von Yoshifumi Miyazaki. Besonders spannend fand ich die kulturellen Abrisse, die zeigen wie Japaner dieses Konzept leben. In Yoshifumi Miyazakis Buch verschmelzen Wissenschaft und Natur, während du dazu eingeladen wirst, die Wunder des Waldes zu erforschen. Yoshifumi Miyazaki, ein führender Experte auf diesem Gebiet, stellt in seinem Buch die Geheimnisse des Shinrin Yoku dar. Er zeigt zudem, wie diese uralte japanische Praxis auch dein Leben in vielerlei Hinsicht bereichern kann. Mit Hilfe von Google Scholar lassen sich zudem einige Arbeiten von Yoshifumi Miyazaki zu Shinrin Yoku nachlesen. 

Erfahre, wie Shinrin Yoku, das japanische Konzept des Waldbadens, wissenschaftlich belegt heilsam und entspannend sein kann, während es gleichzeitig dein inneres Gleichgewicht stärkt.

 

Mein persönlicher Shinrin Yoku Weg

Und wenn dir das alles viel zu theoretisch ist, erinnere dich an deinen letzten Waldspaziergang und das Gefühl, das er in dir ausgelöst hat. Natürlich können wir die positiven Effekte nachlesen in den zahlreichen wissenschaftlichen Studien, die bestätigen, welche Vorteile Shinrin Yoku mit sich bringt. Aber vielleicht möchtest auch du jetzt direkt rausgehen, um die Nähe zur Natur zu suchen. Farne an den Händen spüren, während du auf Waldwegen spazierst. Jedem Geräusch genau zu lauschen, das du wahrnehmen kannst… 

Shinrin Yoku hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, den Wald nicht nur als einen Ort zu betrachten, den man besucht oder durchläuft. Wir sind vielmehr Teil des Waldes und der Wald Teil von uns.

Vielleicht kennst du diese Augenblicke dort draußen, wenn dich der Wald scheinbar zu sich hineinzieht? 

So habe ich es erst kürzlich erlebt, als ich förmlich aus den Städten Portugals flüchtete, um endlich in Ruhe laufen zu können und zum Abschluss noch im Wald zu versinken.

Läuferin und Triathlon Bloggerin von Eiswuerfelimschuh Nadin läuft auf Landstraße in einem Waldgebiet in Portugal

Was dort wirklich einzigartig war? Es war ein Wald voller Farne mit einer sonderbaren Mischung aus Nadelbäumen, der in einen Wald voller Platanen wechselte. Platanen sind wahre Riesen, die im Herbst ihre Baumrinde verlieren und so das Waldstück zu einem ganz faszinierenden Ort machten, an dem anscheinend lange niemand war. 

Und wo ich auf der Suche nach Abgeschiedenheit und Einsamkeit endlich einen Ort der Ruhe fand.

P.S.: Die adidas Adizero Boston haben mich nicht nur beim Ironman Portugal begleitet. Sie sind auch meine Lieblinge, wenn es um mein Lauftraining geht. So wie die leichten adidas Tights und Hoodys, die jeden Lauf mit Leichtigkeit wärmen.  

Alle hier gezeigten Fotos wurden wie immer von Oliver Eule aufgenommen. Die Rechte an diesen Fotos liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung der Fotos ist in Absprache mit uns gerne möglich. Bei Interesse schreibt uns bitte eine E-Mail, um Details der Nutzung auf Social Media, Webseiten oder Printmedien zu klären.

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